Alles oder nichts- oder...???
Warum muss man alles sofort vermiesen?
Weshalb wird erst mal alles so schwarz wie möglich gesehen?
Warum kann man sich nicht über ein positive Wende freuen, ohne sofort ein "ABER" parat zu haben um.... siehe Anfang dieses Beitrages..!
Nationalstolz in Deutschland?
Eigentlich über Jahrzehnte ein Unding - in (früher) Ost und West!
Im Westen wurde Nationalstolz und Nationalismus viel zu schnell vermischt.
Im Osten gab es "unsere DDR" - das war ja nicht wirklich Deutschland - wenigsten ab 1968 nicht mehr. Wir waren ja keine Deutsche, sondern Bürger der DDR - welch Unterschied.....
Erstmals jubelte 2006 Ost und West, Süd und Nord gleichermaßen, sang die Nationalhymne mit und zeigte Flagge - die Flagge Deutschlands.
Nur gut!
Bisher haben wir das Wort "Deutsch" oder "Deutschland" eher denen überlassen, bei den Deutschland eher wie Teutschland mit österreichischem Akzent klingt.
Zum Glück haben
WIR uns getraut, mit der Fahne am Auto zu fahren und über Deutschland zu jubeln.
OK, es waren die Kicker, die uns zu Jubeln brachten.
Fußball bewegt eben Millionen, auch in Deutschland.
Und zur WM sind es ein paar Millionen mehr.
Was bitte, ist daran schlecht?
Etwas später gab es fast die gleiche Hochstimmung, als die Männer um Hainer Brandt zum Pokal mit dem Ball in der Hand durchstarteten.
Oder bei Olympia... insbesondere die Biathleten sorgten für Jubel.
Warum muss man es niedermachen, wenn sich Millionen gemeinschaftlich darüber freuen, wenn ein paar Sportler sich bis zur Weltspitze durchkämpfen.
Klar, die verdienen ja auch Millionen!
Und Politiker haben auch gewinkt - schon ist das alles Mist....
Stimmt es denn, dass jeder andere nur für sich allein vor sich hin wurschtelt?
Stimmt es denn, dass es nun gar keinen Zusammenhalt mehr gibt?
Ich sage nein!
Ich kennen viele Gemeinschaften, viele Vereine, viel Gruppen, wo es ein recht guten Zusammenhalt gibt, wo man viel öfter das WIR als das ICH hört.
Aber ich kenne auch genügend Leute, die an nichts und an keinem einen guten Faden lassen. Oft aus Prinzip!
Wenn ich denn höre "die da oben", "die Politiker" ... überhaupt "die...", dann wächst mir 'ne Feder.
Das ist so was von unsachlich und blödsinnig, dass man da einfach keine sinnvolle Argumentation mehr aufbringen kann, um überhaupt eine Diskussion führen zu können. Eine Diskussion im Sinne eines Streitgespräches, wo man sich gegenseitig Argumente anhört und einen Weg sucht, die Haltung anderer zu verstehen.
Aber wir sehen es ja hier bei Joy, wie auch anderswo, dass es immer wieder Leute gibt, die sich einem Trend anschließen, um dann der Mühe zu entgehen, sich ein eigene Meinung zu leisten, die man mit eigenen Worten und nicht mit Plattheiten oder Sprüchen begründet.
Da spielt vieles zusammen. Viel wollen alles haben und zwar sofort und genau so, wie sie es sich vorstellen.
Und genau die sind es dann auch, die am lautesten rufen, dass es keinen Zusammenhalt mehr gibt.
Ja wie denn....?
Wir sehen das jedenfalls anders.
Wir sehen nach wie vor viele, für die es ein wir gibt, dass im Leben weit vorn steht.
Wir meinen auch, das es uns gut tut, einfach sagen zu können, wir sind Deutsche, ohne das es einen faden Beigeschmack gibt.
Sicher - gerade im vergangenen Jahrhundert gab es eben sehr schwere Einschnitte, die dafür verantwortlich waren, dass man DEUTSCHLAND immer mit gewisser Skepsis sah und jedem, der zu sehr auf DEUTSCH pochte zu schnell die rechte Ecke zuordnete.
Keine Frage - die absolute Mehrheit hier, kann für das was bis 1945 geschah ganz sicher verantwortlich gemacht werden.
Man muss anerkennen, was damals geschehen war und man sollte dafür sorgen, das so etwas nie wieder geschieht!
Aber die Generationen "danach" sollten schon den Kopf oben halten können und mit Stolz die Fahne Deutschlands schwenken können. Es ist inzwischen ein anderes Deutschland, es ist eine andere Fahne!
Die Geschichte bleibt und die ist für diesen Zeitraum ganz bestimmt nichts, worauf man stolz sein kann.
Aber es ist Geschichte und wir können eben nun nicht mehr tun, als uns von dem, was vor uns geschah, zu distancieren. Es darf nicht in der Versenkung verschwinden oder vergessen werden.
Inzwischen meine ich, dass wir als Deutsche sehr wohl stolz sein können, das wir es nach 1945 geschafft haben. Immerhin gelang es, seit 65 Jahren den Frieden für Deutschland und seine Nachbarn zu bewahren. Das war in den 65 und viele weiteren Jahren davor undenkbar.
Es ist Deutschland gelungen, die Spaltung friedlich zu überwinde.
Bei allen Problemen - wem geht es denn wirklich schlecht?
Sicherlich gibt es Dinge, mit denen man unzufrieden ist oder unzufrieden sein muss.
Das es Deutschland geschafft hat, nachdem eine wahnsinnige Ideologie fast geschafft hätte, Deutschland von der Landkarte zu tilgen, ohne Misstrauen auszulösen von den Nachbarn angesehen und geachtet wird, darauf sollten wir schon etwas Stolz entwickeln!
Sicher wurde Deutschland geholfen, auf der einen wie der anderen Art. Ideologisch, politisch und wirtschaftlich gespalten, aber inzwischen wieder vereint.....
Ich meine, das es allen Grund gibt, auf Deutschland stolz zu sein und auch Deutscher zu sein, macht mich schon stolz.
Das habe ich vor 20 Jahren durchaus noch anders gesehen.
Da hätte ich mich mit dieser Erklärung sehr schwer getan.
Aber Wissen, Blickwinkel und Horizont haben sich erweitert.
Vielleicht muss man alles mal aus einer größeren Perspektive betrachten, um zu sehen, wie kleinkariert man oft denkt.
Was JFK kannte ich so noch gar nicht.
Aber er hatte recht!
Und die USA ist ein Land, das viel größer als Deutschland ist und viele, viele Nationalitäten in sich vereint.
Aber für die meisten Amerikaner ist es eine Ehre die Hymne zu singen und die Fahne zu zeigen.
Warum für uns eigentlich nicht?