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Griechenland
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Griechenland Pleite ???

**********_Paar Paar
420 Beiträge
@womaninblack
Hallo

...Deine tiefgehende Fragestellung motiviert mich (Günny) zu einem Feedback, weil ich sehr interessiert bin und mich täglich durch Hören von nDiskussionen und Kommentaren zum Thema informiere.

Ich könnte Deine Fragen also einigermaßen treffend ausführlich beantworten und doch wäre es dann vom Umfang viel zu viel , da ja die notwendigen Begründungen nicht fehlen dürfen.

Ich empfehle Dir daher, täglich die Programmvorschau des DLF / Deutschlandfunk (dradio de) anzuschauen; denn es gibt jeden Tag viele Beiträge, Kommentare und Erläuterungen.
Vom gestrigen Tag empfehle ich Dir besonders das "online Nachhören" bzw. Herunterladen des Interviews mit dem Finanzwissenschaftlers Max Otte : zur griechischen Schuldenkrise (Beitrag 55 der Liste). Max Otte ist der Herausgeber des bekannten Buchs "Der Crash kommt" von 2007).

Du findest in der Liste von gestern weiterhin eine ganze Reihe weiterer Audio Beiträge zum Thema.

Besonders aufschlussreich ist der Beitrag : - Risiko Umschuldung - Griechenlands Schulden bei den Banken (Beitrag 48)

Dieser ist deshalb besonders interessant, weil gerade die deutschen "Pleitebanken" des letzten Jahres, also die HRO, die Landesbanken die Commerzbank; aber gesonders auch die (Nicht Pleitebank) Deutsche Bank an die 30 Milliarden Euro beim Staatsbankrott von Griechenland auf der Stelle verlieren würden, so dass diese Banken dann wieder selbst Milliarden vom Deutschen Staat benötigen würden - ....als zweiter Bankenrettung.

Man muß es also so sehen, dass die Milliarden, die Deutschland und die anderen Länder nun als Kredit an Griechenland weiterreichen werden, nichts anderes sind , als eine zweite Bankenrettung der o.g. Banken sind, ...wobei man hofft, dass Griechenland später zurückzahlen kann und man dabei sogar noch Gewinn macht (der Deutsche Staat nimmt eine Anleihe mit 2,9% Zinsen auf und bekommt von Griechenland 5,1%, so dass die Differenz der Gewinn für Deutschland ist.

Die Frage ist, ob Griechenland zurückzahlen kann (...also schlicht und einfach der griechische Steuerzahler herangezogen werden kann, also Unternehmen und Arbeitnehmer durch gewaltige Steuererhöhungen und Rentner und andere Sozialleistungen durch gewaltige Kürzungen ... man spricht von Lohn - und Rentenkürzungen vo bis zu 35 % !!!). Ob der grieische Staat in der Lage sein wird, auch die Steuern einzutreiben, die bisher schlicht und ergreifend hinterzogen werden konnten (Korruption) , weil dies gewaltig viel ausmachen würde, ist eine offene Frage....

Es ist ja auch bekannt, wieviel der Deutsche Staat eintreiben könnte, wenn er nur wollte (....hier werden ja auch Steuerbehörden aufgrund mächtiger Lobbyeinflüsse immer wieder angehalten, nicht zu prüfen und es wurden Finanzbeamte entlasssen, weil diese trotzdem prüften).
Bisher hat Griechenland per Umschuldung immer bezahlt und versichert, dies auch weiter zu tun.

Zu Deiner Schwerpunktfrage zur EU mit der Kernfrage, ob es überhaupt richtig war, den EURO einzuführen - genauer gesagt, so, wie man es getan hat, ...gab es gestern Abend eine sehr gute, kontroverse Diskussion in der DLF Sendereihe "Zur Diskussion", welche eindeutige kontroverse Antworten gibt.

(Hierzu könnte ich jetzt selbst mehrere A4 Seiten schreiben).

...gibt es diese Sendung nicht zum Nachhören; bzw. Herunterladen. Ich hatte die Sendung jedoch online aufgenommen (MP3), weil sie mir so wichtig erschien, so dass ich sie Dir auch per E-Mail Anhang schicken kann, wenn Du möchtest.
Darin findest Du alle Deine Fragen in klaren, kontroversen Meinungen beantwortet und kannst Dir daraus eine eigene Meinung bilden.

Darüber hinaus empfehle ich Dir, auf dem DLF täglich die Presseschauen kurz vor 9 Uhr und kurz vor 13 Uhr anzuhören. Dort hörst Du vor allem platte, simple "Mainstream" Kommentare, wobei zu bemerken ist, dass neuerdings teilweise sogar rasch zunehmend Erkenntnisse einfließen, bei deren Erwähnung man noch vor 1- 2 Monaten verteufelt worden Wäre.

Besonders würde ich Dir noch empfehlen, in der kostenlosen Online Ausgabe der Wochenzeitung "Freitag" (Freitag de) zum Thema Griechenland und Wirtschaft zu lesen; denn dort findest Du die tiefgehendsten, kritischen Analysen, ...welche Du in so einfach sachlicer und verständlich kritisch geschriebener Form sonst nicht findest.... und Du kannst dies mit dem vergleichen, was Du von den anderen Medien liest (Tageszeitungen, Fernsehen).

Natürlich empfehle ich die o.g. Quellen auch jedem anderen, der diesen Thread liest, ...wenn dazu Interesse daran besteht...


Viele Grüße

Günter und Petra
*******ahn Paar
3.168 Beiträge
WOW...
Guennypetra
Kompliment!

Nun habt Ihr eine meiner Quellen enttarnt *lach*.
Ich (Wolf) bin oft über Stunden im Auto unterwegs und statt mich mit Musik berieseln zu lassen, läuft bei mir vorwiegend der DLF bzw. D-Radio.

Die These der zweiten Bankenrettung ist da gar nicht so falsch, obwohl ich da gar nicht so direkt darauf gekommen bin.
Gewinnler sind tatsächlich nicht wirklich die Banken.
Dem Flaggschiff der derzeitigen (scheinbaren) Gewinner der Deutschen Bank, dürfte aktuell der berühmte Ars.... auf Grundeis gehen, denn sie stecken mit enormen Krediten in Form aufgekaufter Staatsanleihen von Griechenland ziemlich in der Klemme.
Und wenn Griechenland wirklich pleite geht, dann dürfte nicht nur die Deutsche Bank, sondern auch eine Reihe anderer Banken nicht nur der Angstschweiß auf der Stirn stehen.

