Filmtip "Sommer vorm Balkon"

....ist eine super Idee mit diesem Hinweis

Christine

mir weder den film anschaun, noch chatten können, da ich arbeiten darf

lg lissy

für den Tip

Liebe Marlis,

"Sommer vorm Balkon"

Der Titel trifft es m.E. schon gut, denn mir kommt es so vor, alsob die Darsteller das Leben irgendwie nicht selbst leben, sondern vom Balkon an sich vorbeiziehn lassen.
Ich räume allerdings ein, daß ich den Film nur bis zur Hälfte gesehen habe, dann hab ich ihn ausgemacht und es tat mir nicht mal leid!!

Diese Perspektivlosigkeit ist schon erschreckend, die Regiseur Andreas Dresen mit seinem Film vermittelt, bestärkt mich in meiner Meinung, daß seine Art Filme zu machen, nicht mein Fall sind.
So habe ich nicht mal in meinen schlimmen Phasen gelebt !

Ich frage mich gerade, was er wohl mit seinen Filmen bezweckt.
Und vor allen Dingen welche Frauen er wohl selbst kennt, um so ein trostloses Bild entwerfen zu können. Wobei seine männlichen Darsteller auch nicht besser weg kommen.
Selbstbewußte Frauen sind für ihn wohl ein unbekannte Größe.
Trostlosigkeit wohin man schaut und Menschen, die es nicht mal versuchen aus ihrem Leben was zu machen und das unanhängig von Partner/innen und es nicht mal schaffen, sich ihr Leben schön zu saufen

Wie bei Wolke 9 ein absoluter deppresivmachender Film, den man sich eher schenken und statt dessen ein gutes Buch kaufen sollte!
Wieso seine Filme von einigen Menschen so gelobt werden, kann ich beim besten Willen nicht verstehen

WiB

Ich kann nur sagen, was bin ich froh, dass wir und unsere erwachsenen Kinder in einem anderen Milieu leben.

Das ist nicht nur Zufall, sondern hängt mit Niveau, Bildungsstand, Beruf, Erziehung und vielen anderen, oft nicht beeinflussbaren Dingen, zusammen, wie zum Beispiel die gesellschaftliche Entwicklung.

Auch die Familienstrukturen spielen eine große Rolle.

Im Film hatte man den Eindruck, dass es keine dazugehörige Familie gab (also Eltern).

@ Wib: Du hättest den Film doch lieber bis zum Ende sehen sollen, denn am Schluss gab es Hoffnung am Horizont.

Insgesamt gebe ich Dir bei beiden Film Recht, dass sie deprimierten und ich mich , bzw. wir uns nirgendwo wiederfanden.

Aber es können nicht alle Filme nur zur freundlichen Unterhaltung gedreht werden. Manchmal braucht es Provokationen, um aufzuwecken!

Christine

bin ich mal wirklich auf den film gespannt

eulen_spiegel

Liebe Christine,

nach meinem Einkauf hab ich mir den Rest dann doch noch angeschaut, weil ich mir schon gedacht habe, daß ....naja, Du weißt schon.

Also ich verstehe die beiden Frauen nicht. Sie hatten doch beide einen Beruf erlernt, aber standen sich selbst im Weg, dabei sahen sie doc hnicht mal schlecht aus, hätten also durchaus etwas aus sich selbst und ihrem Leben machen können.
Und was Nike dazu getrieben hat, so einen Mann mit nach Hause zu nehmen, werde ich wohl nie verstehen.
Unter dem Motto " Schlimmer kanns nicht werden?" Oder nur um sagen zu können, es ist ein Mann im Haus??

Werner hat hat eine Gastrolle gespielt.
Irgendwie kommt es mir wirklich so vor, alsob Wolke 9 die Fortsetzung vom Sommer war.

Wieso die Filme Fördermittel bekommen haben, frage ich mich auch.

Dieser Film kann auch nur als abschreckendes Beispiel noch gelten!"

WiB

der film bekommt durch die unterschiedlichsten beiträge hier die beste werbung, die er sich vorstellen kann

also,
ich werde schauen

eulen_spiegel

@*********egel

Na dann warte ich mal Deine Bewertung ab...

Liebe Christine,

sicher gibt es auch traurige Themen, aber mir entgeht der Sinn bzw was will uns der Filmemacher mit diesen Werken sagen.
Und da war ausser Trostlosigkeit, der man durchaus selbst hätte begegnen können, nichts zu erkennen.

WiB

Liebe Renée (hab ich das richtig im Gedächtnis?)


