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Gewissen, meine Mutter hat immer gesagt,

*******ine Frau
1.591 Beiträge
@Antaghar - Interessante Fragen!
Kann einem da nicht himmelangst werden vor dem, was in vielen von uns vor sich hin dämmert?

Die Fragen, die sich mir stellen:

Hätten wir dann ALLE dieses (negative) Potential in uns?

Und was hält uns davon ab, einfach unsere Stärke zu unserem Vorteil anderen gegenüber zu benutzen?

"Die Macht des Stärkeren" - vielleicht doch das Grundprinzip?

Das Gewissen - doch nur anerzogen?

Und wieweit man für die Freiheit zu gehen bereit ist.... Hängt sicherlich auch davon ab, ob ich mit Konsequenzen nur für mich selbst rechnen muss, oder ob z.B. meine Angehörigen ebenfalls - als Strafe für mich - mitbüßen müßten (wie vielfach im 3. Reich geschehen).

Was ich ihm vorwerfe, ist seine unendliche Gier. Ich wäre gerne mal so reich wie er - und wäre damit dann einfach glücklich und zufrieden. Ich würde nicht mal mehr arbeiten wollen und mich einfach zur Ruhe setzen, nur noch das tun, was mir wirklich Freude bereitet -.....

Gier ist natürlich eine Sache. Ein anderer Aspekt ist folgender (der auch in unserer mMn. falschen Vorstellung von Wachstum begründet liegt): Wenn man einmal "am großen Rad dreht", kann man kaum einen bestimmten Stand einfrieren und sagen "Hier lasse ich es gut sein, auf diesem Level halte ich die Geschäfte". Stillstand ist Rückschritt - leider!. Und oft HÄLT man einen bestimmten Status Quo nur, wenn man weiter und weiter mehrt - paradox, ich weiß. Wenn man selbständig arbeitet, kann man oft noch bestimmen, wie "olympisch" das eigene Geschäft laufen soll. Gehörst Du zu den Topmanagern, CEOs, etc., die nach "oben" antworten (und letztendlich auch den Aktionären, die ja Dividenden, bzw. Kurssteigerungen und Gewinne wollen!, - womit sich die GIER von ganz oben nach ganz unten durchzieht!) dann wird es sehr schwierig . Da muss man dem Aufsichtsrat, Vorstand schon philosophisch/spirituell klarmachen. warum man mit Wachstum aufhören will. Auch der sog. "kleine Mann" kauft sich ein paar Aktien und hofft, dass er damit ordentlich Geld macht.... Im übrigen ohne EigenLEISTUNG, wenn man von der Bereitstellung von finanziellen Mitteln, was natürlich eine Art Leistung darstellt - als Leistung absieht. Gier ist überall. (Ist es nicht auch eins der Todsünden?)

Du siehst, so ohne weiteres ist es nicht möglich, einen bestimmten Punkt als "genug" zu erklären, weil der Rattenschwanz ziemlich lang ist!

Kann man grundsätzlich darüber diskutieren, ob es ein allgemeingültiges objektives "genug" und "zufrieden" gibt?



Ich habe die Phantasie,dass ein in sich selbst ruhender Mensch, der liebt und sich geliebt fühlt, der befriedigenden Sex hat und sich ein offenes Herz bewahrt hat, niemals an Macht interessiert ist.

Ja, es scheint sich geradezu zu widersprechen, sich gegenseitig auszuschließen!

Und oft ist Macht(gier), Größenwahn, Allwissenheitswahn nicht von Anfang an da, sondern es beginnt mit einem Gefühl der Verantwortung, der Berufung. Ein gutes Beispiel sind manche Ärzte, die mal mit dem Wunsch zu helfen begonnen haben, oder Politiker, oder... oder... Sie wachsen in Positionen hinein, die Ihnen nicht nur Verantwortung auferlegen sondern eben auch eine gewisse, bestimmte Art Macht verleihen.

Und nun kommt mein Lieblingssatz: Macht korrumpiert. Macht kann korrumpieren,

Wie dann der Einzelne damit umgeht.....

Florestine
@sundowner,
Der Begriff Freiheit oder der für mich höchste Wert, frei zu sein, mag subjektiv sein und unterschiedlicht bewertet, bzw. beurteilt werden.

