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Ein Stern verliert an Glanz

*****_nw Mann
731 Beiträge
Themenersteller 
Ein Stern verliert an Glanz
Es rauschte schon durch den Blätterwald. Jetzt ist es definitiv :

Verdacht auf Schmiergeldzahlungen
US-Regierung verklagt Daimler wegen Korruption

Das US-Justizministerium erhebt schwere Vorwürfe gegen die Daimler AG: Der deutsche Autobauer soll zehn Jahre lang Beamte in mindestens 22 Staaten mit Schmiergeldern in Millionenhöhe bestochen haben. Der Konzern habe selbst die Informationen für die Untersuchungen bereitgestellt.

Washington/Stuttgart - Die US-Regierung geht wegen Schmiergeldzahlungen in erheblichem Ausmaß gegen die Daimler AG vor. Wie das Justizministerium am Dienstag in Washington berichtete, soll der Konzern gegen Anti-Bestechungsgesetze verstoßen haben, um sich lukrative Aufträge zu sichern.

Zigmillionen Dollar an Schmiergeldzahlungen seien an Regierungsvertreter in China, Russland, Ägypten, Griechenland und mindestens 18 weiteren Staaten gezahlt worden, hieß es. Das US-Justizministerium beschuldigt Daimler, bei Geschäften in Russland, der Türkei, in Ägypten und China sei die Bestechung "ausländischer Amtsträger" übliche Praxis gewesen.

Die Anklage bezieht sich auf den Zeitraum von 1998 bis 2008. "Kein Kommentar", hieß es dazu am Dienstagabend von Daimler. Eine Sprecherin des Autobauers verwies auf die Verhandlung am 1. April.

Der Anklageschrift nach hat der deutsche Konzern über verschiedene Wege Schmiergelder in Millionenhöhe an "ausländische Regierungsmitarbeiter" gezahlt. Daimler und drei seiner Tochterunternehmen hätten das Geld ausgegeben, um Verträge über den Verkauf von Daimler-Fahrzeugen an die betreffenden Regierungen unter Dach und Fach zu bringen, hieß es weiter. Intern seien die Zahlungen als Kommissionen, Sonderrabatte oder "notwendige Ausgaben" bezeichnet worden.

Daimler gesteht "unsachgemäße Zahlungen" ein

Unter den Ländern, in denen Daimler Regierungsvertreter bestochen haben soll, sind den Angaben zufolge Kroatien, Ungarn, Indonesien, Irak, Elfenbeinküste, Lettland, Nigeria, Russland, Serbien, Montenegro, Thailand, Türkei, Turkmenistan, Usbekistan und Vietnam.

23.03.10 Der Spiegel

Als Kaufmann, der nach den (antiquierten?) guten "alten" Kaufmannstugenden handelt, frage ich mich wie weit der Werteverfall noch geht. Gehört es schon zum guten Ton - besonders als "Global Player" Geschäftspraktiken zu leben, die einen nur abschrecken können ? Sicherlich - wer gut schmiert, der gut fährt - galt schon immer, die letzten Jahrzehnte verstärkt. Wenn selbst einer der Vorzeigefirmen so agiert scheint es normal zu werden. Wer erinnert sich nicht jetzt auch an die Brasilienaffäre bei VW. Man erhebt den Anspruch auf Korrektheit, sozialer Kompetenz, innovativem Motor der Wirtschaft und andererseits handelt man so ? Oder wird leider dabei erwischt? Bitteschön - es ist die Rede davon Regierungsvertreter bestochen zu haben. Also ein starker Aktivismus und nicht grademal ein private Tankquittung über das Unternehmen abgerechnet zu haben.
Wird das Konsequenzen haben ? Sich was ändern ? Nein. Diese x-Millionen zahlt doch eh der Kunde und evtl. folgende Geldbussen auch - was solls.

Bei mir gehen bei solchen Aktionen regelrecht die Fußnägel nach oben. Wie geht es Euch dabei ?
*******ahn Paar
3.168 Beiträge
Na ja..
.. wenn jeder jeden betrügt, dann ist das schlussendlich wieder gerecht, weil dann keiner zu kurz kommt......

Aber mit dem, was auch ich unter Kaufmannsehre verstehe hat das nichts mehr zu tun...
Ist es nicht so, dass der Werteverfall in alle Bereich hineingeht?

