Gerade in "fortgeschrittenem" Alter macht es durchaus Sinn, nicht nur zur Frauenärztin zu gehen, sondern einen kompletten Gesundheits-Check bei einem/einer Ganzheitsmediziner/in durchführen zu lassen und zu schauen, was womöglich die Gesundheit beeinträchtigt.
Ich habe (zumindest für mich) mittlerweile verstanden, dass die Vorgänge in unserem Körper dermaßen komplex sind, dass selbst vermeintliche Experten überfragt sind und es keinen Sinn macht, einzelne Symptome zu bekämpfen sondern dieses Thema ganzheitlich anzugehen.
Ich habe für mich festgestellt, dass es mehrere Faktoren gíbt, die hier zusammen spielen, die ich versuche nachfolgend aufzulisten:
1. Ernährung: Unsere konventionelle Ernährung ist leider nicht ganz so gesundheitsförderlich wie viele denken. Allein dieses Themengebiet ist jedoch so umfangreich, dass es diesen Thread sprengen würde. Ich hab jetzt die Corona-Krise dazu genutzt, mich auf den neuesten Stand des Wissens zu bringen und empfehle daher 2 spannende Bücher:
Die "Perfect Health Diet" von Paul Jaminet und Shou-Ching Jaminet, erschienen im Thieme Verlag. Der Verlag bietet dazu recht umfangreiche Infos, wenn man diese Begriffe googelt wird man fündig.
Brainwashed - Wie die Lebensmittelindustrie unser Glücksempfinden verändert, mit Werbung unsere Bedürfnisse manipuliert – und wie wir uns dagegen wehren können von Robert Lustig, erschienen im Riva-Verlag
Beide Bücher sind von Wissenschaftlern geschrieben. Die ersten beiden waren selbst gesundheitlich beeinträchtigt und haben dann begonnen, alle aktuellen Studien zu lesen, die sie kriegen können, haben mit einem Blog begonnen und aufgrund des Feedbacks ein Buch geschrieben, das es jetzt auch auf deutsch gibt. Robert Lustig ist ein Gehirnforscher, der beschreibt, welche Auswirkungen manche Substanzen auf unser Gehirn haben.
Mir war schon klar, wie wichtig gesundheitsförderliche Ernährung hat, mittlerweile hat sich meine Meinung dahingehend noch verstärkt. Ohne Ernährungsumstellung braucht man gar nicht darüber nachdenken, dass man seine gesundheitlichen Probleme lösen kann sondern bekämpft nur oberflächlich Symptome und ist permanent damit beschäftigt, eine "Baustelle" des Körpers nach der anderen zu beheben.
2. Bewegung: Auch wenn das viele Leute nicht lesen wollen, aber der Mensch ist kein Sitz- sondern ein Bewegungstier. Wir brauchen ausreichende Bewegung sonst gibt es für den Körper keinen Grund, müde zu werden. Tut mir leid für die Couch Potatos, aber es ist so. Niemand sagt, dass man so aussehen muss wie ich, aber ein Mindestmaß an Bewegung braucht unser Körper. Dazu kommt, dass wenn man sich überhaupt nicht bewegt, gewisse Muskelgruppen verspannen/verhärten, was auch wieder Probleme verursacht. Zumindest ein wenig Bewegung ist auch für Sportmuffel notwendig, wie z. B. tägliches Spazierengehen.
3. Sonnenlicht: Niemand sagt, dass man stundenlang in der Sonne liegen muss, aber der Körper braucht ein Mindestmaß an Sonnenlicht, ansonsten werden wir abends nicht müde, das hat was mit der Melaninbildung zu tun, z. B. ein täglicher Spaziergang von einer halben Stunde im Freien und als Sportmuffel hat man sich dann gleichzeitig auch bewegt
4. Entspannung (vom Stress des Alltags): Auch diese ist für unser Wohlbefinden (sowohl körperlich als auch geistig) notwendig. Und vor dem Fernseher sitzen ist keine Entspannung, sondern regelmäßig praktiziertes Achtsamkeitstraining oder Meditation. Und dafür reichen am Anfang schon 5 Minuten täglich. Es gibt auch dazu wissenschaftliche Untersuchungen, wie förderlich regelmäßige Meditationspraxis für unser Gehirn ist und wem es leicht fällt, sich zu entspannen, dem fällt es auch leichter einzuschlafen. Es gibt dazu Bücher, geführte Meditationen auf CD, Anleitungen auf YouTube zu diesen Themen als auch Handy-Apps. Ich persönlich nutze seit geraumer Zeit die "Neurostreams", das ist ein nicht ganz günstiges Produkt, wo man durch akustische Unterstützung sehr schnell und einfach bei der Meditation unterstützt wird. Der Anbieter hat aber auf seiner Website ein kostenloses "Gehirnwellenradio" zum Reinschnuppern.
5. Lebensstil: Untersuchungen haben gezeigt, dass unser Körper Gleichmäßigkeit mag. Ich bin kein großer Fan einer "Routine". Meiner Erfahrung nach funktioniert eine solche jedoch sehr gut, dh. täglich zu einer ähnlichen Zeit aufstehen, die Mahlzeiten zu gewissen Zeiten einnehmen und seinen Tag immer nach einem gewissen "Grundschema" ablaufen zu lassen. Das bedeutet, dass man am Abend zur gleichen Zeit ins Bett gehen sollte und 1 - 2 Stunden davor weder irgendwas aufregendes tun/konsumieren sollte, also nicht vorm Bildschirm sitzen (Fernsehen, Computer), keinen Sport so spät machen, mehrere Stunden vorher nicht mehr zu essen und auch nicht mehr allzu viel zu trinken (Das mache ich morgens und tagsüber in ausreichender Menge). Man kann entspannende Musik hören oder ein schönes Buch lesen oder Tagebuch schreiben, jedenfalls nichts, das aufregt.
Ich hatte vor einigen Monaten auch Schlafprobleme, hatte Hitzewallungen und all das, was man wirklich nicht gebrauchen kann und einem den Tag so richtig vermiest.
Aufgrund verschiedener Änderungen meiner Gewohnheiten werde ich mittlerweile abends von alleine müde, schlafe sehr schnell ein und schlafe stundenlang durch ohne ständig aufzuwachen. Am Anfang musste ich mich natürlich auch dazu zwingen, aber es ist nur eine Frage der Zeit bis man sich an den neuen Rhythmus zu gewöhnt und es lohnt sich auf jeden Fall dranzubleiben.