Insofern sind die Bürgschaften der EU tatsächlich in der Endkonsequenz auch (aber eben nicht nur) Maßnahmen, die den Banken ein Rettungsanker sein dürften.

Was die Gewinne der Banken angeht - auch hier wird viel plakativ auf das Unverständnis von Hugo Normalverbraucher gesetzt. Wie man am konkreten Beispiel sieht - der scheinbare Gewinn kann fix zerbröseln.....

Aber man darf auch nicht übersehen, dass eben genau die gescholtenen Banken den EU Staaten eigentlich voraus gingen.
Mit dem Kauf der Staatsanleihen haben sie einen sehr wichtigen Schritt getan, den bankrott zu verhindern.
Aber auch sie hatten wohl nicht die richtigen Zahlen zur Verfügung - und so kann der Rettungsversuch ins Auge gehen.
Aber gerade das Finanzsystem ist schwer zu durchschauen und bietet viel Platz für Verwirrung - zumindest dann, wenn die Mdien nur mit Schlagworten argumentieren, ohne selbst zu begreifen, was gespielt wird.

Zur Klarstellung meiner Worte im vorhergehenden Beitrag:
Was insbesondere Griechenland, aber zum Teil wohl auch Spanien, Portugal und Italien angeht und deren Manipulationen der Berechnung des Staatshaushaltes um den EU Kriterien zu entsprechen, dass sollte - und wird wohl ein Nachspiel haben, denn das ist wohl am ehesten mit verbrecherischer Manipulation zu beschrieben.
Im Moment geht es aber wohl nicht so sehr darum zu klären, wer wie und wie viel geschwindelt hat. Das zu klären steht später an. Momentan muss alles getan werden, die Schieflage auszutarieren..
Und zum Glück gibt es durch die EU insgesamt eine gewisse Stabilität.
Die Griechen beginnen offenbar zu begreifen, dass sie zuerst selbst den Gürtel enger schnallen müssen und auf harten Verzicht einzugehen haben, bevor sie auf aktive Hilfe setzen können.
Die "Gefechte" der Gewerkschaften werden in diesem Fall nicht viel ausrichten können, denn hier geh es nicht um einzelne Unternehmen, sondern um das Land selbst.

Klar - ausbaden müssen das die Kleinen - und zwar zuerst in Griechenland. Wer "Hart aber fair" gesehen hat, konnte sich aber auch ein Bild davon machen, dass viel Darstellungen in deutschen Medien auch auf Neid aus sind und tendenzieös berichten. Mit Rentenniveau und Lebensarbeitszeiten wird Neid und Missgunst geschürt, weil man griechische mit deutschen Zahlen pauschal vergleicht. Das geht nicht so einfach!
Die wenigsten Griechen können auf über 45 Arbeitsjahre stolz sein.
Nicht weil sie faul waren, sondern weil eben in vielen Jahren einfach keine Arbeit da war. Weshalb wohl kamen so viel Griechen in den 60-igern nach Deutschland. Sicherlich nicht deshalb, weil es in GR zu viel Arbeit und zu viel Wohlstand gab!
Aber mit einer 13 und 14. Rente im Jahr übernimmt sich der Staat logischer Weise! Das ist nicht finanzierbar - auch im land der Götter nicht.
Und solch unverständlicher Privilegien wie Pensionen für unverheirateter Töchter stammen aus Zeiten, die lange Geschichte sind. Man geht es an - und das stimmt hoffnungsvoll!

Wenn Deutschland und die anderen EU Staaten die Bürgschaften verweigern, kann man sich die Folgen nur schwerlich ausmalen. Da geht es nicht nur den Griechen schlecht, sondern auch Deutschland und die EU an sich bis hin zur gesamten Weltwirtschaft kann und wird es Verwerfungen geben, wogegen Erdbeben und Vulkanausbrüche regelrechte Pillepalle sind!
Wir haben gar keine Wahl mehr, als zumindest europäisch zu denken.
Kein einziges europäisches Land wird sich ohne die EU und den EUR auch nur mittelfristig über Wasser halten können.
Und auf dem Niveau, auf dem sich Deutschland, trotz aller objektiven, aber eben auch nur subjektiven Probleme befindet, gleich gar nicht.

Bürgschaft ja oder nein ist wie die Entscheidung zwischen Baum und Borke!
Man kann sich nicht entscheiden, denn ohne Borke geht der ganze Baum ein!
Ich verfolge diese
Beiträge und finde sie zum Teil sehr informativ. Nun bin ich auch kein Mensch, der neidisch ist, weil es mir recht gut geht und ich zufrieden bin.


ABER.....


bei all den Gedanken, die in mir sind, überkommt mich ein Ärger.


Hauptursache der noch nicht ausgestandenen Finanz und daraus resultierenden Wirtschaftskrise sind in meinen Augen die internationalen Finanzmärkte. Und genau diese Verursacher, die uns einfachen Menschen Milliarden kosten, die Arbeitsplätze vernichtet haben, spielen und zocken schon wieder völlig ungehemmt.

Und was mich am meisten verärgert, ist die Hilflosigkeit, die Machtlosigkeit und die Unfähigkeit der Politik, darauf endlich angemessen zu reagieren.

Die Politik in Europa ist weder in der Lage, die Finanzmärkte zu kontrollieren noch sie zu regulieren.


Und das ÄRGERT mich gewaltig.

Banken verdienen schon wieder Milliarden, während die Steuerzahler und Arbeitnehmer noch unter den Folgen der letzten Finanzkrise leiden. Unsere Städte und Kommunen sind bankrott, es ist kein Geld für Bildung und Kultur mehr da und schon wieder müssen die Steuerzahler schon bald die nächste Krise ausbaden.


