Bedingungen zur Entstehung "kritische Masse" in Deutschland?
Es ist eine interessante Frage, ob eine riesige Menschenmenge per se so etwas wie eine "kritische Masse" (BFlat) darstellt und damit grundsätzlich als eine Gefahrenquelle gesehen werden muss.Unbestritten ist, dass bei Massenansammlungen die Gefahr besteht, dass Individuen in der Masse nicht mehr als Individuen handeln und es zu Exzessen kommen kann. Dieser Fall tritt jedoch nur unter bestimmten Bedingungen ein. Solche Bedingungen wären z.B. mangelnde Organisation oder aber agitatorische Aufpeitschung z.B. durch Erzeugung von Feindbildern.
Ich sehe aber nicht, dass eine große Menschenmenge per se, analog zur "kritischen Masse" bei Kernreaktionen, zu einer Gefahr für das Individuum werden muss.
Ferner: Auch inhaltlich hat sich vieles in den letzten Jahren nochmals verändert.
Weil das Ausland seit langen sehen konnte und sieht, dass ein besonderes Misstrauen gegen Deutschland nicht mehr angebracht ist, stieg in kleinen Schritten die internationale Anerkennung. Die wiederum bewirkt, dass sich das nationale Selbstbewusstsein der meisten Menschen in Deutschland auf einem guten Niveau eingependelt hat.
Von einem Aufruf nach einem "Kampf um einen Platz an der Sonne" ist angesichts der wirtschaftlich erfolgreichen und politisch anerkannten Stellung unseres Landes niemand mehr zu radikalisieren.
Dünkel und Machtstreben entstehen aus Minderwertigkeitsgefühlen, die der Kompensation bedürfen.
Wo aber wie im Deutschland der Gegenwart überwiegend keine - unterschwellige - Minderwertigkeit mehr empfunden wird, sinkt auch das Streben nach Überlegenheit und die Gefahr zur Entstehung problematisscher Massenphänomene.
brunnenbau(er)