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Gewissen, meine Mutter hat immer gesagt,

*******ine Frau
1.591 Beiträge
Beispiel.....
In welchem Ausmaß das Gewissen dabei von Wertvorstellungen abhängig ist, die in einer jeweiligen Gesellschaft vorhanden sind und die bewusst oder unbewusst übernommenen werden, können wir an der Einstellung der Eskimos zu menschlichem Leben ersehen: Sie finden es ganz normal und spüren vermutlich ihr Gewissen kaum, wenn sie alte Leute im ewigen Schnee und Eis aussetzen, während sie uns in den zivilisierten Ländern jedoch als Kindermörder verachten, weil wir hier nur zu oft ungeborene Kinder abtreiben. Wir hier dagegen empfinden nur zu oft kaum Gewissensbisse bei Abtreibungen, sehen aber das Aussetzen und damit das indirekte Töten alter Menschen als Mord an.
http://basisreligion.reliprojekt.de/gewissen.htm

.... für unterschiedliche gesellschaftliche Werte. Die sich ganz unterschiedlich und individuell gewissensbildend auswirken.

Florestine
Profilbild
******ies Mann
5.496 Beiträge
Es gibt kein Gewissen ...
das einfach so da ist. Das Gewissen
des einzelnen Menschen bildet sich
aus Beobachtung und Nachahmung.

In-so-weit ist die Erziehung wichtig.
Warum haben den viele Jugendliche
keine Werte mehr? Weil es ihnen nie
vermittelt wurde.

Die Kultur ist ausschlaggebend!

Ein kleines Beispiel dazu:

Wie viele junge Männer in unserer
Kultur haben oder hatten ein sehr
"schlechtes Gewissen" ... wegen der
Selbstbefriedigung?

In Grönland leben kleine Dorfgemein-
schaften so eng beieinander, dass
alles wie ein "Familie" wirkt. Deshalb
weiß dort praktisch kein Kind, wer der
Vater ist ... der Sex findet dort typisch
"swingerhaft" statt.

Die Dörfer sind aber in der Regel so
weit von einander entfernt, dass es
manchmal monatelang zu keinem
Kontakt kommt.
Das Inzest-Problem ist dort gewaltig!

Damit die jungen Männer (mit ihrem
Hormon-Stau) nicht die Schwestern
poppen, ist es "üblich", dass sie von
der eigenen Mutter abends "gemolken"
werden.

Ich war schon auf Grönland ... habe die
Infos aus recht zuverlässigen Quellen.
Meine persönlichen Kontakte zur
Bevölkerung war nicht sooo intensiv,
dass ich das mal real mitgekriegt hätte.

Es ist die Kultur!
Weder die Mutter noch die Söhne
haben deshalb Gewissensbisse ...
es ist ganz "normal".
Stellt Euch das mal bei uns vor -
wenn es öffentlich bekannt würde ...

Sogar das "Mord-Verbot" ist in einigen
Kulturen nicht existent - sondern wurde
sogar als Religion betrieben.

GEWISSEN wird erarbeitet ...
oder eben nicht.
Die Folge:
GEWISSENLOSE MENSCHEN ...
********lack Frau
19.363 Beiträge
@*******ine

Jeder alte Mensch der abgeschoben in einem Heim alleine sterben muß, ist auch ein Mensch zuviel! Bei den Eskimos geht es aufgrund der Kälte da nur humaner und schneller.
Wenn man dagegen ist ungeborgenes Leben abzutreiben, aber versagt, wenn es dann geboren ist, ist das auch nicht das Ideal.

Sicher sind Faktoren des Umfelds die Begündung, wie sich etwas entwickelt. Aber ich denke doch, das man selbst auch Einfluß hat, indem man nicht einfach übernimmt.

Schließlich hat man auch ein schlechtes Gewissen, wenn man für sich selbst etwas nicht macht, was man zuerst machen wollte,
Und das ist noch viel umfangreicher und ausgeprägter als alles andere.

