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Etwas in uns "Wirken" lassen.

Etwas in uns "Wirken" lassen.
Etwas auf uns (ein) wirken lassen.

Den Verstand ausschalten und nur dem Gefühl folgen. Sich tief in sich selbst zu fühlen. Unsere Seele und unser Herz sagt uns dann etwas, was der Verstand ganz anders beurteilt.

Wir nehmen etwas wahr, was unser Verstand sonst nicht zulässt.

Am intensivsten kann ich das in der Natur. Wenn ich ganz einsam, ohne Menschen in meiner Nähe, längere Zeit durch Wald, Feld und Wiesen laufe, nur den Bach plätschern höre und nur den Wind in Bäumen und Blättern höre............

schweigend und allein...............

dann sehe und höre ich Wesen. Waldwesen. Und sie sprechen und ich kann sie hören.
Und sie sind immer da. Auch wenn ich sie nicht sehen und hören kann, fühle ich, dass sie da sind.

Oder ich sehe eine Frau und fühle einfach ihre ungeheure Ausstrahlung. Ihren Ausdruck.
Es kann eine kleine unbedeutende Geste sein, die mich fasziniert, die einfach etwas in mir auslöst, dass ich nicht erklären kann.
Ein Lächeln, eine bestimmte Bewegung, ein Blick, ihre Stimme, ein Augenblick, der verzaubert, der etwas berührt, bewegt, auslöst..........

aber ich weiß nicht warum, ich habe auch keine Erklärung.

Hat diese Frau etwas, was in meinem Unterbewusstsein etwas weckt?
Was einfach in mir ist? Und ich es noch nicht "rausgelassen" habe?


lg Ralf
Dazu ...
... lieber Ralf
Etwas auf uns (ein) wirken lassen

fällt mir, ohne das ich mich anstrengen muss „Tango argentino“ - corazón, seducción, emoción, sensibilidad y empatía - ein.

Ein Tanz der Herzen von Herz zu Herz ... sich fallen, führen lassen und vertrauen ... sensibel Einswerden mit der Musik ... Empathie ... etwas Neues entsteht ... nur durch das Fühlen und dem Spüren ... es wird vertraut und es entwickelt sich eine getanzte Verliebtheit auf dem Parkett. Dies ist Tango Emoción.

LG
Cabal
lieber Ralf
auch mir geht es wie Dir. Ich hatte es in einem anderen Thread schon einmal kurz angeschnitten.

Ja auch mir geht es so, wenn ich alleine bin, keinen Stress habe, egal ob zuhause oder unterwegs bei einem Spaziergang. Ich sehe und fühle Dinge, wo der Verstand sagt, kann nicht sein und doch ist es so.

Ich glaube nicht, dass es etwas damit zu tun hat, das wir etwas noch nicht rausgelassen haben sondern eher damit, dass wir sensibel und., auch wenn es sich jetzt blöd anhört, spirituell so offen sind, dass wir diese Dinge wahrnehmen können.

Mir hilft es immer ungemein meine innere Ruhe wieder zu finden, denn ich lasse mich auf mein Gefühl, meinen Bauch oder wie immer man das sagen mag, ein und genieße diese Augenblicke. Denn sie geben mir Kraft.
********lack Frau
19.363 Beiträge
Lieber Ralf,

soetwas passiert mir oft, wenn ich ein Stück Ton in die Hand nehme.
Da ich mir vorher keinerlei Zeichnungen anfertige und ja auch keine Modelle habe, forme ich eine Art dickes Strichmännchen.
Doch dann "entwickelt" sich die Form eigentlich von selbst.
Als ob meine Hände wüßten, was sie wo machen müssten.
Ich selbst weiß nie, wie sie zum Schluß aussieht.
Dabei vergesse ich Zeit und Raum, Schmerz ....alles.
Niemand hat es mir beigebracht und ich habe es nie "gelernt"......

