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Erotik – Sexualität - Gewalt …… in der Kunst

Erotik – Sexualität - Gewalt …… in der Kunst
Es gibt viele Künstler die sich mit diesem Zweig der Kunst auseinander setzen. Gerade diese Kunstrichtung schafft aber immer wieder kontroverse Diskussionen in der Bevölkerung. Die einen finden sie bereichernd, die anderen sagen solch ein „Dreck“ hat in der Kunst nichts verloren.
Wie geht ihr damit um? Wo sind eure Grenzen. Bitte spart nicht mit heftiger Kritik, sagt offen und ehrlich eure Meinung.

Mein erstes Bild zu dieser Thematik, mit dem Titel "Der Wichser"


lg michael
*******ine Frau
1.591 Beiträge
@Painter
Eine Frage vorweg:

Erotik.. in der Kunst.
Sexualität .. in der Kunst.
Gewalt .. in der Kunst.

Jedes für sich betrachtet oder wenn alle drei Komponenten sich (in einem Kunstwerk) verbinden?

Florestine
@florestine
Jeder Begriff für sich bietet in der Verschiedenartigkeit der persönlichen Auslegung genug Zündstoff für sich. In der Kombination aller drei Begriffe ist das Ausmaß der Irritation fast grenzenlos.

Auch im Bild "der Wichser" steckt eine gehörige Portion an autoagressiver Gewalt.

Hand habt es einfach so wie es ein jeder empfindet.

lg michael
**st
Spanndend..
...ist das Thema und ich suche gerade in meiner Erinnerung, was ich dazu gesehen habe. Bin an sich sehr weit informiert im Bereich KUNST *zwinker*

Also:
dokumenta 12 in Kassel.
Viel Sexualität und Erotik und auch Gewalt in den Bildern und Videoarbeiten. Einiges soagr skandalträchtig!

z.B.Juan Davila - deftig gemalter schwuler Sex

oder
die feinen Stickereien mit Haaren im Fridericianum - Einblicke in den Schoß einer Frau

und noch vieles mehr.
Und nicht alles erotisch, aber sehr körperbetont, sexuell und gewalt- ig.

LG Allegra51
@Allegra51
Danke für deinen sehr kompetenten Beitrag.
Da es aber hier nur sehr schwer ist über nicht sichtbare Kunstbeiträge zu diskutieren würde ich mir von dir wünschen, wie ergeht es dir mit meinem Bild, was löst es in dir aus. Wie empfindest du es? Macht es dich betroffen oder stimmuliert es dich, oder findest es du belanglos, nicht ansprechend?

lg michael
Hallo, Painter,
mein erster Blick:

mmhh, erst mal nicht mein Thema!

zweiter Blick: du hast ja genügend Interpretationskenntnisse, also geh mal ran!

dritter Blick: obwohl alles nur schemenhaft zu erkennen ist, ein ungeheuer starker Ausdruck des persönlichen Empfindens des Dargestellten

(jetzt muss ich wieder schauen)

wie hast Du das geschafft? Mit der Körperhaltung?! Entspannung gepaart mit viel Anspannung?! Mit Deinem Pinselstrich?! Aggressiv!

Mit der Wahl der Farben Schwarz-Weiß-Schattierungen!


(Jetzt fehlt mir der Austausch mit anderen. Es macht Spaß, einfach seinen Gedanken so freien Lauf zu lassen)


...ein völlig unreflektierter erster Eindruck.....



Christine
@amoureux79
(Jetzt fehlt mir der Austausch mit anderen. Es macht Spaß, einfach seinen Gedanken so freien Lauf zu lassen)

Ja du lässt dich ein, du spürst in dir nach! wunderbar.
Hoffentlich beteiligen sie noch einige so intensiv wie du.

Danke für deine Aufmerksamkeit!

lg michael
Ich sehe in dem Bild...
...weder Aggression noch Gewalt - vielmehr überkommt mich ein Gefühl unendlicher Leere, Einsamkeit und Resonanzlosigkeit. Nicht einmal mehr Verzweiflung ist da noch für mich spürbar - Verzweiflung bedeutet doch immer noch die Sicht auf das Positive zu haben, auch wenn es für einen persönlich unerreichbar scheint.

Für den Wichser wird die autoerotische Handlung zu einem kurzen Aufflammen von Erinnerungen - die nach dem Höhepunkt in sich zusammenfallen in einem schwarzen Loch der Beziehungslosigkeit, denn mit der Beziehung zu anderen ist ihm die Beziehung zu sich selbst verloren gegangen.

