Es heißt immer, ...
... früher war alles besser, aber kaum einer möchte jetzt, mit dem Stand von heute, im "früher" leben.
Was mich ganz klar stört, ist, wie heute die Kinder und Jugendlichen erzogen bzw. nicht erzogen werden.
Früher haben die Kinder und Jugendlichen eine Erziehung genossen und damit meine, ich ganz bestimmt nicht, dass man ein Kind oder einen Jugendlichen schlagen muss. Es geht auch ohne Schläge, aber mit Konsequenz, die vielen Erwachsenen fehlt, weil es ihnen zu lästig und zu anstrengend ist. Ja, Erziehung bedeutet Anstrengung für den Erwachsenen.
Heute sind Kinder und Jugendliche vor allem respektlos. Ihren Eltern und auch anderen Personen gegenüber.
Ich weiß nicht, wie oft ich schon den Ausdruck "Scheiß Bulle" gehört habe. Im nächsten Moment bin ich dabei, zu erklären, was der Beruf für die Bevölkerung bedeutet und was die Polizisten alles, bei schlechter Bezahlung, unter Einsatz ihres Lebens, leisten müssen. Und dies ist nur ein Beispiel der Respektlosigkeit.
Klar ist auch, dass früher die Kinder und die Jugendlichen keine Engel waren, heute gibt es mehr denn je Kinder und Jugendliche, die nicht in ihrem Elternhaus aufwachsen, weil die Eltern nicht in der Lage sind, ihre eigenen Nachkommen zu erziehen.
Früher waren Kinder und Jugendliche, die fremd, also in Heimen, untergebracht waren, in der Hauptsache Waisen. Heute ist das völlig anders. Heime gibt es kaum mehr, dafür genügend andere Möglichkeiten, die Nachkommen fremd unter zu bringen.
Früher wurden die Kinder und Jugendlichen misshandelt, leider auch in Heimen, und keiner interessierte sich für ihr Schicksal. Heute werden sie zum Glück mehr geschützt und aus den Familien genommen.
Erschreckend ist vor allem der Drogenkonsum, den es in diesen Maßen und Ausmaßen früher garantiert nicht gegeben hat.
Was in welchen Mengen in bereits sehr jungen Jahren konsumiert wird, mag und kann sich kaum einer vorstellen.
Insgesamt sollten wir alle daran denken, dass unsere Kinder die Zukunft, also auch unsere Zukunft, sind und wir darauf achten müssen, dass was aus ihnen wird. Alleine schaffen sie das nicht.
Und ja! Erziehung macht und ist Arbeit. Vor allem ist Erziehung anstrengend.
Ich kann da mitreden, ich habe selber ein eigenes Kind groß gezogen und war auch Tagesmutter.
Wer es besser weiß, darf mich gerne eines besseren belehren.
Nur zur Info: Ich bin Erzieherin in der Jugendhilfe und arbeite in der Heimerziehung (in einer Einrichtung, die für die Kinder und Jugendlichen die letzte Station zur Unterbringung ist, danach gibt es nur noch die Straße), sprich direkt an der Quelle.