Massenprodukte minderer Qualität wurden meines Wissens in Deutschland nie hergestellt.
Das Verschwinden bestimmter Produktionszweige, weil ausländische Produzenten mit neuer Technologie und geringeren Kosten, wozu natürlich auch, aber nicht nur, geringere Arbeitskosten zählen, ist ein ganz normaler Prozess, der sich auch in der Vergangenheit abgespielt hat. Ich erinnere nur an den Zusammenbruch der Nähmaschinenproduktion in und um Bielefeld in den sechzigern, weil die Japaner billigere und qualitativ höhere Nähmaschinen anbieten konnten.
Dass der Export die Inflation anheizt, kann ich nun logisch nicht nachvollziehen. Die Gewinne aus dem Export fließen doch wahrlich nicht in den Konsum und nur in geringem Maße in Investitionen. (Nur erhöhte Nachfrage führt zu Inflation - das ist eine volkswirtschaftliche Binsenweisheit, nur die Nachfrage ist nicht da.) Ich kann mich an die Zeiten vor etwa 5 Jahren erinnern, als alle Welt vom Investitionsstau sprach. Der Industriebau ist seit Jahren rückläufig, ich würde mir persönlich ein wenig mehr wünschen. Wo fließen denn nun die Gewinne aus dem Export hin und wie schafft Deutschland überhaupt seine Exportüberschüsse?
Die Gewinne werden für investitionen im Ausland verwendet oder
fließen gleich in spekulative Geschäfte. Soviel Porsches können gar nicht gekauft werden, was volkswirtschaftlich immer noch besser wäre. Da wirst Du sagen, Unternehmer können doch mit ihrer Kohle machen, was sie wollen. Nur, sie haben die Kohle nicht allein angeschafft, dahinter stehen auch Mitarbeiter, Arbeitnehmer, denen man in den letzten 20 Jahren nicht viel von den Supergewinnen abgegeben hat. Deutschland hat als einziges Land im EU-Raum Reallohnverluste zu verzeichnen. Für eine Versachlichung der Diskussion kann ich auch die seriösen Quellen nennen (nicht nur das Hans-Böckler-Institut, sondern auch das DIW oder das Stat. Bundesamt).
Die Exportüberschüsse hat die Industrie zum großen Teil mit Unterstützung der Politik geschafft durch Absenkung der Arbeitskosten, sprich Rationalisierung - oder eben einfach keine dem wirtschaftlichen Ergebnis angemessene Löhne zahlen.
Deutschland war mal zurzeiten der Ölkrise Wachstumslokomotive. Aber da gab es ja auch noch Wachstums- und Stabilitätsgesetz, an das man sich orientiert hat, obwohl, es gibt es noch, wenn sich auch keiner daran hält.
Zu den Auslandsinvestitionen. Dass Unternehmen Kosten sparen, liegt in der Natur der Sache und stellt auch nichts Verwerfliches dar. Nur, wenn man in Rumänien oder sonst wo Arbeitskosten sparen kann, müssen wir ihnen im Sinn einer seriösen Kostenrechnung nicht noch die Grundstücke und Fabriken aus Steuermitteln bezahlen. Von den Unternehmen, die in Ostdeutschland auf Steuerzahlerskosten "investiert" haben und nach Versiegen des Füllhorns wieder abgehauen sind, will ich gar nicht reden.
Für solche Investitionen ist der Staat gut genug und es ist recht, dass man ihn wie eine Weihnachtsgans ausnimmt, nur für die Bekämpfung der Kinderarmut hat man keinen Sirupsdreier übrig. Diese gibt es nämlich, genauso wie es den Armutsbericht (der so geschätzten Bundesregierung) gibt, wenn wir schon mal bei Armut sind.
Die FDP und ihren Kasperkopf, samt seinem .... Freund und anderen Freunden, den rauche ich mit seinem Fünf- oder Drei- oder Deinem Zehnstufentarif in der Pfeife.