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Sind Eltern verantwortlich was Kinder aus sich machen

Sind Eltern verantwortlich was Kinder aus sich machen
Wir haben uns die Frage gestellt ob Eltern verantwortlich sind was Kinder aus Ihrem Leben machen obwohl Sie in guten liebevollen Ehen ohne trennung aufgewachsen sind , wenn die bzw. das Kind völlig aus dem Ruder läuft . Und man es überhaut nicht nachvollziehen kann warum es so ist , denn man meint ja das man alles richtig gemacht hat und sich im Rückblick auch noch gut dabei fühlt . Uns würde jetzt interessieren wie Ihr liebe Mitglieder das seht . Wenn die Eltern erfolgreich sind und das Kind völlig entgegengesetzt läuft ( Dessinteressiert an erfolgen egal in welcher Richtung ) Wir wissen das das Thema mit Sex nichts zu Tun hat aber uns würde einfach euere Meinung dazu interessieren .

lg

Petra + Joachim
*****har Paar
41.020 Beiträge
Auf diese Frage gibt's nur eine Antwort ...
... nämlich: Nein! (Jedenfalls aus meiner Sicht.)

Natürlich tragen Eltern dafür die Verantwortung, wie ein Kind aufwächst, wie es betreut und erzogen (ich nenne es lieber: begleitet) wird. Aber wasa das Kind bei seiner Geburt bereits mitbringt, das können Eltern allenfalls fördern oder bremsen, aber mehr nicht. Und was später aus einem Kind wird, ist seine Sache.

Eltern geben eine Richtung, mehr nicht. Und wenn das Kind partout eine andere Richtung, also entgegengesetzt, einschlagen will, kann man nichts machen (und sich allenfalls fragen, ob man das Kind nicht etwas zu sehr in eine bestimmte Richtung zu drängen versucht hat - so dass das Kind sich schon dagegen wehren muss).

Meine Eltern haben mir ein bestimmtes Rüstzeug gegeben. Was ich damit mache, ist meine Sache, meine Entscheidung und meine eigene Verantwortung! (Deshalb lehne ich es auch stets ab, wenn jemand meint, er könne nichts dafür, dass er so geworden ist.)

Der Antaghar
********sign Frau
6.854 Beiträge
@ more
Ich schließe mich mal dem antaghar komplett an. Eins macht mich allerdings stutzig:

Wenn die Eltern erfolgreich sind und das Kind völlig entgegengesetzt läuft

Wenn Erfolg haben das Erziehungsziel war und jetzt komplettes Chillen die Antwort ist, kann ich es nachvollziehen!

Was ist denn einer gute Erziehung? Für mich bedeutet es, dem Kind die Gewißheit geben, immer aufgefangen (geliebt) zu werde, egal was es tut! Selbstsicherheit, Gewissen und Stolz, das sind Anlagen, die Eltern fördern und begleiten sollten.

In jedem Neugeborenen sind m.E. gute und weniger gute Eigenschaften veranlagt (Yin und Yang), jeder Mensch ist also 100%ig. Es liegt an den Eltern, das Yin zu fördern.

Wenn aber Kinder sich zur Auslebung des Yang entschließen, ist es dessen Wahl mit der Konsequenz. Wir Eltern können nur warnen und warten... und sie auffangen, wenn sie reumütig zurück kehren. Wenn nicht, ist es auch die eigene Entscheidung des Kindes.

(Ich nehme doch mal an, daß euer Kind mindestens Mitte 20 ist? Denn erst in diesem Alter sollte die Obhut der Eltern aufhören.)
*******ine Frau
1.591 Beiträge
Interesantes Thema! Super! Und da wir hier immer wieder davon lesen, dass (erwachsene!!) Menschen Beziehungsprobleme haben, die - so wird häufig geschrieben - in Kindheitserlebnissen ihren Ursprung haben, finde ich es sogar ganz passend, diesen Gedanken hier mal zu beleuchten.


Sind Eltern verantwortlich was Kinder aus sich machen

Vielleicht könntet Ihr "Kinder" etwas näher bezeichnen. Meint Ihr Jugendliche oder meint Ihr auch "uns", die wir Kinder unserer Eltern sind?