Rene
********rsam Mann
65 Beiträge
Unsere Geschichtsschreibung
erzählt uns doch eigentlich nur von schrecklichen, gewissenlosen und herausragenden Taten.
Von Helden, Mord, Völkermord, Unterdrückung, Schlachten und Gemetzel wird uns da erzählt - und als erstrebenswert im Sinne von Kultur und Zivilisation dargestellt.
Wo sind die Geschichten, die uns zeigen, wie das Zusammenleben von Menschen wirklich funktionierte?

Mein Onkel väterlicherseits hat als Oberst in den letzten Kriegsjahren, kurz bevor er getötet wurde, ins Tagebuch geschrieben: Führer, Volk und Vaterland, dafür lebe ich.
Ich denke, er hat sein eigenes Gewissen, seine wahre Identität für die Werte und Regeln, die in dieser Zeit allgemein waren, aufgegeben.
Ich denke nicht, dass er ein schlechtes Gewissen hatte, er war ja angepasst und tat, was die Gesellschaft von ihm verlangte.

Die wirkliche Frage ist doch: Wie kommt es zu solcher Abhängigkeit?
Wie kommt es, dass ein Mensch seine Einzigartigkeit aufgibt und sich die Werte Anderer zu eigen macht?
Ich denke, dass Erziehung da ein Grundproblem darstellt.
(Sehr empfehlenswert: die Bücher von Alice Miller. Z.B. Das Drama des begabten Kindes, Am Anfang war Erziehung)

Vielen Dank euch allen für die tollen Anregungen und lieber Ralph, danke, ich fühle mich dir verwandt *g*
Wenn ich eure sehr guten Beiträge richtig verstehe ist das, was wir Gewissen nennen, immer in Abhängigkeit zur Gesellschaft zu verstehen.
Auch was Leo schrieb im Zusammenhang mit dem Tötungsgewissen, sehe in unserem Land auch gesellschaftliche Strukturen, für die das Töten im Namen der Ehre, kein Gewissensproblem darstellt, wenn gleich unsere Gesellschaft jede Art der Tötung ablehnt, seit 1949.

der halbe Mond
@halberMond,
dass sehe ich nicht so. Die Gesellschaft, in der ich lebe kann wechseln. Ich ziehe in ein anderes Land oder die politische Elite verändert die Gesellschaft völlig.
Militärumsturz, durch radikale Parteien und so weiter.

Mein Gewissen ist durch Erziehung, Prägung und Selbsteinsicht gefestigt.
Werte, die einmal als richtig erkannt sind, wie du sollst nicht töten, oder nicht stehlen, nicht betrügen, hilfsbereit sein, höflich sein, Achtung und Respekt vor Menschen, Tieren, Pflanzen, vor der Natur und vor Sachen zu haben waren sind und bleiben unabhängig von der gerade bestehenden Gesellschaftsform für mein Gewissen richtig. Und wenn ich gegen diese Werte verstoße, wenn ich fühle falsch, böse oder schlecht zu handeln, bekomme ich ein schlechtes Gewissen. Auch wenn es für mich einen Vorteil bringt, habe ich durch Taten, die ich durchaus schon getan habe, anschließend ein schlechtes Gewissen. Ich weiß dann, das ich es getan habe, gebe mir selbst gegenüber aber zu, dass es falsch war. Und ich habe dann die Möglichkeit mich zu entschuldigen oder es in Zukunft richtig zu machen.

Aber das kann ja bei anderen Menschen anders sein als bei mir.


lg Ralf

lg Ralf
Profilbild
******ies Mann
5.496 Beiträge
@ cruiserman
Das ist richtig, was Du anmerkst ...
aber es ist die Kultur (Gesellschaft)
gemeint, in der Du das Gewissen
"trainierst" - nicht die Kultur, in die
Du im Laufe Deines Lebens (evtl.)
hinein kommst.
Wenn das später im Leben passiert,
ist Dein Gewissen schon längst
"austrainiert" (stabil).
genau, besserhätte ich nicht sagen können, Leo, vielleicht habe ich mich ein wenig falsch ausgedrückt.

der halbe Mond
Schön,
dann sind wir uns doch einig.

