Es
ist der Mensch selbst, dass eigenständige Individium, dass nur seine eigene Sicht und somit Wertung erlaubt.
Ob ein Star stirbt, ein Nachbar oder Familienmitglied oder ein Kind in Afrika.
Es interessiert uns nur aus der eigenen Betroffenheit. Ich will Unterhaltung. Stars bieten immer Unterhaltung. Egal ob sie Leben oder Sterben.
Die nichts getaugt haben, werden schnell vergessen, die guten werden unsterblich.
Es ist ein Wahnsinn, dass drei Takte reichen und auf der ganzen Welt sagt jeder sofort, dass ist Glenn Miller.
Dies ist Unsterblichkeit.
Aber ist es relevant für mein Leben? Ich glaube kaum. Stirbt ein Nachbar, na gut. Mochte ich ihn gut leiden? War ich mit Ihm befreundet? Dann tut es mir weh, einen Menschen zu verlieren. Oder gar ein Mitglied der Familie. Aber beurteile ind empfinde ich nicht nach meiner persönlichen Sympathie? Was ist, wenn der Nachbar ein Arschloch war, wenn er nur genervt hat, seine Kinder und Frau nur schlecht behandelt hat.
Darf ich mich dann freuen? Schließlich ist die "Nervensäge ja nun weg. Oder der "Alte" stirbt und er war ein Geizhals, ein Tyrann, ein böser Mensch, der andere schlecht behandelt hat und seine Macht ausgekostet hat und ich habe schon so viele Jahre auf das Erbe gewartet.
Darf ich dann schon am Grab vor Freude lachen oder muss ich mich zusammemtreißen?
Oder bin ich ein Mensch, der den Tod als Bestandteil des Lebens betrachtet. Als natürlichen Prozess der Evolution. Ein jeder Mensch war wichtig und hatte in irgendeiner Form Einfluss auf andere. Und dieser Einfluss wird meine Trauer und Betroffenheit oder meine Freude bestimmen.
Ich denke, wir sollten ehrlicher mit dem Tod umgehen. Wir sollten die ganze Heuchelei weglassen.
Entweder ein Mensch fehlt mir, dann bin ich traurig, oder ein Mensch ist weg und ich fühle mich dadurch erlöst, befreit und freue mich darüber. Oder ich kannte ihn nicht, dann ist es mir egal.
Ja, Ehrlichkeit ist oft brutal. Aber Beerdigungen würden sicher interessanter und offener werden, als verlogene Heuchelei, die auf Beerdigungen oft vorgespielt wird.
Der Tod eines Kindes in Afrika macht mich betroffen. Denn daran habe ich eine Mitschuld, da ich als Mensch eines priviligierten Landes auf Kosten der sogenannten "dritten" Welt in Wohlstand und Überfluss lebe.
Nichtbesitzen ist im Bunde mit Nichtstehlen.
Mahatma Gandhi
Ich wünsche jedem Toten den Frieden und deshalb sollten die Lebenden die Toten auch zufrieden lassen.
lg Ralf