Dir und mir könnte so etwas wahrscheinlich auch nicht passieren, und auch nicht meinen Kindern, und zwar aus den verschiedensten Gründen: mehr Grips? mehr Selbstbewusstsein? mehr Überblick? mehr Rückhalt und Hilfe in der Familie? mehr...mehr...mehr

Aber ich glaube, es gibt auch andere Menschen...

Nur da passen dann nicht so recht diese beiden hübschen,jungen Frauen ins Bild!

Christine

Eben, Christine, das fiel mir als erstes auf und auch die Tatsache, daß eben ein Beruf erlernt wurde.
In meiner Zeit im Frauenhaus habe ich einige Frauen ausgebildet und die hatten wirklich einen viel schlechteren Stand.
Oft sehr jung, aus zerrütteten Familien oder selbst früh in eine Ehe gerutscht, dazu noch Opfer von körperlicher Gewalt und sie haben ihre Chance wirklich genutzt.
Das Thema Heim wurde ja erst in der letzten Einstellung zur Sprache gebracht.

Liebe Grüße
Rene( ich mache es wie die Politiker, ich spare am 2. e`)

.....bei mir ist es schon eine Zeitlang her, das ich diesen Film im Kino sah.

Er hat mich doch sehr bewegt und nachdenklich gestimmt.

Dieser Film ist sicherlich keine amüsante Komödie,

sondern es spiegelt die Auswegslosigkeit und die Resignation

von Menschen die der unteren Schicht unserer Gesellschaft

angehören.

Sie bemühen sich mehr schlecht als recht zu überleben,

ist es da ein Wunder, wenn sie ohne Liebe und Wärme abrutschen ??

Sich an die unmöglichsten Kerle hängen, nur um nicht weiterhin einsam zu sein, oder Trost im Alkohol suchen ??

Versteh mich jetzt bitte nicht falsch,

aber ich habe Verständnis dafür das nicht jeder Mensch eine starke gut ausgeprägte Persönlichkeit besitzt.

In meinem Job erlebe ich ständig Leute die nicht mehr weiter wissen.

Sie kämpfen zum Teil schon Ihr ganzes Leben und irgendwann geben sie sich auf.

Eine Chance zu nützen, bedeutet auch, das man erstmal die Kraft dafür braucht einen Neuanfang zu wagen.

Liebe Grüße

Marlis

inzwischen habe ich schon den eindruck, das ist hier eine art von chatraum geworden...

eulen_spiegel

Liebe Marlis,

wie gesagt, die Menschen kenne ich auch, aber dann hat der Film noch mehr versagt, denn die Umstände kamen doch gar nicht zur Sprache.
Oder sie wurden eben falsch dargestellt.

Gerade die jetztige Zeit und die Schwierigkeiten, die auf Menschen gerade aus "schwachen Verhälnissen" zukommen, sind sicher nicht von der Hand zu weisen, aber bei den beiden Frauen gab es ja so gesehen gar keine Veranlassung dazu, den Kopf in den Sand zu stecken.
Ich glaube wirklich hart Betroffene würden bei dem Film auch nicht den Sinn dahinter verstehen bzw. würden sich falsch dargestellt empfinden.
Und mit dem Bild vor Augen, wirkt der Film noch schlechter.

Sorry, wenn ich meine Meinung so deutlich mache.

Rene

..... wie im Chatraum , werden hier sicherlich nicht stattfinden.

Der Chat ist ja ganz nett, aber um seine Meinung zu einem ernsten Thema kundzutun, reicht es nicht aus ein paar Worte oder kurze Sätze zu schreiben.

Somit finde ich hier im Thread den Meinungsaustausch für wesentlich ergiebiger.
Klar fliegen hier die unterschiedlichsten Meinungen hin-und her,nur dagegen spricht doch nichts,oder ??

@**b

Ich finde es prima wenn Du Deine Meinung so offen sagst und Deinen Standpunkt vertrittst.
Das selbe mache ich ja auch,wir müßen ja nicht immer die gleichen Ansichten vertreten,lach.

Vielleicht klinken sich ja auch noch andere Mitglieder in unseren Meinungsaustausch ein,lächel ??

Das hoffe ich doch sehr, Marlis.
Hatte nicht Antaghar gesagt, er kenne die anderen Filme alle??
Dann wird er sich sicher auch zur Wort melden.

Rene

... lässt sich natürlich trefflich streiten. Und das ist auch gut so!

