Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Ü50 Österreich
1478 Mitglieder
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Beerdigungen

*****har Paar
41.020 Beiträge
Themenersteller 
Beerdigungen
Auch wenn wir alle hoffentlich noch lange leben, eines Tages werden wir beerdigt. Und bei uns wird das ja immer noch fast als Tabu-Thema gesehen, man denkt nicht gerne darüber nach, verdrängt es eher. Dabei gehört der Tod unweigerlich zum Leben wie Liebe, Schmerz, Glück und Leid ...

Mir geht es jedes Mal so, wenn ich auf Beerdigungen bin: Ich finde das ganze Theater meistens so schrecklich, dass ich mir sage: "So will ich auf keinen Fall beerdigt werden!"

Kennt Ihr das? All die geheuchelten Lobesreden, die oberflächliche Predigt des Pfarrers, das ganze Getue ...

Wie wollt Ihr denn, wenn es mal so weit sein wird, beerdigt werden?

Damit meine ich nicht nur die Frage nach Erd-, See- oder Feuerbestattung, sondern das ganze Drum und Dran.

Zum Beispiel die Asche im Wind verstreuen lassen? Oder in einem Wald? Welche Zeremonien wünscht Ihr Euch? Möglichst viele Anwesende oder eher einen kleinen Rahmen? Und so weiter ...

(Der Antaghar)
**st
Tod..
..gehört für mich zum Leben.
Friedhöfe sind meist sehr "lebendig" - sie erzählen Geschichten.
Aber das tollste was ich hier angesehen habe und wo ich gerne ab und zu bin ist:
der Friedwald.

Ich möchte, dass meine Familie einen solchen Baum erwirbt und mich zu dessen Füßen beerdigt. Meine ganze Familie könnte dort einen Platz finden. Und wir könnten dort verweilen und aneinander denken.

Ja, der Friedwald, das ist es für mich.

Guten Morgen *wink*
sagt Allegra
****jo Paar
168 Beiträge
Leben und Tod sind eine Einheit
Es ist halt so bestimmt, irgendwann sind wir Alle mal dran und das ist gut so!
Aber bis es soweit ist, das Leben genießen mit all seinen Facetten, dann allen ein Schnippchen schlagen und verschwinden ins Irgendwo.
Nach uns die Sündflut, wie wäre es mal damit?
Dann gibt es keine Heuchelei, sie werden uns verfluchen, oder?

LG

juhajo
*****le6 Frau
8.649 Beiträge
Wie im Leben so im Tod...
Ja, darüber habe ich mir sehrwohl schon Gedanken gemacht.
(Ein Akt meiner Eitelkeit...)

Die Diamantbestattung

Ein Erinnerungsdiamant ist ….

• eine wunderschöne und zeitlose Verbindung zu dem geliebten Menschen
• ein ganz persönlicher Ort der Trauer, der Erinnerung und der Freude
• ein unvergängliches Erbstück über Generationen
• absolut einzigartig und individuell, wie auch der Mensch in seinem Leben war ...

Schön fände ich: bei der vorausgehenden Feuerbestattung, ein Fest (Lieblingsmusik) mit all denen die mich lieben und gern haben.
Statt Blumen und Kranz steht vor dem allereinfachsten Sarg eine Schmuckschatulle, dort hinein könnte jeder einen Geldbetrag nach eigenem Ermessen (als Symbol der persönlichen Wertschätzung) geben. Je größer der Diamant werden soll um so teuerer wird er...

Letzte Wunschruhestätte: Der Kaminsims meines Sohnes!

Ich bin nun mal "grenzenlos" eitel *smile*

LIBELLE
********lack Frau
19.360 Beiträge
@*****har

Eine "zünftige" Beerdigung habe ich ja in einem anderen Thread beschrieben.....

Verbrennen ist ja ok, aber mit der Asche kann man noch lange nicht machen, was man will! Zumindest in Deutschland nicht.
Bleibt als Alternative die Seebestattung und da es mich als "Asche" nicht mehr juckt, daß ich nicht seefest bin *fiesgrins* kann ich mich gut mit diesem Gedanken anfreunden.