Natürlich sind wir Eltern für die ersten Entwicklungsphasen verantwortlich. Schließlich nehmen wir gerade am Anfang DIREKT und KONSTANT Einfluß. DAS sollte jedem bewußt sein, dass da eine sehr verantwortungsvolle und sensible Aufgabe zu bewältigen ist. Der erste zwischenmenschliche Umgang wird bei den Eltern erfahren. Erfahren sie zuverläßige, stete Liebe oder werden sie vernachläßigt, misshandelt?
Natürlich bin ich dafür verantwortlich, meinem Kind ein bestimmtes Rüstzeug zukommen zu lassen, damit es sich erstmal unter anderen Menschen bewegen kann. Also soziale Kompetenzen zum Beispiel.
Ich bin dafür verantwortlich, dass mein Kind Möglichkeiten erhält, sich zu bilden, und ich muss ihm helfen, bestimmte Probleme zu bewältigen.

Ich bin dafür verantwortlich, ihnen Möglichkeiten und Raum für ihre (individuelle) Entwicklung schaffen.

Die wichtigste Aufgabe, meine ich, ist es, meine Kinder zu ermutigen, herauszufinden, was für sie selbst das Richtige, das Beste ist und sie dabei zu unterstützen, die Fähigkeiten zu entwickeln, dies für sich zu verwirklichen.

(Wozu auch ein Haufen Dinge gehört, die sie ziemlich scheisse finden.. *zwinker* )
Und darin sind nicht besonders viele Eltern gut.

Und trotzdem, was der Einzelne DANACH aus seinem Leben macht, ist allein seine Verantwortung. (Natürlich gibt es auch Extremfälle, bei denen allein die "Schädigungen" zu überwinden die größte Aufgabe im Leben ist. Aber ich denke, wir reden hier von mehr oder weniger "normalen" Fällen.)

Wie heißt es so schön? Du kannst das Pferd zum Wasser führen, saufen muss es allein!


Florestine
immer noch Männerwiesenakt!
*******TER Mann
205 Beiträge
Kinder entgegengesetzt entwickelt?
Hallo Leute,

bei der Aufzucht und Hege von eigenen oder anvertrauten Kindern tut mann gewöhnlich alles Gute, was möglich ist. Tag und Nacht bemüht man sich. Was letztendlich aus den Kindern wird hängt aber von vielen äußeren Faktoren und Einflüssen ab, die mann nicht beeinflussen oder gar noch korrigieren kann. Mann muß bei der Erziehung hoffen, das wenigstens einige Entwicklungswünsche in Erfüllung gehen. Ganz und gar zufrieden sein wird wohl kaum einer. Letztendlich bin ich aber mit der Entwicklung unseres Sohnes als Familienvater und treusorgenden Egemann zufrieden.
Gruß GERD_PETER
*****har Paar
41.020 Beiträge
Erfolg?
Was ist denn Erfolg?

Die Frage von "siedom50" scheint mir sehr berechtigt.

Meinen Sohn habe ich niemals "auf Erfolg getrimmt" (wozu auch?), aber so begleitet, dass er sich wohl fühlt in seiner Haut, dass er lieben und glücklich sein kann. Gint es einen größeren Erfolg?

Ob er jemals beruflich etwas Großartiges wird oder nicht, ist mir - ehrlich gesagt - immer scheißegal gewesen. Dafür kann er selbst sorgen (derzeit ist er 18). Und seltsam: Jetzt schon ist er berühmter und erfolgreicher, als ich es jemals war. Auf seinem Gebiet ist er weltberühmt - mit 18!

Gestern hab ich ihn gefragt, ob er mit mir als Vater alles in allem eigentlich zufrieden war und ist. Und er antwortete: "Manchmal hast du schon Mist gebaut und warst blöd. Aber du bist immer zu mir gestanden, und ich weiß, dass du mich liebst. Deshalb kann ich mir keinen besseren Vater vorstellen."

Ehrlich - diese Antwort macht mich stolz. Würde er sagen, er habe mir seine Erfolge zu verdanken (die hat er alle sich selbst erarbeitet), würde ich mich fragen, was ich falsch gemacht habe.

Dies zum Nachdenken für uns alle ...

(Der Antaghar)
Kinder
Eltern kann man nur bedingt für das handeln ihrer Kinder verantwortlich machen .
Ich denke mal ,davon bin ich auch überzeugt ,jeder ist ab einem bestimmten Alter für seine Zukunft ,sein Handeln und die Rolle dier er in der Gesellschaft spielt ,selbst verantwortlich !
Erziehung und Kinder
Hallo erstmal!

Möchte vorweg mal sagn das ich keine eigenen Kinder habe. Das soll nicht bedeuten das ich was gegen Kinder hätte. Bin aber ganz froh das es so ist.
Wenn ich in meinen Verwandten- bzw Bekanntenkreis miterlebe welche Schwierigkeiten die manchesmal mit ihren Kindern haben, so ist mir aufgefallen das es verschiedene Ursachen hat wenn eines der Kinder nicht so "funktioniert" wie es sollte.

