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Bildung und Blödheit

Bildung und Blödheit
Wie ist unsere Gesellschaft. Welche Rolle spielt Bildung? Wie groß ist die "Verblödung" durch Demagogen in der Politik und in den Medien?

Wie wichtig sind Werte? Werte, die unser Zusammenleben prägen. Haben wir überhaupt noch Werte? Wo sind die Vorbilder, die unseren Kindern Werte, Anstand, Ehrlichkeit, Achtung und Verantwortung vorleben?

Darüber möchte ich mich austauschen, Meinungen hören und diskutieren.

lg cruiserman
**********ker07 Frau
17.998 Beiträge
@ cruiserman


danke für die Einstellung dieses interessanten Themas *ja*


Mrs. Heart
die sich aber erst zu Hause darüber Gedanken machen kann
Ich möchte mit einem Zitat beginnen.
Friedrich Paulsen schrieb im Jahr 1903

Zitat

Wenn ich mein Sprachgefühl ganz gewissenhaft erforsche, so finde ich dieses, gebildet ist, wer nicht mit der Hand arbeitet, sich richtig anzuziehen und zu benehmen weiß, und von allen Dingen, von denen in der Gesellschaft die Rede ist, mitreden kann. Ein Zeichen von Bildung ist auch der Gebrauch von Fremdwörtern, das heißt der richtige, wer in der Bedeutung oder der Aussprache fehlgreift, der erweckt gegen seine Bildung ein ungünstiges Vorurteil. Dagegen ist die Bildung so gut wie erwiesen, wenn er fremde Sprachen kann.

So weit Friedrich Paulsen

Nun, jetzt stehe ich hier in meiner Not. Ich muss seit früher Jugend mit den Händen arbeiten. Cruiserwoman ist der Meinung, dass ich mich nicht immer richtig anzuziehen und zu benehmen weiß. Über alle Dinge der Gesellschaft kann ich nicht mitreden, der Gebrauch von Fremdwörtern ist begrenzt und fremde Sprachen kann ich (leider) überhaupt nicht.
Also einer, der völlig ungebildet ist, der zum "Pöbel" gehört, der schmutzig von der täglichen Arbeit in Lumpen gekleidet sein armseliges Leben fristet und einer höheren Sache dienlich ist.

Nun ja, so müssen sich wohl die Menschen 1903 zum großen Teil gefühlt haben. Eine Elite, die gebildet und reich war, eine Arbeiterschaft, die ungebildet und arm war.

Nun hat sich ja in den letzten 105 Jahren die Welt verändert. Gute Handwerker und Facharbeiter haben gute Verdienstmöglichkeiten, haben sich zum Teil selbstständig gemacht, Geld verdient, Ansehen und Reichtum erworben und auch viel für ihre Bildung getan.

Aber hat sich die Welt auch in den Köpfen verändert? Gibt es nicht immer noch diese Vorurteile? Sind wir vielleicht sogar selbst schuld an diesen Vorurteilen?

Bildung und Größe zeigen, dass ist für mich relevant. Jede Form von Bildung sollte unser Denken und Handeln beeinflussen. Nicht nur in Form von Wissen, nicht nur im erwerben von Gütern durch Wissen, sondern durch helfen und geben. Nicht materielles helfen und geben. Geistiges helfen und geben durch vorleben. Vorleben von Werten. Zum Beispiel Selbstdisziplin, Fleiß, Ehrlichkeit, Verantwortung, Respekt und Achtung. Achtung vor der Arbeit anderer, auch wenn sie angeblich "minderwertig" ist. Vorleben, dass Pünklichkeit und Zuverlässigkeit zu den festen Regeln des Lebens gehören. Eigentlich kann alles an Werten, die für Zusammenleben von Menschen notwendig ist, vorgelebt werden.

