Die Frage nach dem „Warum“ ...
... soll die Sehnsucht nach einer schnellen Lösung erfüllen und ein solches Ergebnis wird es nicht geben ... können.
Nach wiki handelt es sich beim
Amok (malaiisch: meng-âmok, in blinder Wut angreifen und töten) um eine psychische Extremsituation, die durch Unzurechnungsfähigkeit und absolute Gewaltbereitschaft gekennzeichnet ist.
Die Frage nach dem Warum sucht einen Erklärungsansatz, um das Geschehene auf eine einzige Ursache zurückzuführen. Dies aber scheitert und die Forschung steckt offensichtlich noch in den Kinderschuhen. Früher einmal wurde auf der Suche nach einer Ursache angenommen - was mittlerweile als widerlegt gilt -, es handele sich um eine individuelle psychische Störung. Auslöser können aber vielfältig sein. Unter anderem Partnerschaftskonflikte, Herabsetzung, Rückstufen, Versetzung, arbeitsrechtliche Probleme sowie eine fortgeschrittene psychosoziale Entwurzelung des Täters. Die Folgen finden sich nicht nur in Schulen, sondern am Arbeitsplatz, in Gerichtssälen, Behörden, in der partnerschaftlichen und/oder ehemals partnerschaftlichen Wohnung, um nur einiges zu nennen. Nicht umsonst vermutet man in der Vielzahl der Fällen eine etwa von Rache - eines sich als hilflos erfahrenen Menschen, der nun einmal stark sein kann - geprägte Motivation. Ferner werden die Mehrzahl der Amokläufe von Männern – bisher in Deutschland, aber in der Welt nicht ausnahmslos – durchgeführt. Man versucht es damit zu erklären, dass sie im Gegensatz zu Frauen – die Emotionen nach innen richten – ihre Emotionen nach außen und dort gezielt gegen Dritte richten.
Den Erklärungsversuchen in den Medien, die derzeit auch nur herumstochern und ohne derzeit wesentlichen Erfolg recherchieren, messe ich wenig Bedeutung zu (die belästigende Boulevardpresse wird nicht lange auf sich warten lassen und die Betroffenen quälen). Dies gilt ebenso für sofort laut werdende Stimmen, bestimmte Maßnahmen zu ergreifen (wenn da nicht Missbrauch in Anbetracht anstehenden Wahlen betrieben wird). Aus der Vergangenheit wissen wir bereits, welche vorbeugenden Schritte umgesetzt werden könnten (etwa Schulpsychologen an jeder Schule). Dies ist bundesweit noch nicht umgesetzt worden und hat im konkreten Fall nicht geholfen. Dort gab es nämlich schulpsychologische Unterstützung.
So teile ich auch die Auffassung von Spielluder, dass Eltern im Alltag nicht wesensnotwendig Veränderungen wahrnehmen müssen. Oftmals werden sie Problemstellungen nicht erkennen ... können ..., weil dies eine Eröffnung des potentiellen Täters voraussetzt und dieser sich u. a. vor Nachfragen fürchtet, also verschlossen bleibt. Personen mit einer gewissen Neutralität und Pflicht zur Verschwiegenheit könnten da schon mehr helfen (Am Rande bemerkt: nach Aufweichung der Verschwiegenheitsverpflichtung von Berufsgeheimnisträgern scheint dies aber ein Irrweg zu sein, ...da sie ja verpflichtet sind, nunmehr auszupacken. Insoweit erinnere ich an unsere Diskussionen im Zusammenhang mit der Bekämpfung schwerer Kriminalität. Also ist hier Vertrauen auch verloren. Bravo allen Verfechtern des Gesetzes, die beim Attentat von Erfurt nach schnellen Lösungen schrien und den Weitblick von „blinden Hühnern“ haben.).
Die Beantwortung der Frage nach dem Warum und die konkrete Suche nach einer Antwort, soweit man sich dem wirklich nähern könnte, sollte vor den Blicken der Öffentlichkeit verborgen durch die unmittelbar und mittelbar Betroffenen mit professioneller Hilfe erfolgen. Ich hoffe, sie bekommen schnell Ruhe vor Medien und/oder Gaffern und/oder profilierungssüchtigen Politkern. Diese benötigen sie nämlich zwingend und kurzfristig, um mit der für sie so wichtigen Aufarbeitung schnell beginnen zu können.