Zum einen glaube ich, muss man ganz klar feststellen das jeder Mensch ein "Individium" ist. Zum anderen werden die Kinder heute derartig von aussen ( TV, Computer, Werbung, Schule usw) beeinflusst, so das es für die Eltern immer schwieriger wird einfluss auf die Kids zu nehmen.
Nicht zu vergessen, das in sehr sehr vielen Familien beide Elterteile arbeiten müssen um überhaupt über die Runden zu kommen.
Was mir noch aufgefallen ist. Ist das vielen Eltern die letzte Konsequenz bei der Durchsetztung ihrer Erziehung fehlt.

Ich mach hier mal Schluss mit meinem Beitrag, denn jeder Fall liegt anders so das hier allenfalls nur der Ansatz diskutiert werden kann.

Liebe Grüße
Muc57
********lack Frau
19.363 Beiträge
@*******ine

Die wichtigste Aufgabe, meine ich, ist es, meine Kinder zu ermutigen, herauszufinden, was für sie selbst das Richtige, das Beste ist und sie dabei zu unterstützen, die Fähigkeiten zu entwickeln, dies für sich zu verwirklichen.

Das sehe ich auch so. Doch oftmals ist es Eltern gar nicht klar, daß sie eigene Wünsche, die sie selbst nicht umsetzen konnten, auf die Kinder projezieren.

Wenn die Eltern erfolgreich sind und das Kind völlig entgegengesetzt läuft

Worin liegt den der Erfolg? Ist damit der materielle Status gemeint und was wäre denn entgegengesetzt?

Oftmals fängt es doch schon damit an, daß Kinder das "Erbe" des Berufs schon auf die Schultern geladen bekommen, ohne das in Frage gestellt wird, ob der Wunsch auch bei dem Kind exisitiert.

Was für einen selbst gut war, muß noch lange nicht für das Kind gut sein.

Was ich allerdings bedauere ist die Tatsache, daß in Deutschland nicht mehrgleisig ausgebildet wird. Bricht ein Kind eine Ausbildung ab, weil es eben feststellt, daß es nicht das Richtige ist, hat es immer eine Fehlzeit. Und dieser Markel klebt dann auf dem Kind und auch Eltern werten das meist als versagen!
Und in den heutigen Zeiten ist es schwer eine Ausbildung zu finden, die auch auf die Fähigkeiten der jungen Menschen zutrifft.
Jetzt heißt es doch schon- besser irgend eine Ausbildung statt keiner!
Der Druck wird also immer stärker.

WiB
*****ka1 Frau
3.184 Beiträge
Schuld?
Ich habe nach bestem Wissen und Gewissen meine Kinder auf ihrem Weg, erwachsen zu werden, begleitet und da versucht, Einfluss zu nehmen, wo ich es für angebracht hielt.

Mein Sohn z.B., allerbestens mit sozialer Kompetenz ausgestattet aber eben auch neugierig auf alles, ließ fast nichts von dem aus, was sich ihm bot. Wir litten dann gemeinsam, fanden aber auch immer wieder eine Lösung. Aber nicht etwa, weil ich darin so gut war, sondern weil auch er es wollte. Und das alles in einem Alter, in dem längst mehr Einfluss und (Ein)druck von aussen kam. Sehr viel später erst (für mein damaliges Empfinden fast schon zu spät) entschloss er sich, zu studieren, wurde irgenwann von den Amerikanern abgeworben und wurde langsam, aber sicher, auch bedingt durch seine Berufswahl, ein Intellektueller und die soziale Kompetenz nahm zu meinem Leidwesen deutlich ab.

Unsere Schuld?

Als ich ihn, kurz vor seinem Tod, einmal fragte, wie er uns denn so als Eltern erlebt hat, mußte ich mir sagen lassen, immer nur diskutiert und nicht auch mal in den Hintern getreten zu haben, wonach er manchmal geradezu geschrien und deshalb auch einiges übertrieben hätte. Ich selbst habe körperliche Züchtigung durch meine Mutter erfahren und schon da beschlossen, eben nicht zu schlagen.

Die Schuld meiner Mutter?

Meine Tochter wollte nie so werden, wie ich. Sie sah mich immer als Sklavin meines Haushaltes (womit sie damals wohl auch nicht so ganz Unrecht hatte) und war dann im Ergebnis, als sie das erste Mal alleine verantwortlich war, deutlich schlampig. Mittlerweile ist es anders, sie hat den für sie akzeptablen Mittelweg auch alleine gefunden.

