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Braucht Sexualität Tabus?

Braucht Sexualität Tabus?
So nach dem Motto,was nicht verboten ist,reizt auch kurz über lang nicht mehr.....

Gerade durch unsere sexuelle Offenheit auch hier im JC , mache ich mir öfters Gedanken,ob es wirklich so gut ist, in unserer Zeit so offenherzig zu leben.

Meine Neugierde ist riesengroß und so lese auch ich immer wieder staunend, was es doch alles für Sexualpraktiken oder Fetische gibt.
Meine Wissbegierde geht jedoch nicht so weit, das ich alles ausprobieren möchte.

Viel mehr mache ich mir Gedanken wie sich diese sexuelle Freiheit auf die Entwicklung unserer pubertierenden Jugend ausmacht.

Bei meinen Seelsorge Gesprächen am Notruftelefon für Kinder-und Jugendliche bekam ich manchmal Fragen, die mich zum nachdenken anregten.

Ist es überspitzt gesagt, wirklich o.k.,das sich Mama und Papa abends ganz offiziell für den Swingerclub bereit machen, oder das im Wohnzimmer nach einem gemeinsamen Essen, wenn dann endlich angeblich die Kinderchen schlafen, eine PT Party stattfindet?

Jetzt werden vielleicht einige User empört aufschreien,bei uns gibt es so etwas niemals,aber glaubt mir bitte, ich habe das selbst schon miterlebt.

Ich persönlich finde so etwas nicht in Ordnung.

Wie denkt Ihr darüber?

Liebe Grüße

Marlis
********r_46 Mann
1.643 Beiträge
ich(m) finde
einige tabus gan ok
sex mit kindern und tierenn ist für mich ein absolutes tabu.sich ganz offen zurechtmachen für den club ist kein tabu,muss aber nicht sein.was dann wiederum eine pt party in der wohnung in der sich kinder befinden ein absolutes tabu wäre.
mich
entsetzt das auch, trotz aller Freiheit, die ich habe und lebe.

Meine Tochter würde NIE mitbekommen, daß Mama tantrisch unterwegs ist.
Es gibt niemals ein Treffen mit einem Mann, wenn sie zuhause ist.

Und sich offiziell für den Swingerclub vorzubereiten finde ich gelinde gesagt auch daneben.

Wie sollen die Kids noch Werte lernen, wenn man Ihnen vorlebt, daß fast ALLES möglich ist.

Kein Wunder daß die Kids dann eher ins Gegenteil umschlagen und Bücher wie diese "BIS(S)-Storys so populär sind.
***at Mann
2.909 Beiträge
Grenzüberschreitung
Sex ist Grenzüberschreitung.

Menschen vermehren sich nun 'mal nicht wie die Blumen oder gar die Bäume.
Männchen muß es schaffen zu Weibchen vorzudringen.
Und Weibchen stellt Männchen Barrieren und Aufgaben.
Und mit den Aufgaben wächst auch der Reiz für Männchen.
Sex ohne Grenzen, die es zu überwinden gilt?

Wie langweilig!

Es ist sogar so, dass neue Grenzen gesucht werden, wenn es keine Grenzen mehr gibt. Wenn ich richtig vermute, vielleicht auch das Erfolgsrezept für BD/SM, den Sex für Fortgeschrittene.

Die Frage lautet aber nach Tabus und nicht nach Grenzen..

Ich glaube, das Wort "Tabu" kommt von ozeanischen Inseln irgendwo in den Weiten des Pazifik. Dort war das Tabu eine Strafe. Der mit einem Tabu belegte Mensch war unberührbar. Diese wichtige Bestätigung einer Gemeinschaft anzugehören, die Körperberührung, darf es für diesen Menschen nichtmehr geben.

Ich glaube, man soll vorsichtig umgehen, mit Tabus. Man sollte unterscheiden zwischen Grenzen und Tabus. Eine Grenze ladet zur Überschreitung ein. Ein Tabu ist Anlass, fern zu bleiben, für immer.



BFlat
********lack Frau
19.366 Beiträge
@***at

Ein Tabu was immer Bestand haben muß ist das Tabu Kinder.
Doch eine andere Frage ist es, wie man auch als Erwachsener /Eltern Verantwortung für diese Kinder trägt und für die Gestaltung
ihrer späteren Sexualität.
Da kann ein zuviel genauso schädlich sein, wie ein zuwenig.

Es ist sogar so, dass neue Grenzen gesucht werden, wenn es keine Grenzen mehr gibt. Wenn ich richtig vermute, vielleicht auch das Erfolgsrezept für BD/SM, den Sex für Fortgeschrittene.

Ich weiß nicht, wieso Du BDSM in letzter Zeit als forschrittlichen Sex anführst. Es ist einfach eine Variante, die sich den Menschen öffnet, die sich damit identifizieren können.
Aber es gibt einige Varianten, die jemandem verschlossen bleiben, wenn er den Zugang dazu eben nicht findet oder eben auch nicht den Partner/in dazu.

Für mich sind Grenzen auch nicht einseitig, denn wenn man sich für irgend etwas interessiert dann spielt es auch eine Rolle, wie der Partner/in diese Grenze sieht und damit umgeht.

WiB
***at Mann
2.909 Beiträge
Pädophilie @WomaninBlack
Liebe Woman in Black,
Pädophilie ist ja das angesagte Thema in der öffentlichen Diskussion derzeit.
Und ich, als Katholik bin froh, dass jetzt die Kirche handeln muß.

Andererseits:

da ist jene Knabenliebe. Deren Versuchung gerade so viele Künstler ausgesetzt sind. Vor einigen Tagen war spät Abends eine tv Sendung über Thomas Mann und seine Versuchung an der Grenzlinie Knabenliebe / Homosexualität.

Bestimmt muß man zwischen der Versuchung und dem Übergriff unterscheiden.