WiB
Lieber Antaghar,
ein tolles Thema, welches vielleicht auch ein wenig die Facetten eines jeden Einzelnen von uns hier deutlich machen wird.

Ja, der Tod gehört zum Leben dazu.

Obgleich kaum machbar wünschte ich mir eigentlich zwei Trauerfeiern.
Eine imengsten Familienkreis, ruhig und besinnlich. Auf der nicht geheuchelt werden sollte, sondern ruhig auch meine Schattenseiten Erwähnung finden sollten. Weil so bin ich und so kennt mich meine Familie.

Eine zweite für meine Gegener, die ich als Geschäftsmann unweigerlich habe.
Da ich sehr viele Menschen kenne, die mir nicht wohlgesonnen sind, sollte alle die dort erscheinen. Dafür würde ich mir eine Beerdigung mit großem Aufriss wünschen, bei der im Sargdeckel ein armbreitengroßes Loch sein müsste, aus der mein Arm herausragen müsste. Natürlich ragt der Arm dann ausgestreckt in die Höhe mit ausgestrecktem Mittelfinger. Als Zeichen was die anwesenden Personen mich bereits im Leben ( und da zum leben der Tod dazu gehört ) und nun auch im Tod konnten und können.

Nun habe ich bestimmt Einige hier geschockt. Dafür ein dickes Sorry.

LG
Business (Er)
beerdigungen wie du sie beschreibst @ antaghar
kenne ich von früher- als ich noch kind war....

die letzten jahrzehnte gibt es die in meinem umfeld nicht mehr...

manchmal frage ich mich,
ob es an meiner inneren einstellung lag, an der gelangweilten distanz, die mich manches so sehen ließ, wie du es beschreibst - oder ob früher beerdigungen wirklich so anders waren.... *gruebel*



~
meine "traum"beerdigung:
in irland
in nähe eines baumes
mit blick aufs meer - oder ich höre es zumindest...
während der beerdigung
ein gedicht von rilke
und dazu eine hymne von queen...

danach gehen freunde und familie ein guiness trinken im pub

~


nach gesprächen mit meiner familie
wurde mir klar,
dass beerdigungen und gräber für die zurückgebliebenen wichtig sind
und deshalb überlasse ich es ihnen,
welche trauerrituale ihnen gut tun, was für sie wichtig ist...

für meine mutter war es ein persönlicher affront,
dass ich nicht im schoß der familie "liegen möchte"
(familiengruft),
sondern mein mann und meine kinder darüber bestimmen
werden, wo und wie ich begraben werde

für meine mutter ist die körperliche nähe selbst im tod noch wichtig.... das wurde mir dadurch erst wirklich bewußt und das war etwas, worüber wir im leben noch vieles klären konnten und können... *g*



~

mit dem mann meines herzens
habe ich anfang dieses jahres gemeinsam seine beerdigung
abgesprochen... es war ihm unheimlich wichtig,
zu wissen - wie der ablauf sein wird, was in der trauerrede gesprochen wird....
ob seine "dunkle seite" dazu gehört oder nicht....

da ich nicht dabei sein werde, war es für mich auch irgendwie tröstlich, den ablauf zu wissen...

~

die beerdigung meiner besten freundin
war unkonventionell
mit ihren lieblingsliedern von abba
und einem nichtkirchlichen redner in einer kirche
(meine freundin liebte diese kleine kapelle am waldrand, war aber aus der kirche ausgetreten)
wir haben sie so gestaltet, wie wir uns ein abschiedsfest mit ihr vorstellen würden: erzählungen darüber wie jeder sie erlebt hat
und ausdruck der trauer, dass wir sie jetzt nicht mehr "körperlich erfahren"...

~~

edit: *haumichwech* @ business/er

man gibt wohl wirklich viel von sich preis, wenn man beerdigungen plant .....
Ich war bisher nur auf 4-5 Beerdigungen, meist von sehr guten Freunden.

Die beeindruckendste für mich war folgende:

Vor zwei Jahren ist einer unserer liebsten Freunde nach langem, aber mit großer Würde ertragenem Leiden gestorben. Er war in keiner hiesigen Religionsgemeinschaft und so gestalteten seine Freunde, die schon zu Schulzeiten mit ihm im Internat waren, die Trauerfeier.