Ein trauriges, schmerzvolles Bild.

Viele Grüße
Angelika
*******ine Frau
1.591 Beiträge
@Painter, @Amoureux
wie ergeht es dir mit meinem Bild, was löst es in dir aus. Wie empfindest du es? Macht es dich betroffen oder stimmuliert es dich, oder findest es du belanglos, nicht ansprechend?

Zum Titel. Ich bin etwas irritiert. Bei der Wortwahl "Wichser" erwarte ich etwas anderes als bei z.B. "Selbstliebender" oder "Fantasien im Nebel allein" oder "Der sich Selbstbefriedigende" (ausserdem wären das irgendwie blöde Titel, nicht wahr?)

"Wichser" läßt etwas abfälliges mitschwingen, der an Druckabbau, kalte, gefühllose Triebhaftigkeit denken läßt, oder Versager. Ich assoziiere auch repetierhaftes Hin- und Herbewegen mit wichsen.

Daher finde ich von Titel her gesehen keine rechte Verbindung zu Deinem Bild. Der klassische "Wichser" (in meiner Vorstellung): Der, der in der Peepshow sich einen runterholt. Schnell, schmuddelig.

Dein Bild des masturbierenden Mannes hat für mich nichts eines "Wichsers". Da liegt einer entspannt, zurückgelehnt, (etwas selbstvergessen? den Kopf in den Wolken?), sich seinem Gefühl hingegeben, die Hand nicht am Schwanz (an den Hoden?). Danach?

Autoaggressive Gewalt? Hm... Weiß nicht, wo ich die Gewalt sehen sollte? Er liegt sehr entspannt. Gewalt im Kopf? Durch helle Nebelschwaden symbolisiert? Nein. Sehe ich auch nicht.

Die harten, schwarzen Striche (die ja bis zum Schwanz reichen) passen dann eher zu "wichsen".

Interessant finde ich die Nebenschwaden (Fantasien?) um den Kopf herum.

Kontrast schwarz/weiß, gewischte Flächen vs. harte (Kohle?)Striche... zwischen Kopf/Fantasie und Schwanz?

Der Boden der Tatsachen ist schwarz und hart? Masturbation ist immer = Wichsen? Inakzeptanz in der Gesellschaft? Auch wenn´s oben schön ist (Kopf, Fanatsie), ist es unten rum "wichsen"? Ich frage mich, welche Einstellung hat der Künstler zum Masturbieren, dass er einem solchen Bild solch einen Titel gibt.

Erotisch finde ich das Bild nicht. Würde ich das Bild in einer Zeitschrift sehen, würde ich weiterblättern. Hier bleibe ich, weil mich interessiert, was DU, Painter, mit Deinem Bild zum Ausdruck bringen möchtest. (Ich mag Eure Serie "7 Todsünden" z.B. unglaublich gerne!!! Eure Interpretation, Umsetzung finde ich sehr gelungen! Jemand, der mich schon einmal beeindruckt hat, interessiert mich eben.)

LG
Florestine



@*****eux
Spannung/Entspannung. Das einzig angespannte im Bild ist der erigierte Schwanz.

Siehst Du darin eine "Aussage"?

dritter Blick: obwohl alles nur schemenhaft zu erkennen ist, ein ungeheuer starker Ausdruck des persönlichen Empfindens des Dargestellten

Was denkst Du, fühlt, denkt er (der Mann im Bild)? Was denkst Du, will der Künstler aussagen?

LG
Florestine
**st
so!
Nun habe ich mir ein Wordfenster geöffnet und Dein Bild daneben geschoben und schreibe, was ich schreiben möchte.