Es mag sein, dass ich nun unsachlich werde. Aber diesen Machenschaften von Ratingargenturen, Finanzspekulanten und hemmungsloser Gier nachh Macht, Einfluss und Reichtum gehört endlich Schranken aufgezeigt. Er kann doch nicht sein, dass eine Abstufung durch eine Ratingargentur ein oder mehrer Länder dann letztendlich wirklich in die Gefahr eines Bankrotts bringt, obwohl alle Staatschefs und Finanzminister der EU-Staaten versichern, dass sie ein Krisenmanagerment haben und alles sicher im Griff haben. Diese Traumtänzer der Politik merken überhaupt nicht, wie sie von der Hochfinanz vorgeführt werden.

Es fällt mir langsam schwer, mich als Depp für alle und alles durch meine tägliche sehr harte Arbeit für ein bescheidenes Gehalt mit zu bezahlen zu müssen.



lg Ralf
*******ss55 Mann
1.941 Beiträge
@cruisermann
danke ralf

du sprichst mir aus der seele
******r43 Paar
67 Beiträge
Inflation
Ein Kompliment für die letzten Beiträge, sie waren sachlich und sehr
Informativ.
Ich erlaube mir jetzt zwei provokative Fragen, wer glaubt das sich alles wieder normalisiert, oder gibt es eine Inflation in den nächsten
Jahren?

lG Hartmut
*******ss55 Mann
1.941 Beiträge
@flieger43
glauben = nicht wissen

aber ich gleube an 2 dinge

ersten an eine inflation....und zwar eine maächtige

und zweitens

an die einführung einer neuen währung
wir werden eine weltwährung bekommen....

ob das dann besser wir......

das gleube ich nicht
********lack Frau
19.366 Beiträge
@**le

Selbst wenn man verschiedene Sendung verfolgt hat, wird klar, daß sich selbst die Experten nicht einig sind.
Und das ist wohl auch Teil des Problems.

Selbst Bundespräsident Köhler widerspricht sich mit seinen Aussagen zu denen, die er seinerzeit gegeben hat. Quelle Spiegel
Wieder einmal ging man eben nicht vom schlimmsten Fall aus, hat eher behaupet, solche Dinge könnten nicht geschehen.

Es ist ja auch nicht so, daß Deutschland das Geld irgendwo auf der hohen Kante hätte. Es muß doch aufgenommen werden und das zusätzlich zu den schon höheren, geplanten Krediten. Ob die Griechen dann bezahlen oder nicht, ob die Differenz auch wirklich die Kosten abdeckt, das ist die Frage.
Gleichzeitig wird zusammengestrichen, was das Zeug hält.
Deutschland hat eben auch jahrelang nicht wahrnehmen wollen, daß die Nachkriegsjahre vorbei sind und dieser Zustand nicht ewig anhalten konnte. Doch bei all den Fehlern, die sich in den letzten Jahren aufzeigen, ist auch das Vertrauen in unsere Politiker verloren gegangen.
Wenn es immer öfters darauf hinausläuft, daß Fakten und Maßgaben nicht eingehalten werden und dann eben diese abgeändert werden, nur damit das Bild wieder stimmt, dann kann das auch keine Lösung sein.

Egal welches Modell von den drei im Raum schwebenden genommen würde, fest steht, daß es erhebliche Verluste geben wird.
Doch die Banken haben diese Kredite gewährt um Gewinn zu erzielen. Sie könnten die Laufdauer ändern, sie könnten auf einen Teil verzichten um die Situation zu entspannen.
Und sie müssen endlich zur Kenntnis nehmen, daß sie sich verzockt haben und die Menschen im Land nicht gewillt sind, diese Zockerei zu unterstützen oder gar die Verluste mit zu tragen.
Wie gesagt, bei den Gewinnen wurde ja auch nicht abgegeben, es wurden nicht einmal ausreichende Rücklagen gebildet, die bei Verlusten eingesetzt wreden könnten und auch das Programm was z.Z. läuft ist ein Tropfen auf den heißen Stein, wenn es zu einer erneuten Krise kommt und die muß nicht mal so groß sein, wie die Letzte.

WiB
*******ahn Paar
3.168 Beiträge
Inflation...?
Ein interessantes Thema.
Wie WiB schon schreibt - selbst Experten sind sich nicht einig wie es weitergeht.
Wie auch?
Die gegenwärtige Situation lässt verschiedene Szenarien zu und demzufolge unendlich viele Möglichlichkeiten.

Die aktuellsten Nachrichten stimmen zuversichtlicher.
Banken, einige Wirtschaftsunternehmen und Versicherungen haben sich freiwillig bereit erklärt mit knapp 7 Mrd. EUR an der Rettung von Griechenland einzusteigen. Die Politik scheint sich langsam einig zu werden, dass man den Spekulationsgeschäften der Finanzjongleure einen Riegel vorzuschieben.
Man hat begriffen, dass es wirklich ernst ist.
Und es zeigt sich, dass niemand wirklich Interesse daran hat, den EUR zu kippen.
Weltwährung? Hallo??? Woher diese Weisheit?
Egal was passiert, aber der Weg zu einer Weltwährung, die es ganz sicher irgendwann mal geben wird - ist noch weit hinter dem Horizont bestenfalls als Vision zu erahnen, real in absehbarer Zeit aber bestenfalls theoretisch denkbar.

Und Inflation...?
Momentan ist die Gefahr der Deflation viel näher liegend!
Auch die kann man jedoch im Moment nicht gebrauchen.

Es gibt jedenfalls noch verschiedene Möglichkeiten das schwankende Schiff in ruhigeres Fahrwasser zu führen.
Eine Inflation ist aber ein Szenario, das zwar, wie alles andere auch, nicht absolut auszuschließen ist, aber das Risiko einer Inflation zählt selbst bei den düsternsten Prognosen eher zu den Exoten, scheint also auf mittelfristige Sicht als wenig wahrscheinlich....

Aktuell scheint vieles in Bewegung zu kommen.
Man hat aus früheren schweren Krisen eine Menge gelernt und hat vor allem in Erinnerung welche Folgen eine Inflation hat bzw. haben kann. Aus diesem Grunde wird man darauf hoffen können, dass nicht nur die Politik, sondern auch die Wirtschaft alles tun wird, diesen Kurs zu bremsen und zu korrigieren.
Man sollte sich nicht wild machen lassen.
Schließlich wissen wir, dass sich Horrormeldungen am besten verkaufen lassen.
Wir dürfen jetzt nicht aus dem Auge lassen, nicht so ganz nebenbei anderweitig über den Tisch gezogen zu werden.
Es wird genügend dubiose Weltretter auf den Plan rufen, die bei Kaffeefahrten oder am Küchentisch einem etwas andrehen, was ganz sicher gegen Inflation und Fußpilz hilft....
**********_Paar Paar
420 Beiträge
Aktuell..
Hallo an alle Interessenten,

Heute, am Montag, den 3.5. findet im DLF um 10 Uhr das Journal am Vormittag zum Thema "nach den Banken, jetzt die Staaten ? " statt....

