Wer kennt es nicht....
....da hat dieser einfache französische oder italienische
Landwein im Urlaub so fantastisch geschmeckt und hier
bleiben die mitgebrachten Flaschen liegen, weil sie ganz
"anders" schmecken.
Natürlich sollte man im Urlaub probieren, was Einheimische
auch genießen: Das kann durchaus Känguruh oder Strauß sein -
und es schmeckt auch meistens gut.
Geschmack ist ein Sinn und hat demnach viel mit Sinnlichkeit,
mit genießen mit allen Sinnen (Das Auge ißt mit!!! z.B.) zu tun.
Deshalb schmeckt es uns "in der Ferne" besser.
Hier ist es einfach so, dass wir mit Kochshows und Soaps überfrachtet werden (Wer's nicht sieht, liest wenigstens davon).
Zusätzlich ist der Lebensmittelhandel längst aufgeteilt und wird von
einer Handvoll Unternehmen bestimmt. Da kommen Exoten im Sortiment immer gut, bieten höhere Deckungsbeiträge und tauchen
auch imme häufiger in den Werbeblättchen auf.
Seht euch doch mal die (regional unterschiedlichen) Weinsortimente
der Discounter an; Südafrika, Südamerika und Australien, dann Frankreich und Italien und nur wenig aus Deutschland.
Ausser in deutschen Weinanbaugebieten, wo sie sich mit guten
einheimischen Gewächsen profilieren wollen, gibts kaum nennenswerte deutsche Weinofferten.
Oder nehmt mal unseren Fischkonsum; früher war es der Hering, der die breite Bevölkerung preiswert ernährte. Jetzt ist er wie viele andere Fischarten weggefischt und es treten Aquakulturen an, unsere Teller zu füllen. Edelfische oder Krustentieren, die früher nur von wenigen bezahlbar waren..............und häufig schmecken sie nach Fischmehl. Den absoluten Kick verspricht ja wohl der Japanische Teufelskugelfisch, der - falsch zubereitet - mit Sicherheit tödlich ist.
Das muss der Eventerlebnishungrige einfach haben - das ist wie
Essen-Bungeespringen mit geschätzter Seillänge.
Andererseits nehmt mal die Exoten von vor 60-70 Jahren; Paprika oder Chicoree oder nur des Deutschen liebste Frucht, die Banane.
Essgewohnheiten ändern sich sehr schnell durch Urlaubsreisen, durch
weltweite Konzerne und ausgefeilte Logistik, durch TV und vieles andere mehr.
Und wenn ich statt der ganz früher obligatorischen 5 Nelken mit etwas Spargelgrün, heute Rosen oder andere herrliche Blumen für
die Gastgeberin mitnehme, muss ich mir darüber klar sein, dass diese vor zwei Tagen noch in den Anden standen, in Israel oder Australien.
So ganz können wir uns diesem Wandel also doch nicht entziehen.
LG SirHell
Rezepte mit Cranberries gefällig? Oder andere Exoten?
wenigen