Böse gemeint ganz sicher nicht,
Aber nicht falsch?
Hm, dann wäre er richtig....
Aber das ist der Satz eben auch nur bedingt - hängt eben vom Standpunkt des Betrachters ab und was für den Betreffenden das ist, was man nicht nutzt.
Klar ist man geneigt zu sagen, man nutze die Zeit nicht richtig.
Wenn man dann auch noch wirklich drüber nachdenkt, dann hat man eventuell schon eine Menge erreicht.
Dann merkt man vielleicht selbst, ob es Zeit gibt, die man nicht nutzt, oder eben falsch nutzt.
Und ich meine, dass genau da das Problem liegt. Man muss für sich und vielleicht auch für den Partner sortieren, wofür man die vorhandene Zeit nutzt.
Wir haben damals in der Schule ein Buch von Nikolai Ostrowski mit dem Titel "Wie der Stahl gehärtet wurde" gelesen. Ein Satz daraus wurde immer wieder zitiert und hat sich auch bei mir eingeprägt.
OK, nicht ganz so, wie in dem Buch, aber zumindest doch von der verallgemeinerten, grundsätzlichen Aussage her.
"Das Wertvollste, was der Mensch besitzt, ist das Leben. Es wird ihm nur ein einziges Mal gegeben, und nutzen soll man es so, daß einen die Schande einer niederträchtigen und kleinlichen Vergangenheit nicht brennt, und daß man sterbend sagen kann: Mein ganzes Leben, meine ganze Kraft habe ich dem Herrlichsten in der Welt, .... gewidmet."
Ich habe bewusst den Teil "...dem Kampf um die Befreiung der Menschheit..." ausgeblendet und den verbleibenden Satz für mich
einfach ohne diese weltumfassenden Teil im Gedächtnis behalten.
Wenn man Leben und Zeit auf eine Ebene stellt, dann hat diese Aussage schon etwas, was man sich durchaus als Lebensmaxime annehmen kann.
Was aber das Herrlichste der Welt ist, dass kann nur jeder mit sich selbst ausmachen und vielleicht muss es nicht das Herrlichste der Welt sein, sondern einfach das, was mir die größte Zufriedenheit verschafft. Und das kann temporär sehr, sehr unterschiedlich sein.
Entscheidend ist die Bilanz, die ich dann mal ziehen kann.
Da sollte für ein "Ach hätte ich doch..." nach Möglichkeit kein Raum sein.
Wenn man am Ende seiner Tage sagen könnte - "Insgesamt war es schön.." - ich glaube dann fällt es nicht schwer in Ruhe für immer zu gehen....
Und bei dem Ziel, dann passen sowohl Deine Worte, als auch die von Ostrowski ... irgendwie....
Man sollte etwas tun - ob es das Richtige ist, erweist sich später.
Man sollte nicht vorher permanent grübeln, ob es das richtige ist ... Das wäre oft viel zu viel Zeit, die man anders gewiss besser oder überhaupt nutzen kann....
Aber es war interessant, drüber nachzudenken - und das habe ich hier getan - die Zeit war insofern wohl ganz gut genutzt - meine ich jedenfalls für mich...
Wolf der Biberzahn