Wieviel Pleiten hält Europa noch aus ?

Ich werde diese Sendung komplett aufnehmen; bzw. diese Sendung wird auch nachträglich auf der Dradio Seite heruntergeladen werden können...

Hierzu als Meinung unererseits vorab :

Griechenland.... Den Spekulanten gegen Griechenland und dannach gegen andere Statten muß das Handwerk gelegt werden.

Das schamlose Treiben der Hedgefonds, Leerverkäufer und Jongleure mit Kreditversicherungen (CDS) muss ein Ende haben. Überfällig ist die sofortige Gründung einer europäischen Ratingagentur.

Die erneute Zuspitzung der weltweiten Finanzkrise zeigt, dass Frau mit ihren unwirksamen Beschwörungen, die Politik müsse wieder die Oberhand über die Finanzmärkte gewinnen, die Menschen hinters Licht führt.

Drei Jahre nach Ausbruch der Finanzkrise agiert die Zockerökonomie hemmungsloser denn je. Hedgefonds verdienen wieder Milliarden, Banken legen hochriskante Papiere auf und wetten zugleich auf ihren Absturz. Private Ratingagenturen stehen ihnen tatkräftig zur Seite, Griechenland, Spanien, Portugal und Irland in den Bankrott zu treiben.

Während der Bundespräsident das EU-weite Verbot der CDS fordert, lässt die Bundesregierung die Spekulanten laufen. Zur allseits beschworenen Finanzmarktregulierung ist bis heute nichts passiert.

Die Griechenland-Krise zeigt überdeutlich, dass die Regierungen nur noch Spielball der Spekulanten sind. Das Diktat der Spekulations-wirtschaft muss gebrochen werden.
*******ahn Paar
3.168 Beiträge
Nun ja....
Das die Politik generell den Zwängen des Kapitals unterworfen ist, sollte nicht wirklich jemanden überraschen.
Hugo Normalverbraucher hat leider das nie wirklich zur Kenntnis nehmen wollen.
Nun haben die Medien auf einmal einen neuen Spielplatz für hohe Verkaufsquoten entdeckt - und stürzt sich da ohne Wissen und Ahnung drauf.

Generell ist es aber lange überfällig, das den ungezügelten Manipulationen auf den Finanzmärkten endlich ein Regelwerk auferlegt wird.

Allerdings ist es schon in gewisser Hinsicht seltsam:
Einerseits wird der Markt, egal welcher, als Synomym für Freiheit überhaupt gesehen.
Regulierung durch den Staat war ja als sozialistisch/kommunistisch regelrecht verteufelt.
Wenn man nun die Forderungen nach Eingriffen und Regulierung durch den Staat betrachtet, sollte man ja fast glauben das alle von linkem Gedankengut förmlich durchsetzt sind...? Da schließt sich ja selbst ein Teil der CDU nicht aus.

Es zeigt sich, dass alte Klischees und ideologische Feindbilder für eine aktuelle Politik augenscheinlich nicht so recht taugen.

Wenn man staatliche Regulierung als Gift für die beschworene marktwirtschaftliche Freiheit betrachtet, dann mag das ja nicht ganz falsch sein.

Da sollte man sich aber auch den Spruch aus der Medizin besinnen:
"Die Dosis macht das Gift!"

Ohne Gift kommt weder die Schul- noch alternative Medizin aus.
Einzig und allein entscheidet über Hilfe oder Schaden die gut gewählte Dosis!
Aber dazu gehört Fingerspitzengefühl und viel Wissen.
Das scheint sehr vielen Politikern abhanden gekommen sein, oder war vielleicht nie da....
*****ka1 Frau
3.184 Beiträge
Äpfel und Birnen ...
... sollte man niemals miteinander vergleichen.

Wirtschaft war nie planbar, ist nicht planbar und wird es auch nie werden.

Ebensowenig hat freie Marktwirtschaft etwas mit eigentlicher Freiheit, wie wir sie verstehen, zu tun.

K. Adenauer ging vor allen wichtigen Entscheidungen zum Papst, H. Kohl hingegen zur Deutschen -, der Dresdner - und der Commerzbank. Und damit fing imho alles an.

In der Regierung gibt es nicht einen einzigen Finanzexperten, der den tatsächlichen Durchblick hat und in der Lage wäre, den Machenschaften der Banken Einhalt zu gebieten. Folgerichtig wäre es dringendst nötig, sich eines solchen außerhalb des Regierungskreises zu bedienen.

Aber ob die eiserne Lady das auch wirklich will?
*******ahn Paar
3.168 Beiträge
Äpfel und Birnen?
....Ebensowenig hat freie Marktwirtschaft etwas mit eigentlicher Freiheit, wie wir sie verstehen, zu tun....

Na das ist ja eine tolle Erkenntnis...
Die Marktwirtschaft an sich ist die Grundlage für das freiheitliche System in dem wir leben.
Aber es ist richtig - Äpfel und Birnen in einen Topf zu werfen geht nicht gut!
Marktwirtschaft, freie Marktwirtschaft und soziale Marktwirtschaft beinhaltet zwar generell den Begriff Marktwirtschaft, definiert sich aber im Detail nicht gleich!

Was Adenauer ./. Papst damit zu tun hat? Mit der Marktwirtschaft wohl nix
Und wie bekommt man in dem Zug von Adenauer/Papst, den Bogen zu Kohl und den 3 Banken gezogen?

Und in welcher Regierung gab es je "den" Finanzexperten, der etwas allein bewerten, regeln oder entscheiden kann?
Ohne Berater aus den Ministerien und oder der freien Wirtschaft kommt keinen Regierung und keine Minister zurande.
Oder welche Kompetenzen bringt z.B. Frau von der Leyen nach dem Resortwechsel mit....
Berater und Experten, die keine Minister sind, sind für jede Regierung unverzichtbar und die sind schon vorhanden.
Die Frage ist nur, welcher Experte sich mit seinen Thesen letztendlich durchsetzt, denn "die" Lösung und "die" Wahrheit gibt es nun mal nicht

Und die These der Unplanbarkeit der Wirtschaft lässt sich so, wie geschrieben auch nicht halten.

