Ich (in diesem Fall er) habe auch meine Erfahrungen mit dem Burnout machen müssen.
Das könnte jetzt ein mehrseitiger Riesenbeitrag werden, hier kommt die Kürzestfassung:
Ich arbeite in einem helfenden Beruf, genauso wie meine Frau.
„Die hilflosen Helfer“ haben wir beide schon vor 25 Jahren gelesen.
Trotzdem hat es mich hat es zweimal erwischt. Beim ersten Mal habe ich mich nach längerer Auszeit, mit 6wöchiger Reha, wieder fit gefühlt und über etliche Jahre mit gutem Gefühl
weitergearbeitet.
Dann setzte ein schleichender Prozess ein, der in einer tiefen Erschöpfung und Depression endete.
Der Therapeut, bei dem ich Hilfe gesucht hatte, meinte übrigens, daß ihn mein Burnout bei
der Arbeitsstelle nicht wundere. Und ich dachte, ich hätte alles im Griff.
Meine Frau, die Familie und die Freunde konnten mir nicht helfen, weil ich mich immer weiter zurückzog.
Es war eine gruselige Zeit...für alle.
Für mich endete es mit Berufsunfähigkeit, das war schon eine zweischneidige Situation.
Rentner in so frühen Alter. Ich bin für den Beruf, in dem ich jahrelang gern gearbeitet habe und nach meiner Meinung gute Arbeit geleistet habe, nicht mehr geeignet. Dazu kommen der finanzielle Verlust.
Andererseits muss ich mich nicht mehr um die Sorgen und Nöte und das Leben anderer kümmern,
das war und ist eine große Erleichterung.
Jetzt bin ich mit meiner Situation zufrieden und möchte es auch gar nicht mehr anders.
Ich kann das Leben jetzt mit allen Sinnen geniessen. (Ein Beispiel ist die Wieder- und Neuentdekung der Sexualität)
Ich habe mir nicht vorstellen können, jemals wieder ein so zufriedenes Leben führen zu können.
Bei mir war der Abschied aus meinem Beruf die richtige Entscheidung.
LG
Bernhard
besonders liebe Grüße an alle Betroffenen