Denke, meine Eltern und Großeltern haben mein Gewissen wohl geprägt. Und dies nach ihren damaligen gesellschaftlichen Moralvorstellungen.
Und die waren nicht alle gut. Besonders in der Sexualität musste ich später schon einiges aufarbeiten.
Aber die Werte waren alle richtig!


lg Ralf, der seinen Eltern und Großeltern aber immer noch dankbar ist, dass sie einen halbwegs vernünftigen Menschen aus mir gemacht haben.
********rsam Mann
65 Beiträge
Nachtrag zu den Inuits
Es ist missverständlich, wenn wir bei den Inuits so allgemein vom Aussetzen der Alten sprechen.
In allen Stammesvölkern war das Wohlergehen und das Überleben des Stammes immer wichtiger als das Eigeninteresse.
Und natürlich geschah so etwas nur in absoluten Notzeiten und mit völligem Einverständnis aller betroffenen Angehörigen.
Die Alten oder Schwachen wurden also nicht geopfert, sondern sie opferten sich selbst für das Überleben des Stammes, für ihre Kinder.
Die Identifikation mit ihrem Stamm war weit wichtiger, als sich als Einzelwesen zu fühlen.
(Es gibt einen sehr schönen Spielfilm über einen indianischen Stamm, wo drei alte Frauen zurückbleiben müssen und dem Sterben ausgesetzt sind, dann aber aus eigener Kraft überlebten)
Es ist ein natürlicher und angeborener Trieb oder Instinkt in uns, der Mutterliebe ganz ähnlich, uns für das Wohlergehen der Familie, des Stammes, des Volkes einzusetzen und uns damit zu identifizieren. Nicht der Stärkere im Darwinschen Sinne, sondern der Zusammenhalt der Gemeinschaft liess uns Menschen überleben. Leider wird und wurde dieser positive und emphatische Instinkt in unseren zivilisierten Gesellschaften immer von psychopathischen Charismatikern für ihr ganz persönliches Interesse ausgebeutet, wir kennen nur die schlechten Erfahrungen damit.

PS: Dass Mamas ihre Jungs abmelken ist auch bei uns verbreitet, mehr, als uns die Tabumauer in unseren Köpfen ahnen lässt.
Es gab mal eine Zeit....
.... da hat der Staat das Gewissen der jungen wehrpflichtigen Männer überprüft.

Es waren die Gewissen derjenigen die den Dienst an der Waffe verweigerten.

Ich habe zu diesen Männern gehört

Der Staat zwang uns zu einem "seelischen Strptease" und war bemüht uns zu zeigen das das was wir Gewissen nannten nicht rechtskonform sei.

Habt ihr mal versucht euer Gewissen zu erklären gegenüber Leute die euch nur als Drückeberger sehen?

Mein Vater hat mir vom Krieg erzählt und mir geschildert wie froh er war, wie er sein "Heil Hitler" mit zwei Händen in den Himmel strecken konnte.

Es war ein sehr schwerer Weg, doch ich habe ihn gewonnen.
Denn im Endeffekt sind wir zum Leben und nicht zum Töten auf diese Welt gekommen.

Dieter
Schumi
ich nicht, leider, denn ich habe unseren sogenannten Feind nicht dagesehen,wo unser "kollektives Gewissenes" zu sehen hatte.

der halbe Mond, der auch hier ein sehr ausgeprägtes Gewissen hatte, da sein Vater ein Kriegskrüppel ist,
Alles eine Frage der Auslegung.

So halten wir westlichen Völker die Taten der Täter des 11.09.2001 für Gewissenlos. Die Völker aber, die diese in unseren Augen Täter unterstützen, sehen es nicht als gewissenlose Handlungen an.