Tatsache ist: Er zeigt die Realität, wie sie nun mal leider ist. Bei jedem Einkauf in einem großen Supermarkt oder Einkaufszentrum laufe ich diesen Menschen massenhaft über den Weg. In meiner Zeit auf einem Jugendamt habe ich ständig mit diesen Menschen zu tun gehabt. Es gibt sie, samt all den Hindernissen, die sie sich ständig selbst in den Weg stellen, samt ihrer Unfähigkeit zur Selbstreflexion, samt ihrer gnadenlosen Dummheit und Ungebildetheit, samt ihrem desolaten und verpesteten Gefühlsleben.

Man muss so etwas nicht anschauen, gerade auch, wenn man ein völlig anderes, ein bewussteres Leben führt. Aber es kann nützlich sein, wenn man es tut.

Denn die Grundprinzipien, die da in wirklich sehr düsteren und deprimierenden Farben gezeigt werden, haben wir alle mehr oder weniger in uns. Manchmal auf einem ganz anderen Level bzw. Niveau und andere Themen betreffend. Aber keiner sollte so arrogant sein zu behaupten, ihm können es nie und nimmer auf bestimmten Bereichen auch mal so ergehen.

natürlich, hier in unserer Gruppe werden wohl nur wenige so oder ähnlich leben. Aber im Joyclub, in all den Foren, in welchen über Sex geschrieben wird, stolpere ich ständig über Beiträge, die mir genau so erbärmlich erscheinen wie die Menschen in diesem Film, und ich bin sicher, hinter diesen Beiträgen finden wir vermutlich sogar Menschen, die bereits ein paar Schritte weiter sind als die in diesem Film.

Und das wollte Dresen wohl auch nur zeigen: So ist es, wenn man die Masse betrachtet.

(Der Antaghar)

Wir haben uns den Film "Sommer vorm Balkon" gemeinsam angesehen. Es gibt ja hier einige, oder sogar etliche Leute, die das, was sich da abgespielt hat überhaupt nicht verstehen. Aber wir glaubten, dass Problem zu verstehen, um was es dem Herrn Dresen in seinem Film geht. Und jeder sollte sich davon distanzieren, so eine Meinung zu haben, dass so etwas, ich meine so ein Leben, ihm selbst, in seiner Familie oder in seinem Umfeld niemals passieren könnte. Sind es denn nicht oft persönliche Umstände im Leben, oder Hoffnungslosigkeit, die einen Menschen abgleiten lassen in den Alkohol? Wir trauen es uns nicht zu, diese Frauen einfach abzustempeln, als Trinker, die ihr Leben nicht packen.
Wir hoffen zwar nicht, dass wir selbst in diese Situation geraten könnten, aber wer heute abend die Nachrichten gehört hat und der Frau Merkel aufmerksam zuhörte "Die Spareinlagen der Sparerinnen und Sparer sind sicher"(wers glaubt wird selig) wird wohl bald eines besseren belehrt werden. Wir werden Menschen, die zur Flasche greifen, die ihr Leben nicht mehr packen, immer öfter antreffen, weil vielleicht gerade ihr Sparbuch wertlos wurde, oder die Lebensversicherung nicht ausgezahlt werden kann. Es werden Menschen sein, die heute noch sagen:"Passiert mir doch nicht".
Ach ja, hätten wir ja fast vergessen, uns gefiel der Film gut. Wir fanden ihn nicht nur vom Problem her nachdenklich stimmend, sondern auch unterhaltsam.

wivoni

Ihr mögt recht haben mit dem, was Ihr da schreibt. Und bei vielem sehe ich es genau so wie Ihr.

Nur einen Punkt hab ich nie verstanden: Wenn es mir gerade mies geht, ich ohne jede Hoffnung bin und kein Geld habe (das war bei mir schon mal ein paar Jahre lang so), dann denke ich vielleicht an Selbstmord oder bin einfach nur verzweifelt. Klar.

Aber was soll mir denn, bitteschön, das greifen zur Flasche bringen?

Geht es mir danach besser? (Okay, für ein paar Stunden kann ich so tun, als wäre alles vergessen, aber es ist alles trotzdem noch da - und sogar noch viel schlimmer!)

Hab ich danach mehr Geld? (Nee,eher weniger, denn der Alk kostet ne Menge!)

Krieg ich dadurch eine Arbeit? (Wohl kaum - vermutlich eher weniger, denn wer stellt schon Alkis ein?)

Ist irgendein Problem dadurch gelöst? (Kein einziges, ich krieg sogar eher noch mehr Probleme dadurch ...)

Und deshalb kann ich das überhaupt nicht verstehen. Wenn man schon genügend Probleme am Hals hat - warum schafft man sich selbst dann noch mehr dazu? Unlogischer geht es kaum ...

