Schlager, oh Graus!!!!
Oben stehts ja schon musiktheoretisch fundiert beschrieben: dieser banale Einheitsrhythmus hat sich über die Jahrzehnte gehalten, weil für die Produzenten und Komponisten im Hintergrund ist es ein Erfolgsrezept, nachdem man immer wieder neue Lieder stricken kann, egal wie die Hupfdohle am Mikrofon heißt.
Ich kann mir so ziemlich alle Musik anhören, außer eben Schlager und amerikanische Schlager (oder im Fachjargon: Country and Western) sowie Volksdummdödelei. Und nicht mal erhöhter Alkoholpegel ändert daran was - eher im Gegenteil: das Kotzen fällt leichter.
Und wenn man mir mit verbundenen Augen eine Fernsehshow zeigt, woran erkenne ich, dass es eine deutsche Show ist? Der tumbe Michel klatscht im Stampftakt.
Das einzige was ich je in dieser Richtung hören konnte - und das war letztlich kein Schlager, sondern intelligenter deutscher Chanson, die Schlagerphase kam ab 1969, das war Udo Jürgens zwischen "Merci Cherie" und "Der große Abschied". Vielleicht hätte Alexandra noch was draus gemacht aus dieser Richtung.
Ja, und ich Fand Schmudo Blindenzwerg mit seiner LP "Hoch im Norden" gut, aber dann wurde er zum Schüttelreim-Poeten ("Elli Pirelli", "Andrea Doria", "Panik auf der Titanic"
), wobei auch er Lichtblicke hatte mit "Cello" und "Mädchen aus Rostberlin". Aber merkt ihr was: diese Songs hatten alle keine Schunkelrhythmik.
Andere haben hier schon betont: es gibt auch gute deutsche Musik. Ich mochte die Scherben (ich liebe "Halt dich an meiner Liebe fest"), oder vereinzelte andere Titel, wie etwa "Tag am Meer" von den Fanta 4, ja ich finde sogar den Volksmusiker (wenn man ihn so nennen darf, weil er bairisch singt) Haindling super. Er ist ein musikalisches Multitalent..
Ich bin noch so altmodisch und hab an die 1500 Vinylplatten und CDs bei mir rumstehen. Da findet sich kein einziger Schlagerkram drauf. Aber nicht die Bohne.
Ich lass mir doch meinen guten Geschmack nicht versauen.