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Warum nehme ich meinen Partner nicht mit....

********lack Frau
19.364 Beiträge
Das Argument "ich habe ja keine andere Wahl...."
macht es doch so schwer, denn man hat immer eine Wahl.
Nur trifft man diese mit welchem Hintergrund?
Ist es wirklich das Interesse eine Beziehung zu erhalten?
Oder handelt man nicht doch zum eigenen Nutzen?
Und warum "trifft" es denn überhaupt, wenn das Handeln dann in Frage gestellt wird?

Wie kann man denn den Partner dazu bewegen einen neuen/ungewollten/unbekannten Weg zu gehen?
Wie weiß man denn, wie der Partner diesen Weg einschätzt?
Oder stützt man sich da auch oftmals auf Vermutungen?
Und überprüft sie ggf. gar nicht erst?
Was, wenn der Partner fühlt, daß irgendetwas nicht stimmig ist? Vielleicht gerade weil der Partner sich anderes verhält wie vorher?
Und wie kann man glückliche Gefühle überspielen, damit niemand was merkt? Wie kann man dann noch glücklich sein?

Heißt lieben nicht auch, den anderen Partner frei zu geben, wenn etwas nicht mehr lebbar ist? Und gilt das nicht für Beide?


Fragen über Fragen............

WiB
*****har Paar
41.020 Beiträge
Darf ich auch mal?
Seit jeher achte und respektiere ich jede andere Lebensweise. Wie jemand sein Leben und seine Liebe gestaltet, ist ausschließlich seine Sache.

Ich darf dennoch eine Meinung dazu haben und aus meiner Sicht etwas dazu äußern. Das bedeutet noch lange nicht, dass ich den Menschen verurteile oder bewerte. Das bedeutet nur, dass ich es sehr genau beleuchte (natürlich aus meiner Sicht, aus welcher denn sonst?) - und mir meine Gedanken darüber mache ... Die mögen unsinnig und totaler Blödsinn sein (dann kann man sie mir ja widerlegen), sie könnten aber auch für den anderen sinnvoll sein. Es ist immer und überall gut, seinen Horizont zu erweitern und die Dinge auch mal aus anderen Blickwinkeln zu sehen - für die eine Seite ebenso wie für die andere!

Um die Berechtigung dessen, was ich dazu meine, zu überprüfen, gibt es die erstaunliche, erfreuliche und hervorragend geeignete Einrichtung der Diskussion:

These: "Ich lebe so und nicht anders. Und ich finde das gut so."

Antithese: "Ich sehe das anders und finde das nicht gut. Lass uns darüber diskutieren."

Und zu einer eventuellen Synthese kommt man, indem man diskutiert. Nicht, indem man den andren nur hätschelt und sowieso alles und jeden versteht ... Wozu dann noch diskutieren? Dann kann doch jeder machen, was er will, aber er muss es hier nicht öffentlich machen - oder gleich hinzufügen, dass er nur Mitgefühl sucht, Zuspruch und Trost - und keine Diskussion. Das ist dann auch absolut in Ordnung und sollte geachtet und respektiert werden!

Wer an die Öffentlichkeit geht (und das hier ist Öffentlichkeit), muss sich der Meinung der Öffentlichkeit stellen. Das tut Painter mit seinen Bildern, ich mit meinen Büchern, andere mit ihren Bereichen.

Man stelle sich vor, Painter macht eine Ausstellung und zieht bei der Vernissage beleidigt ab, weil kaum einer seine Bilder mag und viele was dran zu bemängeln haben. Das wäre doch mehr als lächerlich!

*

Ich habe es hier irgendwo schon mal geschrieben:

Es ist sonderbar: Solange man den Leuten den Kopf tätschelt und sagt, wie schwer sie es haben, ihnen eine Umarmung schickt oder sonst was Nettes schreibt, ist es egal, ob man wertet! Da ist die Meinung des anderen gerne gesehen, auch wenn sie falsch sein könnte - nur positiv muss sie sein. Da darf man sogar eine Meinung haben!

Man darf auch urteilen und beurteilen, ja wirklich! Da kommt auch keiner und beschwert sich, weil das jetzt aber eine Meinung, ein Urteil oder eine Bewertung war (es war ja eine Bestätigung der eigenen Meinung - und um mehr geht es einem ja nicht ...).