Kinder von Erotik und auch Sexualität fern zu halten ist als ein großer Fehler unserer Altvorderen erkannt worden. Da wäre der Bereich von Tabus zu eng gesetzt.

Ich glaube Kinder können sehr wohl unterscheiden lernen, was eine individuelle Grenze ist und was ein allgemein gültiges Tabu.

Ich erinnere mich an eine Reportage mit einem "Kind" der 68-er Kommunen. Er hat in vollkommen ruhigen und entspannten Ton davon gesprochen, dass einige Komunarden ganz offen vor den Kindern Sex miteinander hatten und dass deswegen keine Welt zusammengebrochen ist.

Zu den PT Szenarien, die einige zurückliegende Beiträge ansprachen bin ich etwas ratlos. Beim PT im Zusammenhang mit einer Swingerpartysind die Partner, mit denen Mami schläft Unbekannte. Ganz im Gegenteil zu den Angehörigen innerhalb der Kommune.



BFlat
zu dem BD/SM Aspekt Deines Beitages antworte ich Dir direkt per PM um das Thema "Tabu" nicht zu verlassen und auch um niemanden zu verprellen.
********lack Frau
19.366 Beiträge
@***at

Andererseits:

da ist jene Knabenliebe. Deren Versuchung gerade so viele Künstler ausgesetzt sind. Vor einigen Tagen war spät Abends eine tv Sendung über Thomas Mann und seine Versuchung an der Grenzlinie Knabenliebe / Homosexualität.

Es ist auch nichts dazu zu sagen, wenn gleichaltrige ihre Sexualität mit gleichgesinnten finden, aber alles andere ist für mich nicht richtig, weil das Gefälle des freien Willens zu weit nach unten geht.

Kinder von Erotik und auch Sexualität fern zu halten ist als ein großer Fehler unserer Altvorderen erkannt worden. Da wäre der Bereich von Tabus zu eng gesetzt.

Wenn Du einmal schaust, was ich geschrieben habe, dann kannst Du lesen das ich wenig ein zuviel noch ein zuwenig für gut heiße.
Es muß eben auch dem Alter des Kindes passend vermittelt werden.
Allerdings kenne ich einige ehemaligen Kinder aus der 68 Generation, daß sich von der gelebten Weise ihrer Eltern entschieden abgewendet haben, weil sie damit gar nicht klar kamen. Sie leben heute auch in monogamen Beziehungen und das sehr bewußt!

Zu den PT Szenarien, die einige zurückliegende Beiträge ansprachen bin ich etwas ratlos. Beim PT im Zusammenhang mit einer Swingerpartysind die Partner, mit denen Mami schläft Unbekannte. Ganz im Gegenteil zu den Angehörigen innerhalb der Kommune.

Das kommt immer auf das Alter der Kinder an. Das Kommunenleben siehe oben.
Für Kinder sind Eltern Bezugspersonen, die ihnen nahe stehen. Sie können eben nicht einschätzen, was den Unterschied zwischen Liebe und Sex.

Die PN hab ich noch nicht gelesen....

WiB
*****uja Frau
2.506 Beiträge
weiter oben - ich weiß nicht mehr genau von wem - heißt es:
"wie sollen Kinder da noch werte lernen....?"

aber... lebt man dann nicht eine gewisse heuchelei? ist es denn ein "UNWERT" wenn sie tantrisch unterwegs ist und das doch im grunde GUT findet? warum nicht dazu stehen?

ich kenne dieses dilemma! wir führen eine offene ehe - wie aber geht man damit vor den kindern "richtig" um?

ich/wir haben es vor ihnen verborgen gehalten oder es zumindest versucht.... solange sie klein waren.

als sie so rund zwischen 12 und 15 waren um den dreh hab ich bei einer passenden gelegenheit (irgendeine fernsehsendung, in der das thema auftauchte und die die kinder mit mir gesehen hatten) mal "fallen lassen", dass auch wir eltern uns gegenseitig nicht die absolute treue abverlangt und geschworen hätten. das tat ich aus dem bedürfnis heraus , nicht SCHEINHEILIG stillschweigend der in der fernsehsendung verbreitenden moral der alleinseligmachenden monogamie zuzustimmen - sondern ich wollte einfach auch "echt" sein und zart andeuten, dass es eben auch ANDERE lebensmodelle gibt und WIR eben anders leben.


zu dem zeitpunkt interessierte sie das nicht sonderlich, und sie haben nicht drauf reagiert. -
natürlich konfrontierten wir sie nicht DIREKT mit unserer "offenheit" (also dass wir ab und an in pärchenclubs gehen , oder auch einzeln kontakte mit anderen partnern haben) wir bemühten das vor ihnen verborgen zu halten - was aber mit gewissen "notlügen" einherging. so fühlten wir uns auch nicht optimal.

zu einem späteren zeitpunkt, in letzter zeit (sie sind mittlerweile 22 und 19) , ein paar jahre später, kamen von der älteren oft spitze bemerkungen, wenn sie mich am laptop sitzen sah und mitbekam, dass ich im JC war... Ich sprach sie dann darauf und fragte sie, was sie eigentlich für ein "problem" damit hätte, wenn doch wir , also mein mann und ich uns einig seien und gut damit klarkommen.... Sie fand unsere "geheimniskrämerei lächerlich".... und es stellte sich heraus, dass sie schon früher viel mehr mitbekommen hatte als ich gedacht hätte... (oder gar sich fälschlich zusammengereimt hatten z.B: wenn wir sagten wir gehen zur Sauna (was stimmte) , meinte die Eine, das wär nur eine ausrede für den swingerclub....) -

ich wollte nur sagen: es ist nicht so leicht zu wissen was das RICHTIGE ist...
KLAR: man muss die Grenzen der Kinder respektieren und sie nicht übergriffig mit der eigenen sexualität konfrontieren - aber man muss sich , wenn sie erwachsen sind, m.E. auch nicht verbiegen und verstellen.

