Erotik – Sexualität - Gewalt …… in der Kunst

Auf jeden Fall wird man neugierig auf die Auflösung.....

Gute Nacht
WiB

Diese Frau hat sich mit ihrem Geliebten, der hunderte von Kilometern von ihr entfernt wohnt, zu einem "dirty talk" verabredet.
Sie schaut auf den Monitor und wartet darauf das endlich, endlich sein Profil auftaucht.

Aber er meldet sich nicht.

In ihrem Gesicht sehe ich die Fragen:

Hat er mich nur benutzt?
Ist ihm irgend etwas passiert?

Gruß Dieter

Also ich erkenne nur eine in sich versunkene Frau,

die für mich etwas von Resignation ausstrahlt in Ihrem Blick.

Sie wirkt hoffnungslos und traurig...

Vielleicht stellt sie gerade Ihr bisheriges Leben in Frage ??

Macht sich Gedanken was bisher passierte und es kommen Zweifel auf.


Liebe Grüße

Marlis

Marlis,
könnte aber auch sein, daß sie was vermißt, was frühe reben da war.....

Rene

guten morgen allerseits.....

sie sieht aus, als trauere sie der letzten beziehung nach und fragt sich, warum die liebe zerbrach....irgendwie traurig und hoffnungslos.....

tolle augen......

lg jinx

Nun bekommt die Arbeit eine neue Aussage.


Eure Interpretationen fand ich sehr spannend und durchaus treffend für das alleinstehende Bild.

lg michael

Na mit der Sehnsucht lagen wird wohl dann richtig...

Liebe Grüße
Rene

Welche Sehnsucht meinst du?

lg michael

Ich weiss nicht ob mir das Verständnis fehlt, denn für mich sind es drei Ausschnitte aus einem Gesamtkunstwerk mit denen ich in dieser Konstellation eigentlich nichts anfangen kann, oder auch Ausschnitte aus drei Einzelbilder.
Für mich persönlich würde ich gern die ganzen Bilder oder das Gesamtkunstwerk sehen.

der halbe Mond, der sich gern Kunstwerke anschaut

Michael,
ich habe auch aus dem 1. Bild eine Sehnsucht gesehen.
Nach was genau, daß war eben nicht zu erkennen. Aber
die beiden anderen Bilder ergänzen es ja jetzt.

Lieben Gruß
Rene

...ohne sichtbare Gewaltanwendung.

Meiner Meinung nach steckt alleine schon in der Sexuellen Auseinandersetzung zwischen den Geschlechtern (auch bei Gleichgeschlechtlichen) eine Fülle von aggressiver Spannung.
Genauso wie Lust und Schmerz gleichzeitig nebeneinander existieren genauso spielen liebevolle zärtliche Gesten mit denen von Macht und Unterwerfung.

Momentan arbeite ich wieder an diesem Thema.
Es sind großformatige Materialbilder in denen verschiedene Stoffe wie Erde, Kohle, Papier und Fotografie zum Einsatz kommen.


lg michael

Michael,

nicht zu vergessen, das Spiel mit Licht und Schatten.....

das ja auch eine bestimmte Wirkung bestärken oder abschwächen kann.

Rene, die sich immer freut, wenn sie Einblicke erhaschen kann

Mehr als ein Jahr ist seit dem letzten Posting hier vergangen.
Nun möchte ich einen Neubeginn starten.

Eine neue Arbeit aus dem heurigen Jahr.
Vorerst ohne Bildbeschreibung.
Mal sehen wie es ankommt.



lg michael

Hallo Michael und welcome back hier im Thread.....

Ich habe für mich festgestellt, daß sich meine Sichtweise zu Bildern geändert hat.
Vielleicht hat das etwas damit zu tun, daß man sich jetzt auch mehr mit BDSM beschäftigt.
Oder liegt es daran, daß jetzt ein sichtbares Seil eher als Fesselspiel gewertet wird, statt Gewalt?
Obwohl da auch ein kleiner Widerspruch drin steckt, denn das Spiel unterliegt ja doch genaus diesen Tatachen, daß Spannung entsteht, weil man gefesselt ist und nicht weiß, was kommt?

Doch die Frau auf Deinen Foto genießt.......
zumindest empfinde ich die geschlossenen Augen und den geöffneten Mund so als solch ein Ausdruck.

Rene

Vorweg herzlichen Dank für Deine rasche Reaktion.

Über den Prozess der eigenen ganzheitlichen Veränderung verändert sich auch die Sichtweise vieler Themen.


Dein Eindruck täuscht Dich nicht, die Frau genießt tatsätzlich ihren Zustand. Sie gibt sich hin und schwelgt in ihren Gefühlen.

Das ist ja der gravierende Unterschied In BDSM Ritualen zu echten Gewaltszenarien im realen Leben.
Die Freiwilligkeit und vor allem das Vertrauen zueinander und nicht wenig oft auch die tief empfundene gegenseitige Liebe, lassen das Spiel um Macht und Hingabe so lustvoll werden.