Meine Tochter (gerade 3 Jahre alt)wollte die Sendung mit der Maus sehen und da ich diese Reihe sehr schön fand, durfte sie das auch immer. Sie rannte also ins Wohnzimmer, doch mir, die ich in der Küche geblieben war, um noch schnell abzutrocknen, war es auf einmal viel zu still.
Ich erschrak, denn statt die Sendung mit der Maus, wurde eine Geburt gezeigt. Meine Tochter schaute interessiert zu und ich setze mich nah zu ihr hin, sagte nur, wenn sie Fragen hätte, dann sollte sie ruhig fragen. Sie sah weiter neugierig zu, rückte bis an die Kante des Sofas, aber sie sagte nichts.
Erst als man der Mutter das Baby so wie es war auf den Bauch legte und die Frau auf einmal anfing zu lachen kam "wieso lacht die denn jetzt so blöd?"
Ich antwortete, "Weißt du, so lange war das Kind in ihrem Bauch, sie hat sicher immer Sorgen gemacht, ob alles in Ordnung mit dem Baby ist, ob es ihm gut geht und jetzt ist es endlich da und man hat ihr gesagt, das alles in Odnung ist und deswegen hat sie so gelacht."
Achso und jetzt geh ich in den Garten spielen.....

Eine Woche später standen wir an einer roten Ampel. Zu uns gesellte sich eine hochschwangere Frau. Meine Tochter zupfte sie am Kleid und meinte "wann kommt denn dein Baby" und sie antwortete "es kann jeden Tag soweit sein, das es kommt". Meine Tochter schaute den Bauch an und sagte " Stimmt, der Bauch ist ja dick genug".

Rene
@Caballito,
Das ist ein gutes Beispiel. "Tango argentino"

Die Tänzerinnen und Tänzer drücken Gefühle aus, sie denken nicht mehr, sie geben sich völlig der Leidenschaft hin. Sie tauchen in eine Welt, die vielen wohl verschlossen bleibt.
Ihre Bewegungen und Gesten sind so Ausdrucksstark, dass sie mit Worten nicht zu beschreiben sind. Sie sind wohl in sich selbst.

Ich habe ja die große Freude, hier in unserem Dorf einige Frauen aus Mittelamerika in meiner Nachbarschaft zu haben. Und wir sind mit zwei Cubanerinnen befreundet.
Alle diese Frauen gehen in der Musik und im Tanz auf. Sie haben es oft nicht leicht in unserem Land.

Aber wenn sie feiern, Musik hören und tanzen, dann blühen sie auf. Ihre Augen leuchten und ihre Körper sprechen mehr als Worte es je Könnten.

lg Ralf
Irgendwann, es ist noch garnicht so lang her, habe ich mich daran erinnert, wie ich als kleiner Junge, versucht habe etwas zu verstehen, was ich vorher erlebt hatte.
Ich lag im Bett und konnte nicht einschlafen. Dann habe ich mich mit dem Kopf nach unten in mein Kopfkissen gewühlt und fing ganz langsam an zu fallen. Es war ein herrliches Gefühl, dieses Fallen und ich habe meine Phantasien spielen lassen und alles gewusst was ich wissen wollte, zumindest in diesen Zustand der völligen Entspannung.

Das habe ich heute wieder entdeckt und wenn ich es dann manchmal auch tagsüber zulasse fühle ich mich richtig gut, fast wie in Trance, denn dann kann mir keiner.

der halbeMond, der auch gern mal träumt
@Silbermond,
Schön, dass Du diese Gabe hast. Bewahre sie und bleibe offen dafür.

Das was Du fühlst und wahrnimmst, es wird Dich immer begleiten und beschützen.

Auch ich handle und entscheide oft nach meinem Gefühl. Manchmal ist der Verstand hinderlich.

lg Ralf
@Wib
Liebe Rene,

ich habe mal in Büchern über Kinder gelesen, die in einem fremden Land in ein völlig fremdes Haus gekommen sind und obwohl es nachweisbar war, dass sie vorher noch nie dort waren und ihnen auch niemand vorher etwas erzählt hat......

wussten sie alles über das Haus, über die räumlichen Gegebenheiten und sie erkannten Personen auf Bildern und wussten auch etwas über diese Personen obwohl diese schon lange Tod waren und sie diese Personen niemals gesehen haben. Selbst die Eltern kannten diese Personen nicht.


lg Ralf
*****har Paar
41.020 Beiträge
Tanzen
Schönes Beispiel, das "Caballito" da gebracht hat!

