Allein in die Bar?

Ich bin alleine ausgegangen und würde es wieder machen, wenn ICH Lust habe zu tanzen, Menschen zu sehen und gesellig zu sein. Nur dann...gehe ich aus und nur darauf kommt es an.

Eine ernst gemeinte Frage.

Denkst Du/Ihr auch so über andere, wenn Ihr seht das sie alleine unterwegs sind? Wenn ja, wäre es nützlich sein eigenes denken zu hinterfragen. Was steht hinter diesem negativen Glaubenssatz. Was verbiete ich mir dadurch selbst und nicht die anderen?

Ich bin immer begeistert über den Mut und das wirken der Selbstverständlichkeit wie manche sich allein unter den anderen bewegen. Bei mir entsteht also Bewunderung und mehr Vorbild es genauso handhaben zu wollen.


Essen gehe ich auch schon mal alleine oder auch einen Kaffee trinken etc. Auch zu Konzerten musste ich schon alleine gehen, da wegen Krankheit abgesagt wurde. Selbst auf einen Konzert kann man mit anderen Spaß haben, sofern man wirklich loslassen kann. Hatte tollen Kontakt zu einem anderen Pärchen und einer Frauen Gruppe. Es kann also ganz entspannt sein.

Für mich gehört auch dazu auf welchen Fokus ich setzte. Geht es mir wirklich um Spaß um einen schönen Abend haben? Dabei werde ich entspannter unterwegs sein. Geht es mir darum einen Mann kennenzulernen, dann entsteht Druck und Anspannung, da ich genau das nicht beeinflussen kann. Meist wirke ich dann bei diesen Gedanken gehemmt und bin unterbewusst voller Erwartung. Den Gedanken projiziere ich dann auf alle anderen um mich herum, obwohl ich nicht in deren Kopf gucken kann. Also kein hilfreicher Gedanke Selten kommt dabei also etwas gutes bei herum und empfinde den Abend als Pleite.

Von daher bin ich da bei Fuechsin_HH. Ausgehen wenn man sich mit sich gut fühlt, bei sich ist und einfach Laune auf einen schönen Abend hat. Da kann selten etwa schief gehen und man fühlt sich nicht fehl am Platz. Natürlich macht vieles manchmal zu zweit mehr Spaß, aber nicht immer ist jemand da. Deshalb hilft es auch dem Selbstwert Mut aufzubringen genau den Weg auch mal alleine zu gehen. Beugt Frust vor alleine Zuhause zu sitzen, weil nicht immer jemand anderes Zeit hat.

Ich kenne ähnliche Gedanken und die beschränken einem einfach im Leben. Wir selbst sind der stärkste Kritiker und der ist nicht immer hilfreich

Ich gehe auch mit Menschen schon nicht so gern in Bars (ich trinke seit einigen Jahren keinen Alkohol mehr), von daher würde ich erst recht nicht auf die Idee kommen, das allein zu tun.
Wenn ich weggehe, mache ich das aufgrund der Gesellschaft. Also damit ich mich mit jemandem unterhalten möchte oder über die anderen Gäste Geschichten spinnen.

Außerdem bin ich so ein Typ Frau, ich werde ständig angequatscht. Ich wurde sogar schon angebaggert, als ich mit meinem Ex-Mann unterwegs war (also zu der Zeit, wo er noch nicht mein Ex war).

Ich mache absolut alles alleine, Frühstücken, Bars, Partys, Café, Urlaub und ich genieße es. Seit vielen Jahren schon, das ist für mich Alltag. Auf Partys treffe ich immer Leute, die ich kenne und dann kann ich mich anschließen oder nicht. Gelegentlich gehe ich natürlich mit einem Freund/Freundin aus, ist auch nett.
Weder in Begleitung noch alleine wurde ich jemals angesprochen, dabei gucke ich sogar freundlich und lache viel. Mittlerweile mache ich mir darüber null Gedanken und genieße einfach den Moment. Gefällt mir jemand, spreche ich ihn aktiv an, kommt aber sehr selten vor.

