Roggen und Mehrkornbrote mit Sauerteig:
Ich habe einen eigenen Sauerteig-Ansatz=Anstellgut (Hermann). Das ist nix Kompliziertes, dafür hat er selbst Triebkraft und würde auch ohne zusätzliche Hefe den Teig aufgehen lassen.
Herstellung:
2 Eßl. Bio-Roggenmehl 1150er
4 Eßl. warmes Wasser
1 Schraubdeckel-Glas 650ml o.ä.
Wasser ins Glas, Mehl darin glatt rühren.
ca. 24 Std. bei Zimmertemperatur mit leicht zugedrehtem Deckel stehen lassen
An den folgenden 4 Tagen:
1 Eßl. Roggenmehl 1150er
1 Eßl. warmes Wasser hinzufügen, glattrühren
24 Std. bei Zimmertemperatur stehen lassen.
Ab Tag 2 oder 3 sollte der Ansatz zu gären beginnen. Nach dem 5 Tag ist der Sauer verwendbar.
Braucht man ihn nicht sofort, dann bewahrt man ihn im Kühlschark auf. 1 mal pro Woche sollte man ihn füttern = 1 Eßl. Roggenmehl und 1 Eßl. Wasser. Der Sauer sollte eine cremig-breiige Konsistenz haben. Die Mengenangaben sind ungefähre Werte, es kommt da nicht aufs Gramm an.
Einmal angesetzt kann man den Ansatz über Jahrzehnte für Sauerteig-Ansätze nutzen.
Sauerteigbrot / Roggenmischbrot
Ein gutes Sauerteigbrot braucht Zeit und Wärme um Volumen und Geschmack zu entwickeln.
Tag 1: Sauerteig ansetzen
Ich nehme immer das ganze Anstellgut
200g Roggenmehl 1150er
200g warmes Wasser
glatt rühren und 24 Stunden bei Zimmertemperatur abgedeckt gehen lassen
Tag 2:
Zuerst nimmt man von dem nun blasigen Sauerteig ein paar Eßl. ab und bewahrt ihn im gut verschlossenen Glas im Kühlschrank für das nächste Brot auf.
Den Rest des Sauerteigs füllt man in einen Rührkessel.
Dazu kommen:
300g Weizenmehl 1050er
200g Roggenmehl 1150er
300g warmes Wasser
2 Eßl. Öl
1gr. Trockenhefe
Teig (von Maschiene) ca 10 Minuten langsam kneten (lassen).
30 Min. ruhen
14g Salz zufügen und in 1-2 Minuten unterkneten.
Der nun fertige Teig sollte recht weich und geschmeidig sein.
Man füllt ihn am besten in einen gemehlten Gärkorb oder legt ein gemehltes Tuch in eine Schüssel und füllt den Teig dorthinein. Der Teig muß nun nochmal, Ideal bei ca. 30° 1 Std, bei Raumtemperatur ca. 2 Stunden gehen, bis er deutlich aufgegangen ist.
In der Zeit heizt man den Backofen auf höchster Stufe Ober- und Unterhitze (kein Umluft) auf 250° oder heißer auf.
Im Backofen sollte ein tiefes, möglichst massives, tiefes Blech liegen.
Wenn der Teig gegangen ist, stürzt man ihn auf ein Backblech, schneidet ihn ein und schiebt ihn dann in den heißen Ofen.
In das untere, heiße Blech schüttet man eine große Tasse heißes Wasser und schließt dann schnell die Backofentür.
Nach ca. 10 Minuten verringert man die Backtemperatut auf 200° und bäckt das Brot dann weitere 35 Min.
Brot ist gar, wenn die Kerntemperatur 95° erreicht hat. Ab dann hat das Mehl abgebunden und es kann nicht mehr klitschig werden.
Wer mag kann auch grob gemahlenes Altbrot 1:1 mit Wasser aufgekocht bis 200g
oder eingeweichte, aufgekochte Körner bis 200g zufügen.
Das Altbrot hält das Brot saftig und bringt Geschmack.
Ich persönlich lasse den Teig in einer, mit Backpapier ausgeschlagenen Kastenform gehen und gebe es in der Form dann in den Ofen. Nach etwa 30 Minuten nehme ich das Brot raus, stürze es und gebe es wieder in den Ofen bis es rudrum knusprig braun ist.
Viel Freude.
Das Rezept ist angelehnt an das Konsumbrot nach Bäckermeister Süpke.
Roggenbrote sollten generell nicht zu trocken sein.