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Was ist eigentlich Liebe ?

Was ist eigentlich Liebe ?
ich für mich selbst habe mir diese Frage schon oft gestellt. Liebe ist soviel. Als junger Mensch hat man schnell Schmetterlinge im Bauch. Aber was ist, wenn man älter ist wie wie wir ? Was ist da Liebe ? Die Sehnsucht nach Geborgenheit, Vertrauen, die Sehnsucht nach dem Partner, wenn er weg ist ? Die Sehnsucht nach seinem Wiederkommen von der Arbeit ? Sind wir aufgrund der Erfahrungen in unserem Leben überhaupt noch in der Lage zu "lieben" ? Manchmal frage ich mich wirklich, ob ich noch lieben kann, ob ich es nicht verlernt habe. Wie seht Ihr das ?
**********ker07 Frau
17.999 Beiträge
Darüber muss ich erst ein wenig nachdenken. Denn wenn ich so über Polyamorie, offene Beziehung, Dreier-Konstellation und weitere Möglichkeiten lese und höre, weiß ich im Moment nicht so recht, wie ich Liebe definieren soll.

Auf jeden Fall sollte es so sein, daß ich mich nicht mehr verbiege oder meine Wünsche vollkommen in den Hintergrund stelle oder mich gar wegen dieser "Liebe" aufgebe und nur für sie lebe.


Mrs. Heart*herz*
Liebe Gisi!
Da stellst du eine eigentlich eine einfache Frage, aber die Beantwortung ist sehr, sehr schwierig.

Eigentlich ist Liebe alles, manchmal einiges und manchmal nichts.

Verlernen kann man die Liebe nie.

All die Punkte, die du angesprochen hast gehören zur Liebe dazu.

Wir über 50 haben grundsätzlich das Recht, am Morgen zu erwachen mit einem Lächelm im Gesicht und Schmetterlingen im Bauch.

einen lieben Gruß
Dieter
****ue Paar
377 Beiträge
Was ist Liebe
Liebe ist wenn man höhen und tiefen im Leben überwindet und auch nach vielen gemeinsamen Jahren noch zueinander steht und nicht ,wie die jungen Leute ,bei jeder Kleinigkeit auseinander rennt


lg

marjue
Profilbild von mir
********chen Frau
15.659 Beiträge
*wolke7* ...Was ist Liebe..???
Ich finde,Dieter hat es schon sehr gut ausgedrückt.

Als ich noch verheiratet war (vor ca 20 Jahren)
hatte ich auch noch manchesmal Schmetterlinge im Bauch.. *love*
dieses Gefühl....ist es Liebe..???

Heute sehne ich mich nach Zärtlichkeit~Geborgenheit...ein Gefühl,was wohl jeder von uns hat... *liebhab*

Ein ganz tiefes Gefühl haben mir (meine) *smile* Delphine gegeben...
damals zur See...ganz "himmelhochjauchzend" war das Gefühl..*wow*
*gruebel*.....vielleicht bin ich nicht "normal"..??? *fiesgrins*

Mutterliebe........auch für mich ganz tief... *herz*
Ein Kind hatte ich nie.

Die Liebe zur Natur....*blume*....nun ja,man könnte es in alle Richtungen ausweiten,aber Gisi meinte ja wohl,die Liebe zum Partner...u.a.

Da kann ich nicht mitreden.*g*
********lack Frau
19.364 Beiträge
Liebe Silbermond,