Eine Volkswirtschaft ist sicherlich nicht im Detail planbar. Da dürfte man sich einig sein.

Ohne Planung der wirtschaftlichen Prozesse im Kleinen, also innerhalb eines Unternehmens funktioniert das Unternehmen einfach nicht. In dieser kurz oder mittelfristigen Planung regelt der Soll-Ist-Vergleich nötige Korrekturen, denn eine Planung ist kein Dogma.
Das hat man in der Planwirtschaft mit klarer Erfolglosigkeit versucht.

Es ist aber falsch, generell von Unplanbarkeit der Wirtschaft zu sprechen.
Je größer das zu planende Feld wird, umso unpräziser werden die Pläne und ums größer ist der regelmäßige Korrekturbedarf.
Auch eine Steuerschätzung ist ein Teil der Planung in der Volkswirtschaft, denn davon werden Mittelzuweisungen abhängig gemacht...

*zwinker*
*****ka1 Frau
3.184 Beiträge
Tolle Erkenntnis ...
... obwohl

Einerseits wird der Markt, egal welcher, als Synomym für Freiheit überhaupt gesehen.
Regulierung durch den Staat war ja als sozialistisch/kommunistisch regelrecht verteufelt

hier zu lesen steht?

Das Angebot des Marktes gibt mir die Freiheit, zu entscheiden, was ich erwerben möchte und das ist auch schon alles.

Über die Planwirtschaft (und darauf willst du ja irgendwie hinaus) wird u.a. die Vielfalt der Produkte deutlich reduziert.

Kein vernünftiges Unternehmen wird alleine aufgrund der Tatsache, dass z.b. im vergangenen Jahr die Nachfrage nach x Tonnen ungehärtetem Stahl vorhanden war, nun auch diesen produzieren.

Die Produktionsplanung und -steuerung eines Großunternehmens ist immer davon abhängig, was der Kunde auch abnehmen wird und nicht etwa davon, was er im vergangenen Jahr abgenommen hätte, wenn ...

Planung im Kleinen ist also durchaus sinnvoll, nicht aber für die ganze Wirtschaft.

Adenauer als religiöser Mensch war da vergleichsweise harmlos, wenn man sich die Ära Kohl so ansieht, in der die Banken immer mehr Mitspracherecht erhielten. Was ist daran so verkehrt, Vergleiche zu ziehen - auch mal zu resümieren? Tust du doch auch.
*******ahn Paar
3.168 Beiträge
Planwirtschaft?
Hallo??
Wie bitte kommst DU auf den Gedanken, dass ich auf Planwirtschaft hinaus will?
Einfach die Texte lesen, wie sie geschrieben stehen und nichts mit Macht hineininterpretieren wollen.

Klartext:
Momentan ruft man nach Maßnahmen zur Regulierung durch den Staat. Dagegen ist ja vor dem Hintergrund ausufernder Spekulationen u.a. im Bankensektor nicht unbedingt etwas einzuwenden.
Aber Regulierung an sich steht nun einmal mit dem Prinzip der freien Marktwirtschaft im Widerspruch.
Ergo: Freie Marktwirtschaft funktioniert nicht so, wie Lieschen Müller das denkt.
Also soll genau das passieren, was zuvor verurteilt wurde => Der Staat soll nun doch eingreifen....

Was ich sagen will:
Weder die Planwirtschaft ist eine Lösung noch funktioniert die freie Marktwirtschaft.
Es ist unvermeidbar, dass der Staat regulierend eingreift.
Wie sehr, das ist eben das Problem.
Und das Problem lässt sich nun einmal nicht ganz so leicht regeln.
Denn eigentlich soll sich der Markt frei und selbständig entsprechend Angebot und Nachfrage regulieren, oder er wird reglementiert.
Der Ruf nach Reglementierung widerspricht aber diesem Prinzip.

Der von Dir geschriebene Vergleich war zumindest für mich nicht so zu verstehen, wie Du es jetzt erläutert hast.

Eine Verschiebung des Einflusses der Banken zulasten der Wirtschaft kann ich nicht unbedingt erkennen und erst recht nicht im Bezug auf Adenauer und/oder Kohl.
Der Spruch "Geld regiert die Welt" wurde sicher nicht erst in der Ära Kohl geprägt und war selbst zu Old Konrads Zeiten schon ein alter Hut.
Neu ist nicht die Macht der Banken an sich, sondern die Konsequenz die sich aus der Fussionierung der Banken ergibt, die in Richtung Oligopole geht. Der Wettbewerb reduziert sich, weil sich alles in Richtung einiger weniger Großbanken bewegt.
Und hier liegt tatsächlich ein richtiges Problem, denn gerade weil Geld die Welt regiert, wird die Politik mehr oder weniger ins Abseits gedrängt. Den Takt gibt dann künftig nicht mehr der demokratisch gewählte Volkswille vor, sondern der oder die, die das Geld haben!

Um das zu unterbinden ist weltweit wohl wirklich nötig, die Macht der Banken zu stutzen und zu regulieren, auch wenn es dem Prinzip der freien Märkte widerspricht.
Immerhin hat sich Konzentrierung des Bankensektors aus dem Spiel der Märkte ergeben. Eigentlich ein freier Prozess, der sich aber inzwischen bedenklich gegen die Freiheit richtet.
Geld lässt sich nicht demokratischen Regeln unterwerfen, zumindest nicht nach derzeitigen Spielregeln von Markt und Gesellschaft.

Das Angebot des Marktes gibt mir die Freiheit, zu entscheiden, was ich erwerben möchte und das ist auch schon alles.

Markt und Freiheit so zu interpretieren, wie Du es tust ist wohl sehr kurz gesprungen.
Natürlich hast die die Freiheit zu entscheiden, was Du erwerben möchtest und was nicht. Diese Freiheit wird aber nicht allein vom Angebot bestimmt sondern ganz maßgeblich von dem was die Brieftasche und Konto hergeben.
Die Millionen Hartz-IV Empfänger könnten zwar entscheiden, aber im spätestens im letzten drittel des Monats hat es sich mit der Entscheidungsfreiheit. Die beschränkt sich dann darauf nicht was, sondern ob überhaupt gekauft wird bzw. werden kann....