Selbst im kleinsten Umfeld. Im engsten Familienkreis, mit Nachbarn und Mitbürgern in meinem Umfeld. Regeln, eine gewisse Ordnung, Sauberkeit, dass alles muss vorgelebt werden. Wenn die Eltern ihre Zigarettenkippen auf die Straße und auf den Gehweg werfen, werden ihre Kinder niemals lernen, ihr Süßigkeitenpapier in einen Abfalleimer zu werfen, sondern sie werden es wie ihre Eltern achtlos auf die Straße werfen. Ich finde, auch dass hat viel mit Bildung zu tun. Unser größtes Defizit in der Gesellschaft ist für mich das fehlende soziale Gefühl für andere, da viele nur an sich selbst denken.

Ein altes Sprichwort sagt, kehre erst vor der eigenen Tür, bevor du bei anderen kehrst.

lg cruiserman
Ein sehr komplexes Thema.....
...an das ich mich mal so ein bisschen ran wage.

"Bildung ist alles!" sagte schon mein Vater, nur was ist "alles", was ist Bildung?

Drückt sich Bildung in Schulabschlüssen aus, drückt sie sich aus, indem man "Werte" einhält, tritt sie auf, wenn man rhetorisch gut begabt ist oder.... oder ist sie allumfassend?

Ich denke, und da werdet ihr mir sicher Recht geben, sie ist allumfassend und drückt sich nicht nur in einer der aufgezählten Möglichkeiten aus und keinesfalls allein im Schul- oder Universitätsabschluss.

Und je mehr dieser Eigenschaften (auch die, die ich nicht aufgezählt habe) bei einem Menschen vorhanden sind, desto gebildeter ist er.

Unser Land ist ein Land ohne großartige Bodenschätze und unser Wohlgedeihen hängt ab von den Leistungen der Menschen. Und da muss man feststellen, dass hier wissenschaftliche Leistungen, erworben durch lange Studien wohl am ehesten zu diesen Leistungen führen.

(Bitte nicht überfallen, es gibt auch viele Ausnahmen)

In den letzten Jahren wurden die Ausdrücke "bildungsfern" und "bildungsnah" geprägt.
Was mich immer mehr in Sorge geraten lässt, ist der Umstand, dass in unserer Gesellschaft die "bildungsfernen" Familien zunehmen.

Und jetzt kommen die Demagogen ins Bild: Je mehr bildungsferne Haushalte es gibt, desto mehr Chancen haben Demagogen, ihr schändliches Treiben an die Leute zu bringen.

Je mehr allumfassende Bildung jemand hat, desto mehr durchschaut er dieses schändliche Spiel in Macht und Politik.

Und das ist die beste Waffe gegen die Verblödung!

Nur ein kurzer Abriss und meine Meinung.

Christine, die eigentlich gar keine Zeit hat
Liebe Cruiserman's....
wiedermal ein sehr interessantes, nachdenklich stimmendes Thema von Euch.

Auch ich mache mir bei Euren Fragen so meine Gedanken.

Die wichtigsten Vorbilder für unsere Kinder in der heutigen Zeit, sollten in meinen Augen immer noch die Eltern sein.

Nur kann man ein Vorbild nur dann sein, wenn die Grundwerte, Anstand, Respekt,Verantwortungsbewußtsein,Ehrlichkeit und vieles mehr auch in uns selbst fest verankert sind.

Wie oft höre ich in meiner Telefon Sprechstunde die heutige Jugend ist schlecht,nur woher sollen sie denn diese eben genannten wichtigen Werte her haben, wenn Chaos um sie herum in vielen Familien herrscht??

Es ist schnell ein Urteil über jemand gefällt,doch sollten wir nicht lieber fragen warum ist der jenige "abgestürzt" ??
Oder wie kann ich versuchen zu helfen ??

Das mit der Bildung ist auch ein wichtiges Thema.
Mit entsetzen stelle ich fest das jemand ohne Abitur kaum berufliche interessante Zukunftsperspektiven hat.
Selbst für Handwerksberufe ist mindestens die Mittlere Reife verlangt.
Was soll aus den anderen jungen Leuten werden, die "nur" einen Hauptschulabschluß geschafft haben ?? Sind Sie bereits die künftigen HartzIV Empfänger ??

