Genau, @Antaghar...
...Farben haben (meines Wissens) keine
unmittelbare Wirkung, sondern wirken über den Umweg unseres Wissens und unseres Glaubens (der Begriff Überzeugung ist vielleicht neutraler).
Doch diese Überzeugung kann so verinnerlicht sein, dass sie automatische Wirkungen erzeugt, ohne dass wir uns dessen bewusst sind, dass unsere Überzeugung wirkt und nicht die Farbe. Beispiel ist das instrumentelle Konditionieren - bringe jemanden in Kontakt mit unangenehmen Erfahrungen und bringe dabei eine beliebige Farbe ins Spiel. Diese Person wird Farbe und unangenehme Erfahrung assoziieren (verknüpfen) und irgendwann genügt die Farbe allein, um Angst, Trauer, Ärger auszulösen.
Kulturelle Assoziationen haben eine sehr gefestigte, weil uralte Verknüpfung von Reiz (z.B. Farbe) und Reaktion (z.B. emotionale Stimmung oder vegetative Stimulation). Die Verknüpfungen sind so gefestigt, dass Menschen eben g l a u b e n, es sei die Farbwirkung.
Solange wir einen Nutzen daraus ziehen, ist es legitim, Farben zur Beeinflussung von Stimmungen und Gesundheitszuständen zu verwenden. Nur dürfen wir die Kausalkette nicht reduzieren und die innere Überzeugung übersehen.
Viele Grüße
Angelika