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Braucht Sexualität Tabus?

Lieber cruiserman,
Deine (Eure) Sichtweise, dass es Tabus eigentlich gar nicht mehr gibt, halte ich für bedenkenswert und für eine plurale Gesellschaft als Ganzes gesehen gilt das sicherlich.
Ich frage mich allerdings, ob es nicht überaus verschiedenartige Tabus gibt, die wir nicht ohne weiteres unter einem einzigen Tabubegriff zusammenfassen und in einem beurteilen können. Es mag keine allgemeingültigen Tabus mehr geben, aber es gibt Personen und Gruppen die sich strengsten Prinzipien und Regeln auch bezüglich Tabus unterwerfen. Für sie ist die Infragestellung von und die meinungsverschiedene Auseinandersetzung über bestimmte Personen, Sachverhalte, Handlungweisen, ja selbst jegliche Betrachtung und Beschreibung unerlaubt, ja undenkbar, weil dadurch für sie existenziell wichtige Werte in Gefahr zu geraten scheinen.
Beispiel: Eine große Zahl von christlichen Gläubigen reagierte und reagiert teils noch immer zumindest verunsichert, ja sogar ablehnend selbst auf begründete Missbrauchsvorwürfe gegen geistliche Personen. Der Hintergrund für dies Haltung: Weil Geistliche die direkten Vermittler des Göttlichen sind, übertrug sich die Heiligkeit und Unantastbarkeit des Göttlichen mehr und mehr auch auf die Boten und Diener Gottes Traditionell ist daher für viele Gläubige schon der einfache Verdacht gegen ein Priester ein Tabubruch, fast gleich einem Sakrileg. Wir haben hier den entscheidenden Grund dafür, dass die Kirche(n) als religiöse Gemeinschaft(en) der gläubiger Menschen – obwohl zumindest in ihren Ansprüchen (eine) höchst moralische Institution(en) – sich nicht selbst und aus eigener Kraft mit dem Krebsgeschwür des Missbrauchs von Kindern erfolgreich auseinandersetzen konnten und können.. Selbst Eltern von missbrauchten Kindern wagten oft nicht, dieses Tabu zu brechen. Sie wendeten den Blick von Tatsachen ab und forderten ihre Kinder auf zu schweigen oder sie beschuldigten sogar ihre eigenen Kinder der Lüge.
Die Folgen eines Tabubruchs gehen von eigener Gewissenslast über ungewisse Angst vor Ächtung durch die Glaubensgemeinschaft und dem Ausschluss aus der Glaubensgemeinschaft bis hin zur Angst vor Heilsverlust im Jenseits.

Gruß

brunnenbauer (er)
**if Mann
2.514 Beiträge
Das ist das Tabu vom Sprechen über ein gebrochenes Tabu. Aber war das jetzt das Thema ?
es gibt Gesetze,
es gibt ethische und moralische Grundsätze, die unantastbar sind und gegen Verstöße oder Mißachtung haben wir eine Justiz, die unabhängig wacht.

Deshalb sind Tabus überflüssig.

Wer sich weder an Gesetze noch an ethische oder moralische Grundsätze gebunden fühlt, der wird auch keine Tabus kennen, außer den selbsterwählten.


lg Ralf
**if Mann
2.514 Beiträge
Aber letzten Beiträge fand ich nicht im Sinn der Frage, sondern die Frage lautete für mich übersetzt, dürfen oder sollen wir jede sexuelle Praktik ausüben, die möglich ist, und können wir das dann auch noch öffentlich breittreten, wie z. B. sogar vor unseren Kindern.
Es geht weniger um Kapitalverbrechen, mehr um Ordnungswidrigkeiten, wie z. B. öffentlich praktizierter Sex (ist sogar verboten, wird aber hier von etlichen Usern befürwortet), sozusagen um Tabus, die dem Wandel unterliegen.
Wenn ich es streng interpretiere, kann die Öffentlichmachung auch eine Nötigung sein, denn mich interessiert das Sexleben meiner Mitmenschen i. a. nicht so sonderlich, und ich möchte nicht genötigt werden, daran in irgendeiner Form teilzunehmen. Nun die Grenzen sind natürlich fließend, deshalb schreibe ich auch i.a..
@ ralf, du verwirrst mich heute abend *lach*
vielleicht kann ich dir aber auch nicht mehr folgen, weil ich müde bin...


