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Kampfeslust oder Gelassenheit ?

Kampfeslust oder Gelassenheit?
@**o Skorpio

Es darf uns nicht daran liegen, das Vergangene festzuhalten oder zu kopieren,
sondern wandlungsfähig das Neue zu erleben.

Insofern ist Trauer im Sinn des Hängenbleibens am Verlust nicht gut und nicht im Sinne des wahren Lebens.

H.H.
painter,
Also lassen wir die Maske fallen und sind nur noch gnadenlos ehrlich. Glaube mir, ich kann das! Sogar gut. Und ich lebe auch so. Mutig, selbstbewusst und bis an die Zähne bewaffnet mit Ehrlichkeit. Aber nur mit und bei Menschen, wo ich mir sicher bin, dass wir uns verstehen, vertrauen und kennen. Also bei Freunden, mit dem Partner, mit Menschen, die mir etwas Wert sind, die ich mag und liebe.

Aber im Beruf, in der Kneipe, in der Nachbarschaft..........,,,,,

Mein Gott, wie weit käme ich? Wieviel Chaos würde entstehen, wenn alle so gnadenlos ehrlich wären? Wie lange hätte ich noch Kollegen, die mit mir arbeiten möchten? Wie viele Menschen müsste ich täglich verletzen? Wahrheit kann sehr brutal sein!

Es kommt doch darauf an, dass Lügen auch barmherzig sein können. Oder ich verhalte mich nicht so ganz ehrlich, weil sonst ein Team im Beruf nicht mehr funktioneren würde.

Ich muss auch niemanden zur Wahrheit bekehren. Diesen Weg sollte jeder für sich selbst finden. Wie sagt ein altes Sprichwort, die Wahrheit kann nicht jeder vertragen.

Ich stelle mir auch die Frage, habe ich überhaupt ein Recht auf Wahrheit? Wessen Wahrheit? Meine Wahrheit? Hat jemand Anspruch auf Wahrheit?

Ich habe für mich selbst einen Weg gefunden, zu mir selbst ehrlich zu sein. Das war schwer, es war deprimierend, wie ich in Büchern von wahrlich Wahrhaftigen vorgeführt wurde, mich immer wieder selbst erwischt habe, was für ein Narr ich bin (war?)

Ich glaube, ich bin heute ein ehrlicher Mensch, offen und bereit zu akzeptieren, das ich Fehler und Schwächen habe, dass ich nicht immer alles richtig mache, aber auf einem guten Weg bin.

Ich ich muss auch nicht jedem meine Wahrheit offenbaren. Und ich habe vor allem keinen Anspruch auf Wahrheit!

lg cruiserman Ralf
@ cruiserman
Ja Kompromisse müssen oft sein. Nicht jeder versteht ein kämpferisches ehrliches Wort.
Aber so wie du über ehrlich ausgesprochene Worte sprichst habe ich das Gefühl sie sind immer mit Verletzung gepaart. Kann ich nicht ehrlich sein ohne verletzende Worte? Ich bin der Ansicht Ehrlichkeit ist nicht nur Freunden und dem Partner zumutbar.
Ich habe schon so manchen Freund gewonnen eben weil ich ehrlich zu ihm wahr. Natürlich habe ich auch welche dadurch verloren.

Mir geht es einfach persönlich besser wenn ich keine Umwege leben muss. Die Barmherzigkeit einer Lüge sehe ich nur als Barmherzigkeit mir gegenüber, weil ich sonst in so manchen meiner Abgründe blicken müsste.

lg michael
*******ine Frau
1.591 Beiträge
@Painter
Du hast mMn die beiden wichtigsten Dinge angesprochen.

Liebe...

Angst...

Und natürlich ist die Hauptangst: "Werde ich geliebt?" Denn wenn nicht, bin ich einsam und allein. Und die Angst vor dem Tod ist die ULTIMATIVE ANGST VOR DER EINSAMKEIT (weil wir mit unserem Bewußtsein keine Vorstellung davon haben).

Daher gehe ich zunächsten mit folgendem, was Cruiserman schrieb mit:

Angst und Vernunft sind nicht voneinanander zu trennen

Denn, ich sehe es wie Erich Fromm (arg zusammengestrichen)

Nachdem der Mensch sich in seiner Entwicklung über bloße Instinkte erhoben hat, fühlt er in/mit seinem Bewußtsein, dass er allein ist, im Grunde abgetrennt von allem, der Natur, den anderen Menschen. Und diese Erfahrung des Abgetrenntseins erregt ANGST, Fromm sagt, sie sei die QUELLE der ANGST.