Meine Schuld?

Und sie hat die Anzahl Kinder bekommen, die ich immer wollte. Mit bewunderswerter Souveränität meistert sie die Herausforderung und meinte einmal, das würde ihr nur gelingen, weil sie solche Eltern hatte, wie wir es sind.

Das hier habe ich nicht etwa geschrieben, weil das alles so glatt lief. Das genau tat es nämlich längst nicht immer. Oft auch gab es Rück- und Tiefschläge, Tränen und Streit.

Mein Mann, der seiner Mutter eher lästig war (er wurde in der Verwandschaft hin- und her gereicht, solange es nur ging), hat Mutterliebe nie erfahren, bekam bei jeder Gelegenheit Schläge und wuchs ohne Vater auf. Meine Famile war im anfangs sehr suspekt, kannte er das doch gar nicht aus eigener Erfahrung. Und doch war er liebevoller Vater und das Beste, was mir je passiert ist.

worauf ich hinausmöchte:

da Schuld immer vorsätzlich ist und ich davon ausgehe, dass Eltern es fast ausnahmslos gut mit ihren Kindern meinen, aber eben nicht alles auch gut für das Kind ist, dürfte von Schuld überhaupt keine Rede sein.

Und irgendwann ist jeder für sich selbst verantwortlich.
********sign Frau
6.854 Beiträge
@ heureka
Nein, keine Schuld. Keiner kann etwas geben, was er nicht erfahren hat. Aber man kann lernen. Dazu hat jeder Zeit, bis er sich bewußt für Kinder entschließt. Als ich meinen ersten Sohn mit 17 entbunden habe, war ich noch in der warum? Phase und hätte meinem Sohn nie eine gute Mutter sein können!

Aber durch Selbstfindung klappte das bei meiner 2ten Schwangerschaft mit 29 schon besser und ich bin auch an meiner neue Aufgabe gewachsen. Vorher war mein Spruch:*so wie meine Eltern werde ich nie erziehen*, eher eine trotzige Reaktion. Nach meinen Therapien war es mein Wissen!

Wie sich Kinder entwickeln, kann nur gesteuert werden, niemals gelebt. Jeder gibt sein (ihr) Bestes, davon bin ich überzeugt! Nur sollten besonders junge Eltern öfter mal den Mut aufbringen, sich und die späteren Konsequenzen für das Kind zu hinterfragen! Es ist noch kein Elternteil daran gestorben, sich auch mal bei seinem Kind zu entschuldigen!
**********ker07 Frau
17.999 Beiträge
Ich habe die Kinder solange und so gut wie möglich begleitet und mit versucht, ihnen ihre Ausbildung - die sie sich selbst ausgesucht haben - durch finanzielle Unterstützung zu ermöglichen. Was sie nun daraus und mit ihren anderen Fähigkeiten machen, liegt in ihrer Hand. Dafür fühle ich mich nicht mehr verantwortlich.

Sollten sie jedoch irgendwann einmal meinen Rat benötigen und meine Hilfe, werde ich immer für sie dasein.


Mrs. Heart*herz*
*******ine Frau
1.591 Beiträge
da Schuld immer vorsätzlich ist und ich davon ausgehe, dass Eltern es fast ausnahmslos gut mit ihren Kindern meinen, aber eben nicht alles auch gut für das Kind ist, dürfte von Schuld überhaupt keine Rede sein.

Da möchte ich (dem unterstrichenen) widersprechen. Wie auch

Jeder gibt sein (ihr) Bestes, davon bin ich überzeugt!
.

Eltern handeln häufig nach dem, was sie in Bezug auf sich selbst gut finden. Und zwar unreflektiert. Sie kommen meist gar nicht darauf, dass etwas für ihre Kinder nicht gut sein könnte, was sie selber wollen und entscheiden! Und DAS soll sie ihrer "Schuld", bzw. Verantwortlichkeit entbinden? Nein! Unwissenheit schützt vor (Schuld und der damit verbundenen) Strafe nicht... heißt es zutreffend. Halbwegs klar denkenden Menschen verlange ich eine differenzierte Betrachtung ihrer Erziehung ab!
Viel häufiger sehe ich ein Grad an Egoismus und Genervtheit bei Eltern, die nichts mit der "normalen" Belastung zu tun hat, sondern die aus dem Interessenskonflikt herrührt. "Ich muss so viel von meiner Freiheit aufgeben!" Dieser Satz eines Elternteils ist ansich schon pervers! Viele meinen, wenn sie Kinder bekämen, könnten sie trotzdem "ihr Leben" weiterführen. Und vergessen komplett dabei, dass die Kinder für lange Zeit ihr Leben sind. Sie sehen ihre Kinder als "Störenfriede" in ihrem Ablauf. Und wenn Kinder das spüren (und das tun sie schneller als wir Erwachsenen es bemerken).....