Der Wichser

Auf einem Bett , leicht schräg und asymmetrisch, liegt, auf den ersten Blick entspannt, auf den zweiten angespannt, ein Mann. Sein Alter ist nicht erkennbar. Er ist nackt hingestreckt, ein Arm abgewinkelt, der andere am Körper entlang, Er endet zwischen den Beinen, die Hand ist nicht erkennbar, sie umschließt den Sack des Mannes. Beim Verfolgen der Armlinie fällt mein Blick auf den großen, heller gestalteten Penis, der sich leicht aus der Körperachse nach rechts legt., zur Achselhöhle hin. Seine große Lust ist an dem Ausmaß erkennbar und an der Hingabe des gesamten Körperschemas. Auffällig der Kopf mit seine dem Penis abgewandten Blickrichtung. ..ein Kopf ohne Hals? Oder legt der Kopf lustvoll so weit nach hinten , gebeugt, dass nur noch Kinn und Nasenflügel erkennbar sind? Ja, das wohl eher.
Die Linienführung des Kreide (?) ist der Wichsbewegung angepasst. sehr linear , immer und immer wieder in eine Richtung. Nach oben hin wird sie verschwommen und deutlich heller – sie schmiegt sich fast zwischen Arm und Kopf, legt sich wie eine schützende Glasglocke über den Mann, über Kopf und Arme.
Darüber wird die Zeichnung unruhiger und auch die Linienführung ist runder, so als ob die der Glasglocke entweichen möchte – so wie es der Samenerguss als Höhepunkt der ganzen Aktion auch tut. Entweichen, nach außen offen, linear und abgeben....schwarz , weiß, entweder oder, alles oder nichts!
Ja, das Bild ist für mich erotisch und ich schaue es mir gerne an. Ich finde es nicht aggressiv. Aber ich spüre, dass es von einem Mann gemalt wurde.

Und so wäre es für eine Frau, mit Worten von einer Frau gemalt:
Ganz auf dem Bett ausgestreckt, Beine weit geöffnet – Hände an Brust und zwischen den Beinen, weiche runde Linienführung, Kreise, Spiralen, Wellen, nach innen gerichtet, sanfte Braun- und Rottöne, sicher der Beckenraum im Zentrum des Bildes, all umschließend, aufnehmend, innig, zentriert und lang anhaltende end- und anfangslose Linienführung.
Ach, es wäre toll, wenn das jemand malen könnte....
*******ine Frau
1.591 Beiträge
@Youwillfindme
Interessanter Ansatz...

Wodurch bekommst Du den Eindruck von Leere, Einsamkeit? Durch den Titel oder durch das Bild selbst? Welche Komponente sind das?

Das schwarze Loch der Beziehungslosigkeit und Wichser... Eben weil wichsen nicht gleich masturbieren ist?

LG
Flo
Hi, @florestine...
...jetzt, da Du fragst, bemerke ich, dass ich gar nicht darauf geachtet habe, was genau in dem Bild dieses Gefühl in mir auslöste.

Den Gesichtsausdruck des Mannes kann ich ja nicht sehen und die Körperhaltung ist tatsächlich entspannt.
Vielleicht ist es das Schwarze, das in mir die Stimmung erzeugt hat - die gleiche Zeichnung in rot oder gelb gehalten, hätte vielleicht eine andere Stimmung in mir ausgelöst. Sein rechter Arm macht eine suchende Bewegung neben sich - niemand ist da. - Eine Interpretation, die meinem Hirn entsprungen ist - eine Konstruktion, eine Projektion - nicht mehr. Die gleiche Bewegung in rot hätte ich vielleicht anders interpretiert - er ist erregt und krallt die Hand in seiner Leidenschaft in das Betttuch.

Aber die dominierende Farbe ist ja schwarz.

Viele Grüße
Angelika
sind denn erotik, sexualität und gewalt (letztere
vor allem dann, wenn sie nicht gegen den willen desjenigen erfolgt, gegen den sie sie richtet, sondern vielleicht sogar auf dessen ausdrücklichen wunsch!) wirklich so disparate themen oder ist es nicht so, dass diese begriffe für viele das gleiche oder zumindest sehr ähnliches beeinhalten können und nur deren verwendung unterschiedlich praktiziert wird, abhängig davon wer etwas sagt oder ausdrücken will.

auf jeden fall sind die grenzen immer absolut individuell und sehr fließend! auf der basis von zustimmender bzw. gewünschter gewaltanwendung ist auch nichts verwerfliches darin zu sehen, den von allen gleichermaßen begehrten kick von maximaler lusterfüllung und triebbefriedigung sich auf diese weise zu erlangen.

chacun à son goût! das sollte doch vor allem hier auch im joyclub gelten!

abstrakte begriffe wie sexualität, erotik und gewalt mit bildnerischen mitteln darzustellen, ist ja bekanntlich alles andere als einfach, ja fast sogar unmöglich!

