Schön, dass wir uns nähern
@****jo und alle anderen
Grundsätzlich ist es richtig, dass die Pharmaindustrie eine ungeheure Macht ist und leider zu oft das Zünglein an der Waage über Leben und Tod ist.
Aber Vorsicht bei der Be- oder Verurteilung dieser Situation.
Leider machen sich genau dieses Feld die Pseudo-"Wissenschaftler" und Pseudo-"Gelehrten" zu Nutze. Gerade diese Sparte ist eigentlich noch viel schlimmer. Sind sie es doch, die den meisten Unsinn verbreiten.
Bei der Pharmaindustrie kann man wenigstens mit einiger Sicherheit davon ausgehen, das angebotene Präparate und Medikamente gegen das helfen, wogegen sie helfen soll. Die Konkurrenz und der Markt sorgt dafür, dass es sich kein Unternehmen leisten kann, so einen Skandal zu verursachen wie vor mehr als 40 Jahren durch "Contergan" verursacht wurde. Damals war es ein ärgerlicher Betriebsunfall und hat dem Unternehmen nicht unbedingt geschadet. Heut wäre ein adäquater Skandal wohl ein wirtschaftliches Fiasko für das herausgebende Institut.
Anders der Pseudo-Pharmamarkt.
Wie viele Prof. Dr. Schnippelmuck von der Universität Hastenichtgesehen in Belfast oder auch in Nassau gibt es, die mit Bild ihre Forschungsergebnisse preisen. Sensation über Senssation. Die Recherche im Internet, das eigentlich so fast alles zutage fördert, versagt ausgerechnet dann, wenn man nach diesen Edelsteinen der Medizinischen Forschung mit ihren sensationellen Ergebnissen sucht. Seltsam? Nein. Diese Typen sind genau so existent wie Micky Mouse, Onkel Dagobert oder Daniel Düsentrieb - nämlich überhaupt nicht.
Und da kommt schon mal vor, dass in deren Publikationen echte Wissenschaftler verleumderisch angegriffen werden und das es da auch schon mal ein gerichtliches Verbot gibt. Und es ist nicht einmal auszuschließen, dass da auch mal etwas untersagt wird, was vielleicht sogar stimmt.
Der Regelfall für solche Szenarien ist doch aber wohl der, dass man selbst solche Verbote einfach aus de Luft greift um die ach so bösen Machenschaften der Pharmalobby zu verdammen und die hochwertigen Forschungsergebnisse der nicht existenten Forscher
als völlig verkannt anzupreisen!
Genial ein Beispiel für Herstellung, Werbung und Vertrieb von einem sensationell neuem und 100 Prozent zuverlässig wirkenden Mittel zur Gewichtsreduzierung. Erforscht vom Erfolgsteam um Prof.Dr.Dr. X vom weltbekannten Institut Y
Hergestellt und verkauft von einer GMBH oder vielleicht sogar eine Ltd. . Adresse? Fehlanzeige - Nur Postfach. Tel.-Nr.: aber klar doch 01805 12345467 (nur 14 Cent pro Minute). Ärgerlich nur die endlose Warteschleife oder wenn nicht das, wenigstens inkompetente Callcenter am Ende der Leitung.
Herstellungskosten einer Wunderpille (inkl. Verpackung) - gehen wir mal wirklich hoch mit 5 Cent ran. 60 Stück macht 3 EUR.
Zu sensationell günstigen Einführungspreisen von nur 79,00 EUR - natürlich mit Geld zurück Garantie- versteht sich wohl von selbst! Kann man unverbindlich Testen. Später soll das Zeug ja sage und schreibe 104,00 EUR kosten - ist ja auch was wirklich Gutes!
Ganzseitige Zeitungsanzeigen bewerben das Produkt bundesweit.
Produziert wurden 500.000 Packungen. Kosten: 1,5 Millionen EUR
Werbung - ok, sagen wir 10 Millionen EUR
Die Wahrscheinlichkeit 400.000 Packungen zu verscherbeln ist nicht ganz schlecht. Versandkosten entstehen nicht, im Gegenteil - der Versandkostenanteil liegt über dem, was wirklich gelöhnt wird.
Dann passiert das, was passieren muss: Die Kunden sind unzufrieden und beschweren sich. Keiner reagiert, nicht ein Cent kommt zurück. Gleichzeitig haben Apotheker oder wer auch immer, das Zeug analysiert: 1a Trockensubstanz von Äpfel, Weißkraut oder sonstigem Obst und Gemüse der Saison, vielleicht tatsächlich noch mit Vitamin C - aber nix, was wirklich etwas bringt, was da beworben wurde.
Also jetzt geht es los gegen diese Gauner:
• Anzeige wegen Betrug
• Verbot des Vertriebes
Ging alles ruck-zuck - nicht mal ein Jahr ist vergangen.
Blöd nur, dass sich die Firma längst abgemeldet hat Haftung? Ja wer denn? Der Strohmann, ein Alkoholiker aus den Slums, der 5.000.- EUR dafür bekam, dass er sich einen sauberen Anzug angezogen hat und die Firma auf sich anmeldete, ohne zu wissen, was da überhaupt Sache ist?
Bilanz:
Kosten für Herstellung, Werbung und Vertrieb inkl. 5.000 EUR Trinkgeld für den"Geschäftsführer" : knapp über 11 Millionen Euro
Einnahmen: 400.000 mal 79,00 € macht 31,6 Millionen
Abzüglich der Kosten von großzügig 11,6 Millionen
Macht einen Reingewinn von 20 Millionen Euro.
Man muss nur frech genug sein. Keinem gesundheitlich schaden und ein gewisses Startkapital haben.
Eins darf man aber nicht besitzen: Ehre und Gewissen
Fantasie???
Nein ganz bestimmt nicht! Im Gegenteil - ein mehrfach erprobtes und fabelhaft funktionierendes Konzept.
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