@Antaghar
Guten Morgen!
Vielleicht ganz interessant für Dich was Kommunikation und Konflikt betrifft: Interview mit "Marion Knaths, 40, [sie] stand mit Mitte 30 vor dem Sprung in die Vorstandsetage eines US- amerikanischen Textilkonzerns. Stattdessen machte sie sich 2004 selbständig. Ihre Firma sheboss ist auf Führungsseminare für Frauen spezialisiert."
http://www.spiegel.de/unispiegel/jobundberuf/0,1518,579808,00.html
Tja, und zu dem Beispiel Deiner Antagharin kann ich nur nicken. Habe ich ähnlich auch schon mal erlebt in der Schulzeit.
Männer sollen nicht aufeinander eifersüchtig sein? Nicht neidisch sein? Immer den Erfolg und das (Karriere-)Vorbeiziehen den anderen
gönnen?? Bei Männern wird all das gerne "Ehrgeiz" und Hirarchiegerangel genannt. Ich bin da eher einer Meinung mit
Evian und
Cruiserman (
für Eure Beiträge).
Eben habe ich meinem Mann Dein Post vorgelesen und gefragt, wie es denn das Miteinander (oder Gegeneinander..) bei ihm sei (in der Abteilung: 12 Männer und 3 Frauen, die Frauen allerdings nur Assistenz). Er zuckte nur die Schultern und meinte, sehr viel anders läuft es da auch nicht. Die Männer lästern auch untereinander, offene Auseinandersetzungen gibt es praktisch nicht, über die Arbeit oder das Verhalten der anderen wird ebenfalls rumgekrittelt. Zickerei über Äußerlichkeiten gibt es nicht, wohl deshalb, weil sie alle im Kittel rumrennen. Zusammenhalt? Kaum. Wahrscheinlich aufgrund der extrem hohen Arbeitsbelastung sieht jeder zu, wie er am besten klar kommt.
Meine Erfahrungen im Beruf waren und sind außerordentlich gemischt.
Gerade in den Männerberufen kann ich die allgemein vertretene Meinung unterschreiben, die sagt, dass Frauen sich "länger" machen müssen, um den gleichen Erfolg zu haben. Ich sehe das allerdings mittlerweile pragmatischer: Im Konkurrenzkampf um die (besseren) Arbeitsplätze wird eben alles mobilisiert.
Ansonsten bin ich ein Vertreter davon, dass für ein gutes Arbeitsklima ein respektvoller Abstand bestehen muss, und die "Chemie" untereinander muss stimmen (was in großen Gruppen schwierig ist, aber dann greift wieder das Prinzip "Respekt"). Menschen sind individuell.
Eine ähnlich gelagerte Sitaution wie die Deiner Antagharin im Job. Die Reaktionen von einem zurückgewiesenen Mann.
Als ich damals im Rahmen meines Studiums das begleitende Berufspraktikum machte, wurde ich (ich will´s mal nett ausdrücken) heftig umworben von einem Arbeitskollegen. Er war schlicht nicht mein Typ. Irgendwann habe ich ihm dann freundlich und eindeutig gesagt, dass ich seine Gefühle nicht erwidern würde. Was danach kam, war schlicht bühnenreif. Er verbreitete Geschichten, versuchte mich beim Chef anzuschwärzen, ließ Akten, die ich bearbeitete, verschwinden, es ging so weit, dass er meinen Rausschmiß wollte. Irgendwie bin ich damals nicht auf die Idee gekommen, bei meinen anderen Arbeitskollegen um Unterstützung zu bitten. War vllt. ganz gut... Und nun fragst Du dich, wie ich aus diesem Schlamasel rausgekommen bin. Ich bin zu meinem Chef gegangen und habe um einen gemeinsamen Gesprächstermin gebeten, in dem mein Arbeitskollege vor mir darlegen sollte, was meine beruflichen Verfehlungen sein sollten. Meine Erfahrung schon damals war nämlich, dass die wenigsten Menschen es schaffen, Dir in einem längeren Gespräch ohne mit der Wimper zu zucken ins Gesicht lügen können. Auf das Nachgestelle bin ich nicht eingegangen, das wäre jämmerlich gewesen - womit er aber gerechnet hatte. Das Gespräch blieb rein sachlich. Am Ende räumte er ein, das eine oder andere meiner "Fehlerchen" zu streng und überbewertet zu haben.
Zwar habe ich später nie wie die Antagharin eine Entschuldigung und ein Eingeständnis erhalten, aber ein respektvoller Abstand war dann möglich.
Es ist nicht das einzige mal, dass ich Männern, die ich auch aus dem beruflichen Umfeld kannte, einen Korb geben mußte. Die oben beschriebene Situation/Reaktion war allerdings die extremste... Was habe ich nun daraus gelernt, und welche Schlüsse habe ich gezogen? Tunlichst selbst darauf zu achten, dass ein freundlicher, geschäftlicher Ton herrscht.
Zwar bestimmt mein Geschlecht durchaus mein Empfinden. Aber im Beruf konzentriere ich mich doch auf den JOB, den ich zu machen habe. Auch wenn mich die Wechsis mal wieder schweißen lassen..
Florestine