durch die entsprechende wahl u. a. von farben und formen können zwar auch in abstrakter weise gefühlslagen, wie besonnenheit, ruhe, ausgeglichenheit, entspannung und entsprechend auch das gegenteil wie dynamik, spannung(en), chaos, hektik halbwegs adäquat bildnerisch ausgedrückt werden, aber auch hier sind die eigenen, inneren bilder letztlich immer für das subjektive erleben entscheidend, wenn der betrachter bereit ist, sich auf ein kunstwerk real einzulassen und mit diesem in einen stummen inneren dialog kunstwerk einzutreten.

ein profikünstler kann ohne weiteres ein konkretes geschehen, wie z. b. den vollzug eines geschlechtsakts oder - wie unser geschätzter painter hier - einen wichsenden mann darstellen. all dies ist aber heute auch in der kunst keine tabuverletzung mehr, über die man(n oder frau) sich noch aufregt oder bei der ein staatsanwalt bemüht wird, wie noch im jahre 1962 als das bild "die große nacht im eimer" von georg baselitz, das einen erigierten überdimensionalen penis zeigte, auf richterliche anordnung aus einer ausstellung entfernt wurde!

tempi passati!

gott-sei-dank!

wir sind jetzt sehr gespannt auf weitere beiträge und hoffen auch, dass die noch irgendwo bei irgendwem ganz bestimmt noch in den schubladen oder anderswo ruhenden erotischen illustrationen auch hier sehr bald zu sehen sein werden.

alles klar?

alt-/neu-gierige grüße aus der hauptstadt von w+h
Das Bild zeigt für mich.....
Einsamkeit, der Griff nach der Leere neben sich.

Es kommt so etwas wie Resignation auf und erinnert mich

ganz spontan eigenartigerweise an eine Ausstellung von "Kunst im Knast" im Jahre 2001

Dort sah ich ähnliche Bilder,

und las einen nachdenklich stimmenden Text:

In jedem Traftäter steckt etwas von einem Künstler.

und in jedem Künstler steckt etwas von einem Straftäter.

Gemein ist Ihnen der Widerstand,

die Marginalität, des Leidens.


Liebe grüße

Marlis
Die eigenen, inneren Bilder...
...die beim Betrachten eines Kunstwerks ausgelöst werden, @******a_H - genau das ist es, was mir die Kunst schenken kann - die Auseinandersetzung mit mir selber.

Sicher ist es auch spannend, zu erfahren, was sich der Künstler beim Erschaffen gedacht hat und welche Empfindungen er in sein Werk gelegt hat. Das Ziel einer solchen Frage ist jedoch für mich, den Menschen dahinter kennen zu lernen und nicht das Kunstwerk (richtig?) zu interpretieren. Es gibt mir nur in seltenen Fällen etwas, seine Intention verstehen zu wollen - außer, wenn ich den Künstler persönlich kenne oder einfach mehr von ihm wissen will, auch wenn er schon lange tot ist und ich ihn nicht mehr fragen kann.

Das ist das Wundervolle am künstlerischen Ausdruck, wenn es gelingt, in den Menschen etwas zu berühren und zum Klingen zu bringen. Vielen Dank an dieser Stelle dem Künstler.

Viele Grüße
Angelika
Ich bin überwältigt !!!!
Das hätte ich mir nicht gedacht. So eine intensive und tolle Auseinandersetzung. Als Künstler kommt man selten zu solch offen geführten Betrachtungsweisen.

Die Arbeit "der Wichser" ist schon eine sehr alte Arbeit von mir. Mein Selbstwertgefühl und meine Position zur Sexualität waren damals nicht die konfliktfreiesten. Die Sehnsucht nach Erfüllung in der Liebe, die Sehnsucht nach angenommen werden war damals sehr prägend in mir. Da die meisten Bilder von mir Selbstreflektionen sind haben sie natürlich einen sehr persönlichen Zugang.

Eine Interprätation des Bildes fällt oft sogar dem Künstler schwer, würde ich somit auch euch nicht abverlangen.


Die eigenen, inneren Bilder...
...die beim Betrachten eines Kunstwerks ausgelöst werden, @******a_H - genau das ist es, was mir die Kunst schenken kann - die Auseinandersetzung mit mir selber.

Genau das ist es was ich mir als Künstler wünsche. Wenn es mir manchmal gelingt einen Betrachter meiner Bilder zu berühren dann ist ein großes Ziel erreicht.