Wir halten die demokratischen Grundwerte für unbedingt erstrebenswert und betiteln Andersdenkende als Gewissenlos.
Diese Andersdenkenden können aus ihrer Sicht behaupten, das wir mit unseren Handlungen überall die demokratischen Grundwerte anbringen zu wollen, auch gewissenlos handeln. Sie halten dieses eben für gewissenlose Einmischungen in ihre Belange.

Das Gewissen ist also lediglich eine für jede Person anders lautende Stimme.

Business (Er)
Es gibt aber
auch ein Gewissen, dass zur Menschlichkeit mahnt und verpflichtet. Dieses Gewissen sollte allen Menschen innewohnen.

Egal ob Christ, Moslem oder Jude, egal ob in einer Demokratie, Diktatur oder Monarchie.

Und selbst im Krieg, selbst im dritten Reich gab es Menschlichkeit. Es gibt Menschlichkeit im Elend sowie im Reichtum.

Nur ein "Unmensch" hat kein Gewissen!

Und ich bin davon überzeugt, dass während und auch nach dem dritten Reich viele Menschen ein verdammt schlechtes Gewissen hatten.


lg Ralf
********lack Frau
19.363 Beiträge
Ralf,

ich habe gestern einen Bericht gesehen, da ging es um Steuerhinterziehung ins Ausland.
Es wurde nach dem Warum gefragt.
Jedem, der Geld ins Ausland schafft, ist klar, daß es nicht nur ungesetzlich ist, sondern auch dem Staat schadet, dem sie entzogen werden.
Heraus kam, daß es einfach Gier ist. Sie "müßten" ein schlechtes Gewissen haben, besonders da es da oft Menschen betrifft, die es gar nicht nötig haben, weil sie Geld und Ansehen haben.
Sie tun es trotzdem, weil sie davon ausgehen nicht erwischt zu werden.
Wenn es dann - wie im Fall Zumwinkel - doch passiert, dann zeigen sie "Reue" und das wieder macht es möglich, die Strafe auf Bewährung auszulegen. Sie müssen die hinterzogenen Gelder ersetzen, kassieren eine Strafe, verlieren ihre Posten und das Ansehen....

war es das dann wert?
Und ist die Reue echt?
Fakt ist, der Staat hat weniger Mittel, die Allgemeinheit badet es aus.
Selbst die Möglichkeit der vom Staat früher eingeführten Selbstanzeige wurde nicht genutzt und dann soll man Verständnis haben, daß es ohne Gefängnisstrafe abläuft.

Sind nicht auch die schuldig, die diese Hinterziehungen in anderen Ländern erst möglich machen und damit auch Geld verdienen?
Haben die kein Gewissen?


Was ist es also, was das Gewissen an Seite schiebt und es nicht mehr funktionieren läßt?

Rene
@WiB
liebe Rene,

Ein Alkoholiker, der immer wieder trinkt, hat meistens ein schlechtes Gewissen.

Eine Mutter, die ihr Kind schlägt, hat meistens ein schlechtes Gewissen.

Ein Mann, der seine Frau schlägt, hat meistens ein schlechtes Gewissen.

Ein Arbeiter, der in seinem Betrieb etwas stiehlt, hat meistens ein schlechtes Gewissen.

Ein Unternehmer, der Steuern hinterzieht, hat meistens ein schlechtes Gewissen.

Der "kleine Mann", der auch mal das Finanzamt belügt, oder eine Versicherung betrügt und auch mal Schwarzarbeit macht, hat meistens ein schlechtes Gewissen.

Der Unternehmer tut es wohl aus Gier, der Arbeiter oft auch aus Not.

Aber Unrecht tun beide und die Summe in der Masse gesehen dürfte bei beiden hoch sein.

Und eines ist beiden, bzw. allen gleich. Sie haben alle ein Unrechtsbewusstsein, sie haben auch alle ein schlechtes Gewissen. Zumindest am Anfang.