Wie können wir da helfen ?? Unsere Politiker tun es jedenfalls nicht.Für mich erscheinen diese Damen und Herren schon lange fern vom realen Leben.

Liebe Grüße

von Marlis (die auch kein Abitur hat und sich mühselig alles selbst angeeignet hat und tapfer durchs Leben schlägt,lächel.)
liebe Hedi
da gebe ich Dir vollkommen recht mit dem was du geschrieben hast.

Für mich gibt es mehrere Formen von Bildung. Nämlich die geistige Bildung und die Herzensbildung.

Über alles andere, was Cruiserman sonst noch so geschrieben hat, müssen wir uns ih mir in einer ruhigen Minute noch eingehende Gedanken machen und wir werden uns dann noch dazu äussern.

Lichtschatten01

wo sie auch kein Abitur hat, trotzdem eine gewisse Bildung sowohl im Geist als auch im Herzen (selbst erworben) und sich so wie Hedi tapfer durchs Leben schlägt
Die heutige Jugend
ist nicht schlechter oder besser wie früher. Sie ist so, wie die Gesellschaft sie prägt. Wer von Hoffnungslosigkeit und Unfähigkeit seiner Eltern geprägt wird, hat wenig Pespektiven. Wenn Eltern schon um 10°° Morgens betrunken von der Bank in der "Brennbude" fallen, nicht zur Arbeit gehen und sich vom Sozialstaat ernähren lassen, werden diese Kinder oft ihren "Vorbildern" nacheifern, weil sie es nicht anders kennen lernen. Sie werden in der Regel keinen guten Schulabschluss bekommen und auch kaum einen guten Beruf erlernen. Sie sind in einem Kreislauf der Ohnmacht und kommen leider nicht mit diesem Zustand klar. Diese jungen Menschen werden auch schnell Opfer von Demagogen und lassen sich leicht verführen. Offen für rechtsradikales Gedankengut, Gewaltbereit, ohne Respekt vor Gut und Gütern anderer. (Vandalismus) Sogar gewaltbereit gegen hilflose Menschen und Tiere. Flucht in Drogen, Kriminalität, eine Spirale ohne Ende.

Aber warum ist das so? Wer hat Schuld? Sind es nur die Eltern? Ist es eine kalte gnadenlose Gesellschaft, brutales Konkurenzdenken, egoistische Strukturen, in denen die "Schwachen" einfach durch ein Raster fallen? Sind dies die "Verblödeten" dieser Gesellschaft?

Ich kann diese Fragen nicht beantworten. Aber ich stelle fest, es werden immer mehr! Immer mehr Menschen kommen nicht mehr klar. Und immer mehr Kinder leiden darunter, werden um ihre Chancen gebracht, ein eigenständiges Leben aufzubauen.

Ich denke schon, dass es an Menschen fehlt, die Vorleben. Wo sind die "Gebildeten", die Eliten, die Politiker, die "Macher" dieser Gesellschaft. Die, die die Probleme kennen und vorleben müssten? Ich wünschte, es gäbe mehr davon.

Aber anscheinend ist Machterhalt und eigene Bereicherung lohnender als zu helfen, als vorzuleben und diese Gesellschaft zu verbessern.

Ist es nicht ein Wahnsinn? In Deutschland gibt der Staat am meisten Geld für Kinder aus. Und doch sind wir mit dem Erfolg an letzter Stelle in Europa!!!

lg cruiserman
Themenrückblick
@ cruisermann

Dr.Joachim Bodamer hat dazu ernste Sätze geschrieben:

In keiner vergleichbaren Epoche der menschlichen Gescuichte war der alte Mensch chronologisch (dem Lebensalter nach) so alt wie heute,
aber auch in keiner menschlich so isoliert und irdisch so unbrauchbar, was sich in den ansteigenden Zahlen der Altersselbstmorde, statistisch gesichert, deutlich zeigt.

