Hi sundowner,
ich kann Deinen Mann sehr gut verstehen, doch nicht unbedingt recht geben, oder vielleicht doch?
Vor knapp 10 Jahren war ich in ähnlicher Situation. Selbstständig, verantwortlich für eine Vielzahl von Menschen, beruflich Erfolgreich , Anerkennung überall und genügend Zeit für einige Affären. Was will man mehr, habe ich mich gefragt und weiter gemacht.
Sicherlich war ich Workaholic mit mehr Stress als es vielleicht gesund ist. Doch mein Arzt sagte mir, solange du morgens auf stehst und gerne Deinen Job machst, ist das gesundheitlich kein Problem.
Nein, mein Problem war eine Leidenschaft zu haben, die segeln heißt. Dafür hatte ich jedoch so gut wie keine Zeit, 4 Wochen im Jahr und ich wollte 4 Monate im Jahr. Doch das ließ sich nicht vereinbaren.
Der liebe Gott gab mir eine Change. Ich hatte für ein / zwei Monate das Gefühl des ausgebrannt sein. Wofür das alles? Für Ansehn, für "Kohle", für was. Da war mir schnell klar, das Leben hat mehr zu bieten. Ich hatte das Glück, oder besser gesagt ich habe es im Unterbewusstsein schon aufgebaut und vorbereitet. Einen Nachfolger. Sicherlich mehr aus dem Gedanken, wie geht es weiter wenn mir was passiert. Das habe ich dann genutzt, um mich innerhalb von 3 Monaten zurück zu ziehen.
Ich habe mein Schiff von Holland nach Spanien gebracht und mit 50 Jahren war ich aus dem Tagesgeschäft ´raus. Das genieße ich heute noch jeden Tag. Das heißt nicht, Vogel Strauß Methode. Ich bin nach wie vor informiert was in meinem Unternehmen läuft, dank moderner Telekommunikation. Das ist nun mein 2. Hobby geworden, aber nur noch Kontrolle und Controlling.
Womit ich nun schließen möchte ist allerdings Knüppel hart und sollte zu nachdenken anregen. Den Wunsch mit einem Herzinfarkt im Flieger zwischen NY und D-dorf sich zu verabschieden , das wünschen wir uns alle. Doch einen schweren Schlaganfall zu bekommen, wie meine Mutter am letzten Sonntag, dass ist was anderes. Sich nicht mehr mitteilen zu können, nach außen hin lebendig Tod zu sein und trotzdem noch auf "grobe" Reizungen Reflexe zu signalisieren, "ich lebe noch", das ist hart. Und keiner weiß wie lange das dauern wird.
Ich habe das nur geschrieben, um sich darüber klar zu sein was man will. Jede Minute des Lebens ist ein kostbarer Schatz und jeder für sich sollte prüfen, wofür bezahle ich den.
Was immer Dein Mann in der Zukunft auch machen wird, es ist mehr als wichtig sich selbst und sein tun immer wieder in Frage zu stellen und sein handeln gegebenenfalls zu korrigieren.
Ich wünsche Euch von Herzen alles Liebe und dass Ihr für Euch immer das Richtige tuen werdet.
Der Teutone