Bevor es begann kam leise getragene Jazzmusik vom Band. (Er war Jazz-Fan) Dann erzählte der erste seiner langjährigen Freunde die persönliche Chronologie seines Lebens, mit viel Empathie, aber ohne Schnörkel oder Lobhudelei.

Nach einem musikalischen Intermezzo, trat der zweite seiner Rednerfreunde vor und schilderte den Charakter, seine Vorlieben, Abneigungen, Ansichten, Philosophien und Inhalte seines Lebens in anekdotischer Form. Und zwar erzählt, ohne Ableseblatt, in Erinnerungen schwelgend, mit vielen lustigen Einlagen und spaßigen Abenteuern, aber auch ernsthaften Erlebnissen, dass wir oftmals alle, auch seine Witwe, mit Tränen in den Augen lachen mussten.

Er konnte das sehr gut und das war auch der Höhepunkt der Trauerfeier.

Anschließend wurden Gospels (oh, when the saints go marching in...) und ähnliche mit Textblatt gesungen. Die Begleitung kam vom Banjo des Freundes.

Am Schluss konnte sich jeder Rosenblätter aus einer Schale nehmen und über dem Sarg verteilen.

Es war eine beeindruckende Feier, jenseits von beklemmender und schmerzender Traurigkeit, und ich werde sie nie vergessen.

Er wurde hinterher eingeäschert. Seine Witwe stahl sich etwas Asche und verteilte sie später an seinen Lieblingsplätzen.

Ich würde mir eine Beerdigung wie im Süden wünschen: in einem kleinen weißen Häuschen hoch über dem Meer.

Christine
*****ka1 Frau
3.184 Beiträge
Bei der Beerdigung meines Mannes hab ich seinen Wunsch entsprochen. In allerkleinstem Kreis, nur mit unseren Freunden und unseren Kindern eine Seebestattung, er war lange bei der Marine und darüber erhielt ich dann auch die Genehmigung (damals war`s noch genehmigungspflichtig).

Musikalisch wurde er ganz unkonventionell so begleitet, wie es ihm sicher gefallen hat und bei der Absenkung in sein geliebtes Element dann "knocking on heavens door".

Ein Freund, der dabei war, starb einige Jahre später und dessen Erdbestattung verlief dann, auf eigenen Wusch, ganz ähnlich.

Ich habe die Koordinaten und werde mich dort niederlassen lassen, wo auch mein Mann schon ist. Ohne großes Trara. Und würde mir wünschen, dass man nicht traurig ist, weil es mich dann nicht mehr gibt sondern sich freut, mich gekannt zu haben.

Wie WiB schon schrieb, kann man mit der Asche nicht das machen, was man möchte. Das musste ich schmerzvoll erfahren, als ich meinen Sohn in der Urne von Amerika mitbrachte. Bis zur Ankunft am Flughafen ging alles problemlos, aber dort hat bereits der Zoll auf mich gewartet und mir die Urme wider Willen abgenommen.
*******chen Frau
1.388 Beiträge
ohje
also ich finde dieses thema nicht gut
darüber mache ich mir doch jetzt noch keine gedanken

lebe doch und fühle mich wohl
und auf beerdigungen gehe ich nur im äussersten notfall

also ich finde dieses thema echt nicht so toll

lg monika
Hallo, Monika,
ich kann auch nicht gerade sagen, dass ich dieses Thema "gut" finde, aber es macht mir keine Angst. Und darüber einmal kurz nachdenken und sinnieren nimmt eher den düsteren Charakter als dass es mich grault.

Manche Dinge, z.B. ein Testament machen, verlieren ihren "Schrecken", wenn man sie in guten Zeiten bespricht und regelt.

Aber damit kann es nun auch gut sein!!

Wenden wir uns wieder angenehmeren Dialogen zu.