*sorry* es ist jetzt vielleicht ein wenig off topic, weil es nicht so ganz um TABUS geht in meinem beitrag.... aber dieses problem hat mich in den letzten monaten intensiv beschäftigt und wegen dieser bemerkung da oben, "musste" ich es loswerden. ... *liebguck*
*****rle Frau
1.921 Beiträge
Ich für mich
habe festgestellt,daß unsere Kids,die meinen sind alle über 20,nicht so lasch mit der Treue umgehen,wie ich oder mein Mann in dem Alter.
Mein Sohn wurde 2 Mal hintereinander von seinen Mädels betrogen und ist am Boden zerstört.
Wir früher als 2ojährige hätten mit den Schultern gezuckt und uns den Nächsten gesucht.
Zu meiner Jugendzeit schrieb man die Jahre 1976 bis ca. 1980.
War vielleicht noch Restmaterie von der Hippiegeneration,mag sein.
Meine Kinder sind alle schon einige Jährchen in Partnerschaften und manchmal mir schon zuuu spießig.
Ich kann natürlich nicht beurteilen,wie das bei Beratern für Jugendliche zugeht.
Kann nur von meiner Familie sprechen.
Und einige Freunde meines Sohnes sind mit 20 noch Jungfrauen und hatten noch nie Sex,obwohl durchaus hübsche Kerle dabei sind.
Ich hab irgendwie so das Gefühl,daß die Spezis noch wichtiger sind.
Meine 3.Tochter weiß durchaus,mit ihren 22,daß wir ab und an in unseren Club gehen.Sie findet mich im Korsett einfach toll.
Hat mich sogar schon fotografiert.
Allkes andere will sie so genau nicht wissen...
*****ka1 Frau
3.184 Beiträge
Tabus sind doch längst aufgehoben ...
.. oder?

Sex sells und das nicht erst seit gestern. Selbst das Interesse an Autos wird auf Messen über mehr oder weniger leicht bekleidete Damen in ansprechenden Posen geweckt. Bei der Formel I sind es die Boxenluder etc pp ...

Kindern sollte man Fragen beantworten. Ganz egal, in welchem Bereich. Darauf haben sie, wie ich meine, einen Anspruch. Sie mit Gewalt mit irgendetwas zu konfrontieren ist allerdings unverantwortlich.

In genau dem Ausmass, wie Verbote und/oder Schuldgefühle verschwinden, macht es sich bei so einigen die Langeweile gemütlich. Wenn man sich mal überlegt, an was wir noch vor 15 Jahren nie geglaubt hätten, dass so etwas möglich ist - heute gehört es bei ganz vielen schon zum Standardprogramm.

Das ist vermutlich auch einer der Gründe, warum so entsetzlich viele der Heranwachsenden Sex mittlerweile als Zeitvertreib sehen und praktizieren.
*******ahn Paar
3.168 Beiträge
Was ist ein Tabu?
Vielleicht sollte geklärt werden, was eigentlich ein Tabu ist.
Ganz so eindeutig ist es nicht einmal bei Wikipedia erklärt.

Etwas mit einem Tabu belegen kann u.a bedeuten, dass darüber nicht gesprochen wird, das es ein Thema ist, zu dem es keine Diskussion zu geben hat. Etwas, was verschlossen bleibt.
Offenbar belegt den Begriff jeder ein wenig anders.

Wenn etwas tabu ist, dann kann das etwas für mich sein, dass ich auf keinen Fall tue. Etwas, was außerhalb jedes Gedanken steht, das es getan werden könnte.

Aber ein Tabu kann auch etwas sein, was zur Debatte nicht zugelassen ist.
Für mich ist z.B. Sex mit Kindern ein Tabu, also undenkbar, ausgeschlossen und selbst in Gedanken nicht praktikabel.

Derzeit zeigt sich aber, das es für die Kirche lange Zeit ein Tabu war, über das Thema Sex mit Kindern im Zusammenhang mit Priestern zu sprechen. Das ist qualitativ etwas anderes.

Ich (und natürlich wohl alle hier) schließe Sex mit Kindern als Tabu völlig aus.
Die Kirche hingegen ignoriert(e), dass eben zuweilen doch Sex mit Kindern gab. Das wird zwar genau wie von uns abgelehnt, aber das Tabu richtet sich dagegen, über diese Tatsache zu sprechen, etwas dagegen zu unternehmen, Täter zu belangen.
Unser Tabu schließt den Sex mit Kindern aus - das Tabu der Kirche schließt (schloss) aus, diese Ungeheuerlichkeiten aktiv zu beseitigen und öffentlich zu ächten!

Aber ist die Frage der TE in diese Richtung formuliert?
Ich glaube - eher nein. Denn da wären wir ja mit de Thema durch!

Diskutieren wir mal, ob es in Sachen (neben oben angesprochenen Selbstverständlichkeiten) Tabus gibt, oder geben sollte.

Immerhin schreiben ja Personen oder Paare, zu tabulosem Sex bereit zu sein.
Das kann viel bedeuten, oder nur Prahlerei sein.

Für die einen ist z.B. schon Oralsex ein Tabu, für andere Analsex. Für die einen ist Homosexualität ein Tabu, andere leben sie aus, und wieder andere sind eben bisexuell veranlagt, oder schließen auch ohne direkte Bi-Neigung den Kontakt zum gleichen Geschlecht als Spielversion nicht aus.
Für die einen ist Sex ohne Kondom ein Tabu, andere wollen oder können mit Kondom nicht.
Inzwischen hat sich auch das schöne deutsche Wort "no go" als Synonym für Tabu eingebürgert
Und no gos werden ja zur Genüge erklärt oder vorgegeben.

So hat jede(r) seine Tabus in Sachen Sex und das ist ganz sicher auch gut so.