Gründe, warum mich niemand anspricht sind einfach, dass ich 1 mittlerweile sehr selbstbewusst bin und eine sehr präsente Ausstrahlung habe, das verunsichert viele und ehrlich gesagt, würden diese Männer auch nicht passen. Ich brauche jemanden auf Augenhöhe. Woher ich das weiß? Ich habe meine Dates gefragt und immer eine ähnliche Antwort erhalten. Grund 2 ist, Mann geht davon aus, ich sei kein Single und nicht interessiert. Das zeigt mir, meine Flirtqualitäten sind definitiv ausbaufähig.

Gruß
Bee

Ihr habt vollkommen Recht, man beschränkt sich doch sehr, wenn man nicht auch allein ausgeht. Ich arbeite daran, es ist leider immer noch eine Bastion, die ich noch nicht vollkommen genommen habe. In meiner Jugend wurde ich angehalten, mit meinen Geschwistern auszugehen, "um nicht unter die Räder zu kommen". Und ich muss leider sagen, dass sich das sehr bewährt hat - für meine Schwestern wie für mich. Es kam nicht selten vor, dass zumindest eine von uns erheblich belästigt wurde. Eine meiner Schwestern ist während einer Party mal allein nach Hause gegangen und nur knapp einer Vergewaltigung entgangen. Eine Freundin von mir hat immer noch tiefe Narben an den Handinnenflächen, weil sie in das Messer gegriffen hat, das man ihr an den Hals gehalten hat (sie wollte gerade in ihr Auto steigen, nachdem sie allein in der Disco war). So etwas prägt. Und ich komme aus einer Kleinstadt!

Später dann war ich mit unserer Clique unterwegs, danach mit meinem Mann oder im Rahmen der Familie. Also war ich so gut wie nie vorher im Leben allein unterwegs, meist in geschütztem Rahmen. Die wenigen Male, bei denen ich es dennoch unternommen habe, waren nicht besonders erquicklich. Obwohl ich eine sehr positive Ausstrahlung habe, kommunikativ und auch extrovertiert bin. Es fällt mir leicht, mit Menschen ins Gespräch zu kommen. Aber worüber? Ich scherze, flirte und tanze gern. Aber ich habe keine Ahnung von Smalltalk. Liegt mir einfach nicht. Ich bin nicht orientiert über die neuesten Fußballergebnisse, kann nicht über großartige Urlaube berichten und am schlimmsten finde ich Gespräche über´s Wetter - wie end-langweilig! Meine Hobbys und Interessen sind ein bisschen außergewöhnlich, meine Arbeit ist für andere auch nicht so spannend (ganz anders für mich) oder schreckt direkt ab. Als WIRKLICH ins Gespräch zu kommen, finde ich wahnsinnig schwer. Selbst bei Menschen, die ich gut kenne. Also gelte ich als Einzelgängerin und ich bin auch ziemlich glücklich mit der Einschätzung.

Mir würde es vollkommen reichen, mich beim Allein-Ausgehen sicher zu fühlen und angenommen. Mehr möchte ich eigentlich gar nicht. Aber genau DAS fehlt, wenn ich meinen Hintern mal hochkriege, um mich "unters Volk zu mischen".

Das schöne ist, genau das alles ist in Dir und dafür benötigst Du niemand anderen

Ich bin auch von der Kindheit an dazu angehalten worden, nicht alleine bestimmte Sachen zu machen. Gerade als junge Frau wird man da ja total bedrängt, ja nie alleine nachts wohin zu gehen.
Es kommt einem aber so selbstverständlich vor, dass es anfangs schwer ist, sich daraus zu lösen.
Ich habe zwischen 30 und 40 damit angefangen, mich absichtlich solchen Situationen zu stellen. Zum Beispiel extra alleine Mittagessen zu gehen ins Restaurant. Für Männer normal, für Frauen etwas total Fremdes. Es waren auch wenn dann nur Männer alleine dort. Und ich wollte mich nun auch nicht länger selbst beschränken.
Essen gehen war aber relativ einfach. Am Tag mal was trinken gehen ist auch kei e Hexerei gewesen.
Abends alleine weggehen war hingegen schon viel schwerer. Ist auch ziemlich in die Hose gegangen. Aber ich werde es dennoch erneut probieren. Ich muss nur meine Strategie ändern.
Und mein nächster Versuch soll auch in einer Bar sein. Ich hab mir vorgenommen, einfach an einer Bar ein Getränk zu trinken. Passt es, werden es mehr, passt es weniger gehe ich nach dem einen Getränk und war dennoch draußen. Mal sehen wie es wird.
Ich persönlich brauche diese kleine Planung.
Sonst käme ich mir in dieser unbekannten Situation verloren vor.