Liebe Grüße

Christine
Beerdigungen
Wenn man so in die Jahre kommt,dann denkt man unweigerlich ans sterben.
Es ist auch völlig richtig,wenn junge Leute diesen Gedanken weit von sich weissen.Ich hab auch nicht dran gedacht-heute ist das anders.
Wie hier schon geschrieben wurde-es ist immer noch ein Tabu-Thema über das man nicht gern spricht.
Ich weiss noch,wie geschockt ich war,als mir meine Mutti erklärt hat,was sie sich alles vorstellt,wo sie beerdigt werden will und was hinterher mit ihren Sachen passieren soll.Gott sei Dank lebt sie noch-denn ich glaube,wenn ein geliebter Mensch stirbt,dann fällt man zuerst mal in ein Loch und realisiert viel später,dass er nicht mehr da ist.
Ich hab meinen Kindern gesagt,wenn ich sterbe,dann soll meine Asche auf einer bunten Blumenwiese in den Bergen verstreut werden.Nun hoffe ich-noch einige viele Jahre zu leben-vielleicht ist das dann hier möglich.
Jeder von uns wünscht sich doch,würdevoll von dieser Welt zu gehen-aber was ist würdevoll?Ohne jammern,wenn man elend dahin siecht-denn Sterbehilfe gibts in D ja nicht.
Ich kann mir Gedanken machen und jetzt schon alles regeln,wie es sein soll-aber wie es dann wirklich kommt-weiss ich nicht.
Ich hoffe für mich,dass ich in Ruhe und Frieden sterben kann und das wünsche ich allen hier.
LG Petra

doch jetzt lasst uns weiterleben...
**********ker07 Frau
17.999 Beiträge
Am liebsten würde ich in einem Friedwald beerdigt.

Nachdem ich Anfang 2005 eine furchtbare Diagnose bekam, hat es mir zuerst meine Beine weggerissen. Dann - 2006 - wurde mir klar, daß ich aufgrund meiner Krankheit und der Trennung von meinem Mann meine pesönlichen Dinge und auch meine Beerdigung regeln wollte.

So habe ich ziemlich präzise alles festgelegt und auch Musikstücke von Herbert Grönemeyer ausgesucht. Ich will keine Heucheleien und deshalb dürfen bestimmte Menschen auch nicht an der Trauerfeier teilnehmen.

Für meine Kinder habe ich meine ganz persönlichen Dinge geregelt und jedem einen persönlichen Brief geschrieben, in dem ich ihnen mitteile, daß ich sie sehr lieb habe - immer.

Nun kann ich ganz in Ruhe die Zimmer tauschen, wenn es soweit ist.


Mrs. Heart*herz*
*******tzl Paar
92 Beiträge
Feuerbestattung
erscheint mir persönlich, schon aus Grabpflegegründen, noch mit am einfachsten und praktikabelsten zu sein. Da die Nachkommenschaft mit der Zeit immer älter wird, wird Grabpflege u.U. zum Problem.

Wenn in vielen Fällen von Seiten des Pfarrers eine oberflächliche Rede gehalten wird, liegt es meistens daran, daß er den Verstorbenen vielleicht zu selten gesehen hat und ihn nicht näher kannte. Hatte vor ca. 14 Tagen das Gegenteil erlebt, der Pfarrer kannte Einzelheiten, Vorlieben und Eigenheiten des Verstorbenen und es war dadurch sehr persönlich. Die Trauerrede (von mir) war auf seine Vereinstätigkeit bezogen, von Lobhudelei konnte nicht die Rede sein. Trotzdem kann man auch bei einer Trauerfeier erwähnen, wenn sich jemand in einem Ehrenamt über Jahrzehnte hinweg für die Allgemeinheit engagiert hat.
Ich würde mich allerdings weigern, jemanden als Vorbild hinzustellen, wenn er keines war.
auch für mich gehört der Tod zum Leben.

Da ich meinen Vater erst im Januar diesen Jahres bestatten mußte, bin ich oft auf dem Friedhof. Ich weiß auch, dass mein Vater sich eine Seebestattung wünschte, was aber aus finanziellen Gründen nicht möglich war. Deshalb halte ich oft Zwiesprache mit ihm, wenn ich an seinem Grab bin. Ich weiß auch, dass ich meine Mutter nicht mehr so lange haben werde, habe aber zwischenzeitlich gelernt los zu lassen und muß diesen beschwerlichen Weg dann ein 2. mal gehen.

