@treue
Es ist meine ehrliche Meinung. So wie ich Treue erlebe, sie mir an- und durchdenke - seid versichert ich bin wirklich nicht oberflächlich. Treue hat für mich etwas tief "Subjektives". Sie Objektiv als wertvoll zu sehen, das kann ich nicht. Das ähnelt dem Standpunkt der Kirchen welche die Sexualität auch nicht nur positiv sehen und mit Recht, weil daraus auch ganz einfach viel Übles entstehen kann.
Im Umgang mit Treue ist entscheidend, von einem gel
iebten Menschen das zu verlangen, ohne daran zu denken, dass Treue seine Fähigkeiten und Freiheiten einschränkt, ist eben etwas unüberlegt und bringt Sorge nach sich.
Und in der Tat kenne ich Beziehungskisten die auf Treue gebaut und durch Untreue geplatzt sind. Das ist wie auf Ehrlichkeit zu bauen ohne daran zu denken, dass Unehrlichkeit möglich ist - oder Täuschung.
WiB:
Ich unterstelle das "pauschal" als Postulat- um vielleicht die mir zu früh Überzeugten dazu zu bringen, Treue doch auch einmal vielschichtiger zu sehen. Sieht man sie nämlich differenzierter und stellt man sich sich selber einmal unter dem Axiom Treue in allen Facetten vor, dann wird vom Ideal "Treue" nicht viel überig bleiben. Denn wenn Treue nur ein bestimmtes hramloses und aufbauendes positives Verhalten darstellt, warum stand dann auf Nazi Emblemen "Blut und Treue" "Ehre und Treue". Ich würde bei Ehre auch eine ähnliche Stellung beziehen.
Es mag sein dass sich ein Bundesverdienstkreuzträger aufregt wenn ich von Ehrentölpel rede. Ähnlich redet ja auch der Volksmund von einem Mann den seine "treue" Ehefrau gehörnt hat.
Aber bitte nicht mich für diese metaphorische Ausdrucksweise verantwortlich machen, wenn sich jemand auf den Schlips getreten fühlt. Diesen Ausdruck habe ich von Herrn F. Nietzsche, der Ehrentölpel und Tugendgänse als verächtliche Tatsachen der Bevölkerungsstruktur definierte. Ich bin da ganz bei ihm.
Und weil wir bei Treue sind, ich habe den Aristoteles herausgeholt und der war dazumal schon meiner Meinung. Der Begriff der Treue ist von keinem hohen Wert, da missbrauchbar. Er wird in der Oligarchie (Herrschaft der Reichen) dazu verwendet, sich Vasallen zu halten. Besondere Treue wird mit Orden belohnt und dadurch erhält der Staat aus dem Staatsvolk seinen Rückhalt.
Der Rest waren dann Metöken und Banausen. Metöken waren die Ausländer im Staat und Banausen sind solche Leute die nur ein Handwerk konnten und sonst nichts, sie wurden auch bewußt dumm gehalten. War einer davon aber besonders Staats - treu dann wurde er geehrt und in den Oligarchenstand versetzt, sofern er genug Kapital zusammen hatte.
Liebe Freunde, ich verstehe aber eure Vorstellung von guter Treue völlig, ich habe dazu nur nach meiner Auffassung interessante Option zur Diskussion gegeben. Bitte beachtet, dass ich niemanden seine Auffassung von Treue abspreche, sondern einfach weitere Optionen aufzeige.
Wenn mir das nicht gelungen ist, belasse ich es mit dieser hoffentlich aufklärenden Antwort um Euer gutes Gespräch nicht zu stören. Um Rechthaberei geht es mir nicht.