Wer beim Tanzen (nicht nur beim "argentinischen Tango) anfängt zu denken, verhaspelt sich oder ist nicht ganz bei der Sache.

Und er tanzt nicht, sondern er denkt, dass er tanzt.

Wir wirklich tanzt, völlig darin aufgeht, das Denken vergisst und nur fühlt - der weiß auch, dass Ekstase auch durch Tanzen möglich ist - und wie sehr das Denken uns manchmal daran hindert, wirklich zu fühlen.

Alles hat seinen Bereich und seine Zeit:

Es gibt Situationen, da ist das Denken gefordert und Fühlen wäre nur hinderlich. Und es gibt Situationen, da hindert uns das Denken nur am Leben, am lebendig sein: eine davon ist z. B. durchaus das selbstvergessene Tanzen, eine andere der Sex. Oder auch Joggen oder Meditieren, Beten oder Extremsport, ja auch BDSM oder sexuelle Orgien - alles Bereiche, in welchen es u. a. darum geht, auch mal das verdammte Denken abzuschalten - und einfach nur zu leben, zu s e i n.

Traurig, wenn jemand beim Denken das Fühlen nicht auch mal abschalten kann. Aber ebenso traurig, wenn jemand beim Fühlen das Denken einfach nicht ausschalten kann.

Der Antaghar
(dem Ralf dankbar für die wunderbare und mutige Eröffnung dieses Threads)
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ cruiserman
Schönes Beispiel!

Ich kenne sogar persönlich Menschen, denen exakt das passiert ist. Und sobald sie anfingen, darüber nachzudenken, war das Gefühl der Erinnerung weg. Konnten sie ihr Denken abschalten, wussten sie auf einmal Dinge, die sie - bei klarem Verstand betrachtet - absolut unmöglich wissen konnten.

So etwas nimmt man nur wahr, wenn man das Denken auch mal beiseite lässt. (Und so habe ich persönlich schon nach einer Reinkarnationstherapie mal überprüft, ob es sein kann, was ich da gefühlt (!) habe - und was dann in mein Denken sickerte.)

Und siehe da- es war nachweisbar und hat gestimmt. Welch ein Glück, dass es nachprüfbar war; das ist ja leider nicht immer möglich.

Der Antaghar
Ich möchte mal
etwas ganz persönliches schreiben.

Ich kenne viele Frauen und darf glücklich sein, einige Frauen zu meinen Freunden zählen zu dürfen. Also wirkliche Freundinnen, ohne sexuelle Hintergründe und ohne sie sexuell zu begehren.

Wir treffen zwei gute Freundinnen jede Woche in der Sauna und an Wochenenden gehen wir auch mal gemeinsam aus oder feiern privat bei uns oder bei ihnen zu Hause.

Eine von den beiden hat eine unglaubliche mir selbst nicht erklärbare Wirkung auf mich.
Ihre schwarzen Haare, ihre Stirn, die sie gerne etwas kraus zieht, ihre dunklen Augen und ihre ruhige dunkle Stimme.........

Ich bin fasziniert von ihrer Ausstrahlung. Ihre pure Anwesenheit füllt mich aus. Ich sehe, höre, fühle nichts anderes als diese Frau. In kurzen Momenten ist mein Kopf völlig leer, kein einziger Gedanke ist mehr drin, kein Verstand, nur diese Frau.

Es gibt Situationen, wo die anderen dies merken und dann muss ich mich zwingen, wieder zu denken, mich von ihr zu lösen.

Ich brauche manchmal noch nicht einmal mit ihr sprechen. Ihre Anwesenheit reicht aus, um mich wohl zu fühlen, jeder Ärger oder Stress fliegt einfach weg, nur wenn ich sie sehe.

Wir haben schon sehr viele Frauen und Paare kennen gelernt. Sehr attraktive Frauen, mit den wir auch sexuelle Lust und Befriedigung genießen durften.
Auch in unseren Freundeskreis waren und sind immer attraktive Frauen.