Das nun auch der glänzende Stern ein wenig seines Glanzes verloren hat... Schumi wird's schon richten.... überrascht mich nicht wirklich.
Aber warum ausgerechnet Mercedes nicht?
Kommen wir wieder auf einen Thread zurück, der hier parallel läuft....
da geht es um Politiker etc. Machen die es uns eigentlich nicht vor - um an die Macht zu kommen werden Wähler bestochen - in Größenordnung
Nein - nicht mit Geld - sondern mit Versprechungen.
Der Unterschied ist nicht so gravierend, denn es läuft ja irgend wann wieder aufs Geld hinaus.
Kaufleute a la Schneider betrügen hunderte Kleinunternehmer, die glaubten einen soliden Auftrag zu bekommen. Es werden GmbH ausschließlich zu dem Zweck gegründet um als Subunternehmer Strohmänner darzustellen, die geopfert werden, weil man da maximal das Stammkapital verlieren kann, aber Unsummen schuldig bleiben.
Was soll die Entrüstung zu Daimler, auch wenn sie berechtigt ist....

Irgendwie müssten wir alle wieder zu Werten finden, die uns allen etwas bedeuten und wir müssten tatsächlich wieder zu so etwas wie ehre finden, auch wenn leider dieser Begriff in Deutschland insbesondere durch die braune Brut so schändlich missbraucht wurde.....

Aber momentan sieht das aus wie Nostalgie und wirre Träume.......

:-((
***at Mann
2.909 Beiträge
nun also auch noch die Amis...
das war mein erster Impuls als ich die Nachricht hörte.

Nachdem also Daimler z.B. Türken bestechen mußte um dort an Aufträge zu kommen - die Arbeitsplätze in Deutschland sichern - muß er nun auch noch amerikanische Gerichte bestechen um an US-amerikanischen Börsen gehandelt werden zu dürfen.

Wo bleiben deutsche Agenten z.B. Spiegel Reporter um einmal aufzudecken, was z.B. Boeing tut um sich Rüstungsaufträge zu sichern.

Gerade bei Bestechungen ist wichtig, dass Alle Anbieter den gleichen Beschränkungen unterliegen.

Das gilt z.B. auch für die Insentive Veranstaltungen. Als ehemaliger Angehöriger einer kleinen aber feinen Firma, die richtungsweisende SPS Systeme (industrielle Automatisierunssysteme: ohne SPS läuft keine industrielle Produktion) entwickelt und anbietet weiß ich sehr wohl, warum sich immer die antiquierten Siemens Systeme durchsetzen: Wer brav in Erlangen bestellt darf ein oder zweimal im Jahr für ein Wochenende zu einer "Konferenz" mit Gleichgesinnten von anderen Firmen in einen nobligen Kurort mit einem Luxus-konferenzzentrum. Spät Abends sind dort auch Joy-Club-fähige Profi-Damen zu sehen.

Die Klaviatur der Bestechungsmethoden ist sehr fein und äußerst wirkungsvoll gestuft.




BFlat
ein Freund der USA, der dafür oft massiv angegriffen wird
******aus Paar
921 Beiträge
bestechung
früher mussten deutsche produzenten bestechungsgelder zahlen damit ihre produkte platziert wurden.
heute nennt man das EINSTELLGEBÜHR.

so läuft das nun einmal.überall auf der welt.
so war es schon immer und so wird es bleiben.
traurig , aber wahr.
Jeder Mensch ist irgendwo käuflich! - Aber, was dagegen tun?
Die Unterschiede liegen in folgenden Punkten:
Pkt 1. In welchem Maße sind wir verlockenden Versuchungen ausgesetzt (Gelegenheit macht Diebe)?
Pkt 2. Wo liegen unsere Schwächen, können wir - entgegen aller Vernunft - nur schwer widerstehen? (Prägung, Sucht,....)
• Andererseits:
Pkt 3. Was ist für uns besonders wertvoll, so dass wir es nicht verlieren wollen und uns vorbeugend gegen Versuchungen schützen
und insbesondere
Pkt 4. welche Chancen rechnen wir uns in unserer sehr persönlichen Gewinn- und Verlustbilanz ausrechnen dürfen.

Auch derjenige, der an sich gerne moralisch handelt, weil er Tugenden für einen Wert hält, hat irgendeine Grenze. Und wenn die allzu deutlich überschritten ist, sagt auch er sich in "Media-Markt-Sprache": "Ich bin doch nicht blöd!", oder aber: Es "überkommt" ihn einfach die Versuchung und die Vernunft schaltet ab.