Ich habe in meinem Leben bisher am meisten gelernt durch Krisen - und durch Widerspruch von anderen (inkl. der nachfolgenden Debatte)!!!

Und hier im JC ist es so: Wehe, es kommt eine kritische oder skeptische Anmerkung - dann wird sofort um sich geschlagen. Da fühlt man sich auf einmal bewertet oder beurteilt. Da besteht man plötzlich darauf, dass der andere ja gar nicht die ganze Geschichte kenne. Sofort wird "zurückgeschossen" … - im besten Fall noch mit einer Prise Humor, im schlimmsten Fall mit persönlichen Giftpfeilen und Verunglimpfungen.

Seltsam: Sie alle dürfen dann auf einmal sogar den bewerten, dem man das Bewerten eben noch vorgeworfen hat! Man darf sogar dessen Bewertungen bewerten, sogar ihn als Mensch! Ja, man darf ihn sogar verurteilen! Dann ist das alles, was man den anderen so gerne vorwirft, auf einmal okay. Schon sehr sonderbar. Und irgendwie verrückt. Oder?

Das war mein Wort zum Sonntag ...

(Der Antaghar)
@Anthagar
*bravo* *blume*
@ Antaghar
Danke. Endlich mal einer der das Kind beim Namen nennt.

@ WIB
Das Argument "ich habe ja keine andere Wahl...."
macht es doch so schwer, denn man hat immer eine Wahl.
Es gibt nur einen Punkt im Leben an dem man keine andere Wahl hat und das ist der Punkt unseres Ablebens.

Wie kann man denn den Partner dazu bewegen einen neuen/ungewollten/unbekannten Weg zu gehen?
Nicht dadurch das man den Partner belügt und betrügt, sondern durch offenes Reden und suchen nach einem gemeinsamen gangbaren Weg.

Wie weiß man denn, wie der Partner diesen Weg einschätzt?
Wissen kann man es nur, wenn der Partner seine Sichtweise darstellt. Dieses bedingt aber eben die Offenheit sich dem Partner vorab mitzuteilen.

Heißt lieben nicht auch, den anderen Partner frei zu geben, wenn etwas nicht mehr lebbar ist? Und gilt das nicht für Beide?
Doch genau das heißt lieben.

Business (Er)
********sign Frau
6.854 Beiträge
@ Business (Er)
@ Antaghar
Danke. Endlich mal einer der das Kind beim Namen nennt.

Das macht Heinz in jedem Thread mehrmals, fast immer sogar mit den gleichen Worten! Er wiederholt seine Sicht der Dinge. Aber nicht immer seid ihr dafür aufnahmebereit und haut ihm dafür noch einen drüber............... *schock*
@ siedom50
Liebe Siedom
sehr, sehr oft bin ich mit meinem Freund Antaghar einer Meinung. Die wenige Male in denen es nicht so ist, lese ich seine Beiträge umso aufmerksamer. Einen "drüber gehauen" habe ich ihm noch nie.

Was mich an diesen Threads stört ist, dass Leute sich öffnen, aber nicht Kritikfähig sind.
Wenn ich mich öffne und ein Thema online stelle, so schreibe ich meine Meinung mit der Maßgabe der Beteiligung anderer. Diese Beteiligung wünsche ich schon allein deshalb, um zu überprüfen ob den meine Sichtweise richtig ist, oder nicht. Vielleicht erhalte ich ja die Möglichkeit durch diese anderen Sichtweisen, mich selbst zu verbessern.

Lady Business und ich gehen hier sehr offen damit um, das wir gerne Dreierkonstellationen leben. Das ist mit Sicherheit auch nicht jedermanns Ding. So erhielt ich auch schon öfter mal CM`s mit Inhalten wie "Wie kann man die Frau nur einem anderen überlassen".
Ich repektiere solche andere Meinungen, akzeptiere sie für die von uns gewählte Lebensweise aber nicht.

Es kann und soll jeder so leben, wie er es für richtig erachtet. Es sollte aber jeder auch anerkennen, das es Menschen gibt, die diese gewählte Lebensweise oder auch Handlungswise, eben nicht für richtig erachten.Nur darum geht es doch in einer Diskussion wie dieser hier.