Daher auch Ängste, wie Du, Painter, sie angeführt hast.

Das tiefste Bedürfnis des Menschen ist demnach, seine Abgetrenntheit zu überwinden und aus dem Gefängnis seiner Einsamkeit heruaszukommen. Ein absolutes Scheitern bei diesem Versuch führt zum Wahnsinn, weil das panische Entsetzen vor einer völligen Isolation nur dadurch zu überwinden ist, daß man sich so völlig von der Außenwelt zurückzieht, daß das Gefühl des Abgetrenntseins verschwindet, und zwar weil die Außenwelt, von der man abgetrennt ist, verschwunden ist.


Verschiedene Religionen und Philosophien versuchen Wege, Möglichkeiten, aufzuzeigen, wie man "sein eigenes einzelnes Leben tranzendieren und das Einswerden erreichen kann".

Und egal welche Religion, Philosophie (auch bei H. Hesse lesen sich diese Gedanken) man betrachtet, es läuft immer auf das gleiche hinaus. Einssein, Einswerden, Ewigkeit, Unendlichkeit.... Und einerseits ist es gerade die Angst (der Apfel vom Baum der Erkenntnis??), die uns auf die Reise, auf die Suche nach Erkenntnis, nach Erlösung von der Angst schickt, andererseits ist es wiederum die Angst, die uns hindert, sie zu finden.

Einzelne spirituelle Führer (wie z.B. der Baghwan - er spricht von der Angst der Männer und Frauen von der Liebe... Fromm "liefert" den Grund für die Angst) greifen auch diese Gedanken auf. Das Wunderbar daran ist, wie ich finde, jeder Denker bringt seinen eigenen, von seiner Zeit geprägten Blickwinkel ein. Was wiederum zur Folge hat, dass die Zahl der Menschen, die zu diesen Gedanken Zugang finden, immer größer wird. Aber, das Rad wird nicht neu erfunden. Es werden immer neue Wege gefunden, diese Gedanken, Wahrheiten zu vermitteln.
painter,
es ist nicht immer leicht für mich, mich richtig auszudrücken. Du hast recht, die Wahrheit muss nicht verletzend sein, sie kann aber. Und wenn ich in einem Gespräch mit jemanden bin, der für mich eine völlg falsche Meinung vertritt und ich annehme, dass er nicht so wichtig für mich ist, warum soll ich unnötig Energie verschwenden und mich auf eine ernsthafte und kampfeslustige Diskussion einlassen? Ist es nicht mein gutes Recht, ihn in seiner Meinung zu belassen und ich hab keinen unnötigen Stress.

Oder die Unwahrheit sagen aus Mitleid, weil eine ehrliche Antwort vielleicht falsch aufgenommen wird oder ich annehme, das sie verletzend sein könnte. Es ist nicht schwer, bei einigen mit der Wahrheit die Eitelkeit zu verletzen.

Habe ich nicht dieses Recht, mir nicht unnötigen Ärger einzuhandeln?

lg cruiserman Ralf
*******ine Frau
1.591 Beiträge
@Cruiserman
Ehrlichkeit...

Also lassen wir die Maske fallen und sind nur noch gnadenlos ehrlich. Glaube mir, ich kann das! Sogar gut. Und ich lebe auch so. Mutig, selbstbewusst und bis an die Zähne bewaffnet mit Ehrlichkeit.

WOW! Hört sich für mich wie ein Kampf an. Was empfindest Du daran so hart? Kann es sein, dass es schwer ist, die richtigen Worte zu finden? Dass die Wahrheit einem selbst oft anmutet wie das sprichwörtliche nasse, um die Ohren gehauene Handtuch?



Ich habe vor langer Zeit eines für mich entschieden:

Der Blick in den Spiegel muss sehenden Auges sein und ich muss "mich im Spiegel anschauen können".

Von meinem Handeln und meinem Denken wird mir genau dort berichtet, ich muss nur lange genug hinsehen und hinhören.