Für mich ist der Begriff Freiheit und das Gefühl frei zu sein elementar.

Ich schreibe hier nicht von Tod und Freiheit, weil ich ein romantischer Träumer oder Idealist bin.

Aber ich habe in den letzten Wochen einige Dokumentationen und echte Bilder und Berichte aus Tibet gesehen.

Eltern in Tibet schicken ihre Kinder notdürftig bekleidet über das höchste Gebirge dieser Welt. Durch eine eisige lebensfeindliche Gegend werden sie von einem Führer bei Nacht, Nebel und eisiger Kälte duch das Gebirge geführt, mit dem einzigen Ziel, in Freiheit aufwachsen zu dürfen und in Freiheit den Glauben und die Tradition ihres Volkes fortführen zu dürfen.
Diese Eltern sind sich absolut bewusst, dass sie ihre Kinder sehr wahrscheinlich nie mehr wiedersehen. Sie sind sich wie die Kinder selbst im klaren, dass sie erfrieren, verhungern oder von chinesischen Soldaten gnadenlos erschossen werden können.

Und doch tun sie es! Um Frei zu sein, in Freiheit leben, lernen und denken zu dürfen.

Eltern sind sich bewusst, dass sie ihre Kinder unter Umständen in den Tod schicken.
Kinder sind sich bewusst, das sie einen langen harten und extrem gefährlichen Weg gehen müssen.

Und ihnen ist die Freiheit wirklich frei zu sein, nicht mehr von einer Diktatur und von Soldaten unterdrückt zu werden so wichtig, so viel Wert, dass sie bereit sind lieber zu sterben, als sich der Macht zu beugen.

Vielleicht gehen sie heute Nacht, vielleicht sterben einige Kinder heute Nacht.
Hoffentlich kommen sie gesund und lebendig an. Denn für sie ist Freiheit nicht subjektiv.

Für sie ist Leben in Freiheit das einzig lebenswerte Leben.


lg Ralf
*****har Paar
41.020 Beiträge
Das Milgram-Experiment und unser Gewissen
Da gab es einst dieses geniale Experiment, das im letzten Jahr (2008) extra nochmal wiederholt (und bestätigt) wurde:

Menschen aller Bildungsschichten und aus allen gesellschaftlichen Gruppierungen sollten andere überwachen. Diese hatten etwas zu lösen und sollten bei falschen Antworten durch Stromstöße bestraft werden. Natürlich war alles simuliert, hinter der Wand saßen keine echten Menschen. Es ging nur darum zu prüfen, wie weit ganz normale und ansonsten sympathische und nette Menschen gehen würden, wenn's drauf ankommt.

Ab einer bestimmten Stromstärke, das war den Teilnehmern des Versuchs klar, würden sie den anderen hinter der Wand erhebliche Schmerzen zufügen und sie schließlich sogar umbringen. Seltsamerweise haben über 80% (!) aller Teilnehmer auch dann noch die Stromstärke auf Kommando von Wissenschaftlern verstärkt, als die vermeintlichen Prüflinge längst geschrieen oder auch gar nicht mehr geschrien haben und längst hätten tot sein müssen.

Wie gesagt - ganz normale Menschen wie wir alle.

Darf man daraus schließen, dass über 80% von uns im Ernstfall ein Monster in sich haben und andere ohne jede Not umbringen würden? Nicht nur das Dritte Reich, auch in der heutigen Zeit ist so etwas jederzeit möglich - ich denke zurück an die Massenvergewaltigungen und Folterungen im Jugoslawien-Konflikt, ganz in unserer Nähe und in Ländern, in welchen wir gerne Urlaube gemacht haben.

Und nun haltet Euch fest:

Wenn ich hier im Joyclub manchmal verfolge, wie hin und wieder eine ganze Horde von Usern auf einen einzigen verbal einprügelt, der es wagt, eine unpopuläre Meinung zu vertreten oder sich mal in einem Beitrag im Ton vergriffen hat, und wie sie einander gegenseitig aufhetzen (das allerdings meist hintenrum per CM) und wie "lustvoll" sie anscheinend froh darüber sind, endlich mal gemeinsam mit anderen über jemanden herfallen zu dürfen und ihn fertig zu machen - dann möchte ich lieber nicht wissen, welche Knöpfe die gleichen User drücken würden, wenn sie an dem besagten Milgram-Experiment teilnehmen ...