Paare aber eben auch Singles sollten mit sich ausmachen, wo sie ihre Grenzen setzen. Die können nicht fest vorgegeben sein. Da hat jedes paar seine eigene Maßstäbe. Und zwischen den Partner
wird man Kompromisse finden müssen und man muss sich verständigen, was ein Tabu in dem Sinne ist, das es der andere Partner nicht toleriert oder was für beide ausgeschlossen wird.

Da kommen zuweilen für Außenstehende seltsame Konstellationen zutage:
Wir sind bekennende Swinger und Clubbesucher.
Aber Fremdgehen ist ein absolutes tabu!

OK - für Nichtswinger wird das kaum nachvollziehbar oder wenigstens ein Widerspruch in sich sein.
Für uns ist das kein Widerspruch, aber dafür eine ganz klare Regel, eben ein Tabu.
Fremdgehen ist Vertrauensbruch, Betrügen, Hintergehen.
Das müssen wir auch gar nicht haben!
Unsere Fantasien auf fremde Haut oder Sex in der Gruppe oder was auch immer, das leben wir gemeinsam aus....

Schlussendlich - an gewissen Tabus im Sinne von nicht überschreitbaren Grenzen wird es sicherlich in keiner Beziehung vorbei gehen. Aber die unterscheiden sich von Paar zu Paar und von Person zu Person.

*zwinker*
interessant
Braucht Sexualität Tabus?

So sehe ich das Thema:

Jeder Mensch ist anderst im Denken und Handeln. Ich denke vieles spielt sich in der Phanasie ab , es nachher umzusetzen?? dazu gehören

1. eine Portion Selbstbewusstsein..Mut dazu
2. macht der Partner das mit ?
3. will ich das wirklich...?das Unbekannte...?nie Erlebte...?nur vom
Hören /sagen anderer?
4. will ich das Erleben ...austesten? ja... man will...
irgendwie will man seine Meinung kund tun, mitreden können,
sei es nur durch Beobachtungen
5. ist es die Erfüllung für mich gewesen , es ausprobiert zu haben
um
nachher festzustellen "oh gott " nee...doch nicht mein Ding .

6. die Jugend ist heute anderst, da brauchen wir uns nichts
vormachen. Wer Rat haben will , weshalb nicht ? und dennoch
lernen sie aus eigener Erfahrung.
Tabus...
Das gemeinsame rantasten an die sexuellen Tabus, das schafft eine enorme Spannung = Greilheit

Eine Partnerschaft zumindest und die Sexualität darin, die macht erst Sinn in gemeinsamer Entwicklung um miteinenander die emotionalen Tabus zu überwinden = eine (zwei) freie Persönlichkeite(n) zu werden.

Tabu als anerzogene beengende Wertenorm verstanden

Kindermißbrauch ist kein Tabu - eine Schweinerei halt! und anderes..

ein Tabu ist das was man nicht ansieht und worüber man nicht spricht, was unterschwellig über unser Handeln und empfinden entscheidet - was verdrängt ist - für mich jedenfalls - und Tabuisierung führt eher zu solchen Dingen die ich aus bewusster Entscheidung verurteile - oder??

Hätte man ohne Tabus über Missbrauch und Züchtigung offen gesprochen, dann wäre es vielleicht viel weniger passiert.

und nun sorgen die Tabus, daß sexueller Missbrauch und Prügelstrafe plötzlich das Selbe sind - dabei sind es doch, meistens glaube ich, 2 verschiedene Themen, die erst durch Tabuisierung möglich geworden sind - das haben sie gemeinsam
Hoffentlich gibt es keine Tabus bei der Länge von Beiträgen?
Das Thema von Hedi 1 (Marlis) sowie die bisherigen Beiträge fand ich überaus nteressant, und anregend. zum Weiterspinnen der Gedanken und ich bitte schon jetzt kritische Mit-Joyclubler, diesen schier endlosen Beitrag zu überlesen oder zu entschuldigen


Ich fasse für mich zusammen, was ich aus Hedis Ausgangsbeitrag und aus den weiteren bisherigen Beiträgen verstanden, bzw. für mich entnommen habe:
Hedi 1 fragt nach der Notwendigkeit von Tabus im Bereich der Sexualität und beantwortet diese Frage für sich an zwei Bespielen auch selbst:
1. Sie möchte, erstaunt über die Vielfalt der Praktiken und Fetische, nicht alles ausprobieren. Offenbar kann sie sich – sie hat dies mit dem Ausdruck „erstaunt“ sehr diskret formuliert - für zumindest einige Praktiken nicht sonderlich begeistern.
2. Sie ist davon überzeugt, dass zumindest bestimmte sexuelle Praktiken der Eltern vor den Kinder, wenn sie denn schon ausgelebt werden, von der Wahrnehmung der Kinder ferngehalten werden sollten, weil Kinder damit weitgehend überfordert würden.

Und sie fragt uns zum Schluss, wie wir darüber denken?

Darin stecken für mich mehrere Fragen:
1. Haltet ihr sexuelle Tabus für notwendig?
2. Wie seht ihr meine Zurück-Haltung gegenüber der „erstaunlichen Vielfalt von Fetischen“?
3. Dürfen Eltern so offen ihre sexuelle Praxis vor den Kindern darstellen oder sollten sie die Kinder vor der verbalen oder gar realen Wahrnehmung solcher Praktiken schützen? (Tabu).

Zunächst halte ich es so wie biberzahn (siehe dazu den Beitrag von biberzahn) und versuche Bezeichnungen wie „Tabu“ etwas zu klären. Ich stelle ebenfalls fest. Der Begriff ist äußerst unscharf definiert.

Besser also ein - zugegebenermaßen "heißes" - Fall-Beispiel: Ein „gangbang“ zwischen 15 Männern und einer Frau wird in einer bürgerlichen Umgebung ruchbar.

Bewertung: Es wurde von den „Tätern“ etwas getan, was nicht verboten ist, nicht strafbar ist.

