Danke Cruiserman
für diese bewegende und beeindruckende Beschreibung deiner Situation.Ich wünsche mir wirklich, dass mehr Menschen diese wahre Kraft und Stärke aufbringen, ihre Situationen, so wie du es tust, anzunehmen, sowohl von Aussen wie von Innen.
Ich spüre richtig, wie du dich um gute Lösungen bemüht hast, wie engagiert du gekämpft hast, deinen ganzen Einsatz gezeigt hast, ja, deine Liebe gegeben hast. Und nun erlebst du, wie all das Bemühen nichts nutzt und du ohnmächtig vor der kalten Realität stehst. All die damit verbunden Gefühle kommen hoch.
Es ist leichter, das alles abzuwehren und sich mit neuen Dingen und Aufgaben abzulenken.
Bewundernswert, wie du das so ganz aus dem Herzen und ohne schuldgebende Anklage beschreibst. Deine innere "Arbeit" ist jetzt wichtig und nichts sonst.
Ich denke, dass da alte Gefühle hochkommen, Gefühle, die wir in ganz ähnlichen Situationen erlebt haben, die wir aber als Kind nicht bewältigen konnten. Einem Kind ist es unmöglich, solche Ohnmacht längere Zeit zu spüren. Es würde sterben. Es kann sich nicht selbst helfen und ist vollständig abhängig von der Hilfe der Eltern. Aber wenn die Eltern selbst die Auslöser dieser Ohnmacht sind, wie könnte ein Kind dagegen angehen ohne die notwendige Anbindung an die Eltern zu verlieren? Es muss sich anpassen und wird sein Bestes geben, um diese kalte Ablehnung nicht mehr zu spüren. Also werden die Gefühle wie Zorn, Wut, Verzweiflung, Trauer und all das "beerdigt".
Es ist wichtig, die Verbindung von der heutigen Situation mit der frühesten Erfahrung zu verbinden und sich zu fragen, "Wer hat mich damals trotz meines echten Bemühens so fallen lassen, ausgebeutet und missachtet?" Und uns die Wut, den Hass wieder zu erlauben, den wir damals unterdrücken mussten. Und lernen das auszudrücken, natürlich nicht um wirklich zu verletzen, sondern in der Vorstellung die damalige Mutter, den Vater anzuschreien und zu treten. Denn das alte Bild ist festgehalten in uns, es ist nicht die heutige Mutter, die inzwischen natürlich ein ganz anderer Mensch ist, es ist die alte Erfahrung, das Bild in uns. Man darf ! das Bild z.B. auf ein Kissen projizieren und darauf eindreschen.
Wir gewinnen ein gutes Stück vergessener Lebendigkeit zurück bei diesen schrecklich tiefen Prozessen und möglicherweise können wir erst unsere wirkliche Seelenaufgabe erfüllen, wenn wir von den alten Prägungen frei genug sind. Den genetischen Speicher reinigen sagt man auch.
Die Zeit zwingt jetzt viele Menschen dazu, sich damit intensiv auseinanderzusetzen. Tun sie das nicht, dann werden die kommenden Situationen noch schrecklicher. Denn unser Wesen drückt sich in den Situationen aus, in denen wir uns scheinbar ahnungslos wiederfinden. Es schafft sich die Situation selbst, um das Unaussprechliche, Vergessene und Verdrängte dennoch mitzuteilen.