SEX "damals" und heute [Meinungsaustausch]
Sex, eine Entdeckungsreise.......Unsere Generation unterscheidet sich schon zu der heutigen gravierend, denn AIDS gab es noch nicht. Trotzdem hatten sicher
manche durch Erziehung und Kirche Schwierigkeiten ihren Weg zu finden.
Mein Weg fing spät an (18), was aber weder mit Erziehung, noch mit Kirche zu tun hatte. Ich war einfach in einen Menschen verliebt, der nur nicht in mich. Doch wo die Reise hingehen sollte, darüber habe ich eigentlich gar nicht nachgedacht. Die Vorstellung von Ehe oder gar Kinder, war gar nicht vorhanden. Ich nahm mir also damals schon die Freiheit, Dinge auszuprobieren und kennen zu lernen. Durch meine Auslandsaufenthalte vielleicht etwas unbekümmerter, unbeobachtet. Und es kam sogar zu einer Beziehung mit meiner ersten Verliebtheit, hat aber nicht gehalten, die Freundschaft allerdings bis heute.
So gingen einige Jahre ins Land, doch festlegen wollte ich mich irgendwie doch nicht. Als ich es endlich tat (24), kamen auch die Kinder dazu. Dem Reiz und Kick von fremder Haut bin ich irgendwie nie so ganz erlegen, wobei ich einen Abstecher gemacht habe, aber das war nach der Trennung/Scheidung. Doch durch diesen hab ich meinen jetzigen Partner kennengelernt, der dritte im Bund war vergeben und stand somit für eine feste Beziehung eh nicht zur Verfügung.
Nun muß ich sagen, daß ich Glück gehabt habe, denn all meine Partner waren in Bezug auf Sex wirklich ansprechend gut und unvoreingenommen. Doch auch sie verspürten nicht den Reiz nach fremder Haut. Selbst der Sex in meiner 25. jährigen Ehe, war gut, nur der Rest führte uns auf verschiedene Wege, Gemeinsamkeiten gab es nicht mehr. es blieb nur die Trennung, wobei auch er mittlerweile in einer neuen Beziehung lebt (nach eigenen Angaben aber nicht mehr mit dem Sex, den wir hatten). Doch seine Vorstellung vom Leben treffen wohl jetzt eher zu. Meine änderten sich gleich nach der Trennung und mein Partner trägt sie jetzt mit.
Ich höre oftmals von Menschen in meinem Alter, daß Erziehung, besonders unter dem Aspekt der Kirche bzw was sich damals Eltern darunter vorstellten, schwer war und Probleme brachte.
Doch ich habe mir immer gesagt, daß ich alleine entscheide, was ich als Vorbild annehme, was zu mir paßt und was nicht.
Und ich habe das schon in sehr früher Jahren für mich alleine und gegen viele Wiederstände, entschieden.
So kann ich mich auch nicht beklagen, daß andere für Schwierigkeiten mit verantwortlich sind.
Und jetzt wo die Zeit der Wechseljahre vorbei ist, erlebe ich persönlich Sex viel freier noch wie früher, keine Angst mehr vor Nachwuchs und die lästigen, durchaus schmerzhaften Begleiterscheinungen entfallen. Was ein Segen!
Ich erlebe hier im JC viele junge User/innen, die selbstbestimmt auch das Thema Sex in ihrem Leben umsetzen, was sicher im Hinblick auf AIDS und andere Krankheiten nicht mehr so einfach ist, wie zu unseren Zeiten. Auch die Pille macht die Verhütung einfacher, wenn man die richtige für sich selbst findet. Leider ist das oftmals nicht der Fall und Frauen merken nicht mehr, was ihnen so manche Pille an Hormonveränderung bringt.
Doch haben sie andere Vorstellungen vom Leben? Leben sie andere Beziehungsmodelle? Meist lese ich da von Änderung nach der Trennung von einer langanhaltenden Beziehung/Ehe.
In vielen Beiträgen kann man lesen, das Sex im Leben an seinem Stellenwert verliert, aber die Menschen damit gar nicht glücklich sind.
Oftmals ändern sie es aber nicht.
Für mich gehörte immer gutes Essen und guter Sex zu einem guten Leben. Auch wenn es mir schwer fällt, auf manches beim Essen zu verzichten, auf guten Sex würde ich nicht verzichten wollen.
Und ich möchte meinen Kopf auch immer so frei belassen, damit sich daran so schnell auch nichts ändert.
Mich entspannt Sex, er macht meinen Kopf freier und baut Streß ab, wirkt sogar gegen Schmerzen, wo manch ein Medikament nicht wirkt.
Daß das so ist, liegt natürlich auch an meinem Partner und der Tatsache, daß wir auch auf sexuellem Gebiet auf einer Wellenlänge schwimmen. Beide an Sex Interesse haben und variabel in der Gestaltung sind, sonst wären wir sicher auch nicht hier gemeldet.
Denn Anregungen sind hier auch für Paare reichhaltig zu finden ohne Dritte. Trotz vielen negativen Unkenrufe besteht unsere Beziehung auch schon länger, als alle vorausgesagt haben.
Das Konstrukt war nie so fest wie z.b. in meiner Ehezeit und wir leben eine Fernbeziehung, auch wenn es ganz andere Zeiten gibt, wie z.b. bei einer Wochenendbeziehung.
Wir haben eher immer Etappenziele anvisiert, statt ein Endziel.
Wir halten bisweilen inne und schauen, was wir ändern müssen, damit unsere Beziehung weiterhin zum Nutzen von Beiden bestehen kann und das auch ohne Ehe. Dabei sind auch äußere Umstände immer wieder neu mit einzuplanen, was nicht immer einfach war und ist. Doch wir wissen, daß wir einfach zusammen paßen.
Was sind Eure Erfahrungen? Hat sich auch etwas grundsätzlich geändert, vielleicht auch im Hinblick auf den neuen Partner/in?
Hat Euch der JC vielleicht auch beeinflußt und wenn, wie?
Habt Ihr z.B. auch die Erfahrung gemacht, daß sich durch gemeinsame Vorstellungen des Lebens, der Sex geändert hat?
Viele Fragen - viele Möglichkeiten......
WiB