Sicher, Erdbestattungen sind mit Arbeit und Pflege verbunden, aber man sollte den letzten Wunsch des Verstorbenen, wenn möglich, erfüllen. Ich selbst kann mich mit dem Gedanken an eine Vebrennung schwerlich anfreunden, aber ich überlasse es letztendlich meinen Kindern, die dann da die Last der Pflege hätten, wie sie entscheiden.
Ich weiß nur, für mich persönlich ist der Besuch des Grabes zur Trauerbewältigung wichtig, andere sehen das vielleicht anders.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Themenersteller 
Habt Dank für Eure bisherigen Beiträge. Schön, so lernen wir uns besser kennen ...

Wie ist es denn bei Euch, wenn Ihr das Grab eines menschen besucht, den Ihr mal sehr geliebt habt? Redet Ihr mit ihm, als sei er noch da? Und glaubt Ihr, dass er bzw. seine Seele noch irgendwo hier bei uns ist?

(Der Antaghar)
********sign Frau
6.854 Beiträge
@ antaghar
Ich glaube, du kennst meine Antwort und auch den Grund, warum ich mich bisher nicht an diesem Thema beteiligt habe.

Bei der Trauerfeier für meine beste Freundin, die sich damals aus Liebeskummer getötet hat, hat sie mich um Rettung gebeten. Ich hatte Mühe, von ihr nicht ins Jenseits gezogen zu werden. Gott sei Dank sind mir instinktiv die erlösenden Worte eingefallen.

Ich muß nicht ans Grab gehen, um mit lieben Menschen zu sprechen. Das wäre auch unmöglich, weil ihre Körper weit verstreut begraben sind. Wenn sie mich brauchen, wissen sie, wo sie mich finden. Ebenso merken sie, wenn ich sie brauche.

Trauern bedeutet: nicht los lassen können/wollen. Wer es gut mit seinen Verstorbenen mein, läßt sie friedlich ihre neue Existenz vorbereiten. Ich wünsche meinen Toten immer alles Gute und sage ihnen, daß ich mich auf die neuerliche Begegnung mit ihnen freue.

Leider wird meine Einstellung nur von wenigen Menschen verstanden. Aber mit dieser Vorverurteilung lebe ich gut. Und meine Liebsten auch. Aber wenn etwas mit der Kirche nicht konform geht, wird es leicht verdammt. Das kenne ich.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Themenersteller 
@ siedom50
Ja, ich weiß genau, was Du meinst und wie Du das meinst. Und ich kenne das alles auch, was Du andeutest.

Das Beste, was wir für unsere verstorbenen Lieben tun können, ist: Sie einfach in Frieden gehen lassen und keinesfalls hier aus Trauer oder anderen Motiven "festhalten".

Trauer ist wichtig, soll auch sein dürfen - muss aber auch mal überwunden werden. Letztlich ist die Frage, um was wir eigentlich trauern. Aber so weit und so tief wollte ich hier gar nicht gehen, da kämen wir bei solch einem tabuisierten Thema rasch an so manche Grenze ...

(Der Antaghar)
Lieber Antaghar.....
.....kannst Du Gedanken lesen ??
Seit ein paar Tagen beschäftige ich mich mit meinem Mann mit dem Thema Sterben und Beerdigungen.

Nicht etwa weil es mir gerade gesundheitlich wieder so schlecht geht,ich bin schließlich eine Kämpfernatur und gebe so schnell nicht auf!
Auch, das mein Mann eine Erdbestattung möchte und ich eine Urnenbeisetzung im kleinsten Kreis von lieben Menschen die mir nahe standen schön fände,sondern es geht ganz pragmatisch darum wie wir die Kosten dafür aufbringen sollen.
Scheinbar habe nur ich in der Gruppe dieses finanzielle Problem??

Wir beide leben mit einer bescheidenen Rente und der Gedanke wie wir es schaffen sollen, die Beerdigungskosten aufzubringen ein ein schwerwiegendes Thema.
Eine monatliche Vorsorge Sterbeversicherung können wir uns nicht leisten,so wird mir Angst und Bange bei dem Gedanken einer von uns müßte bald für immer gehen.
Natürlich wünsche ich mir auch, das meine Urne auf einer schönen Wiese unter einem Baum beigesetzt wird,doch man mag nicht glauben was da für Kosten entstehen.