Aber dann setzt ein Verdrängungsmechanismus ein. Es wird versucht, die eigene Handlungsweise zu rechtfertigen. Ach, ist ja nicht so schlimm, sagt der Arbeiter, sind doch nur kleine Summen, ein paar Euro, dass tut doch niemandem weh.
Ich zahle schon soviel Jahre meine Prämie an die Versicherung, dann kann ich mir auch mal was holen.
Ich zahl doch Steuern, so ein bisschen Schwarzarbeit ist doch nicht schlimm und die paar Euro für falsche Angaben beim Finanzamt werden doch niemanden umbringen.

Der Unternehmer denkt genau so, nur in anderen Summen, in anderen Dimensionen.
Und so beruhigen beide ihr Gewissen. Sie reden sich ein, dass es ja doch garnicht so schlimm ist.
Und um so länger es gut geht, um so ruhiger wird das Gewissen.

Ich glaube, dass dies menschlich ist, in der menschlichen Natur liegt.

So wie die Mutter meist überfordert ist, aus Verzweiflung ihr Kind schlägt und permanent Entschuldigungen dafür sucht, um ihr Gewissen zu beruhigen. Der Alkoholiker, der alles verliert, Job, Ansehen, Familie, er wird sein Gewissen mit noch mehr Alkohol betäuben, sein Elend verdrängen und sein Gewissen beruhigen, indem er die Schuld bei anderen sucht.

Der aktuelle Fall wird sicher ohne Freiheitsstrafe ausgehen. Der "große Fisch" hat gute Anwälte, viele Beziehungen und hat auch sehr viel schon zurückgezahlt. Er ist geständig und zeigt Reue.

Es ist egal, ob diese Reue echt ist. Er nutzt bestehendes Recht und das ist sein gutes Recht.

Ob er damit sein Gewissen beruhigen kann, ich weiß es nicht.

Und liebe Rene, Gerechtigkeit ist ein Wort. Nichts weiter.

Er ging vor Gericht und wollte Gerechtigkeit.

Er bekam........ EIN URTEIL

Ob dies Urteil gerecht war.............

Das steht sehr oft nur in den Sternen.

lg Ralf
Lieber Ralf
was Herrn Zumwinkel anbelangt, zeigt mir sein selbstgefälliges Grinsen bei seinen Auftritten, nur sehr wenig Reue. Ohne echte Reue hat ein Mensch wohl auch kein schlechtes Gewissen.

Seine Geständigkeit ist für mich nur ein juristischer Winkelzug zur Strafmaßreduzierung. Hätte er wirklich ein schlechtes Gewissen, so würde er nicht alle Maßnahmen zur Strafmaßreduzierung ergreifen, sondern sich "sein" Urteil abholen und sich diesem Urteil fügen.
Würde er wirklich ein schlechtes Gewissen haben und wollte dieses beruhigen, so hätte er sein Bundesverdienstkreuz abgegeben, von sich aus Widergutmachung betrieben.

Grundsätzlich stimme ich Dir aber zu. Der kleine bescheißt im kleinen Stil, der große Unternehmer/Manager eben im großen Stil.

Solange zwischen Staatsanwaltschaften, Gerichten und prominenten Beklagten immer wieder Deals vereinbart werden, die die großen laufen lassen, solange wird der kleine Mann kein schlechtes Gewissen haben, wenn er im kleinen Stil bescheißt.

Und genau da schließt sich der Kreis. Das Volk will Gerechtigkeit und bekommt ein Urteil. Ein Urteil welches dazu animiert, es den Großen nach zu tun, was dann wiederum das Gewissen anregt seine Tätigkeit aufzunehmen.

Business (Er)
@Business,
vielleicht hast Du recht, dass viele so denken und es auch so sehen.

Für mich persönlich gibt es aber keinen Grund, etwas nachzumachen, was einfach Unrecht ist.