Aber diese Frau verursacht in meinen Gefühlen, in mir drin, was ich nicht erklären kann, nicht begreifen kann und schon garnicht verstehen kann.
Auch wenn diese Momente nur ganz kurz sind, es ist unglaublich, wie ich sie in mir fühle, wie in mir wirkt.

lg Ralf
********rsam Mann
65 Beiträge
Das ist
wirklich ein sehr schönes Thema.
Ich bin ganz dankbar, bei euch allen die Bemühung zu finden, unsere Welt nicht nur pragmatisch zu sehen.

Ich denke, dass das "Einwirken" viel mit Wahrnehmung zu tun hat. Jenseits unserer körperlichen Sinnesorgane nehmen wir Gefühle, besser gesagt, innere Zustände wahr. Da ist Angst, Wut, Trauer, Zuneigung und eben die ganze Palette der emotionalen Wahrnehmung. Wenn wir gelernt haben, unsere Abwehr gegen "unerwünschte" Gefühle oder überhaupt Gefühle mal ruhen zu lassen, dann können wir unterscheiden, was aus uns selbst und was von aussen kommt.

Wenn ein wütender Mensch neben mir steht, spüre ich seine Wut, wenn er traurig ist, spüre ich seine Traurigkeit. Ich spüre, ob er mich "energetisch" angreift oder Angst vor mir hat. Und auf der noch feineren Gefühlsebene nehmen wir auch körperlose Energien wahr.

Wissenschaftlich wird es zwar versucht, es ist aber bis heute nicht erklärbar, wie diese Art Wahrnehmung funktioniert.
Dennoch kennt jeder von uns z.B. die Momente, wo er unwillkürlich den Kopf wendet und direkt in die Augen von Jemandem schaut, der einen gerade anblickt - und sei es in einer grossen Menschenmenge.

Wenn wir auf dieser Ebene, ich möchte mal sagen, miteinander in Resonanz schwingen, dann wirkt eine Kraft, die weit stärker ist, als wir als Einzelwesen erfassen können. Da erkennen wir, dass unsere egozentrischen Vorstellungen über uns selbst und unsere Gedankenhörigkeit uns nur oberflächlich und klein halten.

Das "Und er tanzt nicht, sondern er denkt, dass er tanzt." von Antaghar gilt genauso für unsere Gefühle. Die meisten Menschen denken sich Gefühle, statt das in sich wahrzunehmen, was eben gerade ist.

Eine tiefe Angst lässt uns viele Gefühle nicht wahrhaben, wir verändern oder verdrängen sie unbewusst und lassen nur die durch, die "gewollt" sind oder dämpfen ihre Intensität mit allerlei erlernten Techniken.
Leider verlieren wir damit auch die Fähigkeit, andere Menschen in ihrem Gemütszustand wahrzunehmen und uns anderen "Energien" zu öffnen und hinzugeben.

Gedanken und Vernunft brauchen wir doch nur da, wo der Busfahrplan zu studieren ist oder ähnliches. In der stillen und klaren Wahrnehmung können uns Gedanken wirkliche Einsichten und Erkenntnisse schenken. Aber nie sollten sie eine bindende und führende Rolle einnehmen.

Selbst mehr als 50% der Neurologen erkennen heute an, dass unsere Entscheidungen weit früher im lymbischen Gehirnareal getroffen werden, als auf der bewussten Gedankenebene - und unsere Vernunft setzt alles daran, genau diese "gefühlte" Entscheidung zu rechtfertigen und "sinnvoll" zu machen.
Etwas in uns "Wirken" lassen.
Das Besondere an den Dingen ist selten ihr tatsächlicher Wert, sondern das, was sie für uns bedeuten, welche Geschichten, Erinnerungen und positiven Gefühle wir mit ihnen verbinden.

Ich persönlich kann am besten bei einer schönen Musik, sei es ein schönes Klavierkonzert, der argentinische Tango, den liebe auch ich besonders, einer schönen Oper oder z.B. der Sänger Leonard Cohen, entspannen. Da mache ich nur die Augen zu und alles versinkt und die Musik wirkt. Es ist wie Balsam auf der Seele.