Business (Er)
*****ka1 Frau
3.184 Beiträge
Lange habe ich überlegt ...
... ob ich hier überhaupt etwas schreiben will. Nun tue ich es doch, weil es mir ein Bedürfnis ist.

Richtig ist ganz sicher, dass man, sobald sich öffentlich geäußert wird, auch mit Gegenwind gerechnet werden muss. Für nicht richtig halte ich es hingegen, wenn missioniert werden soll. Handelt es sich doch gerade hier um Menschen mit bereits ausreichend selbst gemachten Erfahrungen.

Wir richten uns alle ein, jeder nach seinen Möglichkeiten und Bedürfnissen. Wobei uns auch klar ist, dass nicht jedes Bedürfnis seine Erfüllung findet. Dann wird sich arrangiert und das tut jeder auf seine ganz individuelle Weise. Und das, so meine ich, sollte auch toleriert werden.

Wenig bis gar keinen Sinn macht es, in bereits offenen Wunden auch noch herumzustochern und noch weniger kommt dabei heraus, wenn die eigene Lebensform als das non plus ultra verkauft werden soll, weil jeder eine ganz eigene Sicht der Dinge hat..

Und nun möge mir bitte niemand damit kommen, noch nie gelogen zu haben. Sei es aus Egoismus, aus einer Verlustangst heraus oder noch ganz anderen Gründen.

Hugh ... ich habe gesprochen ... ähm ... geschrieben.
**********ker07 Frau
17.999 Beiträge
Ich habe sehr gute Freunde hier im Joy, die ebenfalls eine Dreierkonstellation hin und wieder erleben.
Für mich wäre das - zumindest im Moment noch - nichts. Aber ich akzeptiere und toleriere ihre Einstellung bzw. Lebensweise. Im Gegenteil, bei auftretenden Problemen versuche ich zu helfen, und zwar beiden Seiten.

Und Ihre ganz persönliche Einstellung hat ja mit der Freundschaft zu mir überhaupt nichts zu tun.

Wir sind beste Freunde und helfen einander so gut wir können, jeder lebt sein Leben nach seiner Vorstellung und niemand würde den anderen deswegen verurteilen.


Mrs. Heart*herz*
********lack Frau
19.364 Beiträge
@*****ka1

Der Unterschied liegt m.E. aber darin, daß die sich Outenden doch an dem Zustand etwas ändern wollen, weil sie sich selbst nicht ganz wohl damit fühlen. Doch wie sollen sie Anregungen bekommen, wenn sie nicht "zulassen wollen", daß verschiedene Sichtweisen (vielleicht auch die, des Partners) dabei sind.
Ist es nicht auch verständlich, daß Menschen, die einmal betrogen wurden (und damit meine ich nicht nur beim Thema Sex) dafür wenig Verständnis haben. Wobei sehr viele eben sagen, daß nicht der Betrug gekränkt hat, sondern eben das mangelnde Vertrauen bzw der Entzug der Mitbestimmung.
Und wie mag es erst bei diesen Menschen ankommen, wenn sie erfahren war wirklich in der Zeit geschehen ist.
Was mich dann z.B. auch interessiert ist, wie man später unter "ungünstigen" Entwicklungen weiterleben will.
Für mich wäre das die entscheidene Frage um selbst herauszufinden, wie wichtig mir diese Veränderung der Lebensweise wäre!

Alleine die Möglichkeit einer Trennung/Scheidung, die, man sollte das nicht vergessen früher nicht möglich war, dient doch dem Ziel seine Lebenvorstellungen umzusetzen, wenn man sie wirklich umsetzen will!

WiB
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ womaninblack
*top* *bravo*

Du hast den entscheidenden Punkt genannt: Wenn ich hier schreibe, wie glücklich und zufrieden ich in meiner Beziehung bin (ob monogam oder polygam oder gar nicht gam ... *g* ) und das auch glaubhaft rüberkommt, ist doch alles okay.

Wenn ich aber schreibe, wie sehr ich bedauere, dass ich nicht so leben kann, wie ich eigentlich will - dann muss ich mich nicht wundern, wenn Anregungen, Vorschläge und auch Kritik kommen.

(Der Antaghar)
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ Business1997
Gerade Euch beide, lieber "Business", hat "Siedom" sicher nicht gemeint. Aber einige andere ...

