sexueller Übergriff an Jugendliche

ich ging mit siebzehn ins internat, für ein jahr, machte die kinderpflegeschule, hab mich unter der woche so verhalten, dass ich einen verweis nach dem anderen bekam, nur dass ich wochenendheimfahrtverbot bekam
kurz vor ende des schuljahres fand ich endlich den mut, meiner mutter zu sagen, entweder er geht, oder ich komm nie mehr wieder nach hause

Wie hat deine Mutter denn da reagiert?

ihr kommentar war, ich bin doch nur wegen euch kindern bei ihm geblieben, dass ihr einen vater habt
aber nachdem ich ihr die pistole auf die brust gesetzt hab, hat sie sich scheiden lassen
heute meint sie, sie müsste alles wieder gut machen, aber mein herz ist zu, ich akzetier sie als meine mutter, aber lieben kann ich sie leider nicht

Leider ist es so, dass Mütter oftmals nicht stark genug sind, sich pro Kind und contra Partner zu entscheiden.

Wie geschrieben, wir haben einen solchen Fall, leider leider, auch in der Familie. Sofort nach dem ich Kenntnis davon erlangt habe, nahm ich die Mutter bei der Hand und ging mit ihr zur Polizei und von dort direkt zum Jugendamt. Danach zu einer Institution, die sich mit dem Schicksal misshandelter Mädchen befasst. Ausserdem schalteten wir die Familienhilfe ein. Vorsorglich schickte ich die Mutter noch zum Jungenbüro, einer Einrichtung, die sich mit Jungen beschäftigt bei denen der Verdacht auf Misshandlung besteht.

Es gibt viele staatliche Stellen die Hilfe geben, nur nutzen muss man sie halt. Das wird leider von vielen Müttern misshandelter Kinder übersehen.

Und am schlimmsten ist, dass Mütter das Wohlergehen des Partners oftmals höher einstufen, als das Wohlergehen des eigenen Kindes.

Und leider verschließen auch Familienmitglieder oder nahe Verwandte und Bekannte die Augen. Das hat für mich aber nichts mit Stärke, sondern mit Schwäche zu tun.

Business (Er)

Hey, ich meine mit den Wegschauenden ja gerade die Mütter!

Den Kindern da in irgendeiner Weise ein Schuld zuschieben zu wollen, das wäre ein weiteres Verbrechen. Und über die Täter müssen wir wohl kein Wort verlieren ... Aber wie oft wird den wegschauenden Müttern ein für mich total unbegreifliches Verständnis entgegengebracht?

Sie sind ebenso schuldig wie der Täter, denn sie müssten ihre Töchter schützen und ihnen helfen und nicht wegschauen (aus lauter Angst, den Mann zu verlieren - was ist denn an solch einem Schwein bitteschön ein Verlust?).

Der Antaghar

lese ich hier, was Kinder erleben und ertragen müssen.

Ich muss sagen, Gott sei Dank habe ich so etwas nie erleben müssen und kenne bewusst auch niemanden, der so schlimme Erfahrungen als Kind gemacht hat.

Ich kann nicht verstehen und keine, aber auch keine einzige Entschuldigung finden, für Männer, die so schlimme und grausame Dinge tun und für Frauen, die nicht in der Lage sind, darauf sofort und konsequent zu reagieren.


Ich bin davon überzeugt, dass ich einen Mann, der so schlimme Dinge an Kindern tut, so angehen würde, dass ich selbst ein Problem mit der Justiz bekommen würde.


lg Ralf

heute hab ich auch den mut dazu
ich hab schon öfters misshandelte kinder gesehen und musste auch vor gericht aussagen

aber vor über 40 jahren, is des doch alles totgeschwiegen worden worden

und ich hatte bis zu meinem 50igsten lebensjahr nie den mut darüber zu reden, weil ich mich geschämt und mich schuldig gefühlt hab, nicht mal mit meinem mann, mit dem ich 2 jahre verheiratet war, konnte ich mich anvertraun

26 jahre

@ Antaghar
Mein reden. So ein Schwein gehört weder geschützt, noch sollte dem Verständnis entgegen gebracht werden.

In unserem Fall hat die Mutter den Stiefvater der misshandelten Tochter berets 2004 aus dem gemeinsamen Haus entsorgt und doch hat er es verstanden, sich mit dem Mädchen hinter dem Rücken der Mutter zu treffen und sie zu missbrauchen, ja gar zu vergewaltigen.