Und da frage ich mich auch selber sehr selbstkritisch:
Wie weit würde ich denn im Ernstfall gehen? Wäre ich wirklich gegen diese Versuchung immun?

Hier mal locker vom Hocker zu behaupten: "Das würde ich niemals tun!" - das kann jeder. Alle von den über 80% hatten das vor dem Experiment bei entsprechenden Befragungen von sich auch behauptet. Und ich frage mich jetzt: Wie sieht es wohl im Geiwssen dieser Teilnehmer an dem Experiment aus, die ohne zu zögern einen anderen einfach mal so nebenbei per Knopfdruck "umgebracht" hätten?

Interessant, nicht wahr?

(Der Antaghar)
********lack Frau
19.363 Beiträge
@*****har

Ich hätte mich schon geweigert, an dem Experiment teilzunehmen, weil das Prinzip für mich falsch ist.

Wenn ich hier im Joyclub manchmal verfolge, wie hin und wieder eine ganze Horde von Usern auf einen einzigen verbal einprügelt, der es wagt, eine unpopuläre Meinung zu vertreten oder sich mal in einem Beitrag im Ton vergriffen hat, und wie sie einander gegenseitig aufhetzen (das allerdings meist hintenrum per CM) und wie "lustvoll" sie anscheinend froh darüber sind, endlich mal gemeinsam mit anderen über jemanden herfallen zu dürfen und ihn fertig zu machen - dann möchte ich lieber nicht wissen, welche Knöpfe die gleichen User drücken würden, wenn sie an dem besagten Milgram-Experiment teilnehmen ...

Und das laß ich jetzt noch etwas auf mich wirken !

Besonders Deinen letzten Satz!

Rene
Waren sie, also die Teilnehmer sich wirklich bewusst, dass es ersthafte, bzw. reale Schmerzen und Konsequenzen hat, wenn sie den Knopf gedrückt haben, oder haben sie nicht doch gedacht, es ist nur ein Text, ein Versuch, wie weit ich gehe und haben sich darauf verlassen, dass bei einem Experiment niemand ernsthaften Schaden nehmen kann, darf!


lg Ralf
@******ess (er)
Das Einzige was Freiheit mit dem Gewissen zu tun, ist die freiheitliche Entscheidung, auf sein Gewissen zu hören, oder es eben nicht zu tun. Mehr hat Freiheit aber nicht mit dem Gewissen zu tun.

absolut korrekt, Freiheit und Gewissen sind auf völlig verschiedenen Ebenen zu suchen.

@*******man
Waren sie, also die Teilnehmer sich wirklich bewusst, dass es ersthafte, bzw......
Milgram-Experiment
ja, die Teilnehmer waren sich der Situation und bezüglich der Auswirkungen völlig im klaren. Dieser Test wurde in voller Länge vor einiger Zeit im TV gezeigt.

Eltern in Tibet schicken ihre Kinder ......
aus Sicht der Eltern schicken sie ihre Kinder in eine von ihnen gewählte Freiheit und doch ist es aus meiner Sicht der Wechsel in andere Zwänge, denn nur
"Die Gedanken sind frei,
wer kann sie erraten.
Sie fliegen vorbei,
wie nächtliche Schatten.
Kein Mensch kann sie wissen,
kein Jäger erschiessen,
mit Pulver und Blei,
die Gedanken sind frei....."

lg
sundown(er)
Da es verboten ist, Tests mit ernsthaften gesundheitlichen Schäden die sogar zum Tod eines Probanten führen können, nehme ich so einem Test die Glaubwürdigkeit nicht ab.

Nur ganz wenige würden einen Menschen starke Schmerzen zufügen oder ihn gar töten, wenn sie die Konsequenz ihres Knopfdrucks real sehen würden.

Da können sie im Fernsehen zeigen was sie wollen.

lg Ralf
*******ine Frau
1.591 Beiträge
So schön alte und bekannte Gedichte auch sein mögen, die reale Welt kennt Freiheit und Unterdrückung.

Ein Zitat

Krieg ist aller Dinge König, aller Dinge Vater. Die einen macht er zu Göttern, die anderen zu Menschen, die einen zu Freien, die anderen zu Sklaven.