Paulus schreibt an die Korinther:

Denn es steht geschrieben:Ich will die Weisheit der Weisen vernichten und den Verstand der Verständigen werde ich verwerfen.
Wo ist ein Weiser?
Wo ein Schriftgelehrter?
Wo ein Wortstreiter dieses Zeitalters?

Hat nicht Gott die Weisheit der Welt zur Torheit gemacht?


Eifelbauer
Fortsetzung..
Jetzt komme ich zum zweiten Teil des Threads, wie wichtig sind die Werte, wie wichtig ist die "Werteerziehung"?

Bildung ist ohne Wert, wenn sie nicht von Werten begleitet wird!

Aber ein Mensch mit einem großen Schatz an gelebten Werten ist auch ohne erworbene Bildung ein wertvoller Mensch!

Aus diesen zwei Sätzen lässt sich gut erkennen, welchen Stellenwert menschliche Werte haben.

Am liebsten umgebe ich mich mit Menschen, die die schon viel angesprochene Herzenswärme haben.

Cruiserman, Marlis und Licht, ihr habt mit sehr schönen Worten die Wichtigkeit dieser menschlichen Werte beschrieben, ich brauche sie nicht zu wiederholen, sondern möchte mich nur anschließen.

Herzensbildung ....... ein sehr schöner Begriff!

Christine

Später werde ich noch mal kurz über spezielle Hilfen reden.
Eine schnelle Antwort an Ralf
Deutschland ist eins der Schlusslichter, wenn es um die Bildungsausgaben in Europa geht!!

Noch nach Portugal und ich glaube auch Griechenland.

Nicht zu fassen! Leider.
@amoureux,
ich meinte mit am meisten Geld Kindergeld, Mietzuschüsse, Erziehungsgeld und viele andere Geldleistungen, die leider nicht der Bildung, sondern nur dem Konsum zugute kommen.

lg Ralf
@eifelbauer,
darüber muss ich erst nachdenken. Danke für den Beitrag. Von der religiösen Sicht habe ich die Thematik noch nicht betrachtet.

lg Ralf
Wie kann Abhilfe aussehen?
Unsere heutige Gesellschaft braucht die Ganztagsschule, die für alle Pflicht ist.
Diese Einsicht ist bei den meisten Verantwortlichen vorhanden, nur das Geld wird nicht bereit gestellt. Andere Ausgaben sind wichtiger.
Fast alle europäischen Staaten haben diese Ganztagsschule.
(Es gibt genug Vorbilder, wie diese Schule auszusehen hat)
Kinder müssen weg von der Straße, weg von übermäßigem Fernsehkonsum und Internet.


Lehrer müssen wirkliche Vorbilder für die Schüler sein, im Vorleben, im Umgang miteinander und in der Lehre. Damit Schule wieder ein Haus des freudvollen Lernens wird, wo jeder gerne hingeht - Schüler und Lehrer!


Alle Eltern müssen so weit gebildet w e r d e n , dass sie Schule ernst nehmen, dass sie Schule unterstützen und ihren Kindern dies auch vermitteln.


Das sind Pläne für die Zukunft.
Wie kann man akut heute helfen?

Viele Jugendliche sind orientierungslos und..und..und (cruiserman hat es sehr gut beschrieben) Wie kann man hier helfen?

Es gibt sogenannte Paten, die den betroffenen Jugendlichen helfen, sich z.B. auf dem Arbeitsmarkt wegen einer Lehrstelle zu orientieren.
Diese Paten sind Menschen, die meist ein erfolgreiches Berufsleben hinter sich haben und ehrenamtlich helfen, indem sie die Jugendlichen begleiten. Z.B. bei Bewerbungsschreiben, bei Vorstellungen, auch in den Familien, bei Konflikten mit den Eltern usw.

Es ist ein ganz schwieriges Feld, das es gilt zu bearbeiten. Statt dessen werden ideologische Grabenkämpfe zwischen den Politikern ausgeführt auf dem Rücken und zum Schaden der Kinder und Jugendlichen (besonders hier in Hessen).