Für diese Rückkopplung brauche ich keine Religionen, Denker. Aber wie ich in meinem obigen Post schrieb, liefern sie womöglich wunderbare Ansätze und Möglichkeiten, etwas zu verändern, etwas zu befolgen. Nur dafür muss ein gewisses Missempfinden voraus gehen. Und das "liefere" ich selbst.

Wahrheit ist nur dann verletzend, wenn sie zu einer Ent-(selbst)Täuschung führt. Oder absichtlich darauf abzielt, dem anderen wehzutun.

Jaja.. es werden einige kommen, die sagen, "doch nur, wenn ich es zulasse"... Aber Fakt ist, manchmal tut´s halt weh. Meist ist es dann nicht die Wahrheit ansich, sondern das Erkennen, dass mein Gegenüber doch nicht so nett ist, wie ich dachte...

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass "rücksichtsvolles Lügen" zumindest bei mir sich so verhält, wie ein Joghurtbecher in der prallen Sonne. Es platzt irgendwann. Und bekleckert alles.. Allerdings finde ich es auch manchmal schwierig, angemessene Worte zu finden.

Flo
florestine,
Ich habe es bewusst übertrieben geschrieben, wohl eher auch ironisch gemeint.

Ich bin Facharbeiter und habe in einer größeren Firma mit sehr vielen anderen Arbeitern und Arbeiterinnen zu tun. Angestellte, Facharbeiter, Hilfsarbeiter, Leiharbeiter, Manager, AT - Angestellte, aus verschiedenen Nationalitäten, Deutsche, Polen, Russen........
Es gibt Fremdenfeindlichkeit, es gibt Nationalismus mit zunehmender Rechtstendenz...........

Wenn hier jeder jedem die volle ehrliche Meinung sagen würde, dann gäbe es nicht nur Chaos, sondern Schlägereien und Krawall. Große Unterschiede bei der Bildung, beim Verständnis, was Niveau, Verstand, Respekt, Achtung und Streitkultur betrifft.

Das wollte ich so darstellen, mit meiner Beschreibung, die du zitiert hast

lg cruiserman Ralf
*******ine Frau
1.591 Beiträge
@Painter, @Cruiserman
OK, also gibt es auch andere Gründe als Angst, die verhindern, dass man (immer) die Wahrheit sagt. Wenn ich für meine Meinung eins auf die Nase bekomme, dann überlege ich es mir gleich dreimal, vor allem wenn es mir nicht "Wert" ist... Das kann ich teilweise nachvollziehen.

Ich bin mir ziemlich sicher all diese Grabenkämpfe die wir erst kürzlich hier erlebt haben wären nicht passiert, wenn wir diese Notlügen nicht gebraucht hätten, wenn wir mehr Mut zur Wahrheit gehabt hätten.

...steht nun irgendwie im Widerspruch zu

Wenn hier jeder jedem die volle ehrliche Meinung sagen würde, dann gäbe es nicht nur Chaos, sondern Schlägereien und Krawall. Große Unterschiede bei der Bildung, beim Verständnis, was Niveau, Verstand, Respekt, Achtung und Streitkultur betrifft.

Und trotzdem (oder gerade deshalb?) rasselten hier die Säbel...

Woran, meint Ihr, liegt das?

Flo
Profilbild
******ies Mann
5.496 Beiträge
Wenn mir ein ...
... möglicher Geschäftspartner oder evtl.
Kunde seine Visitenkarte überreicht ...
und ich später feststellen muss, dass das
aufgedruckte nicht stimmt ... dann habe ich
keine Lust (kein Vertrauen) mehr,
diesen Kontakt noch weiter zu pflegen!

So ähnlich ist es mir ergangen ...
Florestine,
Du hast schon recht. Oftmals steht vieles im Wiederspruch. Aber es ist doch ein Unterschied, ob ich mit Freunden und Menschen die mir nahestehen wirklich ehrlich umgehe, oder in einem großen Betrieb oder anderen größeren Menschenmengen in Clubs uder Kneipen.

Was mich erstaunt hat, ist der Fakt, dass es hier ( im Joy ) eigentlich nicht um existenzielle Dinge geht und jeder eigentlich entspannt an die Sache gehen könnte. Und painter bringt uns doch gerade eine Menge über Streitkultur bei. Lernen kann ich immer.