Sie hat nur auf Deinen Beitrag hin geantwortet. Ihr seid da wirklich die falsche Adresse - auch wenn wir mal nicht einer Meinung sind.

(Der Antaghar)
Ausdrücklich nicht ...
... erwünschte individualisierte, womöglich sogar aufgedrängte Anregungen führen m. E. nach zu provozierten Aufregungen.
@*****ESS hat oben auf die Unterscheidung zwischen Akzeptanz und Respekt verwiesen, und dies erscheint erheblich.
Eine Pflicht, etwas zu akzeptieren, erschafft nur einen gleich geschalteten Menschentyp. Respekt dagegen schafft erst die Basis für eine erfreuliche Vielfalt. Letztere beginnt zu sterben, wenn der Wertgehalt des Respekts vorbestimmt zu sein scheint. Er verkümmert zu einem Mehrheiten suchenden Dogma ... manchmal auch, um selbst erkannte eigene Fehler im Nachgang zu rechtfertigen.

Cabal
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ Caballito
Volle Zustimmung. Bis auf zwei Punkte:

1.) Man sollte dann auch deutlich machen, dass man keine Anregungen wünscht, sondern z. B. nur ein wenig Zuspruch oder Trost braucht oder aber sich mit anderen austauschen will, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben oder in einer vergleichbaren Situation stecken. Ist doch kein Problem - und lässt isch ganz einfach beim Eröffnungsbeitrag eines Thread deutlich machen.

Und das sollte dann auch möglichst von allen respektiert werden, egal wie sehr es sie in den Fingern juckt ...

2.)

Eine Pflicht, etwas zu akzeptieren, erschafft nur einen gleich geschalteten Menschentyp.

Eben. Das gilt aber für beide Seiten! Wer hier offen etwas in den Raum stellt (z. B. dass er in seiner Beziehung seine Partnerin belügt), kann nicht erwarten oder verlangen, dass alle anderen das gutheißen und akzeptieren ("Ich leben nun mal so, und das hat hier jeder gefälligst zu akzeptieren! Ich dulde keinen Widerspruch und keine Kritik!").

Dann hätten wir ebenfalls einen gleichgeschalteten Menschentyp. Deshalb lebt ja jede Diskussion auch von der Vielfalt. So ist meine ganz persönliche Meinung dazu.

(Der Antaghar)
*******ine Frau
1.591 Beiträge
Themenersteller 
Danke, lieber Antaghar! Du hast sehr klar rüber gebracht, was ich versucht habe, vorsichtig, vorsichtig zu verpacken - natürlich aus Sorge, jemand könnte wieder einmal jaulen.

Wir hatte es ja schon öfter. Und gerade (ausgerechnet!) im 50+ Forum.

Ich habe langsam wirklich keine Ahnung mehr, wozu hier Diskussions-Threads eröffnet werden.

Ein gutes Beispiel war der Thread: "Erotische Fotos ab 50 noch sinnvoll?" Solange Ja! Toll! Super! kam, war alles friedlich. Äußerte sich jemand kritisch zur eigentlichen FRAGE, fühlten sich einige wieder auf den Schlips getreten. *roll* Dann erfolgte das übliche Gezicke. Dann ein Hinweis (von mir): Macht doch einen entsprechenden Thread auf. Wunderbar.

Wieder mein Frage, und zwar gerade an diejenigen, die sich beim DISKUTIEREN so unwohl fühlen: Was erwartet Ihr?

Ich erwarte in einer Diskussion, unterschiedliche Sichtweisen und das differenzierte Auseinandersetzen mit ihnen zu lesen. Das ist das Mindeste.

Und ja, @********lack. Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen!

Florestine
Eine klare Meinung
ist immer gut, aber nicht immer ( für jeden ) richtig.

Meine Meinung ist

Wer seinen Partner nicht mitnehmen kann oder will, muss, wenn er kosequent ist eine Lösung finden. Und es gibt nur zwei Lösungen.

TRENNEN ODER VERZICHTEN.

Ich habe auf BDSM in unserer Beziehung verzichtet, weil meine Frau nicht mehr wollte und nicht konnte. Ich konnte gut verzichten, weil andere Dinge wichtiger waren und sind. Hätte ich dies nicht gekonnt, hätte ich mich getrennt.