Die paar Tausend hingen, die auch Probleme mit Millionen haben, sind dann die, die nicht wissen was sie für ihre Millionen auf dem Konto noch kaufen sollen, weil sie eh schon alles haben.

Theorie und Praxis....
Ein weites Feld zum diskutieren.....
Aber mit Schlagworten in Richtung Banken, unfähigen oder faulen Politikern etc. kommen wir aber nicht wirklich vorwärts.

Wenn sich die Politiker, egal welcher Partei nicht primär damit befassen würden, den Sessel unter ihrem Hintern so lange wie möglich zugunsten einer guten Pensionzu sichern, sondern ggf. auch über neue oder zumindest den aktuellen Erfordernissen entsprechenden Wege nachzudenken, wäre schon viel geholfen.#
Aktuell scheint es aber, dass man vorwiegend reagiert, was von außen vorgegeben wird, als vorausschauend zu agieren oder zu regieren.

Aber auch hier Theorie und Praxis......
Es ist doch müßig,
zu streiten.


Das Wesentliche ist doch, dass wir unsere Staatsschulden auch niemals bezahlen können und auch nicht werden.

Ist doch nur Geld. Buntes bedrucktes Papier. Taugt nur zum Ausgeben. Dann macht es Freude.

Auf Konten und in Anlagen bringt es nur die Angst vorm Verlust. Was verbraten ist, ist weg,hat Spaß gemacht, Genuss und Freude bereitet. Und diese Freude ist doch was. Das ist der Sinn vom Geld.


Ist nicht ganz ernst gemeint, aber im Grunde richtig.


lg Ralf
*****ka1 Frau
3.184 Beiträge
von nichts kommt nichts
Wie ich darauf komme, kann doch so schwer nicht sein - oder?

Regulierung durch den Staat war ja als sozialistisch/kommunistisch regelrecht verteufelt

Das Ergebnis der Regulierung durch den Staat war im Ostblock nun mal die Planwirtschaft. Es wurde auf Teufel komm raus produziert, um die vom Staat vorgegebenen Sollzahlen zu erfüllen.

Aber das ist ja nun geklärt.

Zu Adenauers Zeiten boomte die Wirtschaft. Schon alleine aufgrund dessen wäre niemand auf die Idee gekommen, den (Gross)Banken irgendwelche (Mitsprache)Rechte einzuräumen.