tabu kann im kontext sexualität ein ort, eine person, eine sache oder eine handlung sein
(siehe auch das beispiel vom eingangsposting)


eigentlich
empfinde ich ein tabu als kulturelle entwicklung,
die mehr "unterbewußt" weitergegeben wird,
selten konkret benannt wird, außer es ist ein tabubruch, der verbalisiert wird

ich finde tabus ganz und gar nicht überflüssig...
sie können schutz sein, sie vermitteln ein zusammengehörigkeitsgefühl, ein sicherheitsgefühl... abseits juristischer gesetze...
weil tabus zu achten sind - "heilig" sind...
eine andere ebene der "strafe androhen" bei verstoß oder bruch desselben

es gibt persönliche tabus durch erziehung, einstellung oder erfahrung... manche bleiben "unantastbar" - andere können sich auch verändern
das wissen darum, dass diese persönlichen tabus z.b. im bdsm gewahrt werden, ist elementar für die vertrauensbildung...

tabus sind komplex- vielschichtig...
ich verfolge das thema bereits einige zeit - leider fehlt mir die zeit und ruhe - meine gedanken dazu "strukturiert" zu formulieren
aber dein satz:
Deshalb sind Tabus überflüssig.
hat mich zum widerspruch animiert *zwinker*


@ leif
nun sei mal nicht so streng *neck*
wenn der begriff "tabu" etwas genauer beleuchtet wird,
unabhängig von den fragen des eingangspostings *g*
********lack Frau
19.366 Beiträge
@********auer

Deswegen habe ich geschrieben, daß das Kirchenpersonal eben Gott dienen und verpflichtet sein muß und nicht irgendeinem erwählten Vertreter auf Erden.
Und ich habe auch gesagt, daß diejenigen, die verschwiegen und vertuscht haben in meinen Augen eine noch höher Verantwortung und und Schuld auf sich geladen haben, denn sie sind nicht krank !.
Sie haben sich einer Hierarchie unterworfen, die dem Opfer zusätzlich noch weitere Qualen zumutet, indem sie die Täter gegen besseres Wissen schützt bzw weiter Opfer ermöglicht.
Sie machen dies, obwohl dieses Schweigen oder Vertuschen gegen geltendes Recht verstößt und sind damit auch schuldig.
In meinen Augen auch gegenüber Gott und der Justiz und verraten ihren eigenen Glauben.

Die Folgen eines Tabubruchs gehen von eigener Gewissenslast über ungewisse Angst vor Ächtung durch die Glaubensgemeinschaft und dem Ausschluss aus der Glaubensgemeinschaft bis hin zur Angst vor Heilsverlust im Jenseits.

Das ist zutreffend, deswegen gibt es auch so viele Fälle im familiären Kreis. Doch ich kann mir nichts schlimmeres vorstellen, als etwas zu verleugnen und damit dem eigenen Kind noch zusätzliches Leid zuzufügen. Ich weiß aus vielen Gesprächen mit betroffenen Frauen, daß sie diese Tatsache, daß ihnen nicht geglaubt wurde, sie sogar als Lügner dargestellt wurden, als fast ebenso zerstörend ansahen, wie die ursprüngliche Tat selbst.

WiB
auf Einzelbeiträge
will ich jetzt nicht einhacken - es sind zuviele

Aber als Tonus lese ich Tabu als Gesetz und gesellschaftliche Regel, die man auch einhält und eingehalten haben möchte, weil man sich damit identifiziert ----- im Gegensatz zu Gesetz und gesellschaftl. Regeln die man schon zum eigenen Spass unterwandert, wenn es unbemerkt und ungestraftmöglich ist, weil man sie nicht einsieht.