Mein zweites Bild möchte ich ohne Titel zeigen, weil ich glaube dass ihr eure eigenen Bilder so viel besser finden werdet.
Es ist der erste linke Teil eines zweiteiligen Bildes. Den zweiten Teil zeige ich euch etwas später, somit ist auch eine gewisse Spannung in der Präsentation.


lg michael
Hallo, Florestine,
jetzt habe ich eben eine Antwort an Dich verfasst, auf Vorschau gedrückt und dann, weil ich es ganz eilig habe, vergessen, die Vorschau zu bestätigen.

Und nun ist alles wieder weg! *heul* *gr3* *sorry*

eine ganz eilige Christine
Hallo Painter.....
... auf den zweiten Bild sehe ich eine Frau "gebunden"

und "eingebunden" in sich selbst.

Den Blick voller Selbstzweifel,stark und schwach zugleich.

Gleichzeitig spüre ich eine gewisse Gefahr vor dem was kommt oder kommen könnte....

Liebe Grüße Marlis
*******ine Frau
1.591 Beiträge
auf jeden fall sind die grenzen immer absolut individuell und sehr fließend! auf der basis von zustimmender bzw. gewünschter gewaltanwendung ist auch nichts verwerfliches darin zu sehen, den von allen gleichermaßen begehrten kick von maximaler lusterfüllung und triebbefriedigung sich auf diese weise zu erlangen.

Jaha, natürlich.................................
Aber bei dem Thema "Erotik - Sexualität - Gewalt... in der Kunst" geht es nicht NUR um BDSM. Es gibt da wohl auch noch andere Aspekte als BDSM. Es gibt auch ein Leben, eine Kunst, die NICHT von BDSM berührt wird.

@****ter: Oder geht es Dir explizit um das Thema BDSM in der Kunst?

Und zu dem Bild "Der Wichser":

Eine Interprätation des Bildes fällt oft sogar dem Künstler schwer, würde ich somit auch euch nicht abverlangen.
Was empfindest Du heute, wenn Du das Bild betrachtest? Hat sich etwas verändert? Wie würdest Du es heute malen?

Die an uns gerichteten Fragen an Dich gestellt, ganz im Sinne von:
wie ergeht es dir mit meinem Bild, was löst es in dir aus. Wie empfindest du es? Macht es dich betroffen oder stimmuliert es dich, oder findest es du belanglos, nicht ansprechend?

Puuh - was für eine ambivalente Situation in diesem...
...zweiten Bild. Gefühle, die ich durchaus kenne - nicht nur alleine im sexuellen Spiel mit der Macht und der Ohnmacht.

Der emotionale Ausdruck im Gesicht dieser Frau ist eine Momentaufnahme eines sehr dynamischen Geschehens. Da ist gerade etwas in ihr berührt worden, was nach außen drängt. Noch s t e h e n die Tränen in ihren Augen, die sie jedoch stetig anfüllen und bald herauslaufen werden. Noch beißt sie auf die Lippen und hält die klagenden Laute zurück, die sich in ihrer Kehle stauen.

Wie wird sie sich entschließen? Wird sie der Emotion kraftvoll Ausdruck geben? Die Tränen lautstark aus sich herausströmen lassen und in der mächtigen Welle sich mitreißen lassen. Oder wird sie es aus sich herausrinnen lassen - einfach weil es in ihr überläuft - wie Wasser aus einem übervollen See über den Damm schwappt?

Die Angst vor dem Dammbruch und die Lust an der emotionalen Ausdruckskraft halten sich noch die Waage - ihre Brustwarzen sind hart - diese Ambivalenz erregt sie. Und sie schaut ihn an. Er ist zurückgetreten und erwartet ihre Antwort.

Und auch wenn sie sich ihm ausgeliefert hat und er die Macht hat, sie in ihrem Innern zu berühren - ohne ihre Antwort geht es nicht weiter. Auch die anmutende Hilflosigkeit durch ihre gebundenen Arme - sie ist in diesem Moment diejenige, die in ihrer Stärke oder Schwäche das Spiel bestimmt.

Viele Grüße
Angelika
*******ine Frau
1.591 Beiträge
@Youwillfindme, @Painter
@*********ndme

Gefühle, die ich durchaus kenne...

...und hier anschaulich wiedergibst. Siehst Du in diesem Bild? Weil dort eine gebundene Frau abgebildet ist? Es ist also Deine (projezierte) Interpretation dessen, was dort geschieht und in ihr vor sich gehen könnte?