Wie denkt Ihr denn darüber, gerade auch im Zusammenhang mit diesem Film?

(Ein nachdenklicher, fragender Antaghar)

@****ni

Verstehen, ist nicht das richtige Wort, denn das ein Mensch Probleme bekommen kann, weil das Leben nicht so kommt, wie erwartet, ist klar.
Doch im Filmbeispiel scheiterte eine Ehe und die andere Frau bekam "keinen Mann", was beide Frauen dazu nutzen um sich mit Alkohol das Leben schönzusaufen, statt die Dinge zu verbessern, die sie selbst hätten verbessern können.

Wer wie ich, aus der Gastronomie kommt, der weiß wieviele Menschen erst durch Alkohol die "richtigen" Probleme bekommen.
Und gerade jetzt, ist das Problem auch bei sehr jungen Menschen ein gesellschaftliches Problem geworden, was unter "Komasaufen" bekannt wurde. Alkohol wird verharmlost!

Aber was mir gerade nicht gefällt ist dieses "Verharmlosen" der Fakten in den Filmen.
Immer steht Dresen seine Filmbeispiele so dar, alsob sie keine andere Wahl gehabt hätten, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen!

Und gerade darin liegt die Gefahr, die ich sehe!
Wenn man dann noch aus dem Film kommt und denkt
"siehste, ANDEREN geht es auch so und dann ist das eben halt so."

WiB

ich hab den film zwar nicht gesehen, aber ein kleiner kommentar zum abrutschen in den alkoholismus
das geht schneller, wie man glaubt, es ist ein leise, schleichender übergang, von ab und an mal einem glas wein in 2 flaschen wein
und ich weiss wovon ich spreche
vor sechs jahren, als mein mann starb, hab ich mich in die arbeit gestürzt und in meiner wenigen freizeit wein getrunken, einfach nur um mich zu betäuben und nicht nachdenken zu müssen, ich war kurz davor, alkoholikerin zu werden, aber gottseidank, hab ich den absprung noch rechtzeitig geschafft und mir selber klar gemacht, dass ich professionelle hilfe brauche, weil ich mit dem tod meines mannes einfach nicht klar gekommen bin
und ich hab damals nicht nur getrunken, ich hab auch zwei selbstmordversuche hinter mir

ich konnte früher nie verstehen, wie man zum alkoholiker werden kann, und hab suizidale verurteilt, aber mittlerweile bin ich ganz ruhig, seit ich am eigenen leib erfahren hab, wie schnell man dazu werden kann

lg lissy

Genau das ist der Punkt!

Und ich glaube nicht, dass dies die Absicht des Regisseurs ist, sondern das, was Du hier schreibst und verdeutlichst: Das Vorführen von dem, was passiert, wenn man sich einfach in sein vermeintliches Schicksal ergibt - und es notfalls im Alkohol ertränkt. Und zwar als Warnung!

Das war auch seine Absicht bei "Wolke 9":

Zeigen, wohin es führt, wenn man sprachlos alles einfach hinnimmt und mitmacht - um dann auf einmal zu merken, was man alles verpasst hat ...

(Der Antaghar)

@*****har

Aber ich glaube einfach nicht, daß es als "notbremse" bei denen zieht, die wirklich in irgendeiner Art und Weise selbst betroffen sind.

Knallhart gesagt, werden die, denen das nicht selbst klar wird, eher darin die Bestätigung und die Ausrede erkennen, daß ja alles nicht so schlimm ist.

Ich bin wie gesagt aus der Gastronomie und habe selbst gesehen, wie leicht das gehen kann. Fast alle meiner Kollegen haben selbst ein Problem damit und wenn das Berufliche und das Private dann noch zusammenspielt, ist es noch viel schlimmer.

WiB

Auch auf die Gefahr hin das man jetzt über mich den Kopf schüttelt,

auch ich habe in meiner schwersten Lebenskrise voller Verzweifelung

öfters versucht mir die Welt schön zu trinken.


Gott sei Dank habe auch ich genau wie "Mona Lisa" noch rechtzeitig die Kurve gekriegt.

Das heißt jetzt auch nicht, das ich es o.k. finde wenn man zuoft, zuviel trinkt, doch ich habe jede Menge Verständnis dafür, wenn so etwas unglücklichen,einsamen Menschen passiert.

Ich wünsche jedem, das er die Kraft findet,

ohne großen Alkohol Konsum

einen neuen Lebensweg zu beschreiten.

Liebe Grüße

Marlis