Das ist meine Meinung. Darüber kann man diskutieren, darüber kann man anderer Meinung sein, darüber kann man sogar streiten.

Ich kann hier lesen und schreiben. Ich kann etwas annehmen oder ablehnen. Ich kann etwas lernen und verstehen. (andere Sichtweisen)

Aber ich muss niemanden überzeugen, niemanden bekehren und niemanden ein schlechtes Gewissen einreden. Weil ich seine persönliche Situation nicht kenne und deshalb seine Meinung und seine Entscheidungen ganz andere individuelle Lebensweisen notwendig machen.

Und das kann ich gut akzeptieren.

lg Ralf
********lack Frau
19.364 Beiträge
@*****har

Wenn ich aber schreibe, wie sehr ich bedauere, dass ich nicht so leben kann, wie ich eigentlich will - dann muss ich mich nicht wundern, wenn Anregungen, Vorschläge und auch Kritik kommen.

Oder man ist sich selbst darüber klar, das es nicht stimmt.

WiB
*****ka1 Frau
3.184 Beiträge
@ WiB

Sicher hast du Recht.

Aber wie würde es uns selbst gehen, wenn wir bereits von Selbstzweifeln gebeutelt sind und irgendwer daherkäme, um mit Gewalt missionieren zu wollen? Erzeugt Druck nicht immer auch Gegendruck?

Grundsätzlich wollte ich gar nicht kritisieren, sondern meine Gedanken zum "Verlauf" dieses Threads loswerden.

Eine eigene Meinung zu haben, ist was ganz tolles. Sie zu vertreten, natürlich auch. Aber ich reagiere immer dann etwas empfindlich, wenn etwas so rübergebracht wird, als hätte es einen Anspruch auf Allgemeingültigkeit. Ist doch das Thema selbst schon sensibel genug.

Mehr wollte ich damit gar nicht zum Ausdruck bringen.
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ womaninblack
So ganz gelassen und mit wenigen Worten sprichst Du etwas aus, was ich mich schon lange nicht mehr trauen würde, es hier so einfach und locker wie Du zu schreiben.

Diese Vermutung habe ich schon oft gehabt, manchmal vielleicht zu Unrecht, aber oft sicher auch zurecht: Wer im Grunde selbst weiß, dass es nicht in Ordnung ist, was er da gerade tut, aber auch noch nicht weiß, wie er es besser regeln könnte - dem passt es natürlich überhaupt nicht, wenn er hier auch noch auf diesen Punkt hingewiesen wird. Da wurde dann der Finger in eine Wunde gelegt, vor der man am liebsten die Augen verschließen würde ...

Aber ich denke, das ist dann hier durch entsprechende Beiträge wohl nicht zu ändern. Noch weniger allerdings, indem man alles gut und richtig findet und stets ach so viel Verständnis für alles und jeden hat.

Ich kenne derzeit viele Menschen aus dem sozialpädagogischen Bereich, die für alles und jeden Verständnis zu haben versuchen, notfalls auch für Mörder und Vergewaltiger ("Das sind schließlich auch nur Menschen, und die müssen ebenfalls gut und fair behandelt werden!"). Diese an sich richtige Grundvoraussetzung eines Rechtsstaates wird manchmal, im Bemühen, es besonders gut und richtig zu machen, etwas übertrieben.

Daher kommt ja auch diese immer wiederkehrende Behauptung, man dürfe niemals etwas bewerten oder miteinander vergleichen. Dabei bewerten wir alles tagtäglich - seien es Verkehrssituationen oder Menschen, Lebensmittel oder Kleider ... Und im Supermarkt vergleiche ich sogar Birnen mit Äpfeln (was man laut JC niemals machen darf) und frage mich, was mich gerade mehr anmacht, mir besser schmecken würde etc.! Und so bewerte ich auch, wie mancher Mensch auf mich wirkt: Sympathisch? Unsympathisch? Arrogant? Besserwisserisch? Und und und ... Wenn Du wüsstest, wie oft ich im JC schon bewertet und verurteilt wurde - häufig genau von denen, die sich gegen jegliches Werten verwahren.