Fragmente des Heraklit, aus dem Buch "die verborgene Harmonie"
********lack Frau
19.363 Beiträge
Lieber Ralf,

ich hätte wie gesagt gar nicht dran teilgenommen, weil über Schmerzen lernt der Mensch nur Angst zu bekommen.
Also sehe ich solche und ähnliche Experimente als schlecht an.

Und es gab eine Menge an Experimenten, die gerade im 3.Reich durchgeführt wurden, die auch in die Richtung zielten.

Nicht die Lernfähigkeit war ja das Ziel, sondern die Tatsache, Schmerzen durch ein "guten Argument" zu rechtfertigen.

Rene
Alle Experimente dieser Art haben für mich keine reale Aussagekraft.

Danke Florestine, ich habe es gelesen und ich habe es im Fernsehen betrachtet. Allerdings das alte Experiment.

Die Teilnehmer sind sich im Unterbewusstsein im klaren, dass sie nicht real foltern, da es wie geschrieben verboten ist.

Und bei einem realen Experiment, mit echten Schmerzen und direktem Augenkontakt zum Opfer, in einem und nicht in getrennten Räumen würde kein einziger den Knopf drücken!


lg Ralf
@cruiserman
Nur ganz wenige würden einen Menschen starke Schmerzen zufügen oder ihn gar töten, wenn sie die Konsequenz ihres Knopfdrucks real sehen würden.

Durch "Gehirnwäsche" wurden und wird der Blickwinkel völlig verändert und nur ein Bruchteil der Bevölkerung ist in der Lage, dem zu widerstehen, siehe Guantanamo und der letzte Irak-Krieg. Siehe Afghanistan, wo unsere Soldaten die Mohnfelder der Warlords bewachen (laut vertraulichem Bericht eines dort stationierten Majors) und das ganze uns als Durchsetzung der Demokratie verkauft wird.

Das beste, wenn auch "harmlose" Beispiel ist Werbung. Hier wird schlicht das Gehirn mit perfiden Methoden umgepolt.

Wenn man vor 1933 in Europa von Antisemitismus sprach, so war das Zentrum stets Frankreich. Nach 1933 hat die braune Verbrecherorganisation, die einen der besten Public-Relation-Manager nach Paulus in ihren Reihen hatte, nämlich Goebbels die komplette Auswechselung der menschlichen Blickrichtung in Deutschland bewerkstelligt.

Ich empfehle hier jedem, das Video "Die Wannsee-Konferenz" sich anzusehen. An diesem Tisch sassen nicht nur von Natur aus charakterlose Schweine, dort sassen auch Teilnehmer, die den Blick für die furchtbare Verführung zu spät erkannten.

lg
sundown(er)
Wenn ich hier im Joyclub manchmal verfolge, wie hin und wieder eine ganze Horde von Usern auf einen einzigen verbal einprügelt, der es wagt, eine unpopuläre Meinung zu vertreten oder sich mal in einem Beitrag im Ton vergriffen hat, und wie sie einander gegenseitig aufhetzen (das allerdings meist hintenrum per CM) und wie "lustvoll" sie anscheinend froh darüber sind, endlich mal gemeinsam mit anderen über jemanden herfallen zu dürfen und ihn fertig zu machen - dann möchte ich lieber nicht wissen, welche Knöpfe die gleichen User drücken würden, wenn sie an dem besagten Milgram-Experiment teilnehmen ...
Wenn diese Beobachtung den Fakten entspricht, zeigt es wie gering die Hemmschwelle angesiedelt ist und es zeigt, dass trotz Gewissens eine Gewissenlosigkeit alltäglich ist und in Mehreren inne wohnt, als man denkt.

Und da frage ich mich auch selber sehr selbstkritisch:
Wie weit würde ich denn im Ernstfall gehen? Wäre ich wirklich gegen diese Versuchung immun?
Das wirklich korrekt zu beurteilen, ist ohne eine derartige Situation kaum möglich. Einfach zu behaupten "Ich doch nicht", mag hier in einem Forum sehr einfach sein, ob es in einer "Stresssituation" aber immer noch der Fall ist, vermag ich für mich nicht aus dem Stegreif nicht beantworten.