Meinen es Eltern wirklich fast immer so gut mit ihren Kindern? Geben sie wirklich ihr Bestes? Dann müssen einige Menschen an ziemlichen Wahrnehmungsstörungen leiden oder eine komplett verdrehte Vorstellung von dem haben, was Kinder brauchen! Ich habe mehr als 12 Jahre Elternvertretungen gemacht, habe freiwillige Elternarbeit geleistet (und das an Schulen, die beileibe nicht als "soziale Brennpunkte" galten!. Was ich da teilweise erlebt habe, hatte wirklich NICHTS mit dem "Besten" zu tun! Wenn Ihr schreibt, einige versuchen, ihr Bestes zu geben, dann könnte ich zustimmen. (Es geht mir hierbei nicht darum, Fehlerfreiheit zu verlangen. Natürlich nicht. Aber Reflektion und sich mit seinem eigenen Verhalten auseinander setzen, sich immer mal wieder zu hinterfragen, sich nach Verbesserungen absuchen, DAS "verlange" ich schon.)

Meist werden die gemachten Fehler lauwarm als "ach, das ging halt nicht anders", "ich konnte nicht..." oder so ähnlich entschuldigt. Und wenn man sich klar macht, dass man es mit in der Entwicklung befindlichen Kinderseelen zu tun hat, sollte "das Beste" gerade gut genug sein.


Nur sollten besonders junge Eltern öfter mal den Mut aufbringen, sich und die späteren Konsequenzen für das Kind zu hinterfragen! Es ist noch kein Elternteil daran gestorben, sich auch mal bei seinem Kind zu entschuldigen!

*top* Obwohl ich es nicht nur auf junge Eltern beziehen möchte! Und den Kindern tut es aus mehreren Gründen gut, wenn Eltern ihre Fehler eingestehen oder sich (ohne Schuld) dafür entschuldigen, dass etwas nicht gut gelaufen ist. Sie lernen, nicht ICH bin immer der Schuldige, und dass ihre Eltern eben auch nur Menschen sind, die Fehler machen, was sie dann wiederum später sich selbst auch zugestehen können.


Florestine
*****ka1 Frau
3.184 Beiträge
@ siedom
Du sprichst es an:

Entschuldigung ist m.E. ein Muss, wie sonst kann ich übermitteln, auch nicht frei von Fehlern zu sein und ihm zu zeigen, dass der respektvolle Umgang durchaus einiges auch im zwischenmenschlichen Bereich erleichtert und wichtig ist.

Was ich schrieb, bezog sich in erster Linie auf Eltern, die sich für ein Kind entschieden haben und sich ihrer Verantwortung bereits im Vorfeld bewusst sind.

Den Hut ziehe ich vor Müttern, die unerwartet schwanger wurden und ihr Kind in die Obhut anderer geben, weil sie dem Kind nicht das geben können, was für seine Entwicklung so wichtig ist.
Ich meine ja.......
Ich meine ja, aber nur in gewisser Weise! Bei meinem jetzt 31jährigen Sohn haben wir die Richtung vorgegeben in die er gehen soll. Aber nicht mit sturen Vorschriften, sonder wir haben es ihm so verkauft das es letztlich seine Entscheidung war. Viele werden sagen das es eine Manipulation ist, aber damit haben wir alle gut umgehen können.

Gerade hat er mir bestätigt, das wenn er einmal Kinder haben sollte er auch diesen Weg gehen will. Ob das immer klappt, keine Ahnung. Aber es ist einen Versuch wert.
*****ka1 Frau
3.184 Beiträge
@ florestine
.... aber eben nicht alles auch gut für das Kind ist.

Das genau war mit dem gemeint, was du gerade geschrieben hast.

Nur, wer es (aus welchen Gründen auch immer) einfach nicht besser weiß, wird sein Handeln danach ausrichten, was er selbst für gut hält und damit eben auch Schaden anrichten können.

Wie oft habe ich von Eltern gehört:" Nur intelligente Kinder sollten auf`s Gymnasium" und konnte schon fast den Zusatz:" Und meins" hören.

Kinder zu überfordern, um Chancen, die man selbst verpasst hat, über die Kinder wieder hereinholen zu wollen, halte ich für unverantwortlich.
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ heureka1
Bist Du Dir da wirklich so sicher?