Die Folgen der Tat: Die Tat löst allerdings einerseits Ekel und Entsetzen über das Unsagbare und andererseits und nicht selten auch noch klammheimlichen Neid aus. „Anständige“ Menschen wenden von dem Geschehen und von den Tätern den Blick ab, weil sie sich entsetzen oder ekeln oder aber weil sie Angst vor ihren eigenen Neidgefühlen bekommen. Ein Tabu wurde gebrochen: "Anständige" Menschen machen keine „gangbangs“. Aber: der Tabubruch wird selbst zum Tabu. Alle wissen zwar mehr oder weniger von dem Geschehen, aber viele verdrängen es. Das gelingt am besten, wenn man den offenen Blick nicht nur von der Sache sondern sogar von den Personen abwendet, die solches getan haben und nicht laut darüber redet. Man tuschelt darüber, aber niemand spricht offen und laut.

Der Zweck des Tabus: Das Tabu – also die Abwendung des Blicks von einer Sache und von beteiligten Personen - schützt Menschen vor Ekelgefühlen und Entsetzen, es schützt Menschen nicht selten sogar von etwas ganz und gar Unheimlichem, vor der Wahrnehmung gefährlicher und geheimster eigener „Lüste“.

Siehe dazu den letzten Satz im Beitrag von miml.


Tabu und Straftat: Ein Tabu ist mehr als ein gesetzliches Verbot. Der Bruch gesellschaftlicher Tabus führt zu gesellschaftlicher Ächtung, ja sogar zum Ausstoß aus der – anständigen Gesellschaft. Tabubrecher werden offen oder verdeckt diskriminiert. Gegen offene Diskriminierung kann man sich heute schon wehren, vor verdeckter Diskriminierung gibt es keinen Schutz.
Ein Tabubruch ist in den meisten Fällen noch keine strafbare Handlung.
Eine strafbare Handlung ist mit einer ganz bestimmten Strafe belegt. Nach dem Vollzug der Strafe ist die Tat gesühnt. Wird der Täter wegen dieser Sache im Nachhinein weiter öffentlich diskriminiert, hat er Anspruch auf Schutz durch das Rechtssystem.

Zusammenfassung: Ein Tabu verlangt Verdeckung einer Sache. Damit die Sache auch nach einem Tabubruch verdeckt bleibt, muss auch der Tabubruch selbst wieder um tabu gehalten werden. Diese Verdeckungshaltung verhindert aber, dass wir den tabuisierten Gegenstand ins Auge fassen. Würden wir den Tabubruch genauer unter die Lupe nehmen, müssten wir uns auch mit dem Tabu selbst auseinandersetzen. Das dürfen und wollen wir nicht. Folglich wird auch der Tabubruch selbst tabuisiert. Wir reden nicht offen und divergent über den Tabubruch, wir setzen uns kaum noch rational damit auseinander, weil wir damit zwangsläufig auch den Blick auf das Tabu selbst richten müssten.
Ein Tabu bleibt in der Folge gewissermaßen ein Dauer-Problem, eine offene Gefahrenstelle. Weil es tabu ist, offen darüber zu reden, Stellung zu beziehen, Lösungen zu suchen, wirkt ein Tabu im Untergrund immer weiter. Es kann ja keine Lösung und keine Absicherung geben, weil eine sachliche Auseinandersetzung damit nicht stattfindet.

Siehe dazu auch den Beitrag von rub-rub2

Ein Beispiel für einen Bereich, der sowohl Straftat als auch Tabus berührt, sind sexuelle Handlungen an und mit Kindern. Sexuelle Handlungen von Erwachsenen mit Kindern sind sowohl tabu als auch strafbar. Aber auch schon das Gespräch über dieses Thema löst oft schon Abscheu aus und es wird daher gerne vermieden, sich damit auseinander zu setzen. Zudem: Wer dieses ungeschriebene Redetabu bricht, kann leicht selbst in verschiedensten Verdacht geraten.

Ein Beispiel für ein weniger gefährliches Tabu, das noch gilt, dessen Bruch zu Peinlichkeiten oder gar Ächtung führen kann, dessen Bruch aber – eben weil Tabubruch – überaus lustvoll sein kann. Siehe dazu ebenfalls den Beitrag von rub- rub2.

Ein Übermaß an Tabu-Brüchen kann zugleich auch dem Leben an Reiz nehmen. Siehe dazu den Beitrag von heureka1

Am schwierigsten und spannendsten aber sind die in vielen Beiträgen angesprochenen Fragen - und Antwortversuche – danach ob und wenn, in wieweit wir unser sexuelles Handeln vor unseren Kindern verdecken oder aber offen legen.
Mir scheint, dass gut damit fährt, wer nicht künstlich zudeckt aber auch nicht unnötig aufdeckt. Ich halte es für gut auf Fragen altersgemäße Antworten zu geben, aber nicht Antworten auf Fragen zu geben, die gar nicht gestellt wurden.

Meine ganz persönliche Antwort auf die Grundfrage von Hedi 1, ob sexuelle Tabus nötig sind, kann leider nur „Jein“ lauten.

Grüße an alle - insbesondere aber an die, die beim Lesen dieser schier endlosen Abhandlung heldenhaft durchgehalten haben.

Mit Augenzwinkern grüßt

Brunnenbauer (er)
********lack Frau
19.366 Beiträge
@********auer

Ich z.b. sehe da überhaupt kein Problem, wie man ein Tabu anzusiedeln hat. Tabu ist nicht nur gesellschaftlich angesagt, sondern auch strafbar.
Und ich finde da sind Kinder immer noch an 1. Stelle.