Du fragst, ob man verlernen kann zu lieben.
Ich denke diese Fähigkeit geht nicht verloren, wird aber durch Erlebnisse erschwert, die das Vertrauen auf harte Proben gestellt haben.
Schmetterlinge im Bauch ist ein Zeichen für Verliebtheit, wie ich finde. Lieben und geliebt werden, ist eher das "satte Gefühl", nach einem langen Weg Zuhause angekommen zu sein.
Die Tatsache Vertrauen zu können und Geborgenheit zu finden, wenn man sie am meisten braucht und nicht, wie viele denken, es sich "verdient" zu haben oder verdienen zu müssen.
Dazu muß man erst einmal auf eigenen Beinen stehen und Verantwortung für sich übernehmen (sich selbst lieben lernen) um den Partner nicht als Krücke zu mißbrauchen, der daß kompensieren soll, was einem selbst "fehlt".
Einen Menschen zu finden und mit ihm zu leben ist ein Glück. Ihn seiner selbst Willen so anzunehmen, wie er ist und ihn nicht verbiegen zu wollen, keine leichte Angelegenheit.
Vor jahren habe ich das Gedicht von Vera Illukiewicz gefunden und dachte immer, wie schön muß es sein, wenn man diese Zeilen einem Menschen sagen kann, den man liebt

Mit viel Gefühl
Wie sehr Du mich lieben mußt,
wurde mir bewußt,
als Du mich auf Abwegen gehen ließest,
ohne mich fallen zu lassen

Viele Menschen denken bei Abwegen sofort an Fremdgehen.
Ich habe es aber mit einem gemeinsamen Weg gleich gesetzt.
Der gemeinsame Weg zu einem gemeinsamen Ziel, bedingt eben auch, daß man die Eigenentwicklung mit in Ansatz rechnet. Da kann man eben für ein Stück Weg länger brauchen. Das mit dem Wissen machen zu können, daß niemand ungeduldig ist, oder drängt, ist schon eine tolle Erfahrung. Und diese Erfahrung macht es möglich, auch zu Warten, wenn man selbst mal schneller ist.
Denn damit begründet sich Vertrauen und das Gefühl des Geborgenseins in meinen Augen.
Ich habe diesen Menschen gefunden und jedes Mal, wenn ich zweifle rufe ich mir diese Zeilen ins Gedächtnis.

Mit lieben Grüßen
WiB
********sign Frau
6.854 Beiträge
Neue Liebe im Alter
Ich nehme an, daß hier nicht die Frage nach einer bestehenden Partnerschaft gestellt wurde, sondern nach der Suche oder dem Finden einer NEUEN Liebe! Denn sonst könnte ich nicht mitreden.

Prinzipiell ist Liebe für mich dann vorhanden, wenn beide Partner das SELBE darunter verstehen.

Wenn sich ein klammernder Mensch mit einem freiheitsliebenden zusammen tut, kann es nur zu einem Abhängigkeitsverhältnis werden und das tut weh.

Liebe soll aber nicht weh tun. Deshalb sollten Beide ihre Vorstellungen auf ein Blatt Papier schreiben und dann die Übereinstimmungen miteinander vergleichen. Und abwägen, in wieweit man an den Ungleichheiten arbeiten kann oder nicht.

Im Laufe des gelebten Lebens entwickeln sich Vorlieben, mit denen man sich wohlfühlt. Das kann für den einen die absolute Unterordnung sein, für den anderen die Herrschaft. Für einen die Geborgenheit, für den anderen die Freiheit. Das Internet bietet auf den verschiedensten Foren die Möglichkeit, Partner gleicher Couleur zu suchen. Wenn dann bei einem persönlichen Treffen der gewisse Funke überspringt und beide in der Lage sind, MITEINANDER zu leben (Entfernung), sollte dieser Schritt gewagt werden. Erst durch körperliche Nähe kann sich Liebe entwickeln - oder auch nicht.

Liebe ist für mich der Wunsch, in dem Partner aufzugehen ohne sich zu verlieren. Die Tatsache, an das Gegenüber zu denken und sich auf eine Wiedersehen zu freuen. Wenn Stunden des Getrenntseins zu einer Ewigkeit werden, wenn Stunden der Gemeinsamkeit im Fluge vergehen. Liebe kann nur erfüllend sein, wenn sich beide auf der selben Lebensebene befinden. Verstehen ohne zu sprechen, fallen lassen ohne Angst, nicht aufgefangen zu werden. Liebe im Alter ist anders und doch so gleich zur jugendlichen Liebe.