Und ich freue mich, wenn wir uns alle gegenseitig respektieren und voneinander lernen.

lg cruiserman Ralf
*****har Paar
41.020 Beiträge
Angst und Liebe ...
... sind für mich eindeutig Antipoden:

Wo Angst ist, kann keine Liebe sein.
Und wo Liebe ist, wird keine Angst sein.

In allen (ich betone: ich wirklich allen) anderen Fällen sollte man sich das mal sehr genau anschauen, was man Liebe nennt.

Das behaupte ich einfach mal so. Was meint Ihr?

(Der Antaghar)
*******ine Frau
1.591 Beiträge
@Antaghar
Wenn Liebe und Angst zusammen kommen, hast Du sicherlich Recht!

So ähnlich wie der Unterschied zwischen:

Ich liebe Dich, weil ich Dich brauche.

und

Ich brauche Dich, weil ich Dich liebe.


Aber ich denke, dass auch ein Mensch mit Ängsten zur Liebe fähig ist. Jeder Mensch hat irgendwelche Ängste.

Im Umkehrschluß hieße das doch, wer liebt, hat keine Angst, oder nur wer wahrhaft ohne Angst ist, kann wahrhaft lieben.

Mir ist das zu absolut. Oder habe ich Dich da falsch verstanden?

(Vielleicht zum besseren Verständnis: Definition von Angst..)

Flo
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ florestine
Stimmt, diese Definition wäre vielleicht wichtig. Denn natürlich meine ich damit nicht, wenn jemand vor Spinnen Angst hat oder vor Erdbeben ...

Reale Ängste können ja auch wichtig und lebenserhaltend sein. Und diese meine ich natürlich nicht! Um zu verdeutlichen, was ich meine, zitiere ich einfach auch an dieser Stelle mal wieder Osho:

"Liebe ist sehr selten.
Um einem Menschen in seinem Zentrum zu begegnen, muss man durch eine eigene innere Revolution gehen.

Denn wenn man jemandem in seinem Zentrum begegnen möchte, muss man ihm auch erlauben, das eigene Zentrum zu erreichen.

Ihr müsst empfindsam werden, vollkommen verletzlich, absolut verletzlich und offen.

Es ist ein Wagnis.

Jemandem zu erlauben, das Zentrum in einem selbst zu berühren, ist ein gefährliches Risiko. Man kann nie wissen, was der andere mit einem macht, wenn man einmal alle Geheimnisse preisgegeben hat, wenn das Verborgene ans Licht gekommen ist ...

Wir haben Angst davor, deshalb sind wir nie offen.

Deshalb haben wir Bekanntschaften - und glauben, das sei Liebe.

Man kann jemanden nur in sein Zentrum hineinlassen, wenn man keine Angst hat...

Ihr habt immer Angst und könnt dem anderen nicht erlauben, zu eurem tiefsten Mittelpunkt vorzudringen.“


(Der Antaghar)
Kampfeslust oder Gelassenheit
@*****har

Solange wir auf Erden leben, wird die Angst unser ständiger Begleiter sein.

Liebe ohne Angst gibt es nicht.

Wenn wir meinen, wir hätten keine Angst so ist das Einbildung.

Es ist auch gut, dass es die Angst gibt, sie schützt uns vor Übermut.

Ich habe Leute kennen gelernt , die in ihren Inneren tiefen Frieden
hatten, die sind mit einem Lächeln gestorben.

Die hatten wirklich keine Angst mehr, die fühlten sich geliebt.

So sehe ich das.


Eifelbauer
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ Eifelbauer
Liebe ohne Angst gibt es nicht.

Nach all meinen Erfahrungen und Erkenntnissen und denen in der entsprechenden Fachliteratur würde ich ich dir sofort vehement widersprechen. Aber möglicherweise verstehen wir unter Angst etwas verschiedenes?

Welche Angst meinst Du da?


Ich habe Leute kennen gelernt , die in ihren Inneren tiefen Frieden hatten, die sind mit einem Lächeln gestorben. Die hatten wirklich keine Angst mehr, die fühlten sich geliebt.

Hier scheint mir, Du widersprichst Dir ein Stück weit selbst. Oder wie erklärst Du den scheinbaren oder tatsächlichen Widerspruch?

(Der Antaghar)
Kampfeslust oder Gelassenheit?
@*****har

Das mag sein Antaghar, das wir was verschiedenes verstehen.