Das war nur ein kleiner Auszug meiner Gedanken. Es könnte stundenlang diskutiert werden. Das würde den Rahmen sprengen!

Christine
Intelligenz ist, vereinfacht ausgedrückt, die Fähigkeit, Probleme und Aufgaben effektiv und schnell zu lösen und sich in ungewohnten Situationen zurecht zu finden und hat mit Bildung nicht das Geringste zu tun.
So lange unser Bildungssystem sich noch im Mittelalter befindet und Krampfhaft versucht wird dieses alte Dreiklassensystem aufrecht zu erhalten, wird es keine Chancengleichheit geben.
Auch in der ganzen Schweiz gibt das Frauenwahlrecht erst seit 1990.
Auch stellt sich mit die Frage, wie man von 349,- € im Monat noch konsumieren kann.

Emotionale Intelligenz
Die Fähigkeit, sich in andere einzufühlen, deren Handeln zu verstehen, ist überlebenswichtig für Mensch und Tier. Ein niedriger IQ lässt sich dadurch allerdings nicht kompensieren, auch die so genannte Emotionale Intelligenz erfordert komplizierte Verarbeitungsprozesse im Gehirn - den Entwurf von Theorien und deren Überprüfung. Der Begriff Emotionale Intelligenz taucht in der Fachliteratur erstmals um 1990 auf. Der breiten Öffentlichkeit wurde er durch das gleichnamige Buch von Daniel Goleman bekannt - seine Theorien sind allerdings in Fachkreisen umstritten.

Zitat;
Um Erkenntnisse über die Emotionale Intelligenz einer Person zu gewinnen, muss man in anderer Weise vorgehen als bei herkömmlichen Intelligenztests. In einer Studie des Kölner Max-Planck-Instituts für Neurologische Forschung waren die Probanden zum Teil psychisch Kranke: Depressive, Schizophrene, sogar Autisten. Deren empathische Profile (Empathie = Einfühlung) unterschieden sich zum Teil erheblich von denen gesunder Kandidaten.
Obwohl von normaler Intelligenz, neigen Schizophrene etwa dazu, überdurchschnittlich viel über Motive und Handlungen anderer nachzudenken, während Autisten sich überhaupt nicht in ihre Mitmenschen einfühlen können.

Nur zur Erläuterung (sorry); ca. 50 % der Bevölkerung haben einen IQ von 100 und etwa zwei Prozent haben einen IQ unter 69 (Schwachsinn), weitere zwei Prozent haben einen IQ von 130 und mehr, sie zählen damit zu den hoch Begabten. Ein Intelligenztest kann jedoch kein Kriterium für die tatsächliche Leistungsfähigkeit eines Menschen sein, sie hängt von vielen anderen Faktoren ab, in der das soziale Umfeld eine erhebliche Rolle spielt.

Vielleicht ein etwas zu wissentschaftlicher Beitrag, aber ich bin davon überzeugt, das unsere Gesellschaft ganz bewusst die vorhandenen Potentiale aus Standesdenken nicht nutzt.

Der Schatten
Liebe Christine,
ich danke dir für deine wertvollen Beiträge. Über dieses Thema können und sollten wir noch lange und ausführlich schreiben. Und ich würde mich freuen, wenn viele mitmachen.

lg Ralf
Ich stimme allen bisherigen Kommentaren zu,

aber es kommt für mich der Eindruck auf,nur sozial schwache Kinder-und Jugendliche verkommen in unserer Gesellschaft.
Dem ist meiner Meinung nach nicht so.

Ich könnte viele Beispiele aufzählen, in denen es finanziell daheim an nichts fehlt,abgesehen von Zeit und Liebe für diese Kinder und Jugendlichen.
Wie schnell rutschen da noch nicht in sich stabile junge Menschen, durch falsche Einflüße, angeblich tolle Freunde,Alkohol und Drogen usw.ab.
Ja auch die Sucht nach immer noch mehr erleben, ausprobieren,die Langeweile bekämpfen macht die Situation nicht besser.