Ich denke, das die von mir erwähnte Hemmschwelle sehr viel mit dem Gewissen zu tun hat. Ohne mahnendes Gewissen sinkt m.E. die Hemmschwelle sehr schnell.

Business (Er)
@buisinessman
Ich denke, das die von mir erwähnte Hemmschwelle sehr viel mit dem Gewissen zu tun hat. Ohne mahnendes Gewissen sinkt m.E. die Hemmschwelle sehr schnell.

Dem stimme ich vorbehaltlos zu. Die Problematik liegt aber auch darin, daß Demagogen und Agitatoren durchaus in der Lage sind, daß mahnende Gewissen umzukonditionieren. Ein zeitnahes Beispiel hierfür ist Oskar Lafontain, er ist ein brillianter Demagoge und somit Vollblutpolitiker.

lg
sundown(er)
@ cruiserman
Und bei einem realen Experiment, mit echten Schmerzen und direktem Augenkontakt zum Opfer, in einem und nicht in getrennten Räumen würde kein einziger den Knopf drücken!
Lieber Ralf,
Gott bewahre Dir dein grenzenloses Vertrauen in die Menschen. Schön das es noch Menschen wie Dich gibt, die einen solchen Optimismus, ein solches Vertrauen in die Menschen haben.

Ich würde bei deinem oben zitierten Satz, nicht für einen einzigen Menscen, ausser mrund meiner Frau, die an ins Feuer legen.

Kosovo, Bosnien, Serbien, Irak, Afghanistan, haben in aller Deutlichkeit gezeigt, wie gering die Hemmschwelle bei so manchem Menschen, auch ohne Gehirnwäsche) ist. Mein Neffe war im Kosovo und was der berichten konnte, läßt jedem der nicht dort war, den Glauben an die Menschheit verlieren.

Wir benötigen nicht einmal Kriege, um zu sehen, wie gring die Hemmschwelle bei so manchem Menschen liegt. Selbst hier im Joyclub, ja sogar in dieser Gruppe, sieht man es tagtäglich.

Business (Er)
Habe mit cruiserwoman den Film "die Wannseekonferenz" gesehen.

Wir waren mehr als nur betroffen.

Einfach unglaublich, wie kalt und grausam Menschen Vernichtung planen und organisieren konnten.


lg Ralf
@ sundowner
Lafontaine ist ein gutes Beispiel, allerdings aus meiner Sicht im negativem Sinne. Er polarisiert und bewegt doch Massen.

Ähnlich verhält es sich auch mit Barack Obama. Ein brillianter Rhetoriker, ein Mensch der polarisiert, ein Mensch durch seine charismatische Ausstrahlung, Menschenmassen zu bewegen in der Lage ist.

Ob nun Lafontaie, oder Obama, bleibt zu hoffen, dass beide ihre Fähigkeiten zum Wohle der Menschen einsetzen. Wie das Gegenteil davon aussieht wurde uns ja bereits von 1933 bis 1945 gezeigt.

Business (Er)
@ cruisermann
ich weiß nicht ob Du damit recht hast.

Es wird behauptet, es gibt kein größeres Tier als den Menschen.

Es fängt damit an, dass im Kriegsfall, obwohl man sich gegenüber steht und nicht, wie Du geschrieben hast, in getrennten Räumen, jedem sein Leben am nächsten ist, derjenige stirbt, der nicht so schnell wie sein Gegenüber ist, der ja auch leben will.

Es geht weiter damit, dass es auch heute noch Menschen gibt, denen es nichts ausmacht, anderen Menschen weh zu tun und wenn sie sich darüber bewußt werden, dass sie gesetzeswidrig gehandelt haben, sich vor Angst in die Hose machen und dann den Menschen umbringen (siehe Kardelen ). Oder die Menschen quälen bis sie das erfahren haben, was ihnen wichtig ist. Wie das aussehen mag, mag dahin gestellt sein momentan. Jeder Mensch hat eine andere Empfindung bei Schmerz und Qual, der eine kann mehr ab als der andere.

