hinter mir...
... mit eigenartigen Gefühlen.
Seit mein Sohn 15 war, lebten wir alleine in einer 120qm Maisonettewohnung.
Meine Arbeitszeit war immer eine 42Std./Wo im Wechseldienst Tag/Nacht.
Mir war klar, dass er mir sehr, sehr lange erhalten bleiben würde. Als er dann 16 war, haben wir (vielleicht eher ich) beschlossen, dass wir eine WG bilden.
Ausschlaggebend war ein von mir (angeblich) verwaschenes T-Shirt
u. eine Kiste Mineralwasser nach oben schleppend.
Ab diesem Tag, war Hotel "Mama" zuende.
Wir teilten uns die Hausarbeit (in den Gemeinschaftsräumen) zu gleichen Teilen.
Wir nahmen eine Studentin aus Ungarn bei und auf, die gegen Kost und Logie mit meinem Sohn lernte und uns stundenweise im Haushalt unterstützte.
Nach der Matura von David, lebten wir sehr gut als Freunde miteinander.
Ich versuchte mich so recht und schlecht als Mutter zurück zunehmen.
Wir vereinbarten einen begrenzten, immer anlassbedingten Zeitraum wo ich "Mutterzicken" konnte.
Es war und ist mir NICHT egal, wenn mein Sohn mit Sommerreifen in den Skiurlaub fährt... würde er nicht bei mir wohnen, wüßte ich es evtl. nicht, aber so bekam ich halt doch einiges mit.
Auch seine "Damenbesuche" waren mir nicht egal. (Die fixe Freundin war immer herzlich gerne gesehen)
Er ist Barkeeper und in Singlezeiten trieb er es teilweise wahllos und bunt.
Dieses wahllose bunte Treiben verbot ich in MEINEM (UNSEREN) Badezimmer strikt. So kam es, dass die Mädels dann EIN u. AUS geschleust wurden
.
Dennoch konnte ich als neugierige Mutter nicht an mir halten und gab urteilsreiche Kommentare ab...Es gab genügend Diskussionen, die uns aber nie entzweiten.
Mir war IMMER bewußt, dass dies KEIN normaler Zustand ist.
Mit 26 dann endlich schaffte es seine Freundin, dass er mit ihr gemeinsam leben wollte.
Anfänglich war der Bub sehr unsicher und schob auch mich vor, so quasi: ich kann doch die Mutter nicht alleine lassen u. wenns nicht funktioniert, nimmt sie mich sicher nicht mehr.
Ich als "Vorschub" ging mal garnicht!
Das mit dem "nicht mehr nehmen" galt nur bedingt.
Ja, ich war traurig als er dann weg war, aber dennoch viel mehr freudig erstaunt und überrascht, was er ALLES zustande brachte OHNE Mama.
Ich konnte geniessen, vieles nicht mehr "mitzubekommen"
Er wohnt in einem echt ganz netten Bungalow im Wald (Luftlinie 300m von mir) mit Garten. Dorthin bin ich oft eingeladen, sogar zu diversen Partys.
Er ist wirklich immer sofort da, wenn ich ihn brauchen sollte. Nun, viel öfter aber ist es der Fall, dass wir uns einfach so treffen wollen.
Wenn ich zu ihm ins Lokal komme, werde ich als VIP behandelt und "seinen" Gästen vorgestellt.
Ich liebe meinen "tollen" Sohn, bin glücklich, dankbar und zufrieden mit dem was wir uns sind.
Gabi