Ich hab's ja weiter oben zu verdeutlichen versucht, wie es hier manchmal zugeht. Und bei allem Respekt, manches davon wirkt auf mich schon verdammt empfindlich ... (Darüber hatten wir ja auch schon mal einen Thread).

Den Beitrag von "cruiserman" finde ich dazu übrigens respektabel. Wobei ich nur der Meinung bin, dass in einer Diskussion es gar nicht ums gegenseitige Überzeugen geht (oder ums Missionieren), sondern darum, auf ein paar bisher vielleicht nicht bedachte Punkte aufmerksam zu machen - und dagegen ist ja nun wahrlich nichts einzuwenden.

(Der Antaghar)
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ heureka1
...wenn etwas so rübergebracht wird, als hätte es einen Anspruch auf Allgemeingültigkeit ...

Wissen wir nicht alle, die wir hier in Mitteleuropa leben und eine gewisse Bildung haben, dass keiner jemals die absolute Wahrheit kennt und deshalb auch niemals etwas behaupten kann, was allgemein gültig ist? Jeder kann nur äußern, beitragen, schreiben oder verkünden, was seine Meinung ist. Nicht weniger, aber garantiert auch nicht mehr.

Wenn also einer etwas so rüberbringt, als habe er die Weisheit mit riesigen Löffeln gefressen, will er uns doch nichts Böses tun - wir können ihn dennoch anhören oder auch darüber lachen.

Und das wissen wir doch alle! Wer hier jemals behaupten sollte, er wüsste, was für andere das einzig Richtige sei, der ist - mit Verlaub - ein Idiot! Und ich habe diesen Eindruck allenfalls von denen, die keine kritischen Anmerkungen lesen wollen, dass sie anderen ein bestimmtes Verhalten "aufzwingen" wollen.

Ich selbst z. B. kann allenfalls zum Besten geben, was aus meiner Erfahrung und Geschichte, in meinem begrenzten Blickwinkel, nach meinem eindeutig subjektiven Dafürhalten und somit ausschließlich aus meiner Sicht das Richtige wäre bzw. sein könnte - und das zu bedenken geben. Und das weiß doch jeder, der einigermaßen klar denken kann!

Ich glaube das Grundproblem woanders ausmachen zu können, und mich würde Deine Meinung dazu interessieren:

Wenn hier jemand mit "starker" Überzeugung etwas ausdrückt (was an sich ja völlig okay und nichts Schlechtes ist), wird bei vielen Menschen ein bestimmter Knopf aus der Kindheit gedrückt.

Fast jeder hat Eltern gehabt, die etwas strenger, bestimmender, behauptender im Tonfall wurden, wenn sie sich dem Kind gegenüber durchsetzen wollten.

Und nun - sobald ein Tonfall etwas durchsetzender wird, scheinbar besserwisserisch oder missionierend klingt - "rutscht" man zurück in das Gefühl aus der Kindheit: Der Behauptende wird zum Elternteil, man selbst zum Kind. Deswegen das Muster: „Ich klein - du groß, ich abgewertet. Deshalb geht es mir jetzt schlecht. Ich will aber nicht mehr klein sein, also kämpfe ich gegen dich, weil du groß.“

Es geht gar nicht mehr um die Sache, sondern darum, sich selbst zu behaupten. Völlig überflüssig, passiert aber häufig unbewusst und somit automatisch. Es ist jedoch ein lösbarer Automatismus, gegen den man etwas tun könnte: Man ist schließlich kein Kind mehr …

Nur weil der andere etwas mit Überzeugung und Begeisterung vertritt, muss man sich selbst nicht gleich klein fühlen! Man kann und darf dem anderen dennoch auf Augenhöhe begegnen. Er will einen ja nur für etwas begeistern - nicht etwa einen unterdrücken oder beherrschen oder einem etwas aufzwingen wie damals die Eltern. Es gibt also keinen Grund, gegen ihn zu kämpfen oder Widerstand zu zeigen.

Man kann bei der Sache bleiben, ihm auch widersprechen, sich auseinandersetzen, diskutieren. Oder es vielleicht auch mal probieren, was der andere so begeistert und bestimmend vertritt. Wonach es einem auch immer ist, man ist dem bestimmend Auftretenden nicht hilflos ausgeliefert.

