Liebe Marlis,
da kommen meiner Meinung nach viele Punkte zusammen.
Einige hast Du ja schon angesprochen. Aber solange man
sich immer noch dem Urteil von Nachbarn, Freunden und Bekannten
unterordnet, ist das eben für viele Menschen die Möglichkeit etwas auszuprobieren, was nicht unbedingt Bestand haben muß, aber mal erlebt werden möchte.
Sicher ist auch nicht jedes "Angebot mit Sex" gleich zu sehen.
In einer Reportage, die ich vor längerer Zeit gesehen habe, kamen Afrikaner zur Sprache, die ihre "Dienste" Frauen anboten. Sie sagten aus, daß dies die einzigste Möglichkeit für sie wäre, Geld zu verdienen und sie mit einer Saison ihre Familien das ganze Jahr ernähren könnten. Die Frauen der Männer wissen Bescheid. Ein junger Mann erklärte, es wäre gar nicht mal immer Sex gewünscht, eher ein Verwöhnprogramm oder die Gewissheit, daß da ein Mensch alleine für sie da wäre, sie überallhin begleiten würde.
Da aber sowohl die Urlauberin wie auch der Mann nach freiem Willen handeln, sehe ich darin nichts Verwerfliches.
Sicher würde das auch in ähnlicher Weise hier angeboten, aber die Gefahr des Entdenkwerdens wäre den Damen zu groß.
Eine Deutsche kam zu Wort, die berichete, sie habe auf diese Art ihren Mann kennengelernt, aber da sie nur auf Schwierigkeiten in ihrer Heimat gestoßen wäre, wäres sie letztendlich dann in seine Heimat gezogen.
Toleranz ist eben immer noch nicht überall.
Doch den Gigolo hat es schon vor Urzeiten gegeben.
Die Tatsache, daß der Sex im Angebot enthalten ist, macht dann wohl den Unterschied aus. Wenn Mann oder Frau im Urlaub flirtet und es zu einer Urlaubsaffäre kommt, dann wird das toleriert.
Selbst wenn Mann oder Frau mit dem Ziel in Urlaub fährt ein Abenteuer zu suchen, wird da nicht so ein "Geschiß" draus gemacht.
Vielen geht es eben gerade um eine Auszeit vom Leben alssolches. Mehr ist gar nicht gewünscht. Urlaub - die Zeit wo man sich entspannen möchte, sich ganz anderen Dingen unterstellt, wie im täglichen Leben.
Solange es im Einverständnis erfolgt, sollte man sich darüber nicht den Mund zerreißen.
Ich habe in Afrika einen Mann kennengelernt, der in Alexandria geboren war, seine Mutter kam aus Italien. Wir haben uns ungeplant verliebt, er folgte mir nachdem meine Arbeit vor Ort beendet war nach Deutschland, aber es ging nicht gut. Er sprach viele Sprachen, aber kein Deutsch. Doch daran ist letztendlich die Verbindung nicht gescheitert. Ich war ihm nicht typisch Deutsch genug! Ich war damals noch recht jung, doch einen Macho, der meinte mir sagen zu können, was ich zu tun hatte, den wollte ich damals schon nicht.
Vielleicht war es damals wirklich der Reiz des Fremden, vielleicht auch die verschiedene Lebensweise, ich weiß es nicht. Ich wäre auch in seine Heimat gegangen, doch die Denkweise gegenüber Frauen machte es unmöglich.
Rene