Unrecht kann nicht legitimiert werden, nur weil andere auch Unrecht tun.

Und wie ich geschrieben habe, Gerechtigkeit ist nur ein Wort.

Ich denke, jeder muss für sich selbst ausmachen, wie er mit seinem Gewissen und somit letzlich mit sich selbst klar kommt.

Wenn ich unrechtmäßige Taten anderer verurteile und mich dann aber genau so verhalte, verliere ich auch das Recht, unrechte Taten zu verurteilen.

Auch diese Argumentation der Nachahmung, weil es ja alle tun, ist auch nur die Beruhigung des eigenen Gewissens.

lg Ralf
Ralf
du hast da völlig recht. Die Realität zeigt uns aber leider Gottes täglich, das die Nachahmung sehr hoch ist.

Busness (Er)
Hallo Ingo,
ich denke, wir sind uns einig. Und ich sehe es auch als menschlich an, der einen oder anderen Versuchung nachzugeben.

Es ist nicht leicht, eine ehrliche Haut zu sein und zu bleiben. Es erfordert wirklich viel Arbeit an sich selbst. Und es fällt manchmal richtig schwer.
Es gibt oft Versuchungen, gerade im Beruf oder in einem Amt. Und manchmal, manchmal denke ich, man bist du blöd, hättest du es getan, hättest du die Versuchung genutzt.

Und dann bin ich aber wirklich froh, wenn ich es nicht getan habe, wenn ich der Versuchung wiederstanden habe.
Dann ich offen in den Spiegel sehen und bin zufrieden.

Es ist aber für mich auch relativ einfach. Ich habe (Gott sei Dank) immer so viel Geld verdient und noch niemals in meinem Leben Not kennen gelernt und deshalb war die Versuchung wohl nie so stark.

Wir waren 2001 in Sankt Pertersburg. Eine russische Lehrerin war 8 Tage unsere Reiseleiterin. Sie hat uns auch über Korruption in ihrer Stadt erzählt.

Lehrer, Ärzte, Beamte, Polizisten in ihrer Heimatstadt haben damals weniger als 100 Euro im Monat verdient und manchmal überhaupt kein Geld bekommen.
Da habe ich dann schon eher Verständnis, denn in dieser Stadt war damals ohne Bestechungsgelder überhaupt kein Überleben möglich.

Ich denke, in so einer Situation hätte ich auch der Versuchung nachgegeben.

lg Ralf
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ cruiserman und @ Business1997
Ich gebe euch beiden recht, frage mich aber trotzdem immer mal etwas Bestimmtes:

Stellt Euch doch mal vor, ich sei ein Unternehmer oder Manager (wie z. B. der mit sich selbst offenbar immer noch höchst zufriedene Zumwinkel, dem ich allein für sein selbstgefälliges Grinsen am liebsten eine aufs Maul hauen würde). Ich verdien z. B. Jahr für Jahr sagen wir mal zehn Millionen Euro. Ich hab alles, was das Herz begehrt, auch unzählige Häuser und Autos und was weiß ich. Ich weiß eigentlich gar nicht mehr, was ich eigentlich noch tun muss, um Geld auszugeben ...

Was ist Eurer Meinung die Ursache dafür, dass ich dann trotzdem noch versuche, den Staat zu bescheißen? Ich verstehe jeden Arbeiter, Angestellten und Handwerker, wenn er mal versucht, ein paar Euro beiseite zu schaffen. Es ist einfach nur echt eoder vermeintliche Not.

Aber an welcher Not hat bitteschön ein Herr Zumwinkel gelitten? Und die Erklärung "GIER" ist mir zu wenig. An einer gewissen Gier leiden wir alle mehr oder weniger, und sei es nur die Gier nach Anerkennung oder auch nach Sex und Liebe. Da muss noch etwas anderes sein ...