Erst kürzlich musste ich wieder mit einer Mutter sprechen, die ihr Kind einfach verhungern bzw. austrocknen ließ. Ich verrate hier nicht, was ich mit der Frau viel lieber getan hätte, damit sie mal sieht, wie das ist, was sie da getan hat. Hat sie das Beste für ihr Kind gewollt und getan?
Ich glaube das nicht.

Irgendwo hat "florestine" in den letzten Tagen geschrieben, dass sie ihrer Mutter nicht mehr "böse" ist, weil jemand, der kein Fahrrad hat, nun mal nicht Fahrrad fahren kann. Das ist richtig.

Aber ich drücke vielen Müttern und Vätern ein Fahrrad in die Hand, damit sie endlich fahren lernen. Aber sie wollen es gar nicht! Sie lehnen es ab. Und beginnt da nicht doch ein Bereich, in dem man schon mal von so etwas wie "Schuld" sprechen könnte: Wenn jemand sich weigert, dazu zu lernen, was er bisher nicht konnte?

(Der Antaghar)
*******ine Frau
1.591 Beiträge
@Heureka
(Sorry, hatte in meinem vorigen Post die Anrede vergessen..)

Ja, so hatte ich es auch aus Deinem Post verstanden. Wollte aber quasi den Nagel noch tiefer ins Brett hauen. Viele Menschen verstecken sich allzu gerne hinter Ent-Schuld-igungen. Wie ja auch in Beziehungen. Wobei die Beulen aus der Kindheit sicherlich unterschiedlich sind, sowie das, was einzelne "wegstecken" können.

Einer meiner "Lieblingsthemen" ist eben Erziehung und Schule, wobei ich meine Interessengewichtung immer und grundsätzlich bei den Kindern gesehen habe. Eltern können für sich sprechen, die Lehrer tun es zur Genüge. Und BTW: Welche Lehrer haben einst diesen Beruf für sich aus dem Gefühl der Berufung heraus gewählt, etwas Wesentliches zur Entwicklung junger Menschen beizutragen oder wirklich etwas FÜR die (Aus)Bildung junger Menschen tun zu wollen?! Auch hier sehe ich Elternverantwortung: Dafür zu sorgen, dass der Lehrauftrag bestmöglich erfüllt werden kann. Zum einen die Kinder darauf vorzubereiten, beschulbar zu sein (heute auch keine Selbstverständlichkeit mehr! Stichworte Respekt und Disziplin), zum anderen den Einfluß völlig ungeeigneter Lehrer möglichst klein zuhalten.

Man sollte sich immer bewußt machen: Wir Eltern können nach dem Erwachsenwerden unserer Kinder sagen, das war´s, nun seid ihr selber verantwortlich! Aber die Kinder müssen lange Zeit mit dem zurecht kommen, was wir ihnen gegeben haben. (Wie Lehrer sich dies auch sagen müssen.)

Wie oft habe ich von Eltern gehört:" Nur intelligente Kinder sollten auf`s Gymnasium" und konnte schon fast den Zusatz:" Und meins" hören.
Ja!! Völlig blöde, nicht?! Meist ist der Zusatz eh zu hören. Da werden teilweise unmögliche Situationen mit Lehrern hingenommen (im Falle meiner Jüngsten schlug die Grundschullehrerin einige Kinder - meins nicht..), weil ja die Frage der Gymnasialempfehlung ansteht! *aua* Hier wird mir wohl jeder abnehmen, dass mich das keinesfalls abschreckte, klar Stellung zu beziehen. Auch weil ich meinen Kindern zeigen wollte, das (vermeintliche) Angst vor Willkür kein Grund sein kann, sich nicht für das Richtige einzusetzen.

Kinder zu überfordern, um Chancen, die man selbst verpasst hat, über die Kinder wieder hereinholen zu wollen, halte ich für unverantwortlich.

Grundsätzlich betrachtet stimme ich Deiner Aussage uneingeschränkt zu.
Wobei viele Eltern einfach den bestmöglichen Schulabschluß für den weiteren Aubildungsweg für ihre Kinder möchten. Womit wir wieder bei:
.... aber eben nicht alles auch gut für das Kind ist.

wären.

