@****na
Also für mich hat Wut in formalen Beziehungen (Arbeit, Behörden, etc.pp.) keinen Platz.
Doch in meinen privaten Kontakten.
Eben weil es da kein allgemeingültiges akzeptables oder inakzeptables Verhalten gibt.
Das müssen zwei Menschen unter sich ausmachen.
„Aber worüber bitte ärgert sich dieser Mensch und mit welcher Begründung?
Er ist doch auf ihre "lahme" Gesprächseinladung eingegangen. Wenn er die so schlimm findet, warum geht er drauf ein?
Er ärgert sich über den gesamten Verlauf der Kommunikation.
Aus öden Anschreiben können sich trotzdem interessante Gespräche entwickeln.
Doch so wie es dann lief, wollte er nicht mehr weitermachen. Punkt. - Das war seine Entscheidung.
Beide Dinge einzeln zu betrachten, führt da zu nichts.
Wenn zum Beispiel Einer an meiner Haustüre Sturm klingelt, finde ich diese Art des Anklingels auch nicht gut. Trotzdem gehe ich an die Sprechanlage, um nachzufragen, was los ist.
a) Manchmal wurde das Sturm klingeln nachvollziehbar. Da habe ich mir jedwede Bemerkung darüber verkniffen.
b) In anderen Fällen hatte ich dafür Null Verständnis und habe meinem Unmut darüber Luft verschafft.
Ich bezog klar Stellung: "So nicht! Nicht mit mir!"
(Bei den Menschen, die noch da waren.)
Damit gab ich dem Anderen die Möglichkeit sein/ ihr Verhalten zu überdenken und die Situation zu klären oder mich in Zukunft komplett zu meiden. Das war im Prinzip die Entscheidung vor die ich mein Gegenüber stellte - ohne diese explizit ausgesprochen zu haben.
Bei getrennten Wegen war es mir dann auch schnurz piep egal, wie dieser Mensch über Verhalten XY (z.B. "Sturm klingeln") denkt oder was dieser Mensch über mich denken könnte.
Dasselbe bei für mich inakzeptablen Verhalten via CM. (Auch wenn die Auslöser für mich andere waren.)
Der Ausdruck meiner Wut erzielte eine der beiden gewünschten Wirkungen:
Klärung der Situation und Verhaltensänderung (darunter zähle ich auch Kompromisse) oder Abstand.
Die Botschaft "So nicht. Nicht mit mir!" ist also angekommen.
Dasselbe andersherum: Wenn ein Mensch, der mich interessiert, mir zeigt, dass er bei Verhalten XY wütend wird, kläre ich das. Wenn ein Mensch mich nicht sonderlich interessiert, geh ich auf Abstand.
Der angeschriebene Mann hat die TE vor dieselbe Entscheidung gestellt.
Offensichtlich hatte er Null Interesse daran, dass die Konversation "so als sei nichts dabei" später fortgeführt wird.
Er hat das Verhalten, was ihn stört, klar und deutlich zum Ausdruck gebracht.
Nicht mehr und nicht weniger.
Das wäre ihre Chance gewesen, ihm zu zeigen, dass sie doch nicht so oberflächlich ist - wie der bisherige Kontaktaufbau vermuten lässt - und aus welchem Gründen sie Kontakt zu ihm aufgenommen hat.
Die TE hat sich anders entschieden. Sie ging auf Abstand. - Was auch völlig in Ordnung ist.
Nur wozu dann dieser thread? (rhetorische Frage)