Wenn ich etwas erwerben möchte heisst es noch lange nicht, dass ich das auch wirklich kann.

~~~~~~~~~~


@ Ralf

Ich streite nicht, ich diskutiere.
@heureka
*blume*

Ich habe EXTRA geschrieben, nicht ganz so ernst gemeint.


Etwas Humor und Lockerheit schadet niemandem.


aber nun ernsthaft.


Hier meint wohl niemand Regulation im Sinne von Planwirtschaft. Es gibt Regeln des Anstands. Es gibt im Anlagebereich eine hohe kriminelle Energie, nicht nur bei den Produkten selbst, sondern auch bei deren Vertrieb und es gibt immer noch Ermutigung und Beihilfe zur Steuerhinterziehung. Und es gibt eine hemmungslose Art der Spekulation. Und diese Spekulation hat gemeine Auswirkungen, die das Leben der Menschen betreffen. Und davor müssen Menschen beschützt werden.

Dafür muss es Regulariene geben, Gesetze geben und die Politik hat verdammt noch mal dafür zu sorgen, dass Regeln und Gesetze eingehalten werden.


Oder wird nicht mehr Schaden vom deutschen Volk abgewendet?

Wer hat denn den Schaden der letzten Finanzkrise zu bezahlen?


lg Ralf
*******ss55 Mann
1.941 Beiträge
moral
es ist immer die frage wer denn noch für eine moral steht..

leider gibt es dafür heute keine kraftvollen institutionen mehr

und cruisermanns

sehr recht es ist nur bedrucktes papier
wobei heute sind es eher chips und bits und bits die uns in die geldverrücktheit treiben...

wenns niemand mehr bezahlen kann müssen wir uns was neues einfallen lassen.....

obs besser wird????
*******ahn Paar
3.168 Beiträge
Naja...
Dafür muss es Regulariene geben, Gesetze geben und die Politik hat verdammt noch mal dafür zu sorgen, dass Regeln und Gesetze eingehalten werden.

Prinzipiell absolut richtig. Der Ruf nach Einhalten von Gesetzen in dieser Sache verhallt derzeit ungehört im Leeren. Es gibt da noch keine Gesetze, die insbesondere diese spekulativen Finanztransaktionen verbieten und auch den Verdiensten der "Jongleure" ist derzeit per Gesetz nicht beizukommen, weil es auch da keine Gesetze gibt.

Problematisch, denn das Problem muss weltweit in Angriff genommen werden. Dann müssen die Amis, die Chinesen, die Japaner, die Russen und alle anderen Staaten und Regierungen mit einem entsprechenden Einfluss auf die Geldmärkte mit ins Boot.
Einfach wird dieser notwendige Kampf nicht, denn hier muss sich die Politik gegen die formieren, die eigentlich das Sagen haben....
Geld regiert die Welt - und das ist nicht nur eine leere Floskel.

Aja... welche "kraftvolle Institution" gibt es heute nicht mehr????
Tsstssstss
Gab es denn schon mal eine solche?
Wohl doch nicht wirklich...

Zu Adenauers Zeiten boomte die Wirtschaft. Schon alleine aufgrund dessen wäre niemand auf die Idee gekommen, den (Gross)Banken irgendwelche (Mitsprache)Rechte einzuräumen.
Stimmt so auch wieder nicht.
Das in dieser Zeit die Wirtschaft boomte ist völlig richtig. Aber warum?
Die USA pumpte mit dem Marshall-Plan richtig viel Geld nach Deutschland um die Wirtschaft anzukurbeln. Mit Erfolg!
Profiteure waren u.a. US-Banken, die diese Mittel sicherlich per Staatsanleihen zur Verfügung stellten. Ein Verlustrisiko war bei dem enormen Nachkriegsbedarf fast ausgeschlossen. Es wurde investiert und produziert, das es nur so qualmte. Die Leute verdienten richtige Geld und konnten kaufen, kaufen kaufen und außerdem sogar noch etwas sparen.
Nutznießer waren sowohl die Deutschen und natürlich auch die Amerikaner. Sie haben einen sehr wichtigen Markt gerettet - den politischen Effekt gab es da als Zugabe obendrauf. Aber (West-) Europa profitierte ebenso von der wachsenden deutschen Wirtschaft.

Und schlussendlich profitierten auch die Banken, denn inzwischen konnten sich die Unternehmen auch wieder Bankendarlehen leisten und die Banken konnten die auch herausgeben.
Aber zu der Zeit gab es noch nicht wirklich das, was wir heute "Großbanken" nennen - jedenfalls nicht in Deutschland und auch nicht in Europa.
Mit der zunehmenden Globalisierung - wirtschaftlich und auch politisch unvermeidbar- entwickelten sich nicht nur größer werdende internationale Konzerne, sondern auch die Banken agierten zunehmend global und bauten internationale Filialen auf Im Gegenzug blieben kleiner Banken, zuletzt sogar uralte Privatbanken auf der Strecke und mussten fussionieren!
Dresdner Bank? Altes ehrwürdiges Unternehmen - da gibt es nur noch die Hülle bzw. den Namen. Eine Marke der Commerzbank... Und die ist wiederum eng verwoben mit der der Allianz.

Auf die Zeit des Wirtschaftswunders guckt man aber sehr verklärt zurück.
Ich kann mich gut erinnern das gerade hier bei Joy vor nicht all zu langer Zeit darüber debattiert würde, wie spartanisch wir doch allesamt vor 30...40...50 Jahren lebten. Und da spielt nicht mal Ost oder West eine bedeutende Rolle. Wir hatten alle sehr viel weniger und waren aber auch mit sehr viel weniger zufrieden und sicher auch nicht wirklich unglücklich.
Heute haben wir allesamt viel viel mehr und jammern und barmen... die einen mehr, die anderen weniger.
So wie unser Wohlstand generell gewachsen ist - man möge bitte vergleichen- wir sind hier alle Ü 50 und können uns somit alle mindestens 40...45 Jahre bewusst zurückblicken, also so ungefähr bis 1965. Nun erinnert Euch, was damals in Euren Wohnzimmern stand und was in der Garage eingesperrt war - soweit es eine Garage gab.
Wir haben uns alle entwickelt. Unser Haben ist gewachsen und wirklich Not leiden und hungern - muss das wirklich wer?
Hungern muss niemand wirklich - "dank" Hartz IV, Caritas, Tafeln und Co. Ich meine damit nicht, das das erstrebenswert ist.
Aber es geht bei der Betrachtung ums Prinzip.
Neben unseren relativ hohem Wohlstand gibt es gar nicht so weit weg tatsächlich Menschen die wirklich hungern und die von niemanden genug bekommen um satt zu werden.

Bei allem so tollen Wachstum haben aber offenbar sehr viele gar nicht so recht drauf geschaut, was da noch so alles gewachsen ist.
Nur wenige haben mitgeschnitten, dass nicht nur Banken über die grenzen hinaus gewachsen sind.
Auch Unternehmen arbeiten grenzenlos.
Jetzt erschrecken wir.
Opel - eigentlich wirtschaftlich ein US-Unternehmen!
FORD => dito
Bei OPEL kracht es ganz gewaltig und niemand weis was letztendlich draus wird, auch wenn es im Moment ruhiger geworden ist.
Der Handel mit faulen Krediten "Made in USA" - ausgelöst von US-Häuslebauern und zum Teil auch durch das Kreditkartengeschäft der Amis - das hat die ganze Welt erschüttert.
Die Griechen wollten besser leben, als es ihre Staatsfinanzen hergaben. Kurz mal gemogelt und der helenische Krug ging solange zu Wasser bis er brach.

Wer kennt denn nicht die ach so betrogenen Anleger?
Ist da neben de betrug aber nicht die eigentliche Ursache die Gier nach mehr Zinsen, nach einer höheren Rendite der Anleger?
Niemand musste den Banken diese spekulativen Produkte abkaufen!