Ich kann auch nicht finden, daß ein Tabu gleichbedeutend wäre, daß man nicht darüber reden/schreiben soll.
Im Gegenteil, da die Opfer aus vielerlei Gründen besonders eben Scham und der Tatsache, das sie sich eine "Mitschuld" geben, einen Grund warum sie so oft und lange schweigen. Sie können eben nicht verstehen, daß es sie trifft und gehen davon aus, daß sie etwas "falsch gemacht haben".
Und werden ja auch in dem Sinne von den Tätern manipuliert
(die wollten das ja auch, die haben das herausgefordert etc.)

Wenn es um eine Variante beim Sex geht und wenn ich da bei Deinem Beispiel bleibe, dann kann man das moralisch vielleicht verwerflich, gesundheitsbedenklich, eklig oder was weiß ich nicht alles sehen,
aber solange es im Einverständnis mit den Teilhabern passiert, ist es kein Tabu. Und da gibt es eine ganze Reihe von Dingen, wo sich die Geschmäcker eben teilen.

Etwas anderes ist es noch, wenn ich andere Personen aus dem Umfeld damit involviere. Aber dazu habe ich ja schon Stellung genommen.

Sex ist m.E. eben aus der Schmudelecke heraus gekommen, aber es gilt eben doch einige Regeln zu beachten.
Wer aber an dem letzten Tabu Kinder/wehrlose Personen rüttelt, der läuft Gefahr auf kein Verständnis zu treffen und das aus guten Grund.

Hier muß die Gesellschaft klar machen, daß dieses Tabu zeitlos ist und für alle Menschen gilt und die Justiz straft, wo dies mißachtet wurde.

Dies ist der Grund, warum es eben auch zu einen so hohen Vertrauensbruch zu der Kirche gekommen ist, weil dieses Tabu nicht nur gebrochen wurde (das passiert eben auch leider überall), sondern man die Täter auch vor einer straftrechtlichen Verfolgung geschützt hat.
Dies ist unvereinbar mit den Gesetzen und da darf es keine Sonderreglung geben, egal ob einzelne Kirchengrößen das anders sehen wollten um das Image zu schützen.

Leider ist es so, daß Menschen oftmals einen geringeren Wert gegenüber Sachwerten haben.
Mittlerweile sollte auch bekannt geworden sein, wie groß die Schäden an Leib und Seele sind, wie lange sie andauern und wie teuer eine Behandlung ist.
Kinder sind unsere Zukunft und benötigen Schutz.
Dazu gehört es auch, daß sie ihren eigenen Weg zur ihrer eigenen Sexualität haben.

WiB
Guten Morgen, Ihrs, *wink*

Tabu's sind für mich gesellschaftliche Regeln, die Veränderungen unterworfen sind. Was vor Jahren noch als absolutes "NoGo" galt, wird heute bereits als völlig normal betrachtet. Ich denke da beispielsweise an den Auftritt einer jungen Dame mit durchsichtiger Bluse im Samstagabendprogramm des Fernsehens (Dietmar Schönherr), die Gazetten am nächsten Tage ereiferten sich angesichts dieser "unmöglichen" Situation, oder an den Aufklärungsfilm "Helga" Ende der 60er Jahre, die damalige sogenannte "Sexwelle" und was nicht noch sonst alles. Heute ist das Schnee von gestern. Wir werden über das, was wir heute eher hinter vorgehaltener Hand ausleben morgen auch als alltäglich ansehen ... oder es kommt doch ganz anders: wir kehren wieder zum sittsamen, züchtigen Lebenswandel zurück? Das glaube ich aber eher nicht. *gruebel*

Um direkt auf die Frage "braucht Sexualität Tabus" zu antworten, sag' ich eion deutliches: nein! Tabus sind für mich von außen indoktrinierte Verhaltensmuster, die sich sicherlich im täglichen Umgang unter uns Menschen als sinnvoll erwiesen haben, die ich aber nicht so einfach für mich übernehme. Wenn mein Bauchgefühl mir sagt, das ist dann gut so, so tue ich das ... sonst eher nicht. Ich bin für mich selbst verantwortlich. Hätte ich drastische Sanktionen zu erwarten, dann ordne ich mich dem jedoch notgedrungen unter. *gr*

Woody Allen sagte einmal, dass Sex nur dann gut ist, wenn er auch schmutzig ist! Und ich finde, erlaubt ist, was den Beteiligten gefällt, dass darf dann auch "alles" sein, ohne Tabus. *ja*

Ich glaube, wir brauchen nicht unbedingt immer Anweisungen von außen, wir wissen oftmals selbst immer genau, was wir tun und was wir lassen sollten.

LG
SMFriese
Zwei interessante Beiträge ...
... liebe Rene und SMFriese, und zwar mit leichten unterschiedlichen Ansätzen und doch wiederum sehr ähnlich bei der wertenden Betrachtung.

„Tabu ist nicht nur gesellschaftlich angesagt, sondern auch strafbar“ (WiB) und „Tabu's sind für mich gesellschaftliche Regeln, die Veränderungen unterworfen sind“ (SMFriese).

Ein Tabu muss nicht notwendigerweise in die Strafbarkeit führen. Denn ein strafbares Verhalten liegt nur dann vor, wenn der Gesetzgeber sich dazu durchgerungen hat, ein schuldhaftes Handeln oder Unterlassen strafrechtlich zu verfolgen. Natürlich muss es nicht ausdrücklich durch eine Bezeichnung der sexuellen Handlung unter Strafe stehen (verworrenes Beispiel: „Wer vorsätzlich oder fahrlässig sadomasochistische Handlungen ausübt oder an sich ausüben lässt, wird mit Liebesentzug bestraft“), sondern kann bereits umschrieben sein. In diesem Bereich werden Körperverletzungen vollzogen, und zwar objektiv (Patsch) und subjektiv (er/sie will Patsch). Die Frage bleibt (wie bei einem ärztlichen Eingriff, der objektiv und subjektiv ebenfalls eine Körperverletzung darstellt), ob die Handlungen „rechtswidrig“ sind und hier spielt das Element der „Einwilligung“ eine besondere Rolle. Bei wirksamen Einwilligungen (dem Einvernehmen) sind die objektiv und subjektiven Körperverletzungen nicht rechtswidrig, so dass dieses wesentliche Merkmal für die Verfolgung fehlt. Fehlt die „wirksame“ Einwilligung, hält sich jemand also etwa nicht an die Absprachen (Beispiel: der Arzt erhält die Einwilligung für die Entfernung des Blinddarms und entfernt bei dem Eingriff und der sich ihm bietenden Gelegenheit gleich auch den uterus; das verabredete „Nein“ ist Ausdruck für eine Grenze im Rahmen der Einwilligung für ein traktieren; eine Frau erklärt klipp und klar, keinen Beischlaf zu wollen und er vollzieht ihn nun gegen ihren Willen), ist das Handeln rechtswidrig und dann auch strafbar. Demzufolge müssen Tabus nicht notwendig auch strafbar sein.