Meine zweite Liebe sind die Bücher. Habe ich ein gutes Buch gefunden, lese ich auch mal bis in die Morgenstunden.

Liebe Grüße
Amanda46
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ Andygehorsam
Was für ein großartiger und zutreffender Beitrag! Einfach nur - gut!

DANKE!

(Der Antaghar)
@Andygehorsam
Schön, dass Dir das Thema gefällt und Danke für Deinen Beitrag. Ich möchte mich dem Antgar gerne anschließen und finde Deinen Beitrag ebenfalls großartig..
Ich habe sogar einige Erklärungen für mich in Deinem Beitrag gefunden.Ich glaube, über Deinen Beitrag kann ich noch einige Zeit nachdenken.

Danke Dir dafür.

lg Ralf
********rsam Mann
65 Beiträge
Lächel,
eure Komplimente freuen mich.
Und vielleicht sind meine Gedanken nur "Einwirkungen" von Aussen, ich fühlte mich sehr inspiriert *g*
Euer Andreas
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ Andygehorsam
Wenn es so wäre - umso besser!

Deine Demut ehrt Dich - Dir ist mein Respekt gewiss!

(Der Antaghar)
Die Idee des Guten
Die Ideen untereinander haben insofern teil aneinander, als eine bestimmte Idee allen anderen Ideen übergeordnet ist.Das Gute (agathon) ist die höchste Instanz. Es ist ein Überseiendes und transzendiert das Sein.
Es ist die höchste Idee, da die "gewöhnlichen" Ideen aus ihr hervorgehen. Die Idee des Guten verleiht den Ideen ihr Sein und Wesen. Da alle Ideen auf die eine Idee des Guten zurückgeführt werden, besteht also eine Beziehung zwischen dem Einen und dem Vielen.
Das Gute an sich ist eins mit der göttlichen Vernunft und damit eins mit dem Demiurgen, welcher gemäß den Ideen alles aufs Beste gestaltet hat,

Das Göttliche aber ist das Schöne, das Weise, das Gute und was sonst derartig ist. Von diesem nun nährt und kräftigt sich der Seele Gefieder am meisten, vom häßlichen aber und Bösem und was sonst von jenem das Gegenteil ist, schwindet es und vergeht.

Die Idee des Guten gewährt den Dingen ihre Erkennbarkeit, dem Erkennenden seine Erkenntnisfähigkeit, allem Seienden sein Sein und überhaupt allem den Nutzen, sogar der Gerechtigkeit, indem sie Ziel und Sinn von allem ist.
Die Idee des Guten ist der Grund der Wahrheit und des Erkennens. Das Gute ist im Reich der Vernunft wie die Sonne im Reich des Sichtbaren. Wie die Sonne den Dingen nicht nur das Vermögen gesehen zu werden verleiht, sondern auch ihnen selbst Werden, Wachstum und Nahrung gibt, ohne selbst ein Werden zu sein, so verleiht das Gute dem Erkennbaren nicht nur das Erkanntwerden, sondern auch Sein und Wesen, ohne ein Sein zu sein.

Du wirst wohl einräumen, glaube ich, daß die Sonne den sinnlich sichtbaren Gegenständen nicht nur das Vermögen des Gesehenswerden verleiht, sondern auch Werden, Wachsen und Nahrung, ohne daß sie selbst ein Werden ist?......

Und so räume denn auch nun ein, daß den durch die Vernunft erkennbaren Dingen von dem eigentlich Guten nicht nur das Erkanntwerden zuteil wird, sondern daß ihnen dazu noch von jedem das Sein und die Wirklichkeit kommt, ohne daß das höchste Gut Wirklichkeit ist, es ragt vielmehr über die Wirklichkeit an Hoheit und Macht hinaus.


Quelle wikipedia Ideenlehre Platon


Ja, ja, ihr Lieben, mit dem Guten, da hat er es, der cruiserman.


lg Ralf
Die Idee des Guten
Dieser Text beschäftigt mich sehr intensiv. Zum einen versuche ich ihn zu verstehen. Mit dem Verstand.