Logisch - es wurde nicht die Wahrheit gesagt zum Risko. Aber wurde nicht überall gewarnt, dass Zinsen bzw. Gewinne von 10, 15, 20 und mehr Prozent pro Jahr wenn überhaupt nur mit großen Verlustrisiko erhältlich sind?

Ist es nicht die Gier der Anleger, soviel wie möglich gewinnen zu wollen, die es den Bankberatern möglich machten, ihren Schrott zu verkaufen.
Sicher - die Kunden wurden getäuscht mit falschen Versprechen.
Aber Warnungen wurden in den Wind geschlagen.
Viel Unwissen trieb Leute dazu ihre mühsam zusammengekraztes Vermögen denen anzuvertrauen, die da gemogelt habe.
Die Griechen haben auch "nur" gemogelt....

Sind wir nicht selbst auch ein gerüttet Maß Schuld daran, dass wir entgegen jeder Vernunft gehandelt und gezockt haben?
Nicht alle - aber ganz bestimmt auch nicht wenige.
Hab
gerade eine aktuelle Sendung in der ARD gesehen.


Es ist eine reine Zeitfage, wann Spekulanten auf Deutschland wetten. Unsere Schulden sind mit 1,7 Billionen Euro gigantisch und im Prinzip nicht rückzahlbar, da Deutschland pausenlos neue Schulden macht, anstatt endlich Schulden abzubauen.

Eine weitere Feststellung ist, dass Griechenland gezwungen wird, sich tot zu sparen. Das gewaltige Sparprogramm wird die griechische Wirtschaft völlig in den Bankrott treiben, die Spirale dreht sich immer schneller und ist nicht mehr zu stoppen.

Nur mit Sparen kann eine Wirtschaft nicht funktionieren. Deshalb setzt unser Angie und Guido geradezu in religiöser Verzückung auf Wachstum und rechtfertigt mit diesem Wachstum die neuen Schulden.


Wachstum ist aber nun mal auch begrenzt. Das verstehen Politiker aber noch nicht, da sie absolut keine Alternativen kennen oder sie zumindest nicht suchen..

Wer schon 3 Autos hat, mehrere Fernseher, PC und alles im Überfluss in der Bude stehen hat, was soll denn da noch wachsen?


Dieses Land ist satt, so satt, dass es nur noch träge im Wohlstandsdenken verharrt und auf Gott vertraut, dass alles so bleibt.wie es ist.

Aber es wird nicht so bleiben. Die nächste Krise wird schon bald kommen und sie wird viel schlimmer als die noch wirkende, da noch nicht ausgestandene Finanzkrise.


lg Ralf
*******ahn Paar
3.168 Beiträge
Ansichtssache...
Ich habe exakt die gleiche Sendung neben mir zu laufen.
Das Szenario, das Du da herausgehört hast, ist eine der Möglichkeiten.
So absolut, wie Du es schreibst, wurde es nicht gesagt, jedenfalls nicht als Fazit der Sendung!

Es ist eine reine Zeitfage, wann Spekulanten auf Deutschland wetten.

Das hat niemand unwidersprochen so gesagt!

Ich zum Beispiel habe da etwas anderes herausgehört, nämlich den Teil den Experten positiver eingeschätzt haben.

Wer nun wirklich Recht behalten wird?
Keine Ahnung. Das wissen nicht mal die Experten.
Wäre es anders, könnten wir uns jede weitere Bewegung schenken. Dann wäre klar, wohin das Schiff fährt.

Es gibt aber sehr unterschiedliche Möglichkeiten - und folglich auch eine Vielzahl von möglichen Ergebnissen - das blieb in dieser Debatte- wie schon in einer Vielzahl anderer Debatten ungeklärt.

Schwarzmahlen hilft niemanden - ebensowenig wie träumerischer Optimismus.

Bei aller Sorge - egal ob ARD oder Bildzeitung - die reißerische (Sonder-)Berichterstattung bringt Quoten - und das zählt.
Hilfreich ist das aber in den seltensten Fällen!
Noch ein aktuelles
Zahlenspiel.


Spanien ist mit 66% seiner Wirtschaftsleistung, also des Bruttoinlandsprodukt verschuldet


Deutschland mit 77% des Bruttoinlandsprodukt.


Auf Spanien wird in der internationalen Finanzwelt schon spekuliert. Es dürfte also eine reine Zeitfrage sein, bis auch auf Deutschland gewettet wird.
@bieberzahn
die optimistischen Einschätzungen wurden deutlich geschmälert durch die klare Aussage, dass Griechenland mit diesem rigiden Sparkurs keine faire Chance hat.

Ich gebe dir aber recht. Man kann auch den Optimisten glauben.


Ich betreibe keine Schwarzseherei. Ich sehe das kommen, was für mich realistisch ist.

Und ich habe keine Angst davor. Vielleicht muss erst alles komplett zusammenbrechen, um einen sinnvollen Neuaufbau zu beginnen.


Also, nicht traurig sein. Heute stehen wir am Abgrund. Morgen sind wir einen Schritt weiter. *haumichwech*
******_lu Mann
57 Beiträge
Wie lange gibt es den Euro noch?
Ich habe die Einträge gelesen und finde die meisten interessant. Obwohl ich nicht Deutscher bin, möchte ich auf vier Fragen Stellung nehmen.

1. Finanzplatzregulierung. Sie setzt voraus, dass Politiker und Beamte die internationalen Finanzplätze besser kennen als Bankfachleute.

2. Die Finanzkrise hätte durch mehr Regulierung (mit Ausnahme einer gesetzlichen Erhöhung der Eigenkapitalquote) und weniger Marktwirtschaft kaum verhindert werden können. Der Ursprung der Krise geht nämlich zurück auf Roosevelt, der jedem Arbeitslosen, Hilfsarbeiter und Trunkebold ein Eigenheim versprach. Der US-Bürger brauchte kein Eigenkapital; die Finanzierung übernahmen die Staatsbanken Fannie Mae und Freddie Mac. Sie glaubten an die ewige Wertsteigerung der Eigenheime. Eine Ueberprüfung von Schuldner und Immobilium fand nicht statt.

3. Die jetzige europäische Krise ist eine Folge des Euros. Ohne Euro hätten die Griechen wie eh und je
weitergewurstelt und periodisch die Drachme abgewertet. Alle wären glücklich gewesen mit Korruption, Wälder anzünden um Bauland zu gewinnen, mit 50 pensionieren, am staatlichen Arbeitsplatz ein Nickerchen machen, usw. Hier kann man noch so viele Milliarden einspritzen, die Mentalität einer Nation lässt sich nicht über Nacht ändern. Eine solche Hoffnung kann man nur haben, wenn man glaubt, die Spekulanten mit ihren CDS seien die Hauptschuldigen. Uebrigens: nicht ganz so krass wie in Griechenland sind übrigens die Mentalitäten in den übrigen Mittelmeerstaaten.

4. Inflation. Griechenland will sofort 20 Mrd. Euro. Noch stehen weitere 730 Mrd. auf Abruf oder als Bürgschaft bereit. Man kann nur hoffen, dass diese gewaltige Geldmasse nur sehr langsam in den Umlauf fliesst. Andernfalls droht eine für den Euro tödliche Inflation.
*****f09 Mann
106 Beiträge
Wehrt Euch !!!!!
HALLOOOO
ein Vorschlag!!!!
Last uns zusammen mit allen Singelbörsen protestieren !!!!
Was wäre nach dem Protest anders.
Nichts - absolut " Nichts" !!!!!!
Wir haben doch als Bürger nur zu bestimmen,
wer uns als nächste Regierung abzockt.
Wer bei uns die nächste Firma - den nächsten kleinen Handwerksbetrieb, den nächsten Kleinladen Bäcker - Metzger -
Friseur, Reinigung und und und schließt.

Zechen - Opel - Nokia - Karstadt - Sinn&Leffers - Woolworth
werden geschlossen.
Unsere Städte sind pleite.
Schulen,Kindergärten,Krankenhäuser werden geschlossen.
Straßen werden nicht gemacht.
Aber dafür neue STRASSENSCHILDER !!!!!und jetzt Griechenland.
Hinnehmen es ist einfach so !!!!!!!!
Wir sind die nächsten und wer hilft uns dann ????
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