Doch wenn ich mich wie ein kleines Kind fühle, dann wird dieser Knopf aus der Kindheit gedrückt – und ich bin prompt widerspenstig. Damit mache ich es dem anderen und vor allem mir selbst unnötig schwer. Meinst Du nicht auch?

(Der Antaghar)
Mit den Wölfen heulen?
@*****har

Volle Zustimmung. Bis auf zwei Punkte.

Ich sehe nicht, dass ich etwas Gegenteiliges gesagt habe. Bitte versuche also nicht den Eindruck zu erwecken, dem sei so … jedenfalls kann dies so aufgefasst werden und bei einem mit dem Wort gut umgehenden Menschen muss ich fast annehmen, es sei auch so gewollt gewesen. Bei allem sollte man nicht vergessen, dass ich mit dem ersten posting von mir meinen – subjektiven - Eindruck übermittelte und dies als bis dahin neutraler Beobachter dieses threads.

@*******ine

… Du hast sehr klar rüber gebracht, was ich versucht habe, vorsichtig, vorsichtig zu verpacken - natürlich aus Sorge, jemand könnte wieder einmal jaulen.

Genau dies bestätigt meinen anfänglichen Eindruck. Es wird vorsichtig, ohne konkret zu werden, irgendetwas verpackt und wenn die halben Gedanken falsch aufgefasst werden, gezielt zugeschlagen und/oder man hält sich die Möglichkeit offen, den Rückzug anzutreten, weil man es ja so überhaupt nicht gemeint hat.
Dies stellt für mich ebenso einen unfairen Umgang dar, wie der Umstand, Dritten rhetorisch „jaulen“ (Gekläff, Gekläffe, Jaulen, Kläffen aufjaulen, aufkreischen, aufschreien, jaulen, heulen, jammern, jaulen, wimmern, winseln usw.), also animalische unlogische Reaktionen auf empfundene Verletzungen vorzuwerfen. Wer will dann noch zu den angeblichen und/oder potentiellen „Jaulern“ gehören?

Dann äußere ich mich einfach einmal - deinem Wunsch folgend - kritisch und resümiere, dass dies kein Heldenstück war mit dem Angebot, einen kernigen rhetorischen Disput gerne entgegen zu sehen.

Cabal
*****ka1 Frau
3.184 Beiträge
@ Antaghar

Da hab ich wohl ungewollt eine Mine losgetreten.


... Wobei ich nur der Meinung bin, dass in einer Diskussion es gar nicht ums gegenseitige Überzeugen geht (oder ums Missionieren), sondern darum, auf ein paar bisher vielleicht nicht bedachte Punkte aufmerksam zu machen - und dagegen ist ja nun wahrlich nichts einzuwenden.

Ja, darin sind wir uns einig. So macht es Sinn, macht es Spaß und fordert heraus.

Auch unter Sozialpädagogen finden sich übrigens diese, solche und noch ganz andere. Aber das wäre dann ein Nebenschauplatz.
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ Caballito
Ich habe Dir meines Wissens nicht widersprochen, sondern nur aus meiner Sicht (!) zu ergänzen bzw. ein wenig zu "korrigieren" versucht. Wenn es anders rüberkam, tut es mir leid.

Ansonsten möchte ich doch auch mal höflich darauf verweisen, dass ich zwar des Schreibens und der deutschen Sprache mächtig bin, aber hier nicht als Schriftsteller unterwegs bin. Ich wäge die Worte in meinen Beiträgen keineswegs - wie beim Schreiben ansonsten - stundenlang ab, ich lese auch nicht alles noch ein- oder zweimal durch. Sondern ich tippe manchmal einfach nur so vor mich hin, wie es wohl die meisten anderen tun.

Es wäre also fehl am Platz zu glauben, bei mir müsse man jedes einzelne Wort und jeden Satz auf die Goldwaage legen oder aber besonders ernst nehmen. Manchmal tippe ich auch einfach nur Blödsinn (und frage mich hin und wieder am nächsten Tag, was ich da wieder geschrieben habe).

Der Antaghar (mit ganz lieben Grüssen)
@Antaghar
Vielleicht nehme ich dich in der Tat ernster, als es dir lieb ist. Liegt vielleicht an meiner spitzfindigen Schulung und meiner Vorstellung, dass Menschen auch nur das sagen, was sie meinen. So, wie du es erklärst, verstehe ich dich aber nun besser. *ja* Man lernt doch immer wieder dazu.

