Hallo Marlies
In deinen beiden Fragen liegen auch schon (teilweise) die Antworten. Warum? Weil der Mensch auf der einen Seite viel zu sehr Individualist ist und nach seinen (positiven wie negativen) Erfahrungen (weiter)lebt, sei es dass er sie im beruflichen sei es dass er sie im privaten Bereich gemacht hat.
Im beruflichen deshalb, weil es Bereiche gibt in denen man sich einigen kann(manchmal auch muss). Kommen in diesen Gruppen nun Menschen zusammen, die sich persönlich gut verstehen dann kommt man da relativ schnell zu gemeinsamen Lösungen. Sind in dieser Gruppe aber Menschen versammelt die sich vom Charakter her nicht verstehen kann es da auch zu entsprechenden negativen Erfahrungswerten kommen.
Im privaten Bereich ist es aber noch ein ganzes Stück komplexer, weil eben hier mit viel Gefühl und Engagement gelebt wird. Nur hier kommt dann der entscheidende Punkt. Man "schleift" sich im laufe des Zusammenlebens ein. D.h man teilt seine Aufgaben: Der Mann arbeitet, die Frau behütet die Kinder (das kommt immer noch vor trotz 68er Generation) Und genu da kommt dann der zweite entscheidende Punkt. Wenn die Kinder aus dem Haus ziehen. Was passiert? Die Familie im eigentlichen Sinne existiert nicht mehr, im schlimmsten Fall hat man sich dann noch auseinander gelebt mit der Folge einer Scheidung. Und genau da beginnt man/frau dann das zu machen was man im Familienleben eben lange Zeit nicht mehr machen konnte. Sich seine Zeit selbst einzuteilen, Unabhängigkeit zu genießen und zu leben. Da hat es für andere Dinge einer Lebensgemeinschaft keinen Platz mehr. Das ist jetztb erst einmal ein Beispiel unter vielen.
Aber....... selbst wenn man sich einen Freundeskreis von 100 und mehr Freunden aufgebaut haben sollte. Wenn man abends nach Hause kommt ist man alleine, und das am Wochenende erst recht. Manche komen damit klar manche aber eben nicht, Bei Frauen vielleicht mehr als bei Männern?? oder umgekehrt?
Und wenn man das ganze dann noch weiterverfolgen kann bis ins hohe Alter, ja genau dann "braucht" man wieder den "Partner" weil das in vielen Fällen wieder zueinander geführt hat und sich eben nicht hat scheiden lassen. Da kommen auf einma Reaktionen des Zusammenhalts , des Stolzes, es gemeinsam geschafft zu haben, immer noch in einer gemeinsamen Wohnung zu leben (betreut Wohnen) und eben nicht im Altersheim gelandet zu sein. Gewiss auch dies ist nicht verallgemeinerbar hängt es doch von einer ganzen Reihe individueller Faktoren sowie der zur Verfügung stehenden nahen Infrastruktur ab (Einkaufsmöglichkeiten um die Ecke z.B) ab
Letzendlich kann auch das ge- bzw. erlebte Elternhaus den Lebensweg sehr stark beeinflussen, wenn beispielsweise die Elternnach dem Motto alle für einen einer für alle leben. Ich glaube dass diese Einstellung auch auf die "Kinder" übertragen werden könne, die damit ein positive Lebenseinstellung mit auf den Weg bekommen, sodass Enttäuschungen hier wohl besser verkraftbar sind ehe man letztendlich nun zum "Eigennbrödler" wird.
Insofern bin ich da mal auch auf weitere Antworten gespannt.
wolf