Florestine
*****ka1 Frau
3.184 Beiträge
@ Antaghar
ja, das bin ich

fast ausnahmslos- findet sich u.a. in dem, was du gerade beschrieben hat

Lernresistenz - ein interessantes Thema, aber vielleicht nicht so ganz zum Thema passend?
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ heureka1
Verzeih bitte meine Hartnäckigkeit:

Ein Vater, der seine Tochter jahrelang sexuell mißbraucht, glaubt wirklich, das Richtige und das Beste für sie zu tun? Eine Mutter, die ihre vierjährige Tochter von einer Brücke in den Neckar wirft, wo das Kind ertrinkt, weil sie mit ihr nicht mehr klarkommt - wie kürzlich hier geschehen, die meint wirklich, nur das Beste für ihr Kind zu tun? (Es hätte tausend andere gute Wege gegeben ...)

Ich weiß nicht ... Aber ich lasse mich gerne überzeugen.

*

Übrigens sagten meine Eltern andauernd: "Wir wollen doch nur dein Bestes!" - und ich antwortete stets: "Genau das geb ich euch aber nicht! Das behalte ich lieber für mich."

(Der Antaghar)
***an Frau
10.900 Beiträge
Ich verfolge diesen Thread von Anfang an und habe lange überlegt, ob ich was dazu sagen soll, das Thema ist für mich einfach zu schmerzhaft.

Ins Detail will gar nicht, um die jetzige Zeit (Weihnachten) kommt es natürlich besonders Dicke.

Ich mach mir auch seit vielen Jahren Gedanken darüber was ich nun "falsch" gemacht habe und wie das Leben trotz meiner ganzen Familienliebe anders als erwartet gelaufen ist.

Ich bin so ein typisches Nachkriegskind. Eltern geschieden, und stets hin und hergeschoben zwischen beiden Elternteilen. Und mit einem sadistischen Vater der mich auf das Leben mit den Worten vorbereitet: du bist nichts, du kannst nichts und du weißt nichts. Beste Voraussetzungen für eine Heranwachsende.

Ich war 19 Jahre als ich mein erstes Kind bekam (wenn Kinder Kinder bekommen), völlig unreif die Verantwortung für ein Kind zu übernehmen. Mir wurde angetragen es zur Adoption freizugeben, aber komisch, das hätte ich nie gemacht, ich hatte nämlich endlich was Eigenes, hier konnte ich mich beweisen. Zumindest war das meine Motivation dafür dieses Kind nicht wegzugeben.

Nur mal kurz zur Erinnerung, man wurde erst mit 21 Jahren mündig, selbst die Heiratserlaubnis hatte die Eltern in der Hand. Später wurde noch ein zweites Kind geboren und das Leben bekam mit der Zeit den geregelten Gang.

Jetzt so im letzten Drittel meines Lebens stelle ich nun fest, das was ich mal so für mich haben wollte, ein intaktes Familienleben ist den Bach runtergegangen. Und das ist auch die Erklärung warum ich so lange an dieser Ehe festgehalten habe. Ich wollte meinen Kinder das gleiche "Schicksal" einer Scheidung ersparen, ich wusste wie ich darunter gelitten habe.

Nun überleg ich, ob der ganzen Umstände die die Familie nicht mehr so in ihrem Verbund bestehen lies, wer ist Schuld an diesem für mich verkorksten Leben. Meine Eltern, die mich völlig alleine ließen mit den Bedürfnissen eines Kindes? War ich unfähig für das Leben mit Kindern? Ich find darauf keine Antworten und ich nehms einfach, na ja so einfach auch nicht, aber ich nehme es jetzt so an wie es ist. Veränderungen liegen nicht in meiner "Macht" und ich will auch nicht seelisch daran zerbrechen.

Eigentlich geht es mir heute tausend Mal besser als je zuvor in meinem Leben, aber eben ohne die Familie.

Vielleicht komme ich ja noch mal auf die Erde *zwinker* , aber daran glaube ich ja nicht, aber würde man(n)/Frau es dann anders machen?
*****ka1 Frau
3.184 Beiträge
@ Antaghar
Wer sein Kind in den Fluss wirf, um bei deinem Beispiel zu bleiben, ist einfach hoffnungslos überfordert. Die Tat selbst ist natürlich durch nichts zu entschuldigen, aber Auffälligkeiten dürfte es bereits im Vorfeld gegeben haben. Wo also waren die Nachbarn, der Partner, das JA etc?

Das Ausleben der Pädophilie dient natürlich einzig der eigenen Befriedigung, das steht außer Frage und ist, s.o. auch durch nichts zu entschuldigen.

Woran ich meinen Beitrag festgemacht habe, schrieb ich ja bereits und derartige Schrecklichkeiten sind glücklicherweise (noch) nicht an der Tagesordnung.

fast -> Einschränkung

"wir wollen nur dein Bestes" ist mindestens genauso blöde wie "solange du die Füße unter meinen Tisch steckst"
*****ka1 Frau
3.184 Beiträge
es ist mir ein Bedürfnis
Kinder - von Bettina Wegner

Sind so kleine Hände
winz'ge Finger dran.
Darf man nie drauf schlagen
die zerbrechen dann.