Ich stelle mir daher die Frage, wenn der Spruch es gibt kein größeres Tier als den Menschen stimmt, wie groß ist das Tier im Einzelnen ? Wie geht er damit um ? Vor allem, was sagt sein Gewissen dazu ? Hat er überhaupt noch eins, wenn er sowas tut ?
*****ka1 Frau
3.184 Beiträge
Das Experiment zeigt in erster Linie, dass nur erschrecken Wenige noch dazu imstande sind, ihrem eigenen Gewissen entsprechend zu handeln, wenn nur ein "guter Zweck" vorgegaukelt wird.

Grundgütiger, wer sich mit Wechsel- und Gleichstrom auskennt und dann sieht, dass beide Arme verkabelt sind und die Stromstöße über 65 Volt hinausgehen können, hätte schon hier Abstand gewinnen sollen. Folgerichtig könnte man also schon mal davon ausgehen, dass die Probanden es nicht so mit Wissen hatten.

Aber es ging um Autorität - Obrigkeitsdenken erzeugt Distress und der wiederum hemmt das logische Denkvermögen.

Was nichts entschuldigen soll, aber einiges erklärt. Ich selbst mußte dabei z.B. immer wieder an den Hawthorne-Effek denken.

Und dann gibt es auch noch das Stanford-Prison-Experiment - vielleicht etwas bekannter?

Was das alles aber mit der Gruppe hier zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht.
@buisinessman
Ob nun Lafontaie, oder Obama, bleibt zu hoffen, dass beide ihre Fähigkeiten zum Wohle der Menschen einsetzen.

Bei Lafontaine steht für mich bereits fest, die Macht, die er in der Vergangenheit hatte, hat ihn so korumpiert, daß er heute alles daran setzt, wieder in alte Machtpositionen zu kommen. Auch sein Gewissen ist in diese Richtung geeicht. Seine Messlatte lautet: Alles ist Gut, was für mich gut ist.

Auf Obama sollten wir auch nicht allzu grosse Hoffnungen setzen, denn der amerikanische Präsident ist der Sprecher seiner Berater. Dort, wie auch in den deutschen Behörden und Ämtern, sitzt die wahre Macht.

lg
sundown(er)
*******ine Frau
1.591 Beiträge
@ Cruiserman, @Alle
"Gewöhnliche Bürger erhalten den Befehl, andere Menschen zu vernichten – und sie tun es, weil sie es als ihre Pflicht ansehen, Befehlen zu gehorchen."
(Stanley Milgram: Das Milgram-Experiment. Zur Gehorsamsbereitschaft gegenüber Autorität" (1974))


Die Teilnehmer sind sich im Unterbewusstsein im klaren, dass sie nicht real foltern, da es wie geschrieben verboten ist.

Auszug aus dem Link der FH Berlin, nach Stanley Milgram selbst:

Während des gesamten Experiments wird dem Schüler natürlich kein richtiger Stromschlag gegeben, wovon der Lehrer aber nichts weiß.

Das wirkliche Ziel ist es nämlich, herauszufinden, wieweit die Versuchsperson in einer konkreten, meßbaren Situation geht, in der ihr befohlen wird, einem protestierenden Opfer zunehmende Qualen zuzufügen und wann sie sich weigert, weiterhin dem Versuchsleiter zu gehorchen.




Und bei einem realen Experiment, mit echten Schmerzen und direktem Augenkontakt zum Opfer, in einem und nicht in getrennten Räumen würde kein einziger den Knopf drücken!

Das würde man meinen, nicht wahr?! Aber....

Versuchsvarianten:

Varianten des Experiments:

1. Schüler und Lehrer sitzen im gleichen Raum
Die Versuchspersonen hören deutlich früher auf Schocks zu geben


2. Der Versuch findet im Keller statt und der Schüler erwähnt einen Herzfehler
Im Vergleich zum Ausgangsversuch keine Veränderung des Verhaltens der Versuchspersonen

3. Fehlende Autorität
Deutlich früherer Abbruch des Experiments und teilweise mehrmalige Verabreichung einer niedrigen Schockstärke

4. Frau als Versuchsperson
Vergleichbares Ergebnis wie bei dem Mann

5. Schüler bittet um den Schock
Keine Versuchsperson geht höher, als es der Versuchsleiter zuläßt

6. Normale Person als Versuchsleiter
sehr großer Widerstand der Versuchspersonen

7. Autoritätsperson als Opfer
Sobald der Versuchsleiter sagt, daß er den Versuch beenden möchte, brechen die Versuchspersonen ab und eilen teilweise in das Nebenzimmer, um ihm zur Hilfe zu kommen.