Ich kann dich, liebe TE also sehr gut verstehen.. Mir geht es genauso. Ich will raus und weiß noch nicht genau, wie.
Aber wir schaffen das schon.

Während ich all die vielen Kommentare und Meinungen zum Thema gelesen habe, dachte ich mir, es ist in jedem ein Körnchen Wahrheit versteckt.
Zum einen die unbewusste Ausstrahlung, der taffen, sexy Frau, die Männer abschreckt. Vielleicht auch des Vamps, der sich „blutsaugend“ über die „arme Männerwelt“ hermacht. 😉
Oder auch der leichten Beute, des unbedarften Mädels, dass leicht rumzukriegen ist. Nichts von dem wird uns wirklich gerecht oder? Es sind nur Gedanken der Anderen, die sich in uns spiegeln wollen.
Auch der optische Eindruck, den man hinterlässt, darf nicht vergessen werden.
Danke für den Beitrag über optische Typen.
Ein anderer Aspekt, traue ich mir selbst aufgrund meiner Erfahrungen, meiner Erziehung und Sozialisation zu allein auszugehen? Ich selbst habe in meiner Jugend auch mehrfach schlechte Erfahrungen gemacht beim alleine ausgehen, jedesmal knapp einem übergriffigen Herrn, oder Buben entkommen, der glaubte ich wäre an ihm interessiert. Obwohl ich klar Nein gesagt hatte!!!
Deshalb habe ich mich dann lange nicht getraut, allein weg zu gehen. Erst mit meinem Mann unterwegs und später mit unseren Kindern auf harmlosen Partys , da wird man nicht belästigt. Es sieht jeder, Frau ist vergeben. Erst mit über 40 habe ich es gewagt und bin allein irgend wohin gegangen. Die Warnungen der Oma noch im Ohr, was schlimmes passieren kann. Es ist aber nichts mehr passiert. Beim Essen gehen hat mich niemand angesprochen und in Swingerclubs habe ich Leute aktiv angesprochen und freundliche, aber manchmal auch sehr kurze Gespräche geführt. Mit anderen Frauen oft sehr lange und gute Gespräche
Die besten Treffen waren eins zu eins Begegnungen ohne Sex, mit Frauen und Männern hier. Ein Segeltörn bei Joy, bei dem ich mich absichtlich zurück gehalten und beobacht habe. Und mich vor allem sehr offen und gut unterhalten habe.
Würde ich aktuell in eine Bar gehen? Eher nicht. Spaziergang und Ruhe in der Natur bringen mir mehr, aber in der Zukunft ist das sicher nicht ausgeschlossen.
Also wenn die TE Lust auf andere Menschen verspürt, kann sie in eine Bar gehen, wenn sie befürchtet, da abgelehnt zu werden, würde ich erst einmal an meiner Selbstachtung arbeiten. Ich kenne diese unbewusste Furcht sehr gut, aber wie habe ich erst diese Woche gelesen, „der treuste Mensch, der, der immer mit mir zusammen sein wird, bin ich selbst“ , also in diesem Sinne ganz viel Mut und Fingerspitzengefühl mit sich selbst wünsche ich den wunderbaren Ladys hier.
Gruß Goldring

Aber sicher doch! Gut, in eine berüchtigte Trinkerkneipe setze ich keinen Fuß. Aber ich liebe Cocktails! Also gehe ich auch schon des Öfteren alleine aus. Egal ob tagsüber oder am Abend. In meiner Stadt hat vor ein paar Jahren ein nettes Lokal eröffnet, welches schon ab 10 Uhr geöffnet hat und eine lange Getränkekarte hat und diverse kleine Gerichte anbietet.

Gut, wenn ich dann alleine Cocktail trinken gehe, ist der Abend sicher nicht so lange, wie wenn mich eine liebe Freundin begleitet, denn dann entfällt das Babbeln und ich exe fast schon mein Getränk. Und mehr als zwei Gläser sind nicht ratsam, wenn ich noch einigermaßen heil nach Hause kommen möchte

Die Leute waren mir dabei auch immer wurscht. Wer sind sie, dass sie über mich urteilen dürfen?