Vielleicht sollte ich auch einfach einmal so verfahren, ohne mich zu verfahren. Könnte ja viel unterhaltsamer sein und den thread beleben. Aber dann nicht hauen, wenn ich mich in der Übungsphase verfranse. Wie sagt man so schön "aller Anfang ist schwer".

LG
Cabal *zwinker*
********lack Frau
19.364 Beiträge
@*****har

Deswegen das Muster: „Ich klein - du groß, ich abgewertet. Deshalb geht es mir jetzt schlecht. Ich will aber nicht mehr klein sein, also kämpfe ich gegen dich, weil du groß.“

und

Doch wenn ich mich wie ein kleines Kind fühle, dann wird dieser Knopf aus der Kindheit gedrückt – und ich bin prompt widerspenstig. Damit mache ich es dem anderen und vor allem mir selbst unnötig schwer. Meinst Du nicht auch?

Auch da sehe ich Unterschiede! Wenn Eltern etwas sagen, weil sie ihre Kinder schützen wollen und warnen, daß ihr Verhalten auch negativ enden kann, ist das Verhalten richtig, aber es kommt auch sehr darauf an, wie dies vermittelt wird !
"Laß das sein, das kannst du eh nicht", kommt sicher nicht so bei einem Kind an, wie eine logische Erklärung.
Und die wenigsten Eltern zeigen nur Wege auf, ohne einen vorzugeben!

Das eine macht einen klein, daß andere stärkt, Herausforderungen anzunehmen.

Letztendlich kann - wie Du richtig gesagt hast- niemand einem anderen den Weg vorgeben. Doch man kann auf Schwachstellen aufmerksam machen. Und es wurden auch viele Dinge offengelegt, wo es wissentlich falsch gelaufen ist und die Situation richtig schlimm wurde und am Ende sich Menschen bekriegen, die sich einst geliebt haben!
Doch es kamen auch Infos, wo man sich informieren kann, selbst wenn man nicht zum Ziel hat, polyamourös leben zu wollen. Das hat wohl auch niemand gemacht, um es den Betroffenen schwerer zu machen.
Und auch der Hinweis, mal zu bedenken, wie man selbst in gleicher Situation gerne "behandelt" würde, weist doch nur darauf hin, das eine vormals stimmige Lebenssituation sich verändert hat.
Wieso ist es so schwer, eine Bitte um Fairness in Betracht zu ziehen, damit man vielleicht durch Mithilfe von vielen Menschen dieser Gruppe, einen Weg finden könnte, der sonst schlimmer enden kann.
(Vergleichbar mit den Eltern, die warnen und sagen "berücksichtige bitte auch folgende Punkte, wenn du dich für diesen oder einen anderen Weg entscheidest").

Mein Vater hat mich immer auf diese Weise "gewarnt" und wenn ich ganz ehrlich bin, ich vermisse diese Hinweise und weil er nicht mehr lebt, stelle ich mir möglichst viele Fragen, die er mir mit Sicherheit gestellt hätte und besonders die, die mir unangenehm sind, denn nur die schützen mich wirklich vor Fehlentscheidungen!
(und ich gebe zu, das ich die Hinweise meiner Mutter nicht so wertfrei sehen konnte, weil sie mich meistens in ihrer Richtung beeinflußen wollte, die aber nicht immer in meinem Sinn war)
Rene
*****ka1 Frau
3.184 Beiträge
@ Antaghar

Da auch schriftliche Komminikation keineswegs nur aus Wörtern besteht, sondern sie immer auch paralinguistische Mitteilungen enthält, fällt es Kennern eben dieser Metabotschaften nicht immer leicht, etwas alleine als das zu sehen, was dort steht, wenn das Wie etwas ganz anderes aussagt. Da braucht`s dann kein Schlüsselerlebnis, wie du es gerade beschrieben hast. Aber auch das ist natürlich durchaus möglich.

Mir fällt gerade was dazu ein:

"Um sich selbst zu verstehen, muss man von anderen verstanden werden.

Um von anderen verstanden zu werden, muss man den anderen verstehen."

Ich glaube, diese überaus klugen Sätze sind von Horaz, bin mir aber nicht ganz sicher.
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