Wir sollten besonders in der Liebe reden, reden reden. Ehrlich sein und uns nichts vorgaukeln. Nichts am Anderen verändern wollen, nicht hoffen, es würde schon werden... Entweder es passt oder nicht. Jeder hat Fehler, der andere akzeptiert sie oder nicht. Der Spruch: Naja, ich kann halt nicht allein sein! ist für mich der verlogenste Satz, besonders im Alter! Nur, wenn man alleine ist, kann man zu sich finden. Erst, wenn man sich gefunden hat, kann man sich geben. Jedes Verbiegen ist ein Kompromiss, der zwangsweise zu einer Trennung führt. Und die tut weh!

Liebe darf nie weh tun!
**********ker07 Frau
17.999 Beiträge
Nur, wenn man alleine ist, kann man zu sich finden. Erst, wenn man sich gefunden hat, kann man sich geben. Jedes Verbiegen ist ein Kompromiss, der zwangsweise zu einer Trennung führt. Und die tut weh!

Liebe darf nie weh tun!


So ähnlich sehe ich das auch in meiner Zeit des Alleinseins. Ich glaube Painter hatte vor einiger Zeit auch mal ein Thema über Liebe eröffnet. Daraufhin habe ich einmal darüber nachgedacht, wie vielfältig Liebe doch sein kann und ich habe eine private Homepage darüber angelegt.

Liebe umfasst nicht nur die Liebe zum Partner, sondern auch zu Kindern, Freunden, der Natur, den kleinen Dingen des Alltags, Haustieren und nicht zuletzt zu sich selbst. Diese Liste könnte man sicher noch beliebig fortsetzen.


Mrs. Heart*herz*
Liebe ist...
für den anderen jederzeit und immer dasein, ihm zur Seite stehen und ein Gefühl vermitteln, das er nie allein dasteht .
Das er bzw sie immer ein offenes Ohr findet, um über Probleme oder nur den Alltag zu reden...
Dem anderen zeigen, das es ein Glück ist sie oder ihn zu kennen......

Kleiner tip; das neue Lied von Herbert Grönemeyer trifft es perfekt!!!

es heisst "GLÜCK"
Liebe ...
... im hier wohl zu diskutierendem Sinn ist grundsätzlich ein individuelles Gefühl innerer und/oder tiefer Verbundenheit zu einer Person, Personenbeziehung, Sache oder sonstigen Beziehung oder Gesamtheit, ohne abschließend zu sein, dass als sehr angenehm empfunden wird, aber auch glücklich macht. Sie ist und dann wieder auch nicht, wird überlagert und schaut dann wieder hervor, begleitet uns latent und wartet darauf, immer wieder und/oder neu entdeckt zu werden. So jedenfalls meine erste Eingebung. All dies mag nicht vollständig sein, aber ich lebe gerne damit.

LG
Cabal *blumenschenk*
Liebe "Silbermond"
Liebe - was ist das schon?!

LIEBE - WAS IST DAS SCHON?! Man sagte mir Liebe ist ein Schlachtfeld der Gefühle, bei dem man Messer wetzt, Seelen erfrieren, Herzen werden verletzt. DAS KONNTE ICH NICHT GLAUBEN!

Man sagte mir Liebe, das ist Herzklopfen und weiche Knie, man schwebt glücklich im siebten Himmel und im Bauch ein großes Schmetterlingsgewimmel. DAS WOLLTE ICH GLAUBEN!

Man sagte mir Liebe ist verbunden mit Kummer und Schmerz auch einem großen Chaos der Gefühle und vielen Stichen ins Herz. DAS WOLLTE ICH NICHT!

Man sagte mir Liebe ist eine heiße Nacht mit Zärtlichkeiten und wilden Küssen, sodass ein Feuer in dir entfacht. DAS WOLLTE ICH!

Man sagte mir Liebe, ist kein Freiraum fürs eigene Leben, ein Käfig der Gefühle und Eifersucht sollte es auch noch geben. DAS HOFFTE ICH NICHT!

Man sagte mir Liebe ist unendliches Vertrauen, ein Blindflug ins Neue und Sehnsucht nach Geborgenheit; Spaß und absolute Treue. DAS HOFFTE ICH!

