Aber die vermittelten Werte aus meiner Kindheit, die ich von Eltern und Großeltern vorgelebt bekommen hatte waren immer da, sie haben machmal nur geschlafen und mussten einfach geweckt werden.
und
Und diese Grundwerte waren, sind und bleiben für mich ein Leben lang richtig und wichtig.
Diese beiden Zitate von Cruiserman nehme ich einmal zum Anlass, unserem Antaghar gleichzeitig Recht zu geben und doch zu widersprechen, bei seiner These, das blindes Übernehmen von elterlich beigebrachten Werten, nicht immer negativ zu sehen sind. Manchmal sind eben diese Werte einfach nur richtig. Dazu eine wahre Geschichte.
Im Februar 2007 stürzte mein damals 78 jähriger Vater und erlitt einen Oberschenkelhalsbruch. Er wurde dreimal operiert und erhielt am Ende ein künstliches Hüftgelenk.
Laufen war nur noch mit Krücken, oder mit Gehwagen möglich. Sein Allgemeinzustand war eher als miserabel zu bezeichnen und so erhielt er verschiede Medikamente. Fünf davon enthielten den Hinweis, dass das Führen von Fahrzeugen nicht erlaubt sei.
Wie gesagt, laufen ging ur mit Gehwagen oder Krücken, ABER Autofahren das tat er. Und wie, das konnte ich sehen, besonders an den Stoßstangen seine Auto`s. Ich schaute es mir nicht sehr lange an, dann sprach ich ihn darauf an. Kurz, er reagierte völlig Bockig und Uneinsichtig.
Für mich war er eine Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer und auch für sich selber. Was also tun? Ich erinnerte mich an seine eigene Erziehung an mir. Er hatte mir immer eingeimpft Vernünftig, Verantwortungsbewusst und Weitsichtig zu handeln. Also tat ich genau dieses.
Ich schaltete, nach Rücksprache mit meinen Geschwistern, die sich ebenfalls sorgten, das Verkehrsamt und das Gesundheitsamt ein. Das Verkehrsamt schickte ihm eine Vorladung zur amtsärztlichen Untersuchung über die Eignung zum führen von Fahrzeugen.
Er war nun der Ansicht, seine Hausärztin hätte ihn angeschwärzt. Ich ließ ihn erst einmal in dem Glauben.
So kam es, das ich mit ihm zu diesr Untersuchung fuhr, bei der er mit Pauken und Trompeten durchfiel. Der Amtsarzt verweigerte, nach diversen vorhergehenden Gesprächen die ich mit ihm geführt hatte, meinem Vater die Unbenklichkeitsbescheinigung die er benötigte beim Verkehrsamt. So fuhr ich im Anschluss mit ihm zum Verkehrsamt und er musste seinen Führerschein abgeben.
Bevor ich ihn nun wieder nach Hause brachte, ging ich mit ihm noch Kaffee trinken. Er schimpfte wie ein Rohrspatz auf seine Hausärztin, die ihn seiner Meinung nach in diese Situation gebracht htte und die an allem Schuld wäre.
Ich schaute ihn an und sagte "Papa, Du warst es, der mir immer und immer wieder gesagt hat, ich müsse Vernünftig, Verantwortungsbewusst und Weitsichtig handeln und Verantwortung übernehmen. Nicht Deine Ärztin war es, ich war es, weil ich nicht mit ansehen konnte, das gerade du, der mir dieses immer beigebracht hat, jetzt dagegen verstößt. Du warst Unvernünftig und du hast andere und dich selber gefährdet. Und wenn du nun sauer auf mich bist und mich nicht mehr sehen willst, sage es, ich gehe und werde dich nie wieder behelligen." Er überlegte eine Weile, dann sah er mich an und sagte "Gut gemacht mein Sohn".
Ich habe damals sehr mit mir gekämpft, nahm ich ihm doch das letzte Stück Freiheit und Unabhängigkeit, bevor ich so weit war und die Entscheidung so getroffen habe, wie oben beschrieben. Aber letztlich bin ich doch vielleicht sogar "blind" dem gefolgt, was mir immer vermittelt wurde.
Business (Er)