@Heureka
Der Lehrauftrag kann schon dann nicht mehr erfüllt werden, wenn die Hälfte einer Unterrichtsstunde durch aktuelle Vorkommnisse alleine dafür draufgeht (gehen muss), den Kindern zu erklären, warum man andere nicht haut, sie nicht bespuckt, ihnen kein Bein stellt usw.
Eben! Sehe ich ganz genau so! Daher schrieb ich auch:
Dafür zu sorgen, dass der Lehrauftrag bestmöglich erfüllt werden kann. Zum einen
die Kinder darauf vorzubereiten, beschulbar zu sein (heute auch keine Selbstverständlichkeit mehr! Stichworte Respekt und Disziplin)..
Von dem Gedanken eines Erziehungsauftrags seitens der Lehrer möchte ich mich SEHR weit distanzieren! Erstens ist das Aufgabe der Eltern, wie wir beide bereits betont haben, zweitens sind sie dazu gar nicht in der Lage (und es ist auch einfach nicht ihre Aufgabe!).
Den Spruch halte ich so, wie er da steht, für absolut autoritär.
Hmmmm.... (Ich habe es jetzt nicht so verstanden, dass Du mich für autoritär hältst, sondern das auf den Satz ansich beziehst. Daher gehe ich allgemein darauf ein.)
Autorität vs. autoritär (wobei ich zwischen rationaler und irrationaler Autorität unterscheide. Fromm läßt natürlich grüßen!)
Die Verwechselung/Vermischung/Missverstehen ist das Dilemma! Ich will nicht autoritär sein (gute Idee!), also lehne ich Autorität ab (schlechte Idee..).
Gerade im Verhältnis Eltern-Kind gibt die rationale Autorität die Chance, sich (und das "Gefälle") nach und nach aufzulösen und zu der Gleichberechtigung zu finden.
Und Autorität bringt auch ein großes Maß Verantwortung mit sich. Man darf das Vertrauen eben nicht enttäuschen und schon gar nicht missbrauchen.
Ja... Es ist so schrecklich unmodern geworden, klar Stellung zu beziehen und Grenzen zu setzen, nicht wahr?! (ODer haben viele Angst, etwas falsch zu machen??) Und ganz modern ist es, sich mit seinen Kindern zu "befreunden". Das kann ich peu a peu tun, wenn ich nicht mehr die Verantwortung für sie trage. Vorher ist ein freundschaftliches Verhältnis möglich, aber keine Freundschaft (was ja eine gewissen Gleichberechtigung voraussetzen würde). Stelle ich mich (zu früh) auf eine Stufe mit meinen Kindern, beraube ich sie einer wichtigen Sicherheit.
Eine wenig mehr autoritätsgetragene Erziehung (im Sinne von mit Autorität nachhaltig Werte vermittelnd) und folgendes wäre wohl nicht nötig:
wenn die Hälfte einer Unterrichtsstunde durch aktuelle Vorkommnisse alleine dafür draufgeht (gehen muss), den Kindern zu erklären, warum man andere nicht haut, sie nicht bespuckt, ihnen kein Bein stellt usw.
Und nun zu meinen Kindern.
Meine Kinder gehörten nie zu diesen Kindern, die Thema von Elternstammtischen und Lehrerkonferenzen sind. Das einfachste ist doch wohl, den Kindern "gesellschaftliche Verkehrsregeln" zu vermitteln. Gutes Benehmen (auch so verpönt... Aber ohne, stellt man fest, schwierig, im Leben Fuß zu fassen - was die Notwendigkeit sogenannter Manager-Benimm-Seminare verdeutlicht!) Und wie schrecklich für die Betroffenen selber, wenn sie feststellen müssen, dass sie nicht wissen, wie sie sich benehmen sollen.
Meine Freiheit endet dort, wo die des anderen beginnt. Und das habe ich meinen Kindern versucht zu vermitteln.
Der Eiertanz bei der Vermittlung von "Respekt" und "Achtung" ist doch, klare Grenzen zu setzen, ohne zu verletzen und die Entwicklung zu beeinträchtigen. Und eben auch Respekt VOR seinen Kindern zu haben!
Mit der Vermittlung von Abhängigkeit mögen manche diesen Satz ("Solange....") wie eine Keule schwingen. Man könnte aber auch Grenzen setzen darin sehen. Je nachdem wie und wann man ihn sagt.
Florestine