Aber bevor ich mich in einen Interpretationsaustausch mit Dir begebe, über den ich mich freuen würde, möchte ich doch Painters 1. zur Diskussion gestelltes Bild in Erinnerung rufen und an den Künstler meine Fragen im Sinne seiner an uns gestellten Fragen wiederholen:

@****ter
Und zu dem Bild "Der Wichser":

Zitat:
Eine Interprätation des Bildes fällt oft sogar dem Künstler schwer, würde ich somit auch euch nicht abverlangen.

Was empfindest Du heute, wenn Du das Bild betrachtest? Hat sich etwas verändert? Wie würdest Du es heute malen?

Die an uns gerichteten Fragen an Dich gestellt, ganz im Sinne von:
Zitat:
wie ergeht es dir mit meinem Bild, was löst es in dir aus. Wie empfindest du es? Macht es dich betroffen oder stimmuliert es dich, oder findest es du belanglos, nicht ansprechend?

Besonders anrührend fand ich Deine Zeilen:

Die Arbeit "der Wichser" ist schon eine sehr alte Arbeit von mir. Mein Selbstwertgefühl und meine Position zur Sexualität waren damals nicht die konfliktfreiesten. Die Sehnsucht nach Erfüllung in der Liebe, die Sehnsucht nach angenommen werden war damals sehr prägend in mir. Da die meisten Bilder von mir Selbstreflektionen sind haben sie natürlich einen sehr persönlichen Zugang.

Hast Du diesen Konflikt mit der Kunst ein Stück weit lösen können?
**st
Angst...
...sehe ich in diesen Augen, Hilflosigkeit, Verzweiflung - und diese blaue Woge. Wo kommt sie her, wo will sie hin. Der Körper der Frau scheint sie zu stoppen. Instinktiv stellet sie sich mit dem Rücken dagegen an, ihre zarte weiche Vorderseite will sie schützen.
Aber warum sind ihre Haare so ordentlich angesichts der Dramatik des Augenblicks? Sind Hände hinten auch festgezurrt? Schaut sie zu ihrem Peiniger?

Ja, da steckt für mich viel Gewalt drin, Gewalt im gegensatz zu Unschuld und Verletzlichkeit.

Toll finde ich die Farben. Das Blau gegen die Brauntöne und die helle Haut , die auffälligen Augen.

LG Allegra51
Ja, @florestine....
...es sind meine ureigenen Bilder und Gefühle - durch dieses Bild von Michael angeregt - die ich hier beschrieben habe.

Das Gebundensein hat für mich als BDSM'lerin eine konkrete Bedeutungen, denn die Herstellung einer Situation, in der ich meinem Partner ausgeliefert bin, ist ja die typische Konstellation in dem Spiel mit der Macht und der Ohnmacht.

Doch das Gebundensein steht auch als Symbol für jedwede andere Lebenssituation, in der ich vor der Entscheidung stehe, mich einem anderen Menschen zu öffnen (die Schleusen des Dammes zu öffnen) oder meine Gefühle zurückzuhalten, weil ich durch die Fesseln der Angst in meinem Ausdruck gehemmt bin. - Und anstatt diesen befreienden Ausbruch zuzulassen, mit dem alles, was sich in mir an Unrat in der Tiefe des Stausees gesammelt hat, wegzuspülen und Platz zu machen für neues, frisches Wasser - statt dessen nur ein permanentes, seichtes Überlaufen verhindert, dass mich der emotionale Druck zerstört.

Dieses Zulassen eines emotionalen Ausbruchs ist für mich immer noch mit einer starken Angst besetzt - ich fürchte, lächerlich zu wirken, nicht verstanden zu werden, mich nicht angenommen zu fühlen. Diese Angst versetzt mich immer wieder auf's Neue in diese Ambivalenz. Doch ich weiß um die befreiende Kraft - und dieses Zögern vor dem Sprung, vor dem Loslassen erregt mich auch, denn ich weiß, was geschieht, was geschehen kann, wenn ich den Mut dazu habe, es zu tun.

Viele Grüße
Angelika
Diese blaue Woge...
...@******a51 - prallt sie a u f die Frau oder bildet sie einen S o g - zieht sie an der Frau in die Richtung, in die sie so ängstlich - gleichzeitig aber auch s e h n s ü c h t i g blickt?

Angelika
*******ine Frau
1.591 Beiträge
@Youwillfindme
Kannst Du diese Erfahrungen aus dem sexuellen Bereich auch als "Heilung" auf andere Lebensbereiche übertragen? Wirst Du durch die sexuelle Befreiung auch in anderen Situationen, in denen Du Angst verspürst, freier und stärker?

LG
Flo
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