Zum anderen wirkt er auf mich, er wirkt auf mich ein und er wirkt in mir selbst. Er löst Gefühle und Verwirrung aus. Er berührt mich.

Ich würde mich sehr freuen, wenn über diesen Text ein lebhafter Meinungsaustausch entsteht.
Gerne möchte ich eine andere Sicht oder anderes Verständnis über diesen Text lesen.

Denn ich bin mir nicht sicher, ob ich ihn richtig verstehe.

lg Ralf
********sign Frau
6.854 Beiträge
... in uns wirken lassen bedeutet doch, etwas ohne Nachdenken erspüren, sich fallen lassen.

Ich erlebe es jetzt häufig, wenn ich eine Tantra Massage gebe. Die Zielpersonen bekommen die Augen verbunden und werden mit Düften und Klängen von ihrem Denken abgelenkt. Sie spüren nur noch über ihre Haut und lassen die Gefühle zu (oder auch nicht), die das Ausschalten des Kopfes in ihnen bewirkt. Meine Kunden müssen mir vollkommen vertrauen (auch für viele eine neue Situation) und sich vollkommen meinem Handeln ergeben. Für mich bedeutet es zwar schweren körperlichen Einsatz, aber ich habe gemerkt, daß ich mich in entspannter Atmosphäre immer besser in die momentanen Bedürfnisse meines Gegenüber einlassen kann.

Für Stressituationen habe ich in mir vor Jahren einen Schalter programmiert, den ich aus- und einschalten kann, wenn es meiner Entspannung dient. Der blinkt meistens schon, wenn Stress aufkommt und bewahrt mich davor, übereilte, unüberdachte Entscheidungen zu treffen. Es erinnert mich an meinen Motorradunfall bei Tempo 180 km/h, wo ich bei meinem Flug über die Autobahn in Sekunden die wichtigsten Ereignisse meines bisherigen Lebens in Zeitlupe vor meinem geistigen Auge ablaufen sah.

Trance, Rückführungen, Meditation sind wichtige Kenntnisse, die mir geholfen haben, dem Körper für kurze Zeit die Möglichkeit zu geben, Kraft im Loslassen zu tanken.

Das Burnout-Syndrom zeigt einem Menschen, daß es Zeit ist, sich vollkommen fallen zu lassen. Einfach nur spüren. Ein Hilferuf des Körpers! Wahre sexuelle Erfüllung kann man nur genießen, wenn alle gedanklichen Vorschriften ausgeschaltet werden und für einige Zeit der Ekstase den Raum geben, die sie braucht.

Ein schwieriges Thema in unserer heutigen Zeit...
*****har Paar
41.020 Beiträge
Platon und das Gute an sich
Gibt es das aus heutiger Sicht wirklich, das Gute an sich?

Platons Welt war noch relativ übersichtlich, überschaubar. Man kontne damals sicher das Gefühl haben, irgendwie und irgendwann die Welt durch klare Logik zu erklären.

Heute gibt es zahllose Bestrebungen, alles zu tolerieren und zu akzeptieren, auch das Böse (oder zumindest auch im Bösen das Gute zu sehen). mich wundert es manchmal fast schon, dass noch keiner Freiheit fordert für das Ausleben ihrer sexuellen Besonderheiten bei Vergewaltigern und Kinderschändern ... Alles, auch das Abgedrehteste und Perverseste (ja, auch darüber lässt sich lange diskutieren, was eigentlich pervers bedeutet und was es ist) muss irgendwie anerkannt oder zumindest mit Verständnis gesehen werden.

Einen Neger darf man nicht mehr Neger nennen, einen Buckligen nicht mehr bucklig, ein Säufer ist jetzt ein alkoholkranker Mitbürger und ...

Dabei ist es doch, so meine ich, ganz einfach:
Wenn ich anderen weh tue oder sie in ihrer Freiheit einschränke, tue ich sicher nichts Gutes. Und genau dort fängt das Schlechte oder das Böse in uns an: Wir tun es eben trotzdem, wenn uns danach ist ...

(Vermutlich werden mir hier viele sofort zustimmen, auch alle diejenigen, die ihre jeweiligen Partnern oft weh tun und deren Freiheit einschränken. Komisch, nicht wahr?)