Sind so kleine Füße
mit so kleinen Zehn.
Darf man nie drauf treten
könn' sie sonst nicht geh'n.

Sind so kleine Ohren
scharf, und ihr erlaubt.
Darf man nie zerbrüllen
werden davon taub.

Sind so schöne Münder
sprechen alles aus.
Darf man nie verbieten
kommt sonst nichts mehr raus.

Sind so klare Augen
die noch alles sehn.
Darf man nie verbinden
könn' sie nichts versteh'n.

Sind so kleine Seelen
offen und ganz frei.
Darf man niemals quälen
geh'n kaputt dabei.

Ist so'n kleines Rückgrat
sieht man fast noch nicht.
Darf man niemals beugen
weil es sonst zerbricht.

Grade, klare Menschen
wär'n ein schönes Ziel.
Leute ohne Rückgrat
hab'n wir schon zuviel.
*******ine Frau
1.591 Beiträge
Ohne jetzt dem Zerfleddern anheim zu fallen...

"wir wollen nur dein Bestes" ist mindestens genauso blöde wie "solange du die Füße unter meinen Tisch steckst"

Meine Kinder sind 20 und 18, die eine gerade mit der Schule fertig, wartet auf einen Studienplatz und macht eine Ausbildung (Lehre). Die andere schließt die Schule 2010 ab (hoffentlich). Beide leben zuhause.

Natürlich ist dies ihr Heim und Zuhause. Und so fangen sie auch an, sich "einzurichten" - nämlich nach IHREN Vorstellungen und Bedürfnissen.

Jeder mit ein klein wenig Fantasie kann sich vorstellen, dass man um 2.00 morgens fröhlich klappernd den Spaghettitopf rausholt. Am freien Tag doch gerne 8-10 Freunde einlädt.... Selbstverständlich das "Hotel Mama" benutzt. USW.

Nun... im Moment versuchen wir eine WG-Ordnung durchzuhalten, die wir zusammen erarbeitet haben.

Allerdings ist eines klar: Wenn es soweit ist, ziehen SIE aus, nicht WIR! Und so wird in letzter Konsequenz immer noch der Spruch gelten: "Solange du die Füße..."

(Was natürlich nicht bedeutet, dass wir despotisch den Kids Vorschriften machen. Sie sind volljährig, entscheiden selbst, was sie tun. Allerdings müssen sie sich an unsere "Hausordnung" halten.)

Flo
*****ka1 Frau
3.184 Beiträge
@ florestine
Welche Lehrer haben einst diesen Beruf für sich aus dem Gefühl der Berufung heraus gewählt, etwas Wesentliches zur Entwicklung junger Menschen beizutragen oder wirklich etwas FÜR die (Aus)Bildung junger Menschen tun zu wollen?! Auch hier sehe ich Elternverantwortung: Dafür zu sorgen, dass der Lehrauftrag bestmöglich erfüllt werden kann. Zum einen die Kinder darauf vorzubereiten, beschulbar zu sein (heute auch keine Selbstverständlichkeit mehr! Stichworte Respekt und Disziplin), zum anderen den Einfluß völlig ungeeigneter Lehrer möglichst klein zuhalten.

Darauf möchte ich dann doch kurz eingehen.

Lange Zeit Schulelternratsvorsitzende usw wollte ich dann doch auch gerne mal "die andere" Seite näher kennenlernen, um besser zu verstehen oder überhaupt nachvollziehen zu können.

Über einen Quereinstieg habe ich einige Jahre an der Grundschule unterrichtet und so einiges von dem, was ich vorher einfach nur schrecklich fand, relatavieren und/oder revidieren können.

Der Lehrauftrag kann schon dann nicht mehr erfüllt werden, wenn die Hälfte einer Unterrichtsstunde durch aktuelle Vorkommnisse alleine dafür draufgeht (gehen muss), den Kindern zu erklären, warum man andere nicht haut, sie nicht bespuckt, ihnen kein Bein stellt usw.

Potenziert sehen Eltern die Aufgabe der Lehrer auch darin, ihnen die Erziehung abzunehmen, Richtig ist, dass diese auch einen Erziehungsauftrag haben, indem sie sie auf das vorbereiten, was noch auf sie zukommt. Falsch jedoch ist es, die Lehrer hinsichtlich fehlender Eigenerziehung in die Pflicht zu nehmen.
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