Alle wollen an dem Tod verdienen.

Ich selbst fürchte mich nicht vor dem Tod,eher vor einem elenden Leidensweg bis dorthin.
Durfte ich doch in all meinen Lebensjahren viel Glück und Leid erfahren und soviel erleben.
Mich überkommt eine gewisse Demut und Dankbarkeit und natürlich auch die Hoffnung das ich noch viel kennen lernen darf bis auch für mich die letzte Stunde gekommen ist.

Ich hoffe Ihr nehmt es mir nicht übel, das ich so ganz andere Sorgen zum Thema Beerdigung hier bei trage...

Liebe Grüße

Eure marlis
********sign Frau
6.854 Beiträge
@ Marlis
Scheinbar habe nur ich in der Gruppe dieses finanzielle Problem??

Nein, ich habe auch kein Geld. Lebe recht und schlechter mit 100€ im Monat. Aber meine Beerdigung ist nicht mein Problem. Jeder kann mit meiner Hülle machen, was er will. Ich gehöre keiner Kirche an und brauche also dieses Ritual nicht.

Lest doch alle mal Illuminati und ihr werdet verstehen, welchen Zwängen ihr euch mit eurem Tod unterwerft. Wenn die Stadt nicht anders kann und mit mir ein Armenbegräbnis veranstalten möchte.... nur zu. Meinen Angehörigen werde ich jedenfalls nur dann auf der Tasche liegen, wenn sie es für richtig halten!

Ich kenne meine Bestimmung und hoffe, daß mir die Zeit meines hiesigen Daseins noch genug Möglichkeiten bietet, meiner Bestimmung gerecht zu werden.

Ok, antaghar, ich lasse es lieber, das führt sonst zu Animositäten. Und ich will euch nicht die Freude am Planen und Sorgen verderben.
Meinen Angehörigen werde ich jedenfalls nur dann auf der Tasche liegen, wenn sie es für richtig halten!
Es mag ein zweischneidiges Schwert sein. Einerseits sollte man es jemanden selbst überlassen, wie er beerdigt werden möchte. Andererseits sollte man es aber auch den Hinterbliebenen überlassen, wie diese ihre Trauer verbringen möchten.

Ich habe in 2005 zuerst meine Mutter und vier Monate später meine Schwester verloren. Für uns vier hinterbleibenen Kinder war es gar keine Frage, beiden ihren letzten Wunsch, sprich ihre ausgesuchte Art beerdigt zu werden, zu finanzieren. Heute liegt meine Mutter in einem Doppelgrab, wo irgendwann einmal mein Vater ( 80 Jahre ) hinzukommen wird. Direkt über ihrem Grab ist das Grab meiner Schwester, so dass beide Kopf an Kopf liegend beigesetzt wurden.
Meine Schwester wollte aus Kostengründen erst anonym beerdigt werden, da sie Hartz4 bezog. Ich redete mit ihr und fragte sie nicht nach dem was sie gedenke tun zu müssen, sondern was sie sich wünsche. Der Wunsch war eben direkt am Kopf unserer Mutter. Diesen Wunsch haben wir Geschwister ihr selbstverständlich erfüllt.

Ich werde mir demnächst einmal Gedanken dazu machen, wie ich denn tatsächlich einmal beigesetzt werden möchte. Aber da ich gedenke mnindestens 105 Jahre alt zu werden, hat es ja noch Zeit. Hauptsache man behält mich in Erinnerung - ob nun in guter oder schlechter, ist mir nach meinem Ableben dann eigentlich wurscht.

Business (Er)
Leute die mich kennen.............mögen mich.
Leute die mich nicht mögen.........können mich
@ Marlis
Natürlich wünsche ich mir auch, das meine Urne auf einer schönen Wiese unter einem Baum beigesetzt wird,doch man mag nicht glauben was da für Kosten entstehen.