Wir moralischen Menschen * hatten - so sehe ich es - nur bisher das Glück, dass unsere subjektive Bilanz mit Moral insgesamt besser aussah, als mit - ein bißchen - Immoralität.
Abgesehen von unserer Joy-Club Mitgliedschaft natürlich, wo wir uns ein klein wenig virtuelle oder sogar reale "unmoralische Verruchtheit" leisten.

Wer also z.B. allzugerne in den - christlichen - Himmel kommen will und sich sicher ist(Pkt. 3) - "immer unter göttliche Beobachtung zu stehen"(Pkt. 4) , der wäre eigentlich gegen Versuchungen recht gut gefeit,
• wenn ... ja, da nicht z.B. ein paar pädophile Neigungen angelegt wären (Pkt. 2) und - zugleich zum Unglück für Täter und Opfer - bisher die "Chancen" gut standen, im schlimmsten Fall lediglich aus der Schusslinie entfernt und damit in Sicherheit gebracht zu werden (Pkt. 4).
Hier fragt jemand: "Warum zum Unglück für Täter und Opfer gleichermaßen?". Na, es wurde dem pädophilen Herrn Pfarrer (Fallbericht - Report Mainz) damit geradezu der Weg ins eigene - und fremde - Unglück geebnet. Weil - neben vielem anderen - Pädophilie als etwas unerwünscht Unmoralisches aus dem Kalkül der Priesterausbildung und des Priestereinsatzes ausgeblendet wurde und im Negativfall die Konsequenzen kalkulierbar schienen, lief der geistliche Herr - ins seinem Amt durchaus anerkannt und geachtet - geradezu hilflos in das aufgeklappte Messer seines "göttlichen Geburtsgeschenks".

So haben denn die Herren Bischöfe und ihr oberster Chef gleichermaßen bisher zum Schutz der Institution - über die sie alle erfolgreich ihre Machtposition und ihr gesellschaftliches Ansehen und damit wiederum ihr Selbstwertgefühl definieren - das Wohl von Opfern und Tätern gleichermaßen vernachlässigt und sich damit alle selbst korrumpiert.

Und warum wiederum konnte das passieren? Vordringlich, weil wir - soweit wir selbst Fußvolk
solcher Institutionen sind - in unserer Mehrheit von unseren demokratischen Pflichten, die Macht dieser Herren zu kontrollieren (Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser) nicht genügend Gebrauch gemacht haben.
*Die kleine, machtlose Gruppe "Wir sind Kirche" vielleicht als rühmliche Ausnahme!

Und so hat sich denn, seiner einsamen Versuchung erlegen, der geistliche Herr - als der übliche Ausweg nicht mehr funktionierte und bevor die Staatsanwaltschaft zugriff - der seinen "Neigungen" ausgelieferte Hochwürden erhängt (Fallbericht - Report Mainz).

Sicher ist: Eigennutz und damit auch Korruption ist Teil unseres Menschseins. Wo nicht gegenseitige Kontrolle und Kontrolle von unten nach oben als Teil des Systems zuverlässig erfolgen, fehlen Schutzmechanismen und wir werden alle mitschuldig. Bestechlichkeit ist nicht ausrottbar. Aber sie lässt sich durch - zum Schutz der Gemeinschaft und unser selbst eingeführte Mechanismen - kontrollieren und erheblich eindämmen. Das gilt für Mercedes Benz, für die Kirche und ... für uns alle.

Der langen Rede kurzer Sinn: Lenin hat Recht: Vertrauen ist gut und notwendig, aber zugleich sind Kontrolle und Vorbeugung unverzichtbare Mittel zum Schutz von uns allen vor uns selbst. sowie "Vorsicht! Denn wenn ich mit dem Zeigefinger auf andere zeige, habe ich immer vier Finger auf sich selbst gerichtet."
Bestechung und andere "nützliche Aufwendungen"
Verdacht auf Schmiergeldzahlungen
US-Regierung verklagt Daimler wegen Korruption

Ich lach mich schlapp, wenn ich solche Artikel lese. Ob international oder national, größere Geschäfte können nur eingefädelt und dauerhaft gesichert werden, wenn entsprechende Unterstützungen als "flankierende Maßnahmen" mit im Spiel sind. Jeder halbwegs intelligente Politiker und Firmenboss weiss das.
Flankierende Maßnahmen können aber auch brutale Unterdrückung durch Krieg, Mord und Totschlag und durch bedingungslose Unterstützung herrschender Gewaltsysteme sein.
Die amerikanischen Politiker und Unternehmen haben dies seit urzeiten x-fach bewiesen. Hierzu stellvertretend zwei kleine Beispiele für 1.000 andere:

Neben weiteren wirtschaftlichen Machtfaktoren hatte sich die United Fruit Company (UFC) traditionell in Guatemala einer so starken politischen Stellung erfreut, dass sie den früheren Diktatoren häufig ihre Politik hatte diktieren können.
Ein ehemaliger Angestellter der (UFC), Thomas McCann, schrieb:

"Guatemala wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Standort für die Entwicklung der frühesten Aktivitäten ausgewählt, da ein guter Teil des Landes gut für Bananen geeignet war und weil Guatemala zu der Zeit, als wir nach Mittelamerika kamen, die schwächste, korrupteste und nachgiebigste Regierung in der Region hatte. Kurz gesagt, das Land bot ein 'ideales Investitionsklima', und die Profite von United Fruit waren fünfzig Jahre lang beträchtlich. Dann ging etwas schief: Ein Mann namens Jacobo Arbenz wurde Präsident."
Die amerikanische Politik setzte alles daran, die "alten Verhältnisse" wieder herzustellen und es ist ihr gelungen.

Im Irak-Krieg ging es den Amerikanern ausschließlich um die Verfügungsgewalt über die zur Zeit größten Erdölvorkommen auf der Welt. Saddam Hussein hatte Verträge mit Russland und Frankreich, Amerika war nur Junior-Partner.
Saddam Hussein wurde dann von den Amerikanern als Unterstützer der Terroristen von Al Kaida und artverwandter fundamentalistischer sunnitischer dschihadistischer Terrorgruppen zu bezichtigen, ist einfach der Treppenwitz des Jahrhunderts. Er hat zwecks Machterhalt im eigenen Lande diese Leute immer vernichtet. Genauso verfuhr er mit schiitischen Terrorgruppen.
Tippfehler
es muss heissen:
Saddam Hussein wurde dann von den Amerikanern als Unterstützer der Terroristen von Al Kaida und artverwandter fundamentalistischer sunnitischer dschihadistischer Terrorgruppen bezichtigt. Es ist einfach der Treppenwitz des Jahrhunderts. Er hat zwecks Machterhalt im eigenen Lande diese Leute immer vernichtet. Genauso verfuhr er mit schiitischen Terrorgruppen.
Es wird oftmals politisch ausgeschlachtet, ...
... was auszuschlachten ist. Nun wird dem Sternchen Korruption vorgehalten und von der anderen Seite des Teichs irritiert geschaut, wenn die Vergabe an Boing und das auf diesen Anbieter nach Pressemitteilungen zugeschnittene Verfahren – nachdem Airbus bereits den Zuschlag erhalten hatte – durch europäische Politiker kritisiert wird.

Die Korruption wird ja juristisch als Missbrauch einer Vertrauensstellung verstanden, die in Verwaltung, Justiz, Wirtschaft, aber auch der Politik u. a. vorzukommen scheint, um materielle oder immaterielle Vorteile zu erlangen, obwohl hierauf kein Rechtsanspruch besteht. Politisch definiert Lasswell die Korruption als Verletzung eines allgemeinen Interesses zu Gunsten eines speziellen Vorteils (ein guter und informativer Einstieg findet sich bereits bei wikipedia).

Wenn man dies sacken gelassen hat, kommen Erinnerungen auf, dass irgendjemand einem Bieter im Opeldrama Subventionen zusagte. Irgendwie war da eine einhellige Auffassung zu erkennen. ¿Ob wohl jemand bemerkt hat, dass sich hierzu bereits die europäische Kommission zu Wort meldete und den Zeigefinger *nono* erhob? ... ¿Warum? Weil diese beabsichtigten Mittelverwendungen offensichtlich gegen europäisches Recht verstoßen hätten, also rechtswidrig gewesen wären. ¿Weshalb wurden darüber nicht die Menschen unterrichtet ... sollte der spezielle Vorteil „Beschäftigungssicherung“ in deutschen Betrieben diesen möglichen Rechtsbruch rechtfertigen? Nur einmal angenommen, damit wäre man durchgekommen und die Kommission hätte zugeschlagen *peitsche* . Dann wären anvertraute Steuermittel verwendet worden, die nicht hätten für diese Zwecke eingesetzt werden dürfen. Die Subventionsvergabe wäre dann rechtswidrig gewesen. Eigentlich will man über die Konsequenzen gar nicht nachdenken, weil so gut wie keiner national darüber nachdachte ... ¿oder vielleicht doch? *gruebel*
Die Korruption wird ja juristisch als Missbrauch einer Vertrauensstellung verstanden, die in Verwaltung, Justiz, Wirtschaft, aber auch der Politik u. a. vorzukommen scheint,
Ein Schelm, der Böses dabei denkt. So was kommt nur in "Bananenrepubliken" vor, doch niemals bei UNS *rotfl* *haumichwech*
******una Frau
7.595 Beiträge
seit
längerem habe ich für mich festgestellt: wir leben absolut in einer bananenrepublik..

