So schnell kann man ja gar nicht mitkommen........
@**di
Eigentlich sind hier alle ganz zufrieden und begeistert mit und von der Diskussion. Sie hier an dieser Stelle zu beenden wäre schade. Sie woanders noch einmal anzukurbeln würde ihr vielleicht die Luft und Dynamik nehmen. Und als Mutter von zwei Töchtern spielt die Frage nach Gewalt/Sexualität/sexueller MIssbrauch/usw. am Arbeitsplatz und noch so einiges durchaus eine wichtige Rolle. Möchte ich doch meinen Kindern auch hierbei beratend, erklärend, unterstützend zur Seite stehen... Und keine Panik, liebe Hedi! Hier wird es kein Gezanke um BDSM geben...
@*****sse
Vielleicht weil Sex der einzige Bereich ist, in dem es nicht möglich ist, die eigene Männlichkeit oder Weiblichkeit zu leugnen!? Weil dort dass Alltags-Ich oder die Maske, die viele im Alltag tragen abgelegt wird? Weil im Bett weder diskutiert noch geschauspielert wird?
..setzt voraus, dass sich dort jeder so benimmt, wie er wirklich ist. Was eben nicht der Fall ist.
Ich finde die Annahme, dass Männlichkeit und Weiblichkeit immer mehr verwischen und zu einem klebrigen Einheitsbrei zu verkommen drohen und damit für die Unterdrückung geschlechtsspezifischer Wesenszüge und Verhaltensweisen (und damit in Ex- oder Implosion führen können) verantwortlich sind, ebenfalls richtig. (BDSM hat mit dem Ausleben von Männlichkeit/Weiblichkeit gar nix zu tun, daher paßt der Aspekt BDSM hier nicht rein.)
Kennt Ihr den Spruch: "Macht macht sexy"?
@***at
Verstehe ich Dich richtig? Meinst Du, die meisten (deutschen) Frauen würden im Dornröschenschlaf verharren und auf einen DOM warten, der in Gestalt eines plump grapschenden Flegels daherkommt? Meinst Du, unsere Erziehung hat uns dahingehend beeinflußt, dass wir einen solchen Mann
brauchen, um sexuell in Gang zu kommen? Dass alles andere und andere Herangehensweise uns nicht zu erwecken mag? Ich könnte nun auch ziemlich zickig sein und erwidern: Amerikanische Frauen sind halt weniger anspruchsvoll. Was wohl ebenso unhaltbar ist wie die Aussage, wir seien Dornröschens....
Nein, verprellen tust Du mit Deiner Ansicht niemanden. Allenfalls lädst Du Kontra ein.
@*****har
Erstens gibt es auch zahlreiche Frauen, für die Sex und Gewalt bzw. Macht sehr eng zusammen gehören....
Nun ja, um die geht es bei meiner Frage nicht, denn mich interessiert nicht, ob Gewalttätigkeit - in welcher Ausprägung auch immer - quasi als Gehorsam und dem Wunsch einzelner Frauen entsprechend auftritt. Meine Frage war, wieso sich Sex mit Gewalt bei manchen Männern paart,
unabhängig von den Wünschen/Erwartungen der Frauen. Schließlich gibt es ja auch mehr Frauen, die die sich durch sexuelle Aggression/Gewalttätigkeit abgestossen und nicht beflügelt fühlen!
Zudem gibt es neben Erziehung einen weiteren Grund dafür, dass Frauen/Mädchen eher nach Harmonie streben: Ihre hormonelle Disposition, die in den meisten Fällen zum tragen kommt.
Womit wir bei
Und zweitens sind Sex und Gewalt bzw. Macht vorwärtsdrängende Bereiche, also aufeinannderzugehende, offensive (im Gegensatz zu defensive) sowie aggressive (im positiven Sinne gemeint und im Gegensatz zu regressiv).
wären.
Was eben auch hormonell zu erklären wäre.
Ein zu geringer Testosteron-Spiegel wirkt sich dämpfend auf die männliche wie auch weiblich Libido aus (warum Männern wie auch Frauen dieses Hormon in den jeweiligen (Wechsel-)Jahren substituiert wird). Viele Männer beklagen sich im fortschreitenden Alter über nachlassende Leistungskraft (positive Aggression). Dies wird ebenfalls erfolgreich mit Testosteron-Behandlung behoben.
Und den entwicklungsgeschichtlichen Aspekt, den Duchesse ansprach, möchte ich gerne erweitern:
Angst und Aggression („Gewalt“) sind Ausdruck bzw. Folge derselben inneren Erregung. Entwicklungsgeschichtlich macht dies Sinn, weil Angst Energien mobilisiert, die nicht nur Flucht-, sondern auch Angriffstendenzen (Gegenwehr) fördern.
Noch heute sind wir folgendem unterworfen: In Stresssituationen (und um das freigesetzte Adrenalin abzubauen) gibt es zunächst zwei Möglichkeiten: Flucht oder Angriff. Eben Angst oder Aggression. (Wobei eben entwicklungsgeschichtlich dieses Adrenalin "entworfen" wurde, um überhaupt Energien für die Flucht oder den Angriff freizusetzen.)
Wenn sich nun ein Mann von einer Frau bedroht fühlt (beruflich etwa durch das Eindringen der Frau in eine bislang typisch männliche Domäne) wird er möglicherweise aggressiv (vorpreschend, einschüchtern bis hin zu bedrohend) verhalten. Liegen nun Macht/Gewalt und Sex auf einer "Welle" werden sie sich wohl leicht verbinden.
Für mich dann ein sehr verständlicher und einleuchtender Ansatz. lieber Antaghar!
Du schreibst immer mal wieder von Überwältigung, Bezwingen. Mutet ähnlich an wie das, was BFlat beschreibt. Denkst auch Du, dass Frauen
genommen werden wollen?
Florestine
(P.S. Pferde. Da liegst Du nicht ganz richtig, wenn ich dies einwerfen darf. Pferde sind so unterschiedlich wie Menschen. Oft wir ihnen nachgesagt, sie hätten ein Schmerzempfinden von 1:7 im Vergleich zu Menschen, oder sie würden unempfindlicher sein. Ich reite seit Jahren und das "größte Thema" ist feine Hilfengebung und Feinabstimmung. Mein Reitlehrer machte mich mal darauf aufmerksam, wie entnervt ein Pferd auf eine Fliege reagiert. Warum also sollte unsere Hilfengebung stärker sein müssen als die Berührungen der Fliegen?? So werden manchmal kräftige Bürstenstriche mit Wonne genossen, manchmal ist es ein sanftes Kraulen an den Ohren...)
...ohje... lang.. länger... am längsten.... Aber das Thema ist einfach klasse! Wie all Eure Beiträge!