Tabus sind für mich von außen indoktrinierte Verhaltensmuster, die sich sicherlich im täglichen Umgang unter uns Menschen als sinnvoll erwiesen haben, die ich aber nicht so einfach für mich übernehme.

Dies sehe ich etwas anders. Gesellschaftliche Verhaltensregeln kann man sich zu eigen machen, sie also willentlich mittragen oder aber sich auch dagegen entscheiden. Natürlich entsteht möglicherweise ein Konflikt. Dann jedenfalls, wenn ich mich entscheide, in einer bestimmten Gesellschaft zu leben und dabei weiß, mich den Verhaltensregeln dieser Gesellschaft anpassen zu müssen. Manchmal kann ich die Tabus jedoch auch bewusst brechen, ohne hierfür Sanktionen erfahren zu müssen. ¿War es nicht in gewisser Art und Weise ein Tabu-Bruch, als die Turnschuhfraktion in den Bundestag einzog und hat es nicht zu Veränderungen beigetragen? Mittlerweile sieht man Riesenturnschuhe im Frühstücksfernsehen und niemand regt sich darüber auf. Dies aber nur am Rande. Denn Veränderungen unterliegen Tabus auf jeden Fall. Erstarken die damit einhergehenden Verbote gesellschaftlich zu einem dringenden Bedürfnis, finden sie auch Eingang in das Strafrecht.

Als der aufgehobene § 175 StGB in das Gesetz eingefügt worden ist, hat sich ein südliches Land (noch nicht Bundesland) mit Händen und Füssen dagegen gewährt. Es ging um die Strafbarkeit von Homosexuellen und Sodomie. Nachdem man endlich die Erkenntnis hatte, dass eine Verfolgung Schwuler gesellschaftlich nicht tolerabel war, kamen die Aktivitäten der Befreiung eher aus der preußisch gefärbten Landschaft. So ändern sich eben Wertungen in Regionen.

Dem hier ...

Ich kann auch nicht finden, daß ein Tabu gleichbedeutend wäre, daß man nicht darüber reden/schreiben soll.

... aber stimme ich unumwunden zu. Ob strafbares Verhalten oder gesellschaftlich anerkannte Tabus Grundlage des Unwerturteils sind; regelmäßig gibt es hierbei Opfer. Und diese Opfer benötigen Unterstützung. Diese wird es aber nicht geben, wenn „immer und alles“ totgeschwiegen wird. Kommunikation und Öffentlichkeit sind die Motoren des Fortschritts und der Entwicklung. Darüber hinaus bieten sie einer gewissen Schutz für diejenigen, die diesen Schutz verdient haben und zu Recht erwarten, da sie in ihrer Situation oftmals hilflos sind.
differenzieren
Ich differenziere das anders:
• das eine sind Gesetze, bzw. gesetzliche Verbote
• das andere sind gesellschaftliche Regeln/ "Unmöglichkeiten..

• etwas ganz anderes ist das Tabu - das ist das worüber nicht gesprochen wird, das was unbenannt bleibt und im Dunklen bleibt, das worüber man nicht sprechen kann, - sei es in der persönlichen oder in der gesellschaftlichen Ebene

so gesehen macht die Tabuisierung erst möglich, dass bestimmte Fehlverhalten, die durchaus gegen Gesetz oder Gesellschaftsmoral zusätzlich verstossen können, über einen längeren Zeitraum erhalten bleiben und sich einschleichen und manifestieren können -- einfach weil keiner was sagt, weil keiner was unternimmt, weil jeder die Gedanken daran verdrängt....
********lack Frau
19.366 Beiträge
@*****ese

Um direkt auf die Frage "braucht Sexualität Tabus" zu antworten, sag' ich eion deutliches: nein! Tabus sind für mich von außen indoktrinierte Verhaltensmuster, die sich sicherlich im täglichen Umgang unter uns Menschen als sinnvoll erwiesen haben, die ich aber nicht so einfach für mich übernehme. Wenn mein Bauchgefühl mir sagt, das ist dann gut so, so tue ich das ... sonst eher nicht. Ich bin für mich selbst verantwortlich. Hätte ich drastische Sanktionen zu erwarten, dann ordne ich mich dem jedoch notgedrungen unter. *gr*

Der gravierende Unterschied ist aber, daß Straftäter sich nicht unterordnen und das Argument anführen, daß wäre aus ihrer Sicht dann ok und dies ist eben dann nicht so, wenn es sich um z.B. Kinder und Schutzbefohlene handeln, die nicht die körperliche und geistige Reife haben, diese selbst einzuschätzen.
Oder aber wie Cabal es angeführt hat, denn es darf niemals über vorhandenes Gesetz gehen. Und demzufolge hat auch niemand das Recht, sich über geltendes Recht hinwegzusetzen.