Ich kann Dir auch nicht widersprechen.

Für mich gibt es nur eine wahre Liebe.

Sicher weißt du welche ich damit meine.
Ich kann und werde auch nicht an dieser Stelle darauf eingehen, weil ich meine, es gehört nicht hier hin.-Es könnte von vielen falsch verstanden werden und es könnte vielleicht neue Unruhe in die Gruppe bringen.

Eine andere Frage in diesem Zusammenhang.:
Wann beginnt das Sterben?

"Todesruf ist auch Liebesruf.Der Tod wird süß, wenn wir ihn bejahen, wenn wir ihn als eine der großen, ewigen Formen des Lebens und der Verwandlung annehmen."
H.H.


Eifelbauer
Dieser Thread
ist einfach Klasse. Toll, wie unterschiedliche Sichtweisen einander ergänzen und gegenseitiges Verständnis aufbauen.

Jeder Mensch hat wohl eine eigene Vorstellung von Liebe und Angst. Es gibt krankhafte Liebe und krankhafte Angst. Aber es gibt auch existenzielle Liebe und Angst.

Eifelbauer, ich glaube dich zu verstehen. Meinst du ein tiefer Glauben nimmt uns die Angst vorm Leben und die Angst vorm Tod?

Ich zumindest glaube daran. Ein Glaube, egal an was oder wen gibt uns innere Sicherheit und das Gefühl, beschützt zu werden. Und er gibt uns das Gefühl, nicht allein zu sein.

So richtig kann ich es garnicht ausdrücken, aber mein Gefühl sagt mir, dass es etwas gibt, dass ewig ist, dass immer da ist und immer sein wird.

lg Ralf
Kampfeslust oder Gelassenheit?
@******man

Ja cruiserman, das glaube ich...siehst du, ich habe z.B. auch Angst weiter auf den Thread einzugehen, weil es nicht hier rein passt.

Es könnte von vielen falsch verstanden werden, das möchte ich nicht.

Ich meine aber auch, dass die wichtig ist für die Gruppe 50 +, dass dieses Theama angesprochen wurde.

Es gehört auch zur Liebe.

Dies ist meine Meinung.

Eifelbauer
*******ine Frau
1.591 Beiträge
@Antaghar - Was ist denn die Angst...
Jemandem zu erlauben, das Zentrum in einem selbst zu berühren, ist ein gefährliches Risiko. Man kann nie wissen, was der andere mit einem macht, wenn man einmal alle Geheimnisse preisgegeben hat, wenn das Verborgene ans Licht gekommen ist ...

Das IST in der Tat so, bzw. wird von den meisten irgendwann im Leben so empfunden. Auch ich kannte das Gefühl bestimmte Dinge für mich zu behalten zu wollen/müssen. Irgendeine nebulöse Angst. Am leichtesten nachvollziehbar ist es mit der Sexualtiät. Viele, wenn nicht die meisten haben (zunächst) - ich will es mal Hemmungen, was ja im Grunde wiederum Angst ist, nennen, dem anderen zu erzählen, wie sie sexuell ticken... Hier ist das Gefühl greifbarer und nachvollziehbarer aufgrund eventueller Ablehnung, die ja als Ablehnung der eigenen PERSON empfunden wird.

Meinem schärfsten Geschäftskonkurrenten werde ich nicht meine wirtschaftliche Schwachstelle "verraten". Klar. Denn der würde sie zu seinem VORTEIL nutzen.

In Bezug auf Liebesbeziehungen macht das aber keinen SINN! WIe gesagt, dass dies so IST, da gebe ich Dir (und Baghwan) Recht.

ABER WIESO ist dies so?

Was ist denn die Angst, die manche davon abhält, den anderen in das Innerste vordringen zu lassen. Angst davor, dass etwas gesehen wird, dass so abstossend, fremd, inkompatibel sein könnte, dass siech derjenige von einem abwendet?

Die Revoluzzion könnte demnach nur sein, in sich vollständig aufzuräumen, sich neu zu gestalten (?), und das neue ICH vollständig annehmend sich vollständig öffnen zu können.

Ich denke allerdings, dass dies auch eine "Aufgabe" ist, die nicht nur alleine, sondern auch gemeinsam bewältigt werden kann.