Leider hat sich das Mädchen erst Ende Januar 2008 ihrer Mutter gegenüber geöffnet.

Mit Augen verschließen meinte ich, dass leider oftmals die nächsten Anverwandten tatenlos zusehen, anstatt nun dem Kind und auch der Mutter hilfreich bei Seite zu stehen.

Für Mütter die solche Kerle auch noch decken, habe ich kein Verständnis. Da hilft nur eine Anzeige wegen Beihilfe.


@ cruiserman
Das war ich Zeitlebens auch. Nun ist eine solche Situation aber da und ich werde mir an so einem Stück Scheiße nicht die Finger beschmutzen. Es gibt sehr viele Möglichkeiten einem solchem Menschen das Leben zur Hölle zu machen und die nutze ich dann lieber.

Business (Er)

Was ich sehr gut verstehen kann. Wie soll man sich jemanden anvertrauen, mit einer Sache die man selber nicht verarbeitet oder überwunden hat.

Business (Er)

Hauptsache du hilfst dem Kind!


lg Ralf

Ich habe Antaghar die Story schon vor einiger Zeit per CM geschildert. Und um Deine Frage zu beantworten, ja ich helfe dem Kind und der Mutter. Das geht sogar soweit, das wir ( meine Frau, ihr Junior und ich ) unseren Wohnort extra dorthin verlegen. Zur Zeit pendeln wir ( 120 KM je Tour ) mehrmals die Woche zum Wohnort des Kindes und der Mutter um beide zu unterstützen. Neben unserer beider Arbeit und unserem eigenen Familienleben. Nach unserem Umzug sind wir direkt vor Ort und können noch gezielter helfen.

Business (Er)

Was uneingeschränkte Bewunderung und Hochachtung verdient ...

Gäbe es nur mehr solche Menschen wie Euch, dann hätten wir vielleicht eine bessere Welt.

(Der Antaghar)

Auch unsere Hochachtung, unseren Respekt und aufrichtige Bewunderung für euren Einsatz.

Wir wünschen euch von ganzem Herzen Erfolg und alles alles Gute für das Kind.

lg Angelika und Ralf

ganze Thema ist so verflixt vielschichtig...

Ja! Täter und Mitwisser (die ja so etwas wie Co-Täter sind) dürfen nicht einfach so davon kommen.

Ja! Kindern muß zwingend und intensiv geholfen werden... sollten die nächsten Angehörigen nicht oder nur bedingt in der Lage dazu sein, sind wir alle verpflichtet, dieses zu tun.

Und... Meinungen/Bilder müssen sich in unseren Köpfen verändern.
Nach wie vor gibt es das Bild in vielen Köpfen, dass Kinder mitschuldig an Mißbrauch und/oder Vergewaltigung sind... ähnlich, wie auch Frauen immer noch als mitschuldig angesehen werden.

Vor 4 Jahren, meine Tochter war 13 Jahre alt, kam sie nach einen Babysitterjob abends um 19:00 Uhr nach Hause... Völlig ausser Atem erzählte sie mir, sie sei von einem Mann ergriffen worden, der sie in sein Auto habe ziehen wollen.
Nach und nach erfuhr ich, der Mann hatte sein Auto neben dem Bürgersteig abgestellt, just in dem Moment, in dem sie die Stelle passierte. Er ging um sein Auto herum, für sie scheinbar so, als wolle er zu einem der anliegenden Häuser. Als sie dann gerade an seinem Auto war, packte er ihre Handgelenke und versuchte, sie in sein Auto zu zerren. Nur weil sie die Geistesgegenwart hatte und das erst kürzlich in der Schule erlernte Selbstbehauptungstraining anwandte, schaffte sie es, sich aus seinem Griff herauszuwinden, zur nahegelegenen Hauptstrasse zu laufen und sich an einige Leute anzuschliessen, die gerade ihre Hunde ausführten. Sie war so voller Panik, dass sie diesen Leuten nichts sagte, sondern dann kurz darauf in unsere Str. abbog und so schnell sie konnte nach Hause rannte.

Natürlich rief ich sofort die Polizei... der Mann aber wurde leider nicht gefunden. Obwohl die "Hundegänger" nach einem Aufruf der Polizei eine Beschreibung des Wagens durchgaben (der Typ besaß noch die Frechheit, ein Stück hinter meiner Tochter und diesen Leuten her zu fahren) und auch ein Phantombild erstellt wurde... zu allem Überfluß glotzte der Typ sie dann auch noch wochenlang über dieses Phantombild an...