Ich versteh halt unter dem Begriff etwas andere - der Duden übrigens auch - s.o.

Natürlich bin ich auch gegen Missbrauch von Kindern - das ist Gesetz, gesellschaftl. Regel und eigene Überzeugung (auch Geschmack) - aber ich habe kein Tabu damit, ich kann darüber reden und es ans Licht zerren wenn ich es beobachte.

Mein Tabu: meine 3-ten von denen ich mit allen Mitteln vermeide, daß sie meinem Engel bewusst gemacht werden und sie mich ohne sieht. (z.B.) - nicht drüber reden und schön heimlich und unbemerkt reinigen.....
damit
habe ich eines meiner Tabus gebrochen, ein wenig überwunden, allerdings nicht in dem Rahmen wo es hingehört und wohl auch bestehen bleiben wird.
Vielleicht drücke ich mich
falsch aus.

Ein Tabu kann doch für jeden unterschiedlich sein. Was für mich tabu ist, kann für einem anderen eben kein Tabu sein oder umgekehrt kann das, was für einen anderenTabu ist für mich keines sein.

Was ist gut und böse? Was ist die Wahrheit? Wessen Wahrheit. Warum ist etwas Tabu?

Nur weil es für einen oder mehrere ein Tabu ist, muss es nicht für alle ein Tabu sein.


Diese Fragen muss ich mir selbst beantworten. Ehtik, Moral, Regeln, Normen, Verbote, Gesetze.....


es liegt am Einzelnen, ob er sich daran hält oder nicht.

Sex mit Kindern, Mißbrauch von Kindern, Vergewaltigung......so etwas würde ich niemals tun. Weil es etwas schlimmes ist, weil es unmenschlich ist, weil es eine Straftat ist, weil es einfach gegen meine moralischen und ehtischen Grundsätze, gegen meine Grundwerte verstößt. Es ist ein Tabu.

Ich würde es niemals tun, weil mein eigener Verstand, mein Gefühl, meine Moralität, meine Menschlichkeit und meine Werte dies niemals zulassen würden und nicht weil es Tabu ist.




Aber Sexualität zwischen freien Menschen, die sich lieben, achten und respektieren, braucht keine Tabus, außer den eigenen Abneigungen. Also Praktiken, die mir nicht gefallen oder die ich einfach nicht mag. Aber selbst das kann sich im Laufe der Jahre ändern.


Sexualität hat viele Jahre gebraucht, Tabus abzubauen, Vorurteile abzubauen um sich frei entfalten zu können. Viele Tabus in der Sexualität haben mich persönlich in meiner Jugend an mir selbst zweifeln lassen. Heute bin ich dankbar, dass viele Tabus in der Sexualität überflüssig sind und nur gesellschaftliche Hemmschuhe waren

Wenn für den Papst Verhütung ein Tabu ist......


dann ist dieses Tabu überflüssig und auch noch falsch.


lg Ralf
**if Mann
2.514 Beiträge
Ganz egal, wie man nun Tabus definiert, aber im allgemeinen Sprachgebrauch, ist für jemanden etwas tabu, wenn er etwas nicht will, wie z. B., ich stehe nicht auf anal, auf Schläge, auf Lecken der Füße oder auf sonstewas.
Oftmals, aber nicht immer, sind es Schutzbehauptungen, so in der Richtung, ich finde das schrecklich, das kommt für mich nicht in Frage - naja, aber ich habe mich damit beschäftigt, es geht mir im Kopf herum. Und darin liegt dann der Reiz, wenn man dann irgendwann dieses eigene Tabu durchbricht. Der Reiz wäre natürlich nicht da, wenn man nicht diese widerstrebende Gedanken hätte. In dem Sinn sind Tabus ganz sinnvoll, das Leben wäre langweilig und bedeutungslos.
Meine Erfahrung ist, zum Brechen der Tabus braucht man die passende Partnerin. Deshalb bedeutet die Äußerung, ich will das nicht, eigentlich, ich will das nicht mit jedem, aber mit dem Partner, den ich liebe und vertraue, will ich es doch.
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