Eltern "helfen" ihren Kindern ja auch, sich zu entwickeln. Wobei häufig das Problem entsteht, das Eltern ihre Kinder nicht wirklich sehen wie sie wahrhaft sind oder sein könnten, sondern sie versuchen, sie nach ihren Vorstellungen zu formen. (Es gibt eine ganz wunderbare Geschichte von einem Baum, der zunächst nicht so wachsen durfte, wie er wollte. Vielleicht findet sich jemand, der dieses eindringliche Märchen hier einstellt.) Viele Eigenschaften werden von den eigenen Eltern abgelehnt, nicht weiter gefördert, weil als unwichtig bewertet, etc. Vielleicht ist man als Erwachsener mit diesen ANteilen, die ja nachwievor in einem stecken durch diese Negativprägung nicht im Reinen. Resultat: Bestimmte Anteile verbirgt man, weil die Erfahrung der Ablehnung bereits gemacht wurde.

Und zwei Menschen, die sich lieben, können doch versuchen, gemeinsam diese Aufgabe zu bewältigen.

Nicht nur diejenigen, die das vollkommene "Endergebnis" erreichen sind zu wahrer Liebe fähig... Wie heißt es noch?
DER WEG IST DAS ZIEL.

Florestine



P.S.
Ich vergaß die Quelle in einem meiner letzten Posts anzugeben:
Das Zitat von Erich Fromm ist aus dem Kapitel "Liebe als Antwort auf das Problem menschlicher Existenz" aus "Die Kunst des Liebens"
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ eifelbauer
Nur Mut! Diese Themen sind für uns wichtig und sollten kein Tabu sein!

Die Unruhe hier kam nicht durch solche Themen auf, sondern durch andere Dinge ...

(Der Antaghar)
florestine
Du hast völlig recht. Man muss nicht die absolute Vollkommenheit erreichen, um lieben zu können. Ich kenne ältere Ehepaare hier bei uns auf dem Land. Sie kennen keinen Oshu, sie kennen eigentlich nur sich selbst und ihr sehr enges begrenztes Umfeld. Ihr kleines Fachwerkhaus, ihren Garten, ihre Kinder und Enkel.

Und doch erkenne ich bei diesen einfachen Menschen, die zum Teil über 50 Jahre verheiratet sind eine tiefe Liebe, einen festen Glauben, Zufriedenheit und Glück. und sie behandeln sich immer noch mit gegenseitigem Respekt.

lg Ralf
*******ine Frau
1.591 Beiträge
Lieber Eifelbauer,
natürlich möchte ich Dich nicht bedrängen.

Ich kann nur für mich sprechen und sagen:

Poste doch bitte Deine Gedanken, wie DU meinst und möchtest. Wenn ich sie nicht verstehe, werde ich fragen.

Ich glaube daran, dass die LIEBE das Göttliche Prinzip ist. Manche nennen es Gott, manche Energie, andere anders. Der Glaube daran und das Bewußtsein, dass ich ein Teil der göttlichen Schöpfung bin, dass ich auch geliebt werde, weil ich Teil der Liebe bin, und dass ich als Teil all dessen mit allem, auch allen anderen Menschen, verbunden bin, könnte mir Gelassenheit geben, aber mir auch die Kraft und die Lust, mich für etwas einzusetzen!

Liebe Grüße
Florestine
Eifelbauer,
auch ich finde deine Gedanken wertvoll und möchte gerne weiter darüber lesen und schreiben.

einen lieben Groß, Ralf
*******ine Frau
1.591 Beiträge
@Cruiserman
Und [doch] erkenne ich bei diesen [einfachen] Menschen, die zum Teil über 50 Jahre verheiratet sind eine tiefe Liebe, einen festen Glauben, Zufriedenheit und Glück. und sie behandeln sich immer noch mit gegenseitigem Respekt.

DAS hört sich für mich aber schon ziemlich vollkommen an!

*blume*
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ florestine
Ich finde Deinen Beitrag sehr wichtig und bin im Prinzip ganz Deiner Meinung.

