Herbstgedanken aus dem Antagharland ...
@ painter
Was für ein wundervoller Thread! Danke!
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@ Allegra51
Ich freue mich wie verrückt!
Das ist jedes Mal so, wenn ich erfahre, dass all das stimmt, was ich denke, fühle und hier schreibe - und jemand den Mut hatte, diesen Weg zu gehen. Was Ihr beide da zuerst erlebt hat, das tut weh, das geht tief, das reißt alte Wunden auf. Aber sie können auch nur dadurch heilen, dass man das notdürftig drüber geklebte Pflaster einfach mal abreißt. Es blutet, es schmerzt, aber es darf endlich heilen und wird nicht mehr versteckt.
Schade, dass vor diesem "Abreißen eines Pflasters" so viele Angst haben. Großartig, dass Ihr durch eine Fügung dazu gebracht wurdet.
Das Feuer, das manche Engel uns unter dem Hintern machen, wirkt manchmal Wunder - wenn man es ihm erlaubt, wenn es das darf ...
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@ lonely_heart
Erlaube mir bitte noch eine späte Anmerkung zu dem Thema "Liebe / Freundschaft", worüber Du hier so wunderbar und zum Herbst passend geschrieben hast:
Ein kleines Gedicht von Kristiane Allert-Wybranietz:
"Es gibt Beziehungen, die sind wie schöne, frische Frühlingsblumen.
Hast du schon mal versucht, eine Tulpe zu pressen?
Sie verliert Farbe und Form,
wir ausdruckslos und trocken.
Und es gibt Beziehungen, die sind wie Gräser.
Gräser halten isch auch im Winter,
und wenn man sie richtig betrachtet,
sind sie wunderschön."
Das ist wohl der Unterschied: In einer Freundschaft lässt man den jeweils anderen einfach so sein, wie er ist. In einer Liebe tut man das meistens leider nicht. Wenn zwei sich aus Liebe zusammentun, sind sie auf einmal oft genug kein Liebespaar mehr, sondern etwas anderes - etwas, worum es nicht mehr um Liebe geht ...
Ich hab mal ein Märchen geschrieben (
"Das Herz einer Wölfin" in dem Buch
"Alle Farben dieser Welt"), da hat sich eine junge Frau in einen Wolf verliebt, in seine animalische, wilde und freie Ausstrahlung, in sein ungezügeltes Wesen.
Dann hat sie ihn - aus Liebe! - mit nach Hause genommen ... und er hat sich - aus Liebe! - darauf eingelassen. Und so wurde er zu einer Art Schoßhund. Das hat weder ihm gut getan noch ihr - es fehlte auf einmal so vieles, die Liebe ging verloren und die Beziehung wurde leblos.
Warum hat die junge Frau das getan? (Es hätte auch ein junger Mann sein können und eine Wölfin ...)
Warum tun wir alle das viel zu oft?
Warum wollen wir in Liebesbeziehungen so oft den Partner verändern, in vorgegebene Formen pressen, die uns angenehmer erscheinen? Und ersticken damit dieses wunderbare Feuer der Liebe?
In einer Freundschaft tun wir das doch auch nicht ...
Es grüsst ein nachdenklicher Antaghar
(total fertig nach einer mehr als anstrengenden Buchmesse in Frankfurt)