Ich finde es sehr spannend dass Du dich nun auch mit BDSM auseinandersetzt. Welche Erfahrungen hast Du damit bis jetzt gemacht.

lg michael

Lieber Michael,

auch wenn ich ja Deine Fotos immer unter einem anderen Anspruch gesehen habe, da ich ja weiß, daß BDSM ein Thema für Dich ist, habe ich es versucht neutral zu sehen.
Neutral eben aus dem Gesichtspunkt heraus, daß ich bei Darstellungen, die Gewalt spiegeln, eine Abneigung hatte.
Dann macht es aber einen erheblichen Unterschied, das die Personen, die auf den Fotos abgelichtet/dargestellt sind, einverstanden sind.
Das und der Ausdruck der Person/nen ist eben das, was die Sichtweise ändert.
Wenn ein Fotograf irgendwo auf der Welt eine Frau abgelichtet hätte, die nackt und gefesselt wäre und der Ausdruck der Frau würde Angst spiegeln, dann würde ich das Foto auch weiterhin so sehen, wie man es sehen muß, Gewalt gegen den Willen der Person, also eher der Ausdruck von etwas negativem, daß zwar auch künstlerisch ist, aber ein anderes Ziel verfolgt.

Du stellst aber eine vorsichtige Darstellungsweise von BDSM dar, wäre es etwas drastischer, weil es ja auch in dem Bereich extreme Unterschiede gibt, würde es mich wohl eher wieder an Gewalt erinnern und der Eindruck von Erotik ginge verloren.

Rene, die gerade jede Pause nutzt, die sich ihr bietet.....

...steht ihr ins Gesicht geschrieben und die Hände, die sie angreifen, lösen wohlige Schauer in mir aus. Mmmh - ein feines Bild.

Eine kleine Anmerkung zur Gewalt - bei Gewalt besteht niemals ein Einverständnis eines der Beteiligten. - Und diese Konstellation ist völlig unabhängig von BDSM.

Eine zärtlich anmutende Berührung meines Gesichtes, ein Streicheln über den Kopf, eine sanfte Berührung meiner Lippen - gegen meinen ausgesprochenen Willen nenne ich dies Gewalt, auch wenn es dem Außenstehenden nicht so erscheint.

Ein Schlag ins Gesicht, eine unvorbereitete Penetration zum Zwecke einer gemeinsam vereinbarten Luststeigerung ist gewaltfrei, auch wenn es dem Außenstehenden nicht so erscheint.

Danke für's Wiederbeleben.

Angelika

@*****ika


Michael hatte ja das Wort Gewalt und Kunst geknüpft.
Und es ist nunmal eine Tatsache, daß jemand der gefesselt ist, sich nicht wehren kann. So gesehen können Betrachter in den Fesseln schon etwas Gewalttätiges sehen. Das "unsichtbaren" Einverständnis wird durch die Lust dann sichtbar.


Das ist aber nur das, was das Foto bei Dir im Kopf verbindet.



Und wenn ein Fotograf das in Bildern festhalten würde, wäre es wohl schwer, das zu unterscheiden.

Rene

dieses bild zeigt erotik und sexualität...
wie ich sie (manchesmal) liebe...

"gewalt_ige hingabe"


es zeigt das auf, was ich empfinde...
wenn seile um meinen körper geschlungen sind...

ein sich öffnen...
meiner selbst...
meinem partner gegenüber...
indem ich "meine schutzmechanismen" aushebeln lasse...
und auf meine bewegungsfreiheit verzichte...

und mich dann nicht nur in "seine hände" begebe...
sondern mich in seine hände und die seile "fallen lasse"

manchmal denke ich,
dass es "urgeborgenheit" ist, die ich so finde...
aber im großen und ganzen entzieht es sich meinem verstand,
es ist ja auch eine gefühlsmäßige ebene


um die kurve zum bild wieder zu bekommen
(ich plaudertasche )
das bild gefällt mir - es berührt mich

. . . als Künstler interessiert gerade diese Ambivalenz die vom Begriff Gewalt ausgeht. Einerseits diese enorme Abscheu davor, andererseits die Faszination.

Die Darstellung von Gewalt ist wahrscheinlich so alt
wie das Bild selbst.

Seit den neolithischen Felsmalereien
früher Jägerkulturen sind blutige Szenen des
Kampfes, der Jagd, des Opfers oder der Sühne durch
die Kulturgeschichte der Menschheit zu verfolgen.

lg michael

Lieber Michael,


Frage bleibt, was die "Künstler" damals transportieren wollten.
Mahnung, Infomation, eigene Sichtweise.....
das läßt sich oftmals eben nicht mehr genau definieren.

Und so wird es als Betrachter eben auch nicht so einfach sein,
seine eigene Gefühlswelt außen vor zu lassen, wenn man etwas betrachtet.

Mich hat es ja milder gestimmt, weil ich Deine Darstellungen mit dem Hintergrund über Dich sehen kann.
Jemand der Dich gar nicht kennt, wird es vielleicht ganz anders sehen.
Und wer kein Wissen über BDSM hat, wird es vielleicht sogar doch als Gewalt sehen.

Mein Eindruck vom Genuß spiegelt sich auch durch die zarte Anordnung im Werk selbst.
Sanfte Erdfarben, ohne krasse Konturen, mehr Andeutung.

Mich erinnert es etwas an die Wolkengebilde....

Rene

Gerade die eigene Gefühlswelt ermöglicht uns als Betrachter eines Bildes, sich von diesem berühren zu lassen.
Auch wenn die dabei empfundenen Gefühle nicht deckungsgleich mit denen des Künstlers sind.


lg michael