@********auer/ER
Ich würde Deinen Beitrag gerne verschieben, aber ich weiß leider nicht, wohin er sollte. Aber Du kannst Deinen Beitrag kopieren und in dem Thread posten, wo er hin sollte, dann macht es doch wieder Sinn.
Zum Thema selbst.......
„Torschlußpanik“
und die verschiedene Sichtweise der bisher Schreibenden.
Der Mensch ist nicht zum Alleinsein geboren.
De facto lebt man niemals alleine, sondern in einem Gefüge. Dieses sollte sozial sein, ist es aber oftmals nicht.
Wen wundert es da, wenn er/sie sich einen Lebensabend an der Seite eines geliebten Menschen, wünscht.
Und wenn er/sie sich dabei selbst beschummelt, dann ist das wohl so.
Deswegen gehen Paare oftmals eben nicht auseinander, deswegen suchen Singles nach ihrem Deckelchen, deswegen probieren Menschen neue Möglichkeiten aus oder finden zurück zu alten, vielleicht verbessere Möglichkeiten wie z.b. Generationen unter einem Dach.
Ein Grund dafür ist oftmals, das der Mensch nicht gerne alleine ist.
Wobei sich in Zeiten des Internets auch Bindungen knüpfen lassen, die es vorher so nicht gab. Und darin sehe ich eher eine neue Möglichkeit, die vielen Menschen die Einsamkeit nimmt und Ansprechpartner gibt, selbst wenn sie sich im realen Leben nicht treffen, sehen können.
Aber ich habe auch gelesen, daß Glatzkopf schrieb
Also ich bin derzeit am basteln für den Lebensabschnitt im Alter ohne Partner. Ich freue mich riesig darauf auf nichts und niemanden mehr Rücksicht nehmen zu müssen und tun oder lassen zu können was ich mag.
Hätt`er Hund nicht geschissen, hätt`er den Hasen erwischt....
und kann nur dazu sagen, daß ich einige Menschen kenne, die genauso argumentiert haben. Als es dann soweit war, konnten sie einige Zeit diese "Freiheit" genießen. Doch dann fielen sie alle in ein tiefes Loch.
Ihnen war gar nicht klar, daß sie diese vermeindlichen Rücksichtnahmen falsch interprätiert hatten. Jetzt, auf sich alleine gestellt, merkten sie erst, daß ihnen dieses "gebraucht werden" fehlte. Das sie mit ihrer neu gewonnen Zeit gar nichts mehr anzufangen wußten und anfingen, den Verlusten hinterherzutrauern.
Das ging eine ganze Weile so, bis sie sich darüber klar waren, daß sie das, was sie aufgegeben hatten, nie geschätzt haben und ihnen erst jetzt klar wurde, was sie da aufgegeben haben.
Und ein Freund sagte mir dann ehrlich, daß er nur zu feige gewesen wäre, sich selbst einzugestehen, daß er gar nicht in der Lage gewesen wäre, sein Leben anders (nämlich nach seinen damaligen Träumen und Vorstellungen) zu leben.
Was wäre wenn.......
sind immer Vorstellungen, die mit der Realität so gar nichts gemeinsam haben, denn gemachte Fehler erweisen sich immer erst im Rückblick.
Frage bliebe, ob man bei anderer Entscheidung zu einem besseren Ergebnis gekommen wäre.
Und inwieweit dieses dann wiederum das Leben verändert hätte.
Aber das Leben wird nunmal vorwärts gelebt.
Da ich meine Lebensentscheidungen aber immer selbst hinterfragt habe, habe ich den mir damals möglichen Weg gewählt. Und selbst wenn er sich als falsch erwiesen hat, man hat das Beste draus gemacht.
Wichtig dabei ist es mir, daß ich immer und zu allen Zeiten auch Freude an meinem Leben hatte und jetzt habe.
Das dies mehr mit dem Gefühl der inneren Zufriedenheit zu tun hat, wie mit Geld oder sich daraus ergebenen Dingen.
Das ich Dinge mache, die ich gerne mache und die ich auch deshalb nicht aufgebe, egal ob sie mir nun Geld einbringen oder nicht. Deshalb kann ich auch gut alleine sein ohne einsam zu sein.