Die Frage, warum das so ist, ist allerdings eine genauere Betrachtung wert: Ich gehe (nach meinen therapeutischen Erfahrungen) davon aus, dass die meisten Menschen sich wertlos fühlen - und die Erziehung in Elternhaus, Kindergarten, Schule etc., trägt ja häufig dazu bei. Der Umgang in Beziehungen später besorgt dann vollends den Rest. Ich will das mal zu erläutern versuchen:

Selbstwertgefühl ist ja etwas, das sich erst entwickeln muss und nicht in die Wiege gelegt wurde. Nun kommt der entscheidende Haken: Ich lerne, mich anzupassen, folgsam und brav zu sein, Leistung zu bringen, Erwartungen zu erfüllen usw. usw. - und werde dafür anerkannt, geliebt, geachtet.

Und ich freue mich darüber ... und frage mich, warum ich mich dennoch wertlos fühle.

Die Antwort: Da wird ja mein Wohlverhalten geachtet, anerkannt und geliebt, meine Leistung, mein Bravsein ... Aber nicht ich! Ich bin dadurch, dass ich in der Schule in Mathe eine Eins habe, zwar beliebt bei meinen Lehrern und Eltern (unter Umständen schon nicht mehr bei meinen Freunden), aber nicht, weil ich ICH bin,sondern weil ich eine Eins geschrieben habe.

Um mir meiner selbst bewusst zu werden (= Selbstbewusstsein zu entwickeln) und meinen Wert zu erkennen und zu schätzen, muss ich auch wirklich als der, der ich bin (inklusive aller meiner Fehler und Schwächen, einfach als Mensch) geachtet und wertgeschätzt werden.

(Das bedeute ja nicht, dass ich mich nicht verbessern sollte oder nicht mehr dazu lernen soll, weil ich ja so okay bin, wie ich bin - aber es hilft mir, mich als mensch, als Lebewesen geachtet, angenommen, geschätzt zu werden.)

Auch wenn ich mal Mist baue, wird zwar mein Verhalten kritisiert, aber ich als Mensch bin dennoch angenommen. Und wie machen es die meisten Eltern, Geschwister, Freunde, Lehrer etc.? "Was bist du nur für ein Volltrottel, Arschloch, Nichtsnutz ...!" - anstatt z. B. in etwa zu sagen: "Weißt du, ich mag dich sehr und du bedeutest mir viel, aber was du hier getan hast, das war einfach beschissen!"

Verstehst Du? "Das war beschissen" und nicht "Du bist beschissen!"

Und so lernen wir, dass wir nichts wert zu sein scheinen, es sei denn, wir bringen Leistung, verhalten uns einwandfrei, passen uns an, leben ohne Fehl und Tadel (und ohne Sünde).

Und wer kann das schon? Ich nicht, Du nicht - das kann keiner auf Dauer, wir sind Menschen und machen manchmal Fehler! Somit ist alles vorprogrammiert ...

Später, als Paar, können wir da einiges wieder gut machen, indem wir einander wirklich achten und wertschätzen. Und dann werden wir miteinander und aneinander wachsen ... Und welcher Mann geht schon wirklich immer achtsam und wertschätzend mit seiner Frau um? Und welche Frau geht schon wirklich immer achtsam und wertschätzend mit ihrem Mann um? Wir haben das ja nicht mal gelernt (siehe die oben angeführten Beispiele, wie man ein Verhalten, eine Aussage, eine Tat durchaus heftig kritisieren kann - ohne gleich den anderen in seiner Person insgesamt niederzumachen).

Geht es uns nicht allen so: Werden wir kritisiert, fühlen wir uns gleich am Boden zerstört und so, als ginge die Welt unter, weil wir nicht mehr geliebt werden.

So ein Blödsinn! Es wurde nur ein Verhalten, nur eine Tat, nur eine Aussage (oder was weiß ich) von uns kritisiert, nicht wir als Mensch. Und auch wenn jemandem etwas an uns nicht passt, bedeutet das noch lange nicht, dass er uns nicht mehr liebt.

Wenn er es aber so ausdrückt ... Was dann?

"Du kotzt mich mal wieder an mit deiner ewigen Trödelei!"
"Musst du dich immer so blöd anstellen?!"
"Sag mal, kapierst du eigentlich gar nichts!?"
"Nur wegen dir kommen wir jetzt wieder zu spät!"
"Nie kannst du dich benehmen, wenn wir zu Besuch sind! Du bist unmöglich!"
"Du bist ja so ein verdammter Vollidiot!"


Und so weiter ...

Kennen wir das nicht alle? Und mal ehrlich - ist das nicht traurig???

(Der Antaghar)
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