Worauf ich aber hinaus will...als ich meinem Vater diese Geschichte erzählte, war seine erste Frage: Was hat sie denn angehabt, sie war doch bestimmt wieder geschminkt?!
Ich hätte ihn würgen können. Mädchen in diesem Alter wollen sich herausputzen (an diesem Abend war sie es noch nicht einmal... das nur am Rande), wollen ein wenig wie Frauen wirken, allein schon, weil sie an der Schwelle zur Frauwerdung stehen... Dieses Bild -> wenn du so oder so aussiehst, bist du selber schuld... wenn du dich aufbrezelst und Miniröcke trägst, darfst du dich zumindest nicht wundern...etc...pp... DAS muß aus unseren Köpfen verschwinden, dann haben wir zusätzlich eine kleine Chance, schneller zu sehen, was mit unseren Kindern passiert.

Liebe Grüße Runa

Ich habe noch mal eine Frage. Du schreibst in deinem Eingangsposting:


Hast du ihr auch nicht geglaubt? Hast du sie das fühlen lassen?
Weil ...


... sich diese Behauptung als Lüge (wirklich?) heraus gestellt hat?


Wenn Mädchen das Gefühl haben, nicht ernst genommen zu werden, versuchen sie oft durch noch einen drauf setzen ihrem Hilferuf mehr Gewicht zu verleihen. Hast du die Freundin deiner Tochter gefragt, warum sie das behauptet hat?

Welche Schritte sind bisher vom Jugendamt unternommen worden? Meistens passiert da nämlich gar nichts! Und so lange laufen die Kinder als potentiell unglaubwürdig rum. Nicht gerade eine prickelnde Vorstellung!

Anscheinend habe ich hier eine heftige Diskussion ausgelöst, was eigentlich nicht in meiner Absicht lag.

Da dieser Thread wohl öffentlich ist, habe ich mich nicht weiter daran beteiligt, da es viel komplizierter ist, als ich es in paar Sätzen geschildert habe oder hätte schildern können.



Mrs. Heart
die fürchterliche körperliche Schmerzen verspürt

Da habe ich aber ganz andere Erfahrungen.

In unserem Fall ist es so, dass das Jugendamt erwägt, das misshandelte Mädchen nun auch von der Mutter weg zu holen und vorläufig in einer reinen Mädchen - WG unter zu bringen.

Was ich davon nun halten soll, erschließt sich mir nur zum Teil. Einerseits sollte das Familienleben immer Vorrang haben. Andererseits, auch wenn es der Mutter sicher schwer fallen wird, stehe ich dem nicht zwwingend ablehnend gegenüber.

Wir werden auf jeden Fall zur Schwester ( die Mutter des misshandelten Kindes ) ziehen. Entweder um dort für geordnetere Verhältnisse zu sorgen, oder aber bei einer Fremdplatzierung der Tochter, der Mutter sowohl seelischen, wie auch finanziellen Beistand zukommen zu lassen.

Ich denke es ist immer eine Sache des Auftretenhs dem Jugendamt gegenüber. Ich habe z.B. dem Jugendamt unmissverständlich klar gemacht, dass eine große Portion Mitschuld das Jugendamt selber trifft und das ich strafrechtliche Konsequenzen gegen das JA in Erwägung ziehe, sollte nicht umgehend der Schutz des Kindes in jeder Hinsicht organisiert werden.

Business (Er)

eine schwierige Situation für alle Beteilgten und man kann nur offe, daß bald Klarheit besteht.


Mrs. Heart

Das ist nicht zwingend so. Wenn die STA im Vorwege merkt das die Unwahrheit von dem Mädchen gesagt wurde und deshalb keine Aussicht auf Verurteilung besteht, wird das Verfahren eingestellt.

Business (Er)

Wir diskutieren dieses sehr komplexe Thema lediglich. Wir haben nicht zu urteilen.
Also brauchst Du keine Bedenken haben.

Business (Er)

.... Du kannst genau wie alle Mitglieder in der Gruppe

hier alles kundtun was Dir auf der Seele brennt.

Natürlich können wir nicht die Probleme von anderen Menschen lösen,aber wir versuchen soweit es uns möglich ist,den oftmals bisher nur virtuellen Freunden, zur Seite zu stehen.

Niemand soll sich allein gelassen fühlen oder bei machmal kontroversen Diskussionen aufgeben.

JEDER ist hier ein wichtiges Mitglied der langsam zum Freund wird.

Alles Liebe

Marlis