Selbst mit wenigen Mitteln dies erreicht zu haben, ist schon eine tolle Sache. Wenn man dann noch einen Partner hat, der einen eben nicht verbiegt, sondern so annimmt wie man ist und lebt, dann ist dies ein wirkliches Glück. Auch wenn wir nach Jahren noch immer eine Fernbeziehung mit anderen Zeiten des Zusammenseins leben, sind wir uns dieses Glückes bewußt. Das heißt auch nicht, daß sich immer wieder Schwierigkeiten ergeben, die es zu meistern gilt, aber bisher hat es immer noch geklappt.
Ich habe mir in manchen Diskussionen im realen Leben den Mund verbrannt, weil ich die Art und Weise, wie Menschen im Alter leben (oftmals leben müssen) nicht richtig finde.
Ich sehe es eben als nicht richtig an, wenn der Mensch selbst kein Mitspracherecht hat. Oftmals wird eben mit dem Menschen im Alter nur weiterhin ein Geschäft gemacht.
Und, was mich sehr betroffen macht, diese alten Menschen denken noch, daß sie Umstände machen und das ist ihnen peinlich.
Noch schlimmer wird es, wenn Lebensqualität gar keine Rolle spielt.
Aber was ist dann dann noch für ein Leben?
Meist fern ab aller Freunde oder Familie in einem Heim leben, wo das Personal unter Zeitdruck und unterbezahlt sich um x-Menschen kümmern soll und selbst sagt "so möchte ich nicht leben wollen".
Und dabei fehlt es eben nicht am Willen dieser Pflegekräfte.
Solange der Mench noch beweglich ist, wird er mit einem Rahmenprogramm bespaßt, daß mehr als Alibifunktion her halten muß um den Anschein zu erwecken, man würde Anteilnahme zeigen.
Für den Menschen selbst, wäre es viel besser, wenn er im Rahmen seiner eigenen Wünsche leben dürfte.
Da scheitert oftmals der simple Wunsch einmal auszuschlafen, wenn die Nacht schlecht war oder weil man einfach mal im Bett bleiben möchte. Es scheitert an den Essenszeiten und an dem Restpersonal, was seinen Dienst durchzieht, ja durchziehen muß.
In den meisten Heimen geht es doch mittlerweile mehr zu wie in Krankenhäusern.
Trotzdem darf man nicht Patienten sagen, sondern Bewohner.
Die sich aber an starre Modelle halten müssen, wie es in Krankenhäusern üblich ist. Variable Gestaltung der Essenszeiten ist da Wunschdenken, ist es ja um soviel einfacher, wenn sich alle an den Zeitplan des Hauses halten.
Ich höre förmlich die Aufschreie, daß würde doch gar nicht stimmen.
Und ich gebe zu, ab einer gewissen Preisklasse läßt sich da Abhilfe schaffen. Frage ist, wer kann sich die noch leisten?
Vielleicht hatte ich aber nur zu viel Einblicke und kann nur sagen, daß ich froh bin, daß meine Angehörigen zu Hause und nach ihren Wünschen ihren Lebensabend verbringen durften.
Das stellt aber wiederum hohe Anforderungen an die Angehörigen und da wäre zu erwähnen, daß man heutzutage schön dumm gehalten wird und sich selbst bemühen muß, alle erforderlichen Hilfsmaßnahmen auch zu erfahren und Kraft braucht, um sie dann letztendlich auch durchzusetzen.
An dieser Stelle den Aufruf an z.Z. Betroffene, nicht müde zu werden und den Kampf bei Behörden und Krankenkassen (und auch in höheren Instanzen) auszufechten.
Ich kann und werde es also auch niemand absprechen, sich um seinen Lebensabend auch seine eigenen Vorstellungen zu machen.
Und ich kann auch sehr gut verstehen, wenn man dies auch unter anderen Vorgaben sieht, wie die Angehörigen.
Ich finde, man hatte kein Votum als man auf die Welt gekommen ist, aber wie der Lebensabend sein und wie das Leben enden soll, sollte jeder Mensch frei entscheiden dürfen.
WiB