@Ralf
Wieder mal zeigt sich, dass wir mit unseren Meinungen vom Grundsatz her nicht so weit auseinander liegen. Nur ist die Art und Weise unterschiedlich, wie wir unsere Meinung kundtun. Aber es wäre furchtbar wenn es da nicht den individuellen Aspekt geben würde.Kurz zu dem was Du geschrieben hast:
Du siehst "Pauschalisierungen grundsätzlich negativ"...
Vielleicht liegt da ein "Problem" wo Sichtweisen auseinander gehen.
Pauschalisierung sind oft unvermeidlich, sind oft Mittel zum Zweck, aber auch oft genug unzulässig. Oft ist es der eigene Standpunkt, der entscheidet, inwieweit man die vorgefundene Pauschalisierung als nötig oder unangemssen empfindet.
Letztendlich pauschalisierst Du ja auch in Deinem Text:
Und nur deshalb bin ich gegen jegliche Form von Pauschlierung. Denn jegliche Pauschlierung wird zwangsläufig bestehende Vorurteile bestätigen und weiter vertiefen.
Mit dem zweiten Satz hebelst Du den ersten Satz in geradezu klassischer Weise aus, und das genau mit den Argumenten, die Du unmittelbar davor ablehnst. Das hat nun mal die Sprache so an sich
Natürlich muss Pauschalisierung bestehende Vorurteile nicht bestätigen und keineswegs weitere vertiefen. Na und zwangsweise dann ja nun gleich gar nicht!
Zustimmen könnte man der Aussage, das unzulässige Pauschalisierungen Vorurteile bestätigen können.
So wie Du das schreibst ist es eine absolute Aussage. Absolut, weil nach Deiner Meinung nach feststehend. Aber es gibt sehr selten etwas, was wirklich absolut ist. Schon eine geringfügige Änderung des Standpunktes führt dazu, das der sich dabei ändernde Blickwinkel das absolut scheinende wieder relativ werden lässt
Beispiel :
"Swinger sind tolerant"
Ohne Zweifel eine pauschale Aussage.
Aus Sicht von Swingern ist das keineswegs ein Vorurteil (Vor-Urteil= meist als negatives Vorzeichen / Vorverurteilung gesehen), sondern eher eine sehr positive Einschätzung.
Nichtswinger können aber genau diese Pauschalisierung so verstehen, dass ihr Vorurteil, Swinger halten sich nicht an gesellschaftliche Normen und tarnen das mit dem Begriff Toleranz, bestätigt wird.
Die zweite Sichtweise könnte Deine These bestätigen. Aber selbst das tut sie nur teilweise. Zwangsweise müssen Nichtswinger keineswegs zu dieser Auslegung der pauschalen Beurteilung von Swingern kommen.
Und das sich nicht zuletzt Swinger selbst immer wieder der mangelnden Toleranz bezichtigen, wenn es um Details geht, macht das Wirrwar um diese pauschale Aussage perfekt.
Und meist sind es die abgegebenen Pauschalerklärungen zu irgendwelchen Sachverhalten, die von anderen als absolut angesehen werden und somit zu massiven Widerspruch reizen.
Pauschal gesehen ist es also relativ einfach, absolute Behauptungen zu vermeiden..... Konkret klappt das aber vermutlich nicht so oft....
Noch ein Widerspruch gefällig, oder ist jetzt alles klar???
:-))