Meine Freiheit hört eben da auf, wo die meines Nächsten anfängt.
Wenn etwas aber mit Einwilligung der Betreffenden passiert, dann sehe ich darin auch kein Tabu, wenn sichergestellt ist, daß die Tragweite der Handlung nicht auf einer gesundheitlichen oder geistigen Einschränkung resultiert.
Krasses Beispiel: Der Fall des Kannibalen von Rothenburg.
Auch er führte an, daß die Einwilligung des Anderen vorlag, doch kann man in dem Fall eben davon ausgehen, daß dieser nicht in der Lage war, dies selbst richtig einzuschätzen. Und dann macht es doch einen Unterschied ob es sich um eine Tötung auf Verlangen mit sexuellem Lustgewinn handelt.

WiB
Tabu ist eine gesellschaftliche Verhaltensregel, die etwas streng verbietet. Charakteristisch ist, dass sie unausgesprochen bleibt und nur durch indirekte Thematisierung (z. B. Ironie) oder beredtes Schweigen in Geltung gesetzt oder gehalten wird; dadurch bleibt sie der Begründung und Kritik entzogen.

oder: "das Schweigen der Lämmer"

in einem film gab es einen Satz, der mich tief beeindruckte und den ich sehr stark nachempfinden konnte: "warum es mich so schüchtern macht mit Dir verheiratet zu sein, dass ich nichteimal mehr agen kann: Zieh Dich aus!".

Das "nicht-sagen-können" - das Tabu, braucht eine Beziehung nicht!
********lack Frau
19.366 Beiträge
@*****ub2

Im Gegensatz dazu wäre, daß einer für eine(n) anderen denkt und handelt.

Für mich ist es dann ein Tabubruch, wenn es ein Opfer gibt.

WiB
Meine Bedenken - kein Elefant aber doch auch kein Mäuschen
womaninblack hat jetzt schon mehrfach betont, dass sie ohne Wenn und Aber erfreulich kämpferisch auf der strikten Beachtung des Verbotes von sexuellen Handlungen an Kindern besteht. Und sie begründet dessen Notwendigkeit auch immer eindruckvoll überzeugend. Das kann ich nur gutheißen.

Nun stelle ich aber fest, dass sie diese Grundsatz-Plädoyes mehrmals unmittelbar in Auseinandersetzungen mit den Argumenten von Vorredener einflicht oder sie unmittelbar daran anfügt. Damit entsteht für mich der Eindruck, dass der jeweils angesprochene Beitrag des oder der Vorredner diese eindeutige Rechtslage in ihrer Richtigkeit in Frage oder gar in Abrede stellt.

Dies wäre vergleichbar dem, dass ich mit jetzt in einigen kurzen Sätzen mit einigen Ausagen von womaninblack befassen würde, um dann unmittelbar in Folge einer breiten Darstellung der Unlogik weibllchen Denkens im Allgemeinen anzuhängen.
Würde dann jemand etwas indigniert auf diese enge Verknüpfung hinweisen, könnte ich süffisant entgegnen, dass ich ja mit keinem Wort womaninblack angesprochen, sondern nur ein allgemein zu beobachtendes Problem erörtert hätte.

Meine Regel, an die ich versuche mich zu halten und an die ich mich bei Fehlern gerne erinnern lasse: Entweder halte ich die Aussagen meiner Vorrednerin wirklich für ein Beispiel geradezu gefährlicher weblicher Unlogik, dann muss ich dies auch zwngend und überzeugend anhand des Gesagten aufzeigen.
Sollte diese Verknüpfüng aber nicht bestehen und nur eine mir am Herzen liegende Grundsatzfrage darstellen wollen, dann dürfte ich die niemals - und das versuchte ich an meinem obigen hundsgemeinen Beispiel zu zeigen - unmittelbar an eine Antwort auf einen Vorredner anhängen oder diese gar damit vermischen.

Weil solche wohl meist versehentlichen Fehlleistungen schädigend und verletztend wirken können, ziehe ich selbst dieses Fallbeispiel mit dem Ausdruck tiefsten Bedauerns wieder zurück und bitte um Vergebung.

Sollte meine Sichtweise und mein Schreiben auf Widerspruch stoßen oder sogar Ärgernis erregen, werden Beschimpfungen gerne entgegengenommen. Aufklärung über eventuelle Denkfehler würden mir allerdings mehr weiterhelfen.

Mit vorzüglicher Hochachtung
vor womaninblack und allen Mitschreiben und Mitlesern
verbleibe ich

Ihr brunnenbauer
Es gibt
keine Tabus.


Wenn es wirklich ernsthafte Tabus geben würde, wären sie gesellschaftlich so konform und akzeptiert, dass es sie niemals in Frage gestellt werden würden, oder so dermaßem verteufelt und verurteilt, dass sich niemand wagen würde, sie zu brechen.


Also befinden wir uns immer in einem Zustand dazwischen. Die Grenzen sind schwimmend, nicht regulierbar, da animalische Dinge, zwanghafte Neigungen und Anlagen nicht regulierbar sind.

Wenn es nicht so wäre, wärem Berufe die sich mit Psychologie befassen überflüssig.


lg Ralf
Noch mal
so ein Gedanke aus einem einfachen Kopf.


Bei vielen Naturvölkern war etwas tabu, weil es einfach tabu sein sollte. Dafür gab es viele Gründe. Zum Teil aus Machterhalt, zum Teil aus Aberglauben, zum Teil aus schlichten Unwissen oder aus Gläubigkeit. Manches Tabu diente schlicht der Arterhaltung.

Aber Tabus werden gebrochen, können sich ändern, in unserer heutigen Zeit sogar mutieren.


lg Ralf
Diese Ansicht ...
... lieber Ralf, teile ich überhaupt nicht.

Tabus sind Ausdruck einer Regel im "hier und heute". Sie beanspruchen keinesfalls den Anspruch der Unverückbarkeit für sich. Sie sind demzufolge für allgemeine Veränderungen offen. Eigentlich macht sie dies sympathisch. Sollte man ihnen daher nicht als willkommene Basis menschlichen Handelns und Unterlassens begegnen.
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