Google mal unter "Friedwald", einer Bestattungsform, die seit einiger Zeit immer mehr Freunde gewinnt. Das müsste genau deinen Vorstellungen entsprechen................leider habe ich (noch) keine
Ahnung bzgl. der Kosten.

Friedwälder sind Natur-Friedhöfe für Urnenbestattungen in öfftl. Wäldern.

Liebe Grüße
Michael
*******ine Frau
1.591 Beiträge
@Antaghar
Das Beste, was wir für unsere verstorbenen Lieben tun können, ist: Sie einfach in Frieden gehen lassen und keinesfalls hier aus Trauer oder anderen Motiven "festhalten".

Wir Menschen, zumindest viele wie mir scheint, leben ihr Hiersein sehr körperbetont, sehr mit und auf unsere fünf Sinne bezogen. Alles, was wir nicht mit ihnen erfassen, scheint uns irreal.

Aber ist dies so? Ich denke nicht. Religion, Spiritualität, Esoterik..... Aber meist leben wir auch hier wiederum betont mit unseren 5 Sinnen.

Sehr begrenzt halt.... Öffnen wir uns unseren innewohnenden Möglichkeiten zur Wahrnehmung über unsere Sinne hinaus, werden wir sicherlich überrascht sein, was wir spüren und erfahren werden.

Florestine
*****har Paar
41.020 Beiträge
Themenersteller 
@ siedom50
Nee, Du Liebe, es soll hier nicht nur ums Planen und Sorgen gehen. Aber wenn hier mal wieder so richtig tief in das einsteigen, was hinter der Welt wirklich geschieht (und sich derzeit gerade mal wieder drastisch beweist) oder gar spirituelle Hintergründe austauschen, dann ist das hier für viele einfach noch zu fremd - und gerade bei diesem Thema wäre es mir lieb, wenn sich jeder beteiligen könnte (auch wenn man es am liebsten weit von sich weg schiebe würde).

Du verstehst schon, was ich meine ... *zwinker* *g*

Es ist für uns klar und längst keine Frage mehr (auch nicht wissenschaftlich), dass wir mit dem Tod nur das Level wechseln und den hiesigen Körper abstreifen. Lies mal in unserem Profil " den Text "Gibt es ein Leben nach dem Tod?", das sagt schon eine Menge aus ...

(Der Antaghar)
Habe mich gerade informiert.
Über "Friedwald" und finde die Idee sehr gut. Wieder was gelernt, was uns hilft.

Nun, da wir fest davon überzeugt sind, dass der Tod nicht das Ende ist, haben wir uns schon Gedanken über Beerdigung und das drum herum gemacht.
Testament, Generalvollmacht und Patientenverfügung sind beim Notar abgeschlossen und beim Amtsgericht hinterlegt.

Wir möchten beide verbrannt werden, so dass Friedwald auch möglich ist. Wir möchten eine absolut anonyme Grabstelle, die niemand kennt, außer der zurückgebliebene Partner. Nur der Partner soll wissen, wo die Grabstelle ist. Nur der Partner soll Rücksprache halten können und die Verbindung halten können.

Wir möchten keinen Namen, kein Kreuz, keinen Stein, keine Trauerrede, keine Trauerfeier.
Unsere bisherige Vorstellung war die "Grüne Wiese", also anonym auf dem Friedhof. Friedwald eröffnet uns nun eine Alternative, die wir wirklich schön finden.
Wir haben uns gegenseitig versprochen, die Familie über einen Todesfall nur zu informieren, aber niemanden zur Beerdigung einzuladen.

Gute Freunde und einige Menschen, die unser Leben begleitet haben sollen vom zurückgebliebenem Partner zu einer fröhlichen Feier eingeladen werden und gemeinsam vom Verstorbenen Abschied nehmen.
Ein wunderschönes Lied von Reinhard May (....wenn meine Stunde schlägt ) soll auf jeden Fall als Abschied gespielt werden.

Und damit dies auch Realität wird, sprechen wir mit Freunden auch über dieses Thema und über unsere Vorstellungen dazu, damit sie auch zu einer fröhlichen Feier kommen. Denn für viele Menschen ist diese Form einer fröhlichen Trauerfeier in einer Kneipe fremd.

lg Ralf
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.