die lady
*****_nw Mann
731 Beiträge
Themenersteller 
Korruptionsprozess endet mit Vergleich
Washington. Der Korruptionsprozess gegen den deutschen Autobauer Daimler in den USA ist beendet. Ein US-Richter billigte am Donnerstag den vorab ausgehandelten Vergleich. Demnach zahlt das Unternehmen eine Strafe in Höhe von 185 Millionen Dollar (etwa 138 Millionen Euro). Zudem wird der ehemalige FBI-Chef Louis Freeh für drei Jahre überwachen, ob sich Daimler an die Gesetze hält. Die Ermittlungen werden eingestellt.

Und schon ist die Welt wieder in Ordnung. Der Gewinn durch die Korruption ist komplett weg damit, die Strafe wird aus Rückstellungen dafür gezahlt. Wohlweislich hat man frühzeitig erkannt was folgen wird. Und es wird klar, dass der Deal mit dem Gericht clever eingefädelt war. Alles scheinen nur "Peanuts" zu sein um das altbekannte Wort mal wieder zu benutzen.
Was sind schon 138 Mill. für einen Global Player, die Kunden und Aktionäre haben ja noch genug in der Tasche. Auf ein neues. Und so muss man 138 Mill. auch nicht als Gewinn ausweisen, das gäb ja vielleicht noch Steuern.

*my2cents*
Seit wann ...
... sind Strafen - als Kosten - steuerlich absetzbar?
*****_nw Mann
731 Beiträge
Themenersteller 
Strafen sind Kosten also Aufwand. Gäbe es sie nicht, würde sich der Gewinn um schlappe 138 Mill. € erhöhen - was zu versteuern wäre.
Die betriebswirtschaftliche Definition für Kosten ist der ordentliche, betrieblich bedingte, bewertete Verzehr von Gütern und Dienstleistungen einer Periode, deren Bewertung in Geldeinheiten erfolgt. Schmiergeldzahlungen sind seit 1999 nicht mehr als Betriebsausgaben in Deutschland absetzbar. Bis 1996 waren diese "Betriebsausgaben" in vielen Ländern der Welt steuerlich absetzbar.

1994 z.B. waren Schmier- und Bestechungsgelder als Betriebsausgaben in den USA abzugsfähig. Ausnahmen: Zahlungen an Angehörige des öffentlichen Dienstes oder der Sozialfürsorge.
Da möchte ich aber ...
... doch widersprechen. Strafen und Kosten sind zweierlei. Ansonsten dürfte ja noch der Bürger, der Steuern zahlt, für die Korruption Dritter die Zeche zahlen. Auf Grundlage des deutschen Rechts würde sich grds. sogar derjenige strafbar machen, der die Geldstrafe eines Dritten übernimmt.
*****_nw Mann
731 Beiträge
Themenersteller 
Dazu juristisch fundierte Aussagen aus einem aktuellen ABC Der Betriebsausgaben einer Steuerberatung:

Abwehrkosten
Aufwendungen, die geeignet sind, Schaden vom Betrieb abzuwehren, wie z.B. zur Vermeidung einer Rufschädigung des Firmennamens, sind Betriebsausgaben.
Die Kosten des US-Verfahrens sind Betriebsausgaben

Schmiergelder
Schmiergelder oder nützliche Aufwendungen sind als Betriebsausgaben abzugsfähig, wenn die Zahlung aus betrieblichen Gründen erfolgt, keine strafbare Handlung vorliegt und der Empfänger benannt wird.
Betriebliche Gründe lägen vor, ob es in Deutschland als strafbare Handlung gesehen wird entzieht sich meiner Kenntnis.

Strafen
Strafen und Geldbußen dürfen den Gewinn nicht mindern. Das gilt nicht, soweit der wirtschaftliche Vorteil, der durch den Gesetzesverstoß erlangt wurde, abgeschöpft worden ist.
Die 91 Mill. € Gewinn sind abgeschöpft - also Gewinnminderung bzw. Kosten?

