@flieger43
Zu Herrn Ackermann auf deine Frage.
Quelle, Google
Ein Artikel unter vielen über die Ziele des Herrn Ackermann
Ackermanns Rendite-Ziel
Die magische 25
Den Sparkassen reichen 15 Prozent Rendite vor Steuern. Warum will Josef Ackermann für die Deutsche Bank so viel mehr? Weil die in einer höheren Liga spielen soll.
Von Helga Einecke
Josef Ackermann will für die Deutsche Bank 25 Prozent Rendite - und damit in der internationalen Liga mitspielen.
Eine einzige Zahl nennt Josef Ackermann, Chef der Deutschen Bank, gerne und beharrlich als Zielgröße. 25 Prozent Eigenkapitalrendite vor Steuern will er erreichen, und zwar mindestens.
Davon war er im vergangenen Jahr mit 17 Prozent noch weit entfernt. Ob er die 25 Prozent in diesem Jahr erreichen wird, kann er noch nicht sicher sagen. Aber wie er zu diesem Ziel kommen will, nämlich über einen massiven Abbau von Arbeitsplätzen, hat er gesagt – und damit große Empörung in Deutschland ausgelöst, auch weil hierzulande mehr als fünf Millionen Menschen keinen Job haben.
Warum aber gerade 25 Prozent? Der Quotient aus Gewinn und Eigenkapital ist eine wichtige Messgröße für die Profitabilität einer Bank. Je höher sich das eingesetzte Kapital verzinst, desto besser für den Kapitalgeber, also die Aktionäre.
» Unser Gewinn von 2,5 Milliarden Euro ist im internationalen Umfeld eher klein. «
Josef Ackermann, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank
Auf Augenhöhe mit der Konkurrenz
Für die Hausnummer 25 gibt es aber keine genaue Begründung. Vielmehr nennen viele Banken schon seit längerem eine Rendite von 15 Prozent nach Steuern als erstrebenswerte Zielgröße. Weil aber die Besteuerung von Land zu Land unterschiedlich ausfällt, werden im internationalen Vergleich gerne Kennziffern vor Steuern genannt.
Olaf Kayser, Bankenanalyst der Landesbank Rheinland-Pfalz, meint, die Deutsche Bank brauche keineswegs 25 Prozent Rendite zum Überleben. Die Kosten des Kapitals würden bereits bei neun Prozent nach Steuern verdient.
Für die Deutsche Bank gehe es vielmehr darum, in einer bestimmten Liga mitzuspielen. Bei möglichen Fusionen und Übernahmen wolle sie auf einer Augenhöhe mit der Konkurrenz mitreden.
Als unmittelbare Konkurrenz nennt Kayser die französische BNP Paribas oder die schweizerische UBS, deren Kapitalrenditen sich eher bei 30 Prozent befinden würden.
Trotz stolzer Gewinne
Deutsche Bank baut 6400 Stellen abweiter
25 Prozent "das absolute Minimum"
Auch Ackermann verweist auf die üppigen Gewinne der amerikanischen Citigroup oder der britischen HSBC, um den Nachholbedarf der Deutschen Bank anzumelden. „Wenn wir eine Bank haben wollen, die vorn mitspielt, müssen wir uns an internationalen Kriterien messen“, sagte er.
Die 25 Prozent nach Steuern seien „das absolute Minimum“, die besten Banken der Welt würden weit darüber liegen. Der Chef der Deutschen Bank weist gleichwohl von sich, mit dieser Zahl eine Strategie zu ersetzen. Sie sei nur die Voraussetzung dafür, eine Bank aufzubauen, die aus Deutschland heraus global vorn dabei ist. Schließlich musste Ackermann häufig den Vorwurf hören, er wolle die Deutsche Bank kaputtsparen und habe keine Ideen für sinnvolle Investitionen.
Nicht nur das. Sparkassenpräsident Dietrich Hoppenstedt wirft dem umstrittenen Bankier vor, sich mit seinem Renditeziel aus dem Geschäft mit dem deutschen Mittelstand und der Betreuung breiter Bevölkerungsschichten zu verabschieden.
Keine Abkehr vom Mittelstand geplant
Die Sparkassen als dominierende Bankengruppe in Deutschland haben sich ein Ziel von 15 Prozent Eigenkapitalrendite vor Steuern gesetzt. 2003 waren sie erst bei 10,7 Prozent und die Zahl von 2004 ist noch unter Verschluss.
Bekanntlich nagen die öffentlich-rechtlichen Kreditinstitute nicht am Hungertuch, durften sich aber in der Vergangenheit des Privilegs staatlicher Unterstützung erfreuen, was ihnen den Zugang zum Kapitalmarkt sehr erleichterte. Von einer Abkehr von Privatkunden oder vom Mittelstand will Ackermann freilich nichts wissen.
Auch glaubt er in diesen Feldern mit seinem Renditeziel richtig zu liegen, weil den Firmenkunden neben Krediten auch Beratung, Börsen- und Anlagegeschäfte zu verkaufen wären. Bei Privatkunden erziele sein Haus schon jetzt Eigenkapitalrenditen über 30 Prozent.