Und ein schlechtes Gewissen hat dieser Zumwinkel und alle die anderen, die so handeln, gewiß niemals gehabt. Das gestehe ich z. B. einem Herrn Merkle zu (dem Besitzer von "ratiopharm" etc.), der auf seine Weise (Selbstmord) dafür auch die Verantwortung übernahm. Dem Mann glaube ich, dass er einiges bereut hat - die Frage wäre nur: Warum hat er überhaupt mit Aktien jongliert? Und warum haben selbst die Reichsten der Reichen nicht irgendwann auch mal genug???

(Der Antaghar)
@antaghar
Dein Beispiel Zumwinkel

Kennst Du den Spruch je mehr er hat, je mehr er will ?

Du sagst das Wort Gier reicht Dir nicht. Aber ich sehe es so, je mehr Vermögen / Geld Leute wie Zumwinkel und Genossen haben, umso mehr wollen sie noch mehr. Es geht gar nicht darum, dass sie es nicht mehr ausgeben können, es geht meiner Erachtens einfach nur darum, dass sie immer die Besten sein wollen auch was Geld betrifft und dass sie immer genug im Rücken haben wollen, damit es ihnen niemals schlecht gehen kann, wie manchem Hartz IV Empfänger. Es ist wie eine Sucht. Vielleicht ist der Ausdruck Sucht besser als Gier.

Was soll denn Leuten wie Zumwinkel pp. passieren ? Gut, sie verlieren ihr Ansehen, bekommen wahrscheinlich keinen leitenden Posten mehr aber juckt sie das ? Mit Sicherheit nein, denn sie haben ja immer noch genug Vermögen um auch ohne Arbeit sehr gut leben zu können.
Für meine Begriffe gehören solche Leute wie Zumwinkel pp. in den Knast, eine Geldstrafe ist lächerlich. Der kleine normale Bürger würde in den Knast gehen. Da hätten die Richter mit sicherheit keine Bedenken. Man sollte sich aber auch auf jeden Fall mal fragen, ob die ganzen Leute, die den Deal betreffend Zumwinkel ausgehandelt haben, nicht auch ein schlechtes Gewissen haben sollten, was diesen Deal angeht. Bei Verurteilung eines nicht so vermögenden Menschen hätten sie es bestimmt nicht. Die Moral der Geschicht denke ich Geld regiert die Welt ( den Spruch sagte schon mein Großvater ) und so ist es. Die die Geld haben, haben die Möglichkeiten sich die besten Anwälte nehmen zu können und auch solche Deals zu machen. Die die kein Geld haben, werden verknackt und gehen in den Knast, weil sie eben die vorgenannten Möglichkeiten nicht haben. Ich sehe da ein Gleichheitsproblem der Behandlung solcher Fälle. Egal ob im großen oder kleinen Stil. Strafbare Handlung ist strafbare Handlung, egal ob großes Tier oder kleiner Mann.
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ Silbermond50
Danke!

So etwas in dieser Art vermute ich auch: Sucht. Bin mir aber nicht sicher.

Und - woher kommt diese Sucht? An welchem Mangel leiden all diese Supergierigen?

Haben sie zu schlechten Sex? Fühlen sie sich nicht geliebt? Kommen sie sich ohne nochmehr Geld minderwertig vor?

Wir werden es wohl niemals wissen, ist ja auch egal - die kümmert es sicher nicht, solange sie gewissenlos sein dürfen, ohne ernsthaft dafür zur Rechenschaft gezogen zu werden.

(Der Antaghar)
@Antaghar
Ich denke, dass einige Reiche und Mächtige völlig abgehoben, selbstgefällig und größenwahnsinnig sind und sich deshalb unantastbar fühlen.

lg Ralf
Profilbild
******ies Mann
5.496 Beiträge
Und das "Grinsen" ...
von ZUMWINKEL bezog sich garantiert
auf seine Zufriedenheit, dass der "Deal"
geklappt hat ... er nicht ins Gefängnis
muss. Denn DAS wäre eine echte Strafe.
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