Bis es die oft überbeschäftigten Eltern erkannt haben, ist sprichwörtlich "Das Kind schon in den Brunnen gefallen".

Wie denkt Ihr darüber??

LG Marlis
**st
tolles Thema..
..zu dem ich allerlei zu sagen habe. Und das aus zwei verschiedenen Blickwinkeln. Zum einen verdiene ich mit Bildung meine Brötchen und engagiere mich für den schuklischen Bereich dieses Themas seit 35 Jahren engagiert bis leidenschaftlcih.
Der Überblick über das , was wir Bildung nenne, ergibt sich mir aber auch als 4-fache Mutter. Das beides zusammen hat ein gewisses Potenzial.
In der Schule erlebe ich , dass viel zu wenig investiert wird, dass wir vom Personal bis zur Aussattung immer hinterherhinken, dazu das innovationsresistente Beamtentum. Insgesamt ist auf Funktionsebene noch viel zu wenig von Mut und Willen zur Veränderung zu spüren. Und das bei dramatisch sich wandelnder Gesellschaft...Stichworte wie die berühmte Schere, die immer weiter auseinanderdriftet, Armut an vielen Stellen, Überforderung bei Eltern und Erziehern, zerfallende Familienstrukturen, vereinsamte und haltlose Kinder ohne Vorbilder, ohne Motivation, mit fragwürdigen Lebenszielen und damit ohne Zukunft...armes Deutschland.
Zugegeben, das ist etwas pauschal betrachtet - soll auch nur eine Tendenz zeigen. Ich kenne auch viele tolle Ausnahmen. Ja, ich beobachte auich sehr erfreut, dass sich wieder ein Trend zu mehr Struktur zart am Horizont abzeichnet. ( Grenzen setzen, Ideale und Rituale wertschätzen)
Mir fällt da nur immer wieder ein altes Kirchentagsmotto ein: viele Menschen müssen an vielen Stellen viele kleine Schritte tun (Veränderungen anstoßen) , dann wird die Wirkung groß genug sein für nachhaltige Veränderungen.

Allegra51
**st
Familiengedanken..
...einer Großfamilie.
Bildung ist auch eine Geldfrage. Wem sag ich das....
Ich habe 3 Ausbildungen aus eigenen Mitteln bezahlt und mein Mann und ich haben dafür gerne auf Vieles verzichtet. Verzichtet, aber nichts entbehrt. Das ist ein Unterschied.
Und noch immer steht das Studium des Nesthäkchens ins Haus, was mir manchmal Kopfzerbrechen bereitet, denn ich gehe aufs Pensionsalter zu. Egal...auch das wird sich finden.
Pro Kind reden wir da von Kosten im 5-stelligen Bereich, aber das weiß ja jedeer, der das schon mal schultern musste - oder ihr habt es in den Medien gelesen.
Ja, Bildung ist teuer.

Bildung ist aber auch Einstellungssache. ;Mir ist es sehr wichtig, die Grundlage für lebenslangen Bildungshunger zu legen, als Mutter, wir als Eltern. Das leben wir vor, das leiten wir an, das verlangen wir.
Andere tun das nicht, womit wir beim Thema "Blödheit" wären.
Es gibt schon ganz junge Menschen, die verblöden. Und es gibt sie eigentlich in jedem Alter. Es ist die Unbeweglichkeit, zu der und Konsum, Fernsehen und Wohlstand bringen. Es ist die Trägheit, die geistige und gefühlsmäßige Armut, die Intoleranz gegenüber dem Anderssein, das Nichtzuhören sondern (Ver-, Be-, Ab´-) Urteilen...uvm.

Das wiederum ist eine Bildungsfrage....Schubladen füllen und einsortieren oder Entwicklungen sehen und Zeitgeist erspüren - l e b e n !!!

Ups - da schließt sich der Kreis nun ....Bildung ist alles!!!!
Weite, Raum, Zeit , Vergangenheit und Zukunft!