Warum also das reine Gute suchen und eingrenzen, wenn es ohnehin jedem sowas von egal ist - Hauptsache, er kriegt genug?

(Der Antaghar)
@Antaghar
Das Gute an sich soll meiner Meinung nach genau dafür sorgen, dass wir eben nicht alles tolerieren und akzeptieren dürfen.

Das Gute ist, wenn es richtig betont und gelebt wird, die Möglichkeit das Böse als solches erkennbar zu machen.

Und so kann das Gute zeigen, was wir nicht tolerieren oder akzeptieren dürfen.

Und deshalb möchte ich meinen festen Glauben an das Gute niemals verlieren.

Das Gute in uns wirkt und bewirkt, dass Böses in uns erkannt wird und beherrschbar ist.

Beides ist wohl in uns. Das Gute und das Böse. Wir sollten aber immer dafür kämpfen, dass das Gute das Böse beherrscht.

Dann tun wir etwas Böses vielleicht doch nicht, obwohl uns manchmal danach ist!!!!


lg Ralf
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ cruiserman
Ich sehe das ähnlich wie Du.

Doch wenn ich mich so umschaue oder aber hier im JC so lese ... Dann fürchte ich, dass wir damit ziemlich allein auf weiter Flur sein könnten.

(Der Antaghar)
Dann
lass es uns doch trotzdem so weiter leben. Viele, die allein waren, sind mehr geworden.

Das gehört eben dazu, wenn man wirklich an das Gute glaubt. Und ich habe in unserer Gruppe schon drei Menschen gefunden, die auch an das Gute glauben und gut sind.

Das ist doch schon was.

lg Ralf
Wirkung, Einwirkung und Auswirkung.
Etwas wirken lassen. etwas fühlen, spüren und empfinden.

Alle diese Gegriffe bezogen auf die gleiche Sache, auf einen Umstand, auf die gleiche Ursache........

werden von mir unterschiedlich empfunden.

Seit drei Wochen lebe ich permanent unter "Strom", unter Spannung, unter Druck, unter Zweifel und unter einer gewissen Hilflosigkeit, da ich nicht agieren, sondern nur abwarten und reagieren darf.
Ich unterliege einer Schweigepflicht und diese hat mich drei Wochen mit einem Wissen "schwanger" gehen lassen, dass nur vier Menschen hatten. Gott sei Dank sind gestern auf mein Drängen mit etwas Druck auf die Geschäftsleitung alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in unserer Firma informiert worden und bis zum Dienstag fällt eine Entscheidung, so dass ich dann endlich wieder agieren kann.

Unsere Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel. Eine gut aufgestellte Firma, mit viel Arbeit, guten Aufträgen und Gewinnen und mit guten Mitarbeitern steht vielleicht vor dem Ende.

Der Raubtierkapitalismus hat uns in Nöte gebracht. Zwei Finanzivestoren haben sich unsere Firma einverleibt. Viele Standorte in Europa wurden aufgekauft. Und nun wird gnadenlos Kapital rausgezogen. Von 11 Standorten sind im letzten halben Jahr 5 in Insolvenz gegangen. Die Holdinggesellschaft, unsere Eigentümer mit Sitz in Holland kann (will) die Kosten nicht tragen und hat kurzerhand selbst Insolvenz eingereicht.
Vorher wurde aber eine Finanzgesellschaft ermächtigt, alle Zahlungseingänge der noch florierenden Standorte auf ein Konto in Belgien fließen zu lassen.
Auf dieses Konto haben wir keinen Zugriff. In Holland sitzt auf allen Forderungen, die wir haben ein Insolvenzverwalter.

Das bedeutet für uns, wir dürfen zusehen, wie das Geld, dass wir erarbeiten und verdienen in andere Taschen fließt.
Deshalb hängen wir am finanziellen Tropf und langsam trocknen wir aus.
Ein internationales Geflecht aus Verträgen, Verkäufen. Insovenzen und Finanzierungen hat nun dazu geführt, dass wir fast zahlungsunfähig sind.Eine gesunde Firma, die Gewinne erwirtschaftet, um für Investoren Verluste auszugleichen, die durch falsche, vielleicht sogar bewusst falsche Entscheidungen gemacht wurden.

