Ufff!
Mal drei Tage nicht online und da knallt Ihr einen thread mit Beiträgen hin, bei denen jede Zeile, jedes einzelne Wort unbedingt lesenswert ist. Ich brauchte den ganzen Vormittag, um mich da durchzuackern (ich hab ja nebenher noch einen Beruf!).
Also auf die Ausgangsfrage von Florestine direkt: Keine Ahnung! So bin ich nicht und daher weiß ich es nicht. Ich kann nur mutmaßen, und da hat Antaghar schon weitgehend das gesagt, was ich denke. Danke, Duchesse, dass Du das noch pointiert ergänzt hast. Und zwar ganz besonders auch deswegen weil dies eine treffende Replik auch auf unseren alten Nörgelgeier BFlat ist, den ich allerdings ansonsten sehr schätze(!!!). Ich kann mich an eine (an anderer Stelle geäußerte) Behauptung von ihm erinnern, dass alle Frauen Rambos wollten (ich kann den Wortlaut nicht mehr nachschlagen, weil die Seite z.Zt unten ist). Ich bin BFlat im Grunde dankbar für diese Überspitzung. Natürlich stimmt das so nicht und reizt zum Widerspruch. Das ist ja schon für sich etwas Wert.
Die Beiträge von Duchess, machen für mich den feinen, aber wesentlichen Unterschied deutlich: Frauen orientieren sich intuitiv an breiten Schultern, schmalen Hüften und der Ausstrahlung von Kraft und Sicherheit. Das ist aber ein Gefühl, das ganz aus dem archaischen kommt und daher natürlich in einer aufgeklärten Welt nicht dazu führen darf, dass diese körperliche Überlegenheit zu Gewalt gegen die Frau ausgenutzt wird. Und auch nicht so verstanden werden darf, dass Frauen diese Gewalt "eigentlich" insgeheim wollten.
Wir wissen alle, dass es Männer und Frauen gibt, die sich mit einer Doofheit gebärden, die Seltenheitswert besitzt. Das sind dann z.B. die Frauen, die (weil sie den o.g. feinen Unterschied noch nicht wittern) sich immer wieder mit Männern einlassen, die sie im Endeffekt körperlich misshandeln. Und die Männer die diese Misshandlungen abtun als "das wollte sie doch...". Lieber BFlat: mit einem von unserem Schlag würden die sich nie einlassen. Aber irgendwie muss man das vielleicht als eine Art Lernfeld betrachten. Irgendwann fällt der Groschen ja.
Auf der anderen Seite steht nämlich, dass viele von unseren Geschlechtsgenossen die dem männlichen latent innewohnende Aggressivität SO SEHR unterdrücken, dass sie als Mann überhaupt nicht mehr wahrnehmbar sind. Wo man sich fragen muss, wer denn von beiden die weichere Brust hat, sie oder er. Das ist das andere Extrem. Und auch ich brauchte ziemlich Zeit, um zu erkennen, dass es noch nicht wirklich aggressiv ist, wenn man deutlich macht, was man will (und vor allem das subtile Deutlichmachen der Angebeteten gegenüber, was man(n) genau von ihr will), wenn man Position bezieht, wenn man, ohne übergriffig zu werden, sein Begehren zeigt.
Die Dame an der Bar, von der Du schreibst, BFlat, hat offenbar von Dir ein eindeutiges Zeichen vermisst. Das Zeichen des Machos, der dann kam, war zwar sehr plump, aber auch sehr eindeutig. Wenn Du Dir vorstellst, dass sie sich vorgenommen haben könnte, einen heißen erotischen Abend verbringen zu wollen, dann muss man schon auch sehen, dass sie bei dem Macho sicherer sein konnte, dass sie Sex geboten bekommen würde, als bei dem Mann, der stundenlang geistreiches Zeug reden konnte, ohne sie auch nur ein einziges Mal "unsittlich" zu berühren (es muss ja nicht gleich zwischen die Beine oder an die Brüste sein, es gibt ja auch noch Knie oder Oberarme oder Schultern oder eine Taille als erste Andockpunkte, da kann man doch schon mal spüren, ob da etwas zurückkommt, oder nicht).
Wenn ich was gelernt habe, dann dies: Jammerlappen ziehen nicht bei Frauen. Natürlich kann ich mich jetzt nicht zum Erfolgs gewohnten Sunnyboy umstylen. Aber ich kann einfach eindeutiger werden in meinem Verhalten. Das bringt was, ganz eindeutig. Und das hat mit Gewalt nichts zu tun.
Johnny
(der noch lange nicht am Ende seiner Worte, aber schon lange am Ende seines "Zeitfensters" ist)