Ich bin sehr neugiering, was ich hier noch alles lesen darf....ein intellektueller Hochgenuss.

Danke für eure Anregungen!
Allegra51
@Allegra
Die Bezeichnung "Innovationsresistenz"kannte ich bis dahin noch nicht, habe ihn aber vom Kurzeit- ins Langzeitgedächtnis gespeichert.
Du hast recht, wenn man das Motto des Kirchentags verinnerlicht.
Was aber ist mit den Bremsern, die mit aller Macht Bildungschancen verhindern wollen und auch vor sozialer Gewalt nicht zurückschrecken??

Der Schatten
**st
lieber Schatten...
...bitte erläutere mir das ein wenig. Bremsen? soziale Gewalt? etwa bewusst Krisen schüren?

Allegra51
Nachtrag
Wie war es doch vor 35 Jahren?
Anfang der 70ziger betrug der Anteil der studierenden Arbeiterkinder ca. 8% an den deutschen Hochschulen und heute ist dieser Anteil unter 1% gesunken. Was hat das noch mit Chancengleichheit zu tun, denn dazu gehören doch auch die Studiengebühren, die ausschliesslich dazu dienen, die sozial Schwachen, von Bildung fern zu halten und Potentiale zu vernichten und das in einem Volk "der Dichter und Denker".
Der Schatten
@ Allegra
Ich meine, aber das ich zuvor schon angerissen, das die Politik, trotz besseren Wissens nicht in der Lage ist eine Bildungsreform duchzuführen, (siehe verschiedene Pisastudien).
Wenn ich jemenden nicht einmal die Existenz zugestehe und der Meinung bin, das man nur den Hunger stillen muss ist das für mich soziale Gewalt, denn was ist mit dem Bildungshunger, der den jenigen verschlossen bleibt, die sich das nicht leisten können.
Bildung ist teuer, mein Vater sagte mal, einem Kind das Optimum an Bildung zu ermöglichen, kostet ein Einfamilienhaus und ich habe zweien es ermöglicht, man muss ich wohlhabend sein.

der Schatten
**st
schon...
...aber ganz so schwarz sehe ich da nicht. Hier in Hessen hat sich unter den von mir ansonsten wenig geliebten Schwarzen schon was bewegt.
Besonders in meinem Bereich, der Grundschule, sind wir heute viel besser aufgestellt als noch vor 30 Jahren. Wir müssen uns nicht verstzecken, was den Blick für die Chancen und Möglichkeiten des einzelenen Menschen betrifft. Bloß die Crux ist, dass es danach aufzuhören scheint - da zählt nämlich dann nur noch das Recht des Stärksten. - Ellenbogengesellschaft ohne Rücksicht auf Verluste.
Ich spüre eine unbändige Wut in mir und muss mal gerade heftig die Fäuste ballen.
Wieso ist es bloß um alles in der Welt nicht möglich, eine echte , mutige, 18oGrad-Reform durchzuziehen: restlos alle alten Zöpfe ab, und das umgesetzt was weltweit Erfolge zeigt - ohne Ansehen von Status, Geldbeutel, Geschlecht, Herkunft, Gesundheitszustand oder was nicht alles sonst noch an Barrieren.

Mir belibt da immer nur ein Schulterzucken und die unbänige Energie in mir, selber was zu bewegen!

Allegra51
Ob Arm oder Reich,
@ Hedi1 Natürlich können auch Menschen, denen es materiell gut geht auf die schiefe Bahn kommen. Drogen und Kriminalität haben auch Ursachen, die aus Langeweile und fehlender Zuwendung entstehen.

Aber es sind fast immer die gleichen Ursachen. Egoismus, mangelndes soziales Verhalten, Gleichgültigkeit, Dummheit, fehlendes Vorleben. (Vorbilder)

@*****ten, Standesdenken ist ein alter Begriff, aber ich denke, immer noch weit verbreitet. Ich hatte schon geschrieben, Blödheit ist gewollt und wird bewusst gefördert.