Wir verdienen Geld, dass sich nun andere einstecken und wir haben Riesenprobleme, Löhne, Gehälter und Lieferanten zu zahlen.

Es kann im schlimmsten Fall schon in der nächsten Woche zur Insolvenz unseres Standortes kommen. Das kann unter Umständen gut sein, weil wir dann als GmbH nach deutschem Recht endlich wieder das Geld für uns verdienen können. Es kann aber auch sein, dass wir durch die Insolvenz Vertrauen, Kunden und somit Aufträge verlieren.

Nun zur Überschrift.

Er wirkt auf mich. Äußerlich und innerlich. Es erregt mich manchmal sehr heftig. Wut und Zorn steigen hoch. Ich könnte Dinge tun, die ich nie tun würde. Richtig böse sein. Ich könnte den Investoren den Hals umdrehen.

Dann rege ich mich wieder ab und bin ganz ruhig. Ich lasse es ohne Emotionen wirken, tief in mir selbst, ohne zu denken, eher nur zu fühlen und zu spüren.
Ist es wirklich so schlimm? Hängt Dein Leben davon ab? was geschieht denn nun?
Oder ist es sogar gut für mich? Nicht mehr zur Arbeit, keinen Stress, keinen Druck mehr, keine Verantwortung in meinem Amt, dass es dann einfach nicht mehr gibt.

Weniger Geld, aber mehr Zeit, mehr Zeit für cruiserwoman, für meinen Garten, für die Natur, für den Hund, für meine Freunde......

Das sind doch meine Lebensgrundsätze. Bescheiden, Hilfsbereit, Zufrieden mit wenigem, erkennen, dass weniger mehr ist. Denn das kann ich.

Nun wirkt es positiv. Ich erkenne, dass mich die Insolvenz nicht wirklich trifft. Ich brauche persönlich keine Angst vor den Folgen zu haben.
Es wird nichts schlechter, es verändert sich nur etwas, aber es geht weiter. Ich habe es selbst in der Hand, ich muss es nur anpacken. Dann ist die Wirkung positiv, die Auswirkung nicht negativ und die innere Einwirkung empfindet Zuversicht und Optimismus.
Es kann aber dann jederzeit wieder der Verstand wirken und mein Verantwortungsbewusstsein wecken.
Was geschieht mit der Firma? Was mit den Kolleginnen und Kollegen? Können sie damit klar kommen? Haben sie die Möglichkeit, einen neuen Job zu finden? Kommen sie mit ihren Familien finanziell über die Runden?

Und dann wirkt alles wieder ganz anders. Es wirkt auf mich ein und es wirkt in mir. Dann verspüre ich wieder Hilflosigkeit, Frust, Selbstzweifel. Hast du eine Mitschuld? Hättest du anders reagieren müssen? Hätte ich mein Amt besser machen können? Wie werden die Kolleginnen und Kollegen reagieren?

Uns so verursacht eine Sache, ein Umstand eine Ursache völlig unterschiedliche Wirkung auf mich. Völlig unterschiedliche Einwirkung in mir selbst.

So gehen mir seit drei Wochen Gedanken durch den Kopf. Sie wirken, mal mehr, mal weniger heftig. Ich unterliege starken Schwankungen, ich bin sehr ruhig, dann wieder aufgeregt und hektisch, mal positiv, mal negativ geladen. Und permanent versuche ich mich zu konzentrieren auf den Verstand und dann wieder den Verstand abzuschalten und zu entspannen in mir selbst.

Zorn, Wut, Frust, Hilflosigkeit, dann wieder Ruhe, Hoffnung, Freude, Optimismus, dass doch wieder alles gut geht oder bald alles ein Ende hat und das Leben trotzden weitergeht.

Wenn ich nicht ein unerschütterlicher Optimist wäre, wenn ich nicht fest an das Gute glauben würde, wenn ich nicht meinen Glauben, die Natur und meine Freunde im Wald hätte...........

wäre ich wohl schon verzweifelt und hätte aufgegeben.
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