Oje....
Es verwundert schon enorm, was man hier lesen kann.
Die einen sind sachlich, bei den anderen merkt man das, was wohl so typisch für Deutschland ist - man neidet und stellt erst mal alles in Frage, wenn jemand etwas bekommt, was man selbst nie kriegen würde.
Wenn ich dann aber so etwas lesen wie
...wäre er auch president geworden wenn er nicht dunkel wäre ????? ...
dann muss ich sagen, das so ein Kommentar einfach weltfremd ist!
Man darf nicht vergessen, dess es erst wenige Jahrzehnte her ist, dass in den USA Schwarze im Bus nicht mal sitzen durften, wo sie schlichtweg Menschen der 2.Klasse waren insofern man ihnen MENSCH überhaupt zugestanden hat.
Viele kennen Martin Luther King den schwarzen Bürgerrechtler und Friedensnobelpreisträger (wenigstens dem Namen nach), der starb, weil er schwarz war und das ist kaum ein 1/2 Jahrhundert her (April 1969)!
Und da stellt jemand ernsthaft die Frage, ob Obama auch Präsident geworden wäre, wenn er nicht schwarz wäre?????
Die einzig richtige Antwort dürfte wohl lauten:
Er ist Präsident der USA obwohl er schwarz ist!
Aber von so einem Unsinn -sorry, da kann ich nicht anders... mal abgesehen-
Der Friedensnobellpreis für Obama gilt wohl weniger ihm selbst, sondern dem Weg, den er aufgezeichnet hat, um diese Welt etwas friedlicher zu machen, als sie ist.
Man darf wohl ruhig glauben., das der am Preis hängende Geldbetrag für Obama ganz bestimmt nicht das ist, was ihm zum Glück fehlt.
Aber es steht doch fest, dass Obama ernsthaft bemüht ist, mit Russland auf eine Ebene zu kommen, wo das Säbelrasseln aufhört. Das gefährliche Rasseln kann die Welt ganz bestimmt nicht gebrauchen. Obama hat klar geäußert, das es nicht der Islam an sich ist, den man als Feind der Menschheit sehen muss. Es sind die Extremisten, gegen die man vorgehen muss. Den ehrlichen, friedlichen Gläubigen des Islam streckt er die Hand der Versöhnung entgegen.
Ich finde, das selten so viel passiert ist um die stärksten Spannungen in der Welt anzusprechen und deren Entschärfung anzubieten, wie seit dem Amtsantritt von Obama!
Ob es gelingt, das weis heut noch niemand!
Das da 'ne Menge Wahlkampf dabei war, das steht natürlich außer Frage. Aber es gehört schon eine Menge Mut dazu, das Thema auf die Agenda zu setzen. Und ich meine, dass aus der Wahl von Obama zu sehen ist, dass die US-Amerikaner mehrheitlich auch die Schnauze voll haben, als Revolverhelden überall in der Welt die großen Macker zu mimen.
Natürlich ist mit der basichtserklärung die Kuh noch nicht vom Eis. Obama ist zwar der mächtigste Mann der Welt, aber er ist nicht die Macht an sich. Die wirkliche Macht liegt beim Kapital - nicht nur in den USA- sondern eigentlich weltweit!
Mit der Verleihung des Nobelpreises setzt man schlichtweg ein Fanal dafür, das die von Obama als US-Präsident gesetzten Zeichen der Welt wirklich mehr Frieden geben könne, als die Krawallpolitik der Bush-Präsidenten, egal jr. oder sen.!
Man sollte sich erinnern, dass auch Willy Brand der Friedensnobellpreis zu Teil wurde, obwohl noch nicht wirklich so richtig etwas passiert war. Sein Kniefall in Warschau wurde von einigen Deutschen al Verrat angesehen!
Aber diese historisch sensationelle Geste war der Anfang dafür, dass in Europa Spannungen abgebaut werden konnte. An dieser Geste konnte man nicht mehr vorbei. Das Gespenst des ostgierigen Imperialismus war auf einmal weg - und nach der Eiszeit begann das Tauwetter. Damals ahnte niemand, dass damit wohl langsam aber sicher das Fundament von Mauer und Stacheldrat aufzuweichen begann. Das Ergebnis zeigte sich erst 89, also immerhin fast genau 20 Jahre später, als eben dieser Willy Brandt sagen konnte "Jetzt wächst zusammen was zusammen gehört!"
Ich meine, dass auch für Brandt das, was ihm den Friedensnobelpreis beschert hat, eigentlich erst 20 Jahre Wirklichkeit wurde!
Und so sehe ich eine gewisse Parallele zu Obama.
Heut hat er noch nicht wirklich das geleistet, was diese Ehre rechtfertigt, aber er hat etwas auf den Weg gebracht, was der Welt eine Menge Frieden geben kann.
Wollen wir alle hoffen, dass diese Saat genau so aufgehen möge, wie die von Willy Brandt.
Wollen wir hoffen, dass Obama das für die Welt auf den Weg bringen konnte, was Willy Brandt am 7.12.1970 in Warschau für Deutschland und Europa auf den weg gebracht hat.
Manchmal muss man wohl etwas weiter in die Zukunft blicken oder wenigstens den Mut dazu haben.
Insofern finde ich die Entscheidung de Komitees für die Vergabe wirklich mutig, auch wenn man das durchaus auch anders sehen
kann!
Ich hoffe aus tiefstem Herzen, dass diese Entscheidung ein Zeichen dafür ist, in welche Richtung die ganze Welt gehen sollte.
Wir dürfen nicht vergessen, dass es der US-Präsident in gewisser Hinsicht in der Hand hat, einen ganz andern Weg aufzuzeigen!
Biberzahn - der hoffnungsvolle Optimist