Wenn man alle Versuche betrachtet, kann man feststellen, daß der entscheidende Faktor die Reaktion auf Autorität ist und nicht eine Reaktion auf den Befehl, den Schock zu erteilen.
Es ist nicht wichtig was die Versuchspersonen tun, sondern nur für wen sie es tun.


Warum das von Antaghar angeführte Beispiel des Milgram-Experiments so überaus zutreffend auf unser Thema (Gewissen) hier ist: Milgram untersuchte in den 60er Jahren, ob und wie weit Versuchspersonen den Anweisungen einer Autorität folgen würden, obwohl ihr Gewissen dies nicht zulassen dürfte. Anlass war die Frage, ob die These "Germans are different" stimmen würde, bzw. ob und wie die Handlungen damals sozialpsychologisch erklärt werden könnten. Die Ergebnisse und Antworten überraschten, glaube ich.

Ein interessanter Artikel aus dem ESQUIRE "if Hitler asked You
to Electrocute a Stranger - would you?" gibt eine sehr gute Zusammenfassung dieser Untersuchungsergebnisse.

Auch ich bin immer etwas skeptisch, wenn ich höre: "Ich? NIEMALS!"

Florestine
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ heureka1
Das Stanford-Experiment musste wegen des Sadismus der "Wärter" (ansonsten ganz normale Studenten) sogar abgebrochen werden, wie Du sicher weißt. Etwas überzogen wurde es verfilmt unter dem Titel "Das Experiment" (u. a. mit Moritz Bleibtreu), immer wieder mal im TV zu "bewundern".

*

Mit dieser Gruppe hat es insofern zu tun, als dass sich auch hier sofort einige einfinden und zur Stelle sind, wenn einer damit angefangen hat, verbal auf einen anderen einzuprügeln - sie machen sofort mit, anstatt zur Besonnenheit zu mahnen u. dgl.!
Oft genug erlebt, auch selbst am eigenen Leib.

Dabei gehe ich davon aus, dass es sich um nette und vernünftige User(innen) handelt, die ansonsten liebe und sympathische Menschen sein mögen. Doch wenn einer anfängt, reihen sie sich gleich ein und prügeln mit auf den Einzelnen ein, der mutig genug war, mal etwas Unpopuläres zu behaupten oder aber sich in einem seiner Beiträge einfach mal vertan oder im Ton vergriffen hat - vergleichbar mit den gruppendynamischen Vorgängen bei der Lynchjustiz.

Schreit einer z. B. auf einmal: "Tötet ihn!", schreien auf einmal viele andere mit, oft genug sogar diejenigen, die ansonsten gegen die Todesstrafe sind ... Sonderbar, nicht wahr?

Oder denk an Jugoslawien: Nette und ganz normale Familienväter haben sich nicht gescheut, junge Mädchen (im Alter ihrer eigenen Töchter zu Hause) reihenweise brutal zu vergewaltigen und danach abzuschlachten. Ich darf gar nicht daran denken - ich kann nämlich nie und nimmer so viel essen, wie ich dann kotzen möchte ...

(Der Antaghar)
*******ine Frau
1.591 Beiträge
@florestine
Auch ich bin immer etwas skeptisch, wenn ich höre: "Ich? NIEMALS!"

Wer das von sich behauptet, kennt sich und seine unergründlichen Tiefen nicht. Meine Lebenserfahrung lehrt mich, daß genau die Dinge, von denen ein Mensch behauptet,
• das sind meine Stärken,
• das würde ich niemals tun,

genau die Dinge sind, welche diese Menschen nicht haben bzw. sehr schnell tun würden.

lg
sundown(er)
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ sundowner
*top2*

So ist es!

Je heftiger jemand behauptet, er würde etwas Bestimmtes niemals tun, umso tiefer steckt es sehr wahrscheinlich in ihm drin. Und wehe, sie sind losgelassen oder werden auf andere gehetzt!

Das ist auch die Erfahrung meines bisherigen Lebens ... Und das gilt durchaus auch für mich.

(Der Antaghar)
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