Ich bin davon überzeugt, dass meine Eltern und meine Großeltern mich geprägt haben. Tief geprägt haben. Sie haben mir Anstand und Ehrlichkeit beigebracht, sie haben mir Werte vermittelt, zum Teil auch mit Strenge, (auch mit Schlägen) aber es hat wohl gewirkt. Mal ein paar Sprüche meiner Eltern.

Wer säuft, kann auch arbeiten. (am nächsten Tag) Mein Opa pflegte immer zu sagen, Junge, wenn ein Dackel so hoch an einen Baum pissen will, wie ein Schäferhund, dann wird er furchtbar auf die Schnauze fallen. Oder das Leben ist wie eine Klärgrube, Scheiße schwimmt immer oben. Sie haben mir vorgelebt, dass man für sein Tun verantwortlich ist, dass man seinen Lebensunterhalt selbst bestreiten muss, dass man für Erfolg und Geld arbeiten muss, dass man etwas lernen muss und das man Achtung und Respekt vor anderen haben muss. Sie haben mir beigebracht, dass man nicht mehr Geld ausgeben kann als man hat und das Bescheidenheit keine Dummheit sondern eine Tugend ist. Und ich bin von Bergleuten und Stahlarbeitern erzogen worden. In der Straßenbahn zur Berufsschule fahren und nicht aufstehen, wenn eine Frau stehen musste. Das hätte Ohrfeigen der kräftigsten Sorte gegeben, nicht nur von den Eltern, auch von Menschen, die harte Arbeit im Bergbau und im Stahlwerk in meiner Heimatstadt Duisburg geleistet haben, dort gelebt und gearbeitet haben. Damals hätten jugendliche Schläger keinen Rentner verprügelt, keine Frau in der U-Bahn belästigt. Sie hätten von Arbeitern eine Lektion bekommen, die sie ihr Leben lang nicht vergessen hätten. Ich glaube, es war nicht falsch, dass ich von Bergleuten und Stahlarbeitern mit erzogen und geprägt worden bin. Von richtigen Arbeitern, richtigen Männern. Mein Opa war sein ganzes Leben Bergmann. Und er war stolz darauf,

Vielleicht fehlen ja heute einfach solche richtigen Männer.

@*****eux, ich bin davon überzeugt, dass wir unsere Grundwerte von den Eltern und unserem Umfeld bekommen müssen. Ein noch so guter Lehrer wird scheitern, wenn er von 30 Kindern 20 erst erziehen muss, bzw. ihnen erst Anstand und Regeln für einen stöhrungsfreien Schulbetrieb beibringen muss.
Und das ist eine Bringschuld der Eltern. Für alles brauchst du in Deutschland eine Genehmigung, einen Führerschein, ein Zeugnis, einen Nachweiß oder eine Sicherheit. Sogar für Hunde muss du nachweisen, dass du sie richtig halten kannst.

NUR KINDERMACHEN KANN JEDER SO VIEL ER LUST HAT: OHNE PRÜFUNG; OHNE SCHEIN; EINIGE SOGAR OHNE VERSTAND UND OHNE VERANTWORTUNG!

lg cruiserman
Bildung ist für manch einen Blödsinn
Allegra, du sprichst mir aus der Seele. Hier NRW haben die Schwarzen, alles was auf Veränderung hindeutete wieder Rückgängig gemacht.
Wenn ich da an ein Volksbegehren denke, das die Schwarzen gegen eine gravierende Reform durchgezogen haben. Hier wurden dann Bewohnern von Altenheimen mit gesponserten Bussen zur Wahl gefahren und mit Kaffe und Kuchen versorgt.
Das ist nur ein Beispiel von vielen, zu den Machenschaften keine Reform durchzuführen.
Ich komme mir langsam vor, in die Zeit vor den ersten Weltkrieg zurückversetzt, da alle Veränderungen von Links kommen, muss man es ablehnen, aus Prinzip. (Zitat)

Der Schatten
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