Ergo - die Strafe ist Gewinn mindernd, die Steuerlast des Unternehmensgewinnes verringert sich bzw. fällt nicht an.

Und wer zahlts bzw. hat den Schaden aus dieser Vorgehensweise ?
*cool*
Zitate ...
... woher sie auch immer kommen, mögen ja ganz schön sein. Wo aber findet sich die Quelle. Eine solidarische Strafvereitelung ist jedenfalls rechtswidrig.
*****_nw Mann
731 Beiträge
Themenersteller 
Die Quelle ?
Die fiskalische Gesetzgebung, Ausführungsbestimmungen und die allgemein gültigen Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung. Ist aber nicht mein Thema und sprengt hier den Rahmen.
Ausgangspunkt war Unternehmensethik generell am Beispiel eines schon historischen zu nennenden deutschen Konzerns mit Vorzeigefunktion. Auch wenn es viele tun - besser wird es dadurch nicht.
Zeiten und Vorgehen haben sich geändert - aus meiner subjektiven Sicht her nicht zum Vorteil.
Natürlich ist ...
... es ein anderes Thema. Aber in deinem Thema hast du Strafen als steuerlich absetzbar bezeichnet und dies ist für unseren Rechtskreis unzutreffend.
*******ahn Paar
3.168 Beiträge
Veränderte Zeiten...
Zeiten und Vorgehen haben sich geändert - aus meiner subjektiven Sicht her nicht zum Vorteil.

Da kann ich wirklich nur beipflichten.
Es gab mal Zeiten, da galt noch das Wort eines ehrlichen Kaufmanns oder Handwerkers und der Vertrag war per Handschlag verbindlich besiegelt.
Das ist noch nicht soooo lange her ....

Heute kann man sich mit einem von "besten Rechtsverdrehern" ausgearbeiteten Verträgen nicht mal mehr den Hintern putzen und beim Wort ist oft schon die Grußformel "Guten Tag" gelogen!

Was die Zahlung von Schmiergeldern an korrupte Beamte angeht - es ist ja nicht nur die Firma die da "absahnt".

Man sollte bei allem nicht vergessen, dass die Sahne nicht nur in der Chefetage abgeschöpft wird.

Aktionäre sind ja nicht nur die Millionäre - vergessen?
Nicht wenige kleine Sparer in Sparkassen, Volksbanken usw. haben ihre Pfennige/Cent hoffnungsvoll in diversen Fonds angelegt.
Und wer den richtigen Fond bzw. den richtigen Mix hat, profitiert letztendlich auch von guten Kursen von Daimler & Co.
Auch haben die Mitarbeiter bei Daimler etwas davon, wenn der Stern weltweit - wie auch immer - kräftig funkelt.

Und nicht nur die Mitarbeiter bei Daimler - auch die Zulieferer sind über gute Aufträge nicht böse ... und bis hin zu den Arbeitsämtern muss es nicht von Nachteil sein, wenn Daimler volle Bestellbücher hat.
Selbst wenn der Steuerzahler die Schmiergeldzeche mitbezahlt.
Nicht wenige der fälligen Steuergroschen hat eben der bemitleidenswerte Steuerzahler gerade deswegen verdient, weil man weltweit schmierte - im Gegenzug aber die Bänder einen Takt schneller liefen.

Mordio und Zeter ist schnell geschriehen!
Der Fakt an sich hat eben eine weitaus tiefer gehende Wirkung, als auf den ersten Blick ersichtlich ist.
Darüber klären die Medien aber nicht auf - u.a. weil es die Journallie selber nicht begreift.

Das soll allerdings nicht bedeuten, das Betrug und Korruption befürwortet werden sollen. Nur ist das System leider so ausgerichtet, das der, der in diesem Schwindelgeflecht nicht selbst die Fäden mitzieht, einfach hinten runter fällt.

Eine Bühne, auf der sich etwas abspielt hat eben nicht nur das, was man vorn sieht.
Wer sich eine Theaterbauplan mal angeschaut hat, der wird verwundert feststellen, das Bühne und Zuschauerraum keineswegs den meisten Platz beanspruchen.
Das was hinter den so genannten Kulissen steht und arbeitet, das ist nicht nur beim Theater oft wichtiger als das was vorn geschieht. Denn ohne das im Hintergrund würde nämlich nix vernünftig laufen...

*zwinker*
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