Doch was ich auch wollte und wählte, die Liebe war stehts alles was zählte...


Diese Zeilen haben genau das erfasst, was ich unter dem Begriff Liebe verstehe.

Marlis
**********ker07 Frau
17.999 Beiträge
@ funpaar123


Dieses Lied "Glück" habe ich mir bereits heruntergeladen und mir den Text auch schon besorgt. Eine kleine Liebeserklärung, wenn man jemanden gefunden hat...



@ hedi1
ich bin noch auf der Suche zwischen dem
Das konnte ich nicht glauben
dem
das wollte ich glauben
dem
das wollte ich
dem
das wollte ich
dem
das hoffte ich nicht
und dem
das hoffte ich.....

Vielleicht ist Liebe alles oder sie ist einfach?


Mrs. Heart*herz*
********sign Frau
6.854 Beiträge
@ funpaar
Ich habe mir den Song Glück mal genau angehört. Für mich ist es eine Aussage über eine Form des althergebrachten Verständnisses von Führen und geführt werden (lassen).

Nicht mein Verständnis von Liebe.

Ich lebe in einer anderen Art von Vertrautheit, wie vielleicht schon aus meinem Nick zu ersehen ist. Für mich ist die Achtung vor jedem Individuum vordergründig. Mein Begleiter hat mir mal einen Song gewidmet, den die No Angels musikalisch in Szene gesetzt haben: *That's the reason*. Da wir beide eine ähnliche Vorstellung von gegenseitigen Respekt haben, kann ich mich auch eher mit diesem Text identifizieren.

Aber genau das wollte ich verdeutlichen als ich den Respekt vor den Wünschen des Partners ansprach: Jeder hat ein anderes Leben gelebt und sucht das Pendant. Erst wenn beide das Selbe unter Liebe verstehen, ist man zu Hause angekommen!

Ja, Cabal, du hast Recht! Es tut sehr gut!
*******nses Mann
92 Beiträge
die beste Definition
für mich persönlich fand ich einst bei Osho:
"Was wir Liebe nennen, ist in Wahrheit das ganze Spektrum unserer Beziehungen, das von der Erde bis zum Himmel reicht. Auf der irdischen Ebene ist Liebe sexuelle Anziehung. Die meisten Menschen bleiben dort stecken, da unsere Sexualität durch gesellschaftliche Prägung mit allen möglichen Erwartungen und Verdrängungen belastet ist. Das größte Problem der sexuellen Liebe besteht darin, dass sie nicht von Dauer ist. Wenn wir das akzeptieren, können wir sie genießen, wie sie ist; ja sagen, wenn sie kommt, und uns verabschieden, wenn es vorbei ist.
Wenn wir reifer werden, können wir eine Liebe erleben, die über Sexualität hinausgeht und die Einzigartigkeit des anderen achtet. Wir verstehen, daß unser Partner oft wie ein Spiegel ist, der ungeahnte Aspekte unseres tieferen Selbst reflektiert und uns hilft, ganz zu werden.

Diese Liebe basiert auf Freiheit, nicht auf Erwartungen oder Bedürfnissen. Sie läßt uns Flügel wachsen und bringt uns schließlich zur universalen Liebe, die weiß, daß alles Eins ist."


Es ist für mich immer mehr DAS, was es IST.....
auch wenn es im Alltag manchmal anders aussieht, für mich ist die Intension und Tiefe mit den Jahren gewachsen, der Respekt und die Achtung vor der "Eigenart" des anderen und gleichzeitig wird das eigene Ego kleiner. In der sexuellen Vereinigung fühle ich UNS dann auch tatsächlich als "EINHEIT", als GANZES.

Mrs. artOFsenses
********sign Frau
6.854 Beiträge
@ Mrs. artOFsenses
es ist immer schön, zu wissen, daß es einen Osho gibt, der meine Gedanken besser in Worte kleiden kann als ich! Danke für dieses Zitat, was meine Gefühle treffend definiert.

Sex ist eine angenehme Begleiterscheinung. Aber das Gefühl, aufgehoben zu sein in sich und dem UNS ist das Wesentliche!
*****ahl Mann
870 Beiträge
Liebe ist nur ein Wort
und wird als solches wohl von jedem anders interpretiert.
Ein Freund antwortete früher auf die Frage "Wen liebst Du eigentlich?" mit "Die, bei der ich gerade die größte Lust habe, sie zu besuchen."
Wir neigen dazu, "Liebe" mit "verliebt sein" zu verwechseln, sorgt letzteres doch für die berühmten "Schmetterlinge im Bauch" und ist somit das stärkere, wenn auch meist nicht lange anhaltende Gefühl. Liebe dagegen ist zwar zugegebenermaßen weniger spannend, dafür aber nachhaltiger und dadurch bedeutend wertvoller.
Es ist durchaus möglich, jemanden zu lieben und gerade in eine/n andere/n verliebt zu sein. Ideal sind die Momente, in denen man in die/den verliebt ist, die/den man auch liebt.
Verlieben ist einfach und kann man sich schnell, jemanden lieben ist ungleich schwerer, braucht Zeit, Geduld, Toleranz ein wenig Selbstaufgabe.
*****ka1 Frau
3.184 Beiträge
@ gutewahl

Das sehe ich ganz ähnlich.

Ein abstrakter Begriff - ein Hilfskonstrukt, um das zu beschreiben, was wir darunter verstehen, zu lieben und/oder geliebt zu werden.

Liebe ist, aber sie ist nicht was oder wer.
ich bin beeindruckt von Euren Antworten und muß gestehen, ich muß jetzt erst einmal über alles, was Ihr alle so geschrieben habt, nachdenken. Erst einmal meinen Dank an Euch.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Kleiner Einwurf
Auch hier will ich wieder darauf aufmerksam machen, dass keiner von uns jemals die Liebe an sich finden wird.

Wo ist sie denn? Schwirrt sie irgendwo herum? Kann man sie einfangen und einsperren und behalten? Kann man sie mit Füssen treten? Wo tritt man dann hin?

Ich meine, dass es Liebe nicht gibt.

Aber es gibt: Lieben!

Liebe ist kein Ding, keine Sache, nichts Greifbares. Es ist eine Aktivität, ein Fühlen, ein Tun. Wir können lieben (und werden hoffentlich geliebt), aber die Liebe an sich? Was ist das?

Außerdem ist das Lieben so vielfältig wie die Menschen, die mir begegnen, denn ich liebe meine Partnerin und meine Mutter, meiner Schwester und meine Freunde, meinen Sohn und meine Katzen - alles auf eine andere Weise.

(Und Schmetterlinge im Bauch würde ich nicht als Liebe sehen, sondern als Verknalltsein oder Geilheit.)

Der Antaghar
********lack Frau
19.364 Beiträge
@*****har

Als Wortstamm/Begriff gibt es sie durchaus, die Liebe.
Schwierig wird es doch erst, wenn sie "verklärt wird und glorifiziert".

Fromm sagt es treffend:
Darüber hinaus enthalte die Liebe des aktiven Charakters auch die Elemente der Fürsorge, Verantwortungsgefühl, Achtung vor dem Anderen und Erkenntnis. Fürsorge umschreibt Fromm wie folgt: „Man liebt, wofür man sich müht, und man bemüht sich für das, was man liebt.“. Achtung vor dem anderen sowie Erkenntnis gehören zusammen und geben die Fähigkeit, jemanden so zu sehen, wie er in seiner Individualität ist; jemanden so gut zu kennen, dass man weiß, wie er sich fühlt, auch wenn er etwas anderes sagt, und schließlich sogar das Wissen um den Grund seines Gefühls.
Quelle Die Kunst des Liebens

Rene
*******ine Frau
1.591 Beiträge
@********lack
Schön, dass Du Erich Fromm anführst. Ich hatte heute morgen kurz reingeschaut und wollte folgendes posten (was ich ja jetzt auch tue)...

Aus seinem Buch "Die Kunst des Liebens"

"Damit es sich um echte Liebe handelt, muß die erotische Liebe einer Vorraussetzung genügen: Ich muß aus meinem innersten WESEN heraus lieben und den anderen im innersten WESEN seines Seins erfahren.... Die Liebe sollte im wesentlichen ein Akt des Willens, des Entschlusses sein, mein Leben völlig an das eines anderen Menschen zu binden."

Und im Vorwort schreibt er:

"Ich möchte den Leser davon überzeugen, daß alle seine Versuche zu lieben fehlschlagen müssen, sofern er nicht aktiv versucht, seine ganze Persönlichkeit zu entwickeln, und es ihm so gelingt, produktiv zu werden; ich möchte zeigen, daß es in der Liebe zu einem anderen Menschen überhaupt keine Erfüllung ohne die Liebe zum Nächsten, ohne wahre Demut, ohne Mut, Glaube und Disziplin geben kann."

Zu lieben. Eine Fähigkeit, die erlernt werden will (muss).

(Wer mag, kann das Buch auch online lesen. Einzelne Kapitel lassen sich auch anklicken: http://www.scribd.com/doc/87425/Erich-Fromm-Die-Kunst-des-Liebens )

Was mich immer wieder freut und überrascht: Liest man Fromm, Osho und andere renomierte Philosophen, wird man immer wieder feststellen, auch wenn sie jeder seiner eigenen Sprache bedient, jeder einen etwas anderen Stand-Punkt einnimmt, der KERN in ihren Aussagen ist immer gleich.

Florestine
Liebe ?
Erst waren wir ineinander verknallt, mit Schmetterlinge im Bauch .
(war das schön)
Daraus entwickelte sich unser Liebe zueinander.
Aber dieses Pflänzchen "Liebe" will gepflegt werden, in guten und schlechten Zeiten. Die Liebe wächst, aus dem Pflänzchen wird eine starke Pflanze, sofern sie auch weiterhin gepflegt wird.
Unter pflegen verstehen wir :zueinander stehen, Rücksicht, Verständnis, Vertrauen,Unternehmungen,Gemeinsamkeiten ,............
Und mit etwas Glück wird aus dieser Pflanze einmal ein starker Baum.
Dafür lohnt es sich zu lieben, auch nach 30 Jahren.

LG
G.u.M
*****har Paar
41.020 Beiträge
Erich Fromm und "Die Kunst des Liebens"
Das ist immer noch auchg für mich das wohl beste Buch über das Lieben.

Klar, das Wort "Liebe" gibt es als Begriff natürlich. Aber wie alle Gefühle kann man sie ewig suchen und wird sie als die Sache an sich niemals finden. Man findet auch nicht den Hass an sich, die Freude, die Trauer und die Verzweiflung - aber wir alle kennen den Zustand, wenn man hasst, wenn man sich freut, wenn man traurig ist oder verzweifelt. Und so weiß hoffentlich jeder, wie es sich anfühlt, wenn man wirklich liebt.

Ich denke deshalb, dass die Frage, was liebe eigentlich ist, nur schwer zu beantworten ist. Es gibt so viele Arten von Liebe. Den Kern dessen, was ich lieben nenne, habe ich mal in einem anderen Thread zum gleichen Thema hier in unserer Gruppe beschrieben. Nur - mag ich den Beitrag nicht wiederholen (obwohl er hier wunderbar passen würde) ...

Ich arbeite aber an was anderem, das ich heute Abend hier noch einstellen werde, das meines Erachtens ziemlich gut verdeutlicht, was Liebe ist.

(Der Antaghar)
*****har Paar
41.020 Beiträge
Vielleicht der innere Kern von Liebe?
Bei einer Veranstaltung an einer Schule für Kinder mit Lernschwierigkeiten hielt ein Vater eine Rede, die so schnell keiner der Anwesenden vergessen wird.

Nachdem er die Schule und ihre Mitarbeiter in höchsten Tönen gelobt hatte, stellte er folgende Frage: "Wenn keine störenden äußeren Einflüsse zum Tragen kommen, gerät alles, was die Natur anpackt, zur Perfektion. Aber mein Sohn Dany ist nicht so lernfähig wie andere Kinder. Er ist nicht in der Lage, die Dinge so zu verstehen wie andere Kinder. Wo ist die natürliche Ordnung der Dinge bei meinem Sohn?"

Das Publikum war angesichts dieser Frage vollkommen stumm.

Der Vater fuhr fort: "Ich bin der Meinung, wenn ein Kind so ist wie Dany, mein Sohn, das geistig und körperlich behindert zur Welt kommt, dann entsteht die Möglichkeit, wahre menschliche Natur in die Tat umzusetzen. Und es liegt nur daran, wie die Menschen dieses Kind behandeln."

Dann erzählte er die folgende Geschichte: Dany und ich kamen einmal an einem Park vorbei, in dem einige Jungs Fussball spielten. Dany fragte: "Glaubst du, die lassen mich mitspielen?"

Ich wusste, dass die meisten der Jungen jemanden wie Dany nicht in ihrer Mannschaft haben wollen, aber als Vater war mir auch klar: Wenn mein Sohn mitspielen durfte, dann würde dies ihm ein Gefühl der Dazugehörigkeit geben, nach dem er sich so sehr sehnte. Und es würde ihm auch die Zuversicht geben, trotz seiner Behinderung von anderen akzeptiert zu werden.

Ich ging also zu einem der Jungen auf dem Spielfeld und fragte, ohne allzu viel zu erwarten, ob Dany mitspielen könne. Der Junge, offenbar der Kapitän eines der beiden Teams, schaute sich hilfesuchend um und sagte: "Na ja, wir liegen sowieso 0 : 4 hinten und es sind noch zehn Minuten zu spielen. Da haben wir wohl keine Chance mehr. Ich glaube schon, dass er mitspielen kann. Wir werden ihn einwechseln, ich bin sowieso platt und geh raus."

Dany ging zur Bank der Mannschaft und zog sich mit einem breiten Grinsen ein Trikot des Teams an.

Ich sah ihm dabei mit Tränen in den Augen zu. Und die Jungs sahen, wie ich mich freute, weil mein Sohn mitspielen durfte.

Sein erster Ballkontakt ging total daneben. Dany wollte aufs Tor schießen, traf den Ball aber nicht richtig. Doch er kullerte zufällig einem freistehenden Mitspieler vor die Füße, der zum 1 : 4 einschoss und Dany dankbar umarmte. Auch wenn Dany den Ball gar nicht richtig getroffen hatte, war er doch begeistert, dass er mit dabei sein durfte und irgendwie zu einem Tor beigetragen hatte. Und er grinste bis zu beiden Ohren, als ich ihm vom Spielfeldrand aus zuwinkte.

Zwei Minuten später schoß Danys Mannschaft noch ein Tor: nur noch 2 : 4. Der Fehler von Dany, der zum 1 : 4 geführt hatte, hatte seiner Mannschaft irgendwie neuen Mut gegeben, und plötzlich spielte sie sich in einen Rausch. Auch wenn Dany meist nur hilflos hin- und herlief und eher zufällig mal über den Ball stolperte, freut er sich riesig und war überglücklich. Und bei jedem Tor jubelte er begeistert mit, als mache er das an jedem Tag.

Als drei Minuten vor Schluss völlig überraschend das 3 : 4 fiel, wurde die gegnerische Mannschaft nervös und fürchtete um den Sieg. Und in diesem Zustand war es für einen Stürmer von Danys Mannschaft kein Problem, eine Unachtsamkeit der Gegner auszunützen und zwei Minuten später den Ausgleich zum 4 : 4 zu markieren.
Und dann geschah etwas Unfassbares, was die Welt verändern könnte, wenn es öfter geschehen dürfte. Es gab in der letzten Minute des Spiels einen Elfmeter für Danys Mannschaft. Und der Kapitän seines Teams lief aufs Spielfeld, nahm Dany in den Arm und sagte ihm, er solle den Elfer schießen. Wenn er träfe, hätten sie das Spiel völlig überraschend doch noch gewonnen. Wenn nicht, würden sie zwar nicht gewinnen, hätte aber dank ihm wenigstens ein Unentschieden erreicht. Deshalb habe er es verdient, jetzt den Elfmeter schießen zu dürfen.

Als Dany allerdings an den Elfmeterpunkt trat, merkte der gegnerische Torwart rasch, dass Dany diesen Elfer wohl niemals verwandeln würde. Und so geschah es denn auch: Dany nahm Anlauf und traf nicht einmal den Ball. Der Schiedsrichter bestand auf Wiederholung, denn der Spieler habe den Ball gar nicht getroffen. Das Spiel wäre nun gleich zu Ende, nur noch der Elfmeter dürfe ausgeführt werden. Allerdings dürfe das kein anderer Spieler. Der gleiche Spieler müsse erneut schießen.
Und so musste Dany noch einmal ran. Der Kapitän ging zu ihm und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Er erklärte ihm, wie er den Ball am besten trifft. Dann ging er zum gegnerischen Torwart und flüsterte auch ihm etwas ins Ohr. Der grinste breit und nickte nur.
Dany lief an und schoss. Diesmal traf er den Ball, und nicht mal so übel. Aber es wäre niemals ein Treffer für sein Team geworden, der Torwart hätte den Schuss leicht und mühelos abwehren können. Doch er warf sich zwar martialisch auf den Ball, ließ ihn aber unter seinem Körper durchrutschen. Der Ball rollte hinter ihm weiter in Richtung Tor, der Tormann hechtete hinterher, verfehlte ihm knapp – und der Ball passierte die Linie. Tor! 5 : 4 für das Team von Dany. Und er hatte den Siegtreffer erzielt.
Alle umarmten ihn, trugen ihn auf den Schultern vom Platz und jubelten ihm zu und feierten ihn als den Held des Tages.

"An diesem Tag", so beendet der Vater seine Erzählung, während ihm die Tränen übers Gesicht liefen, "brachten die Spieler von beiden Mannschaften ein Stück wahrer Liebe und Menschlichkeit in Danys Welt."

Der Junge erlebte keinen weiteren Sommer mehr. Er starb im folgenden Winter. Aber er hatte nie vergessen, wie es war, ein Held zu sein und und zu erleben, wie seine Mutter ihren kleinen Helden unter Tränen umarmte, als er nach Hause kam!"

*****


NUN NOCH EINE KLEINE ANMERKUNG ZU DIESER GESCHICHTE:

Wir alle schicken Tausende von Witzen oder oberflächlicher Mitteilungen per E-Mail durch die Gegend, ohne darüber nachzudenken, schreiben Beiträge im Joyclub über alles mögloiche - aber wenn es darum geht, Anregungen in Bezug auf Lebensentwürfe zu verschicken, dann zögern die meisten.

Aber wir alle haben tagtäglich Tausende von Möglichkeiten, die "natürliche Ordnung der Dinge" zu verwirklichen. Viele scheinbar triviale zwischenmenschliche Kontakte stellen uns vor die Wahl:

Geben wir ein bisschen Liebe und Menschlichkeit weiter?
Oder verpassen wir diese Chance und machen die Welt dadurch ein bisschen kälter?

Die Jungs der beiden Fußballteams haben dieser Welt etwas Licht, viel Herzenswärme, Güte und Liebe geschenkt. Das ist für mich der Kern dessen, was wir Liebe nennen – egal ob in unseren Beziehungen und Familien oder in erotischen Begegnungen. Wenn dieses Licht dabei ist, dann ist Liebe dabei. Wenn nicht, dann mag es Verliebtheit sein oder Geilheit oder was auch immer, aber Liebe ist es dann nach meiner Meinung nicht.

(Der Antaghar)
**********ker07 Frau
17.999 Beiträge
Danke für diese Geschichte.

Ich sitze hier mit Tränen in den Augen. Diese Jungen haben anscheinend etwas verstanden, was uns Erwachsenen häufig auf dem Weg zum